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Ist der "enzyklopädische" Gedanke bei Musik unter Jüngeren noch präsent (s.D.)?
Kürzlich habe ich mit einigen jüngeren Kollegen über Musik geredet.
Dabei fiel mir auf, dass sie, natürlich, aktuelle Alben und Titel kannten, aber niemals mehr darüber. Keine Gastmusiker, keine technischen Gegebenheiten, keine Produzenten, oft nicht mal die Gruppenmitglieder - nichts was über den Titel hinaus ging.
Ich war erschrocken.
In meiner Jugend (Ende 70er - Mitte 80er) war es durchaus üblich, dass man bei einem neuen Album von, sagen wir Genesis oder Police wusste, wer da mitspielt, ob es spannende Gastmusiker gab, von denen sich weitere Alben lohnen würden usw.
Man hat die Credits der Alben förmlich nach interessanten Angaben durchsucht.
Ist das heute wirklich komplett weg?
5 Antworten
- TupeloLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Das rührt wohl daher, daß die populäre
Musik mit der Zeit immer mehr zu einem
reinen Konsumartikel wurde.
In den ersten drei Jahrzehnten der
Pop- und Rock-Musik, also bis
etwa Mitte/Ende der 80er strahlte
sie noch ein Lebensgefühl aus und die
vorwiegend jungen Leute identifizierten
sich mit ihrer Musik.
In einer vom Konsum gesteuerten
Musik-Welt, in der eh ein Stück wie das
andere klingt, funktioniert diese Identifikation
nicht mehr, weil es egal ist was man hört.
Heute auf Platz1, morgen auf dem Sozialamt.
Was sollte man sich da noch merken.
Ich selbst interessiere mich sehr für die
Geschichte der Rockmusik und besitze
auch ein paar Dutzend Bücher darüber
und kann diese Interessenlosigkeit nicht
nachvollziehen, denn die Geschichten
und Zusammenhänge hinter den runden
Scheiben ist oftmals sehr spannend.
Seit etwa 20 Jahren aber zu einem
Großteil nicht mehr wirklich bemerkenswert.
War es seit etwa den 30ern üblich daß
sich alle 7 bis 10 Jahre etwas neues
entwickelte, ist seit dem Ende der 80er
nur noch Einheitsbrei zu hören.
Und warum? Weil die Reklame-Industrie
die ausgefeiltesten psychologischen
Tricks anwendet um den Leuten zu
suggerieren sie müssen diesen
Einheitsbrei unbedingt hören um "cool"
und vor allem "in" oder auch individuell
zu sein...
Ganz ehrlich... ich merke mir das in
der Regel (Ausnahmen gibt´s natürlich)
auch nicht mehr......in einem oder zwei
Jahren ist das Gros der "Künstler " eh
wieder in der Versenkung verschwunden......
Sicher, Eintagsfliegen und von der
Platten-Industrie gecastete "Künstler"
gab´s schon in den 50ern, aber seit diesen
besagten 20 Jahren ist es die Regel......
- ?Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Komplett weg würde ich nicht sagen..., es tritt aber heutzutage sicher schneller in den Hintergrund.
Natürlich weià ich bei meinen Lieblingsbands/Künstlern weitaus mehr als den Namen des Songs und des Albums, aber was es dann z.B. mit drittklassigen Gastmusikern aus Timbuktu auf sich hat, die nur angeheuert wurden, weil die ursprünglichen Gastmusiker aus z.B. Prag zu teuer zu engagieren gewesen wäre..., das muss ich glaube ich nicht wissen.
("Ballast im Kopf" - ist einfach nicht wichtig, wenn die Musik als Komplettpaket für mich stimmt!). Sollte es mich doch mal interessieren, schlage ich sowas rasch bei Wikipedia nach; also ich brauche nun nicht aus dem Gedächtnis jede Gitarrennote kennen, nur um zu wissen, aus welchem Song/von welchem Album/welches Jahr etc. das denn war und welcher Gastmusiker (und wo geboren? Wo aufgewachsen?) die gerade gespielt hat...
Bei Musik geht es mir vielmehr um mein Wohlbefinden, ich möchte mich beim Musikhören entspannen und nicht die Daten von Wikipedia als wandelndes Lexikon vorbeten können.
Beim Musikhören bin ich eben relaxed und nicht angespannt drauf wie bei Günther Jauch's 1.000.000-Quizfrage...
- paradoxLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ja, ist es, was sicherlich damit zusammenhängt, dass das Album selbst als Musikträger kaum noch eine Rolle spielt. Man lädt sich die Musik herunter und schon dabei fallen sämtliche Zusatzinformationen weg. AnschlieÃend landet die Mudik dann auf irgendwelchen MP3-Playern, wo sie Teil einer Masse werden, es geht weniger darum, WAS für Musik darauf ist, sondern wieviel. Hat man dann das Ding noch auf Zufallswiedergabe gestellt, löst sich das Album vollends auf, die einzelnen Titel werden abgespielt wie sie halt kommen, ein bisschen wie im Radio eben. Das mag überraschend sein, weil man selbst nicht weiÃ, was kommt, Besonderheiten eines Albums, womöglich eines Konzeptalbums (manchmal gibt es das ja noch) gehen endgültig verloren und interessieren nicht mehr. Die Musik verliert ihre Persönlichkeit, ihre Eigenart und wird zum Dauerbegleitmedium. Nicht wichtig, aber irgendwie immer da.
Dieser Trend begann spätestens mit dem Siegeszug der CD, die zwar noch durchaus Möglichkeiten der optischen Gestaltung hatte, aber im Vergleich zur LP doch recht winzig war. Man konnte sich noch informieren, machmal war es jedoch schon viel zu mühselig, zumal viele CD-Neuveröffentlichungen meist nichts weiter enthielten, als verkleinerte Cover alter LPs.
- vor 1 Jahrzehnt
Seltsamerweise hat sich diese Kultur nie in mir entwickelt. Ich kenne das Erscheinungsjahr, den Producer, Album und Titel. Dies reicht für mich vollkommen. Wichtiger ist es, Form und Inhalt der einzelnen Songs verarbeitet zu haben m.A. nach..
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- vor 1 Jahrzehnt
Ich denke es kommt drauf an welchen Musikgeschmack man hat, über Lieder von meinen lieblings Interpreten weià ich natürlich auch mehr als nur den Titel ;-)