Wir lügen ungefähr 200 Mal am Tag?

Gesagt wird viel.Ich gehe davon aus, dass selbst Leute mit einer starken Tendenz zum Luegen innerhalb eines Tages nicht einmal die Chance haben, so oft die Unwahrheit zu sagen; denn dafuer ist der Tag nicht lang genug. ER hat bekanntlich bloss 24 Stunden und selbst Luegner brauchen Zeit zum schlafen. Ich halte diese Behauptung schlicht und ergreifend fuer Quatsch.

Na alles was nicht der Wahrheit entspricht. Lügen, Notlügen und Ausreden etc...

Stell dir mal vor du würdest nur die Wahrheit sagen, du wärst schnell einsam. Klingt traurig ist aber so.

Antwort auf "Wie geht's dir?"

"Interessant..."

"Guten Tag"

Nur ein paar Beispiele für Alltagslügen. Da ich dank einer Neigung zum Autismus zwanghaft ehrlich bin, fällt mir so etwas wohl stärker auf.

Doch, das trifft schon ungefähr zu. Auch wenn man mit der Zahl "200" natürlich vorsichtig umgehen muss. Das ist ein reiner Durchschnittswert. Wichtig ist die Kernaussage: Wir alle lügen wesentlich mehr als wir denken und wissen. Dazu gehören aber natürlich lange nicht nur die echt dreisten Lügen, bei denen man zum Beispiel einem Freund oder einer Freundin aus purem Spass das Blaue vom Himmel herunter erzählt. Sondern dazu gehören auch sehr viele Dinge, die wir aus gesellschaftlichem und sozialem Druck (Höflichkeit) sagen. Stell dir beispielsweise vor, du stehst im Bus und jemand tritt dir auf den Fuss. Die Person bemerkt sein Missgeschick und entschuldigt sich höflich. In dieser Situation antworten die allermeisten Menschen mit einem Ausspruch wie "schon okay" oder "kein Problem". Tatsächlich entspricht dies aber NICHT der Wahrheit. Denn es ist überhaupt nicht okay und es ist durchaus ein Problem. Denn erstens tut der Fuss jetzt weh und selbst wenn er nicht weh täte ist es trotzdem nicht okay, dass die andere Person einem drauf tritt. Da wir in solchen Situationen jedoch mit einem sehr hohen, sozialen Druck konfrontiert sind, der uns zwingt, Höflichkeit zu bewahren, anstatt knallhart und ehrlich zu sein, lügen wir eben.

Oder ein zweites Beispiel: Stell dir vor, du triffst deinen Vorgesetzten im Theater an. Er scheint zwar gut gelaunt zu sein, sein Outfit ist aber absolut daneben gegriffen. Ehrlich gesagt sieht es sogar schrecklich aus. Er sieht dich, kommt zu dir und fängt ein kurzes Gespräch an. Im Laufe dieses Gespräches meint er freundlich: "Sie sehen heute Abend aber wirklich blendend aus!" Auch hier sind wir aus gesellschaftlichen Gründen gezwungen, eine Antwort zu geben, die nicht verletzend ist. Denn immerhin geht es um die Aufrechterhaltung von sozialen Beziehungen. Und wenn es der Chef ist, macht das die ganze Sache noch viel vertrackter. Also antwortet man eben: "Danke! Sie auch." oder "Vielen Dank, ebenfalls!" Auf diese Weise bleibt das Gespräch freundlich, alle Beteiligten sind zufrieden und es entsteht keinerlei unangenehme oder gar peinliche Situation. Trotzdem war die Antwort aber eine Lüge. Denn man findet ja nach wie vor, dass der Chef zwar nett ist, sich an diesem Abend jedoch völlig mies angezogen hat.

Und was es schlussendlich auch noch gibt sind die sogenannten "weissen Lügen". Eine weisse Lüge ist eine Lüge, die eigentlich keine ist. Man befindet sich dabei in einer Situation, in der man einer fragenden Person Auskunft gibt, ihr jedoch wichtige Details vorenthält. Man lügt also nicht direkt, denn alles, was man sagt, entspricht der Wahrheit. Trotzdem ist man nicht ganz ehrlich, denn man versucht die heiklen Informationen zu umschiffen. Wenn eine Mutter ihr jugendliches Kind z.B. fragt: "Wo warst du denn die ganze Nacht? Ich hoffe doch, du hast nichts angestellt!" Und der Sohn/die Tochter darauf antwortet: "Ich war bei einer Freundin und wir haben ein zusammen gekocht und einen DVD-Abend gemacht und ziemlich lange gequatscht" ihr jedoch vorenthält, dass er/sie dabei auch ziemlich viel Alkohol getrunken hat, dann ist das eine weisse Lüge.

Und wenn du dich mal selbst im Alltag zu beobachten versuchst, wirst du bald sehen, wie viel auch du lügst. Unser Zusammenleben ist ohne das ständige Lügen gar nicht möglich - auch wenn das eigentlich sehr traurig ist. Im Fernsehen kam einmal ein Bericht über ein Experiment mit einer jungen Frau, die drei Tage lang kein einziges Mal lügen durfte. Sie konnte das Experiment nur mit Ach und Krach bewältigen. Sowohl die Probandin, als auch das Fernsehteam war erstaunt, wie schwierig die Zeit für die Frau war und wie sehr sie emotional mitgenommen wurde. Sie verletzte innerhalb eines einziges Tages ihre beste Freundin, ihre Mitarbeiterin, ihren Chef und ihren Freund sehr grob. Wäre der Chef nicht eingeweiht gewesen, hätte sie wahrscheinlich sogar ihren Job verloren. Und das alles nur, weil sie unverblümt ehrlich und undiplomatisch war.

Im Radio wurde darüber gesprochen und dazu erklärt, dass auch ein Lächeln, das nicht freundlich gemeint war, zählt, oder ein Wie geht's? , hinter dem kein Interesse stand, aber auch jedes "Gut, danke.", das nicht stimmte. Wenn man das zusammen zählt, dann mag es bei einigen stimmen.

Ich sage am Tag keine 200 Wörter - lügen tu ich dabei auch nicht.

Es gibt 3 verschiedene Arten von Lügen, die Einfache Lüge, die Gemeine Lüge, und die Statistik

Ich denke, da gibt es so viele winzig kleine Lügen, die bekommt man gar nicht mehr mit. Das geht doch schon los am Telefon im Büro: da ruft jemand an und möchte dies und das und du sagst:"gerne" und innerlich denkst du "die blöde Kuh". Du wünschst jemanden einen GUTEN Tag, obwohl du der Person die Pest an den Hals wünschst.Man fragt "wie gehts?" und automatisch sagt man meistens "gut", einfach nur, weil den anderen das eigene Elend nichts angeht. Usw. usf. Ich glaube schon, dass all diese Notlügen mitgezählt wurden. Ansonsten wär es traurig.

Das frage ich mich heute auch schon den ganzen Tag. Aber ich will heute nicht mit dem Kopf durch die Wand! Vielmehr habe ich heute so einen "lieben Freund", der steht im undesirable ist weiß,.... und den muß ich heute schon so oft umarmen, daß ich mich frage wieviele Zellchen durch solche "Umarmungen" sterben. Mönsch,.. gruß Finn

Ich lüge nur 180 mal am Tag. Ich bin halt 'ne ehrliche Haut.

Als Lüge wird wohl demnach alles verstanden, was nicht der "ganzen Wahrheit" (z.B. Notlügen) oder auch nur "keine Ahnung!" (= "keine Lust jetzt darüber nachzudenken, interessiert mich auch gerade nicht!") oder Ähnlichem entspricht.

Ich will nun nicht lügen *hehe...*, aber ich glaube ernsthaft, dass ich 200 Lügen pro Tag locker unterbiete. Klar, hin und wieder gibt es bei mir auch mal ein Löffelchen Unwahrheit, aber 200 Mal? Nee, bestimmt nicht; denn ich mag es genauso wenig angelogen zu werden und zudem käme ich ja den ganzen Tag zu nichts Anderem mehr!

Mein Schatz, meine Geschwister und mein Umfeld schätzen meine Ehrlichkeit - auch wenn ich manchmal nicht so ganz einfach zu verdauen ist. Lieber so, als anders herum. Dasselbe fordere ich auch von den Menschen ein, die sich mit mir herumärgern müssen.