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Worauf legst du den Schwerpunkt...auf die offene oder die geschlossene Tür (s.D.) ?

Es entspricht einem Lebensgesetz: Wenn sich eine Tür vor uns schließt,

öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, dass man auf die

geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

(Andre Gide, französischer Schriftsteller, 1869 - 1951)

21 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Lebensräume sind anders als Wohnräume.

    Lebensräume bestehen aus vielen offenen Türen - manchmal wird eine davon geschlossen.

    Das veranlasst mich, darüber nachzudenken, ob der Grund für das Schließen bei mir liegt oder ob der schließende Windstoß aus einer anderen Richtung kommt. Bei einigen wenigen Türen empfinde ich Trauer, bei anderen ein Bedauern und bei manchen fühle ich mich befreit - weil mir die (womöglich sehr schwere) Entscheidung über das Schließen abgenommen wurde (es sind nicht wenige Türen, die man selbst schließt!).

    Unmöglich ist es aber für mich, die offenen Türen NICHT wahrzunehmen (vielleicht nicht alle), weil durch diese offenen Türen die Luft, die ich zum Atmen brauche, auf mich einströmt.

    (Was aber nicht heißt, dass ich nicht gelegentlich einen Blick auf die geschlossene Tür werfe, ob sie nicht vielleicht doch wieder einen Spalt weit geöffnet wurde).

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich gehe ständig durch die offenen Türen, bisher hat es immer eine gegeben. Doch möglicherweise habe ich es verpasst, an einer der geschlossenen anzuklopfen und war nicht mutig genug herauszufinden, was es dort Neues zu entdecken gibt.

    Wie dem auch sei, heute erwarten mich wiederum offene Türen, ich werde mich nun auf den Weg machen und durch sie hindurch gehen, ich werde bereits erwartet.

    Merry Christmas!

  • Akki
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe eine tief sitzende Abneigung gegen verschlossene Türen.

    Vor verschlossenen Türen zu verweilen, zu warten oder zu hoffen das sie sich öffnen, ist Zeitverschwendung. Es gilt offene zu suchen!

    Ich schließe auch keine Türen ab, keine Haustür, keine Autotür (ganz selten mal), in meiner Wohnung gibt es keine Schlüssel!

    Ich habe auch keine Angst das etwas passiert, jemand dies ausnutzt.

    Dahingehend ist mir noch nie etwas passiert was Mißtrauen schürt. Darüber bin ich froh, denn Mißtrauen scheint den Blick auf die Dinge doch sehr zu vernebeln!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich sehe darin auch kein Lebensgesetz. Warum sollte sich immer eine Tür öffnen, wenn sich eine andere schießt? Was ist überhaupt eine Tür? Wo gibt es überhaupt Türen? Muss man immer durch Türen gehen?

    http://img27.imageshack.us/i/firewall.jpg/

    :D

    Ok, ich werde einfach mal meine Ansichten dazu darlegen. Eine Tür ist für mich (natürlich) ein Durchgang. Aber nicht irgendein Durchgang. Es ist ein Durchgang, der extra für Menschen gedacht ist, der manche durch- oder einlassen und andere eben aussperren kann. Die Tür gewährt oder verweigert Zugang, zu was auch immer.

    Aber sie ist ein menschliches Gebilde, deshalb wird man sie auch nur in Zusammenhang mit Menschen finden. Für viele Menschen sind die "menschlichen Dinge" natürlich am wichtigsten, es gibt aber noch viel mehr. Die Natur, das Universum, da gibt es keine Türen, Zäune oder Mauern. Und in uns eigentlich auch nicht. Wir sind in erster Linie natürlich, nicht menschlich, wir haben uns ja nicht selbst erschaffen. Aber wir sind leidenschaftliche Erfinder und Baumeister, so können wir auch in uns selbst einiges (ver-) bauen.

    (Geistige) Türen finden sich also hauptsächlich in menschlichen Strukturen und Systemen. Du darfst das nicht ---> Tür zu. Du darfst etwas, weil du so gut bist oder dich angestrengt hast ---> Tür auf, für andere weiterhin geschlossen. Neben den Türen wird das dahinter liegende "Gebiet" natürlich auch meistens, nicht wie im Bild oben, durch Mauern oder Zäune abgesperrt. Jedenfalls soll das ganze nur bestimmten Personen Zugang zu bestimmten "Gebieten" ermöglichen. Warum das so ist, weiß ich jetzt nicht. Es hat mit Sicherheit sehr viele Ursachen, dass ganze menschliche Denken ist danach ausgerichtet. Es hat wohl etwas mit Vorurteilen und Vorbehalten zu tun, es wird misstraut, und das wohl nicht einmal zu unrecht, Vertrauen wird oft missbraucht. Das System läuft wohl schon so lange, dass wir mehr oder weniger darin gefangen sind.

    Aber dies gilt wie gesagt nur für menschliche Systeme. Die Natur und auch (teilweise) die Menschen selbst, kann man auch so erreichen. Aber, jede Lebensform hat eigene Schutzmechanismen und wenn man als Feind kommt, wird man nichts erreichen. Man wird höchstens zerst��¶ren und/oder zerstört werden, aber nichts verstehen, nichts erfahren. Erkennen muss man, jeder selbst. Ich habe keine Feinde. Alles ist eins, ich bin ein Teil vom Ganzen, wie alles andere auch. Kein Teil ist falsch, die Natur, das Ganze, hat jedes so herausgebildet, wie es ist. Wenn man sich selbst annehmen will, muss man das Ganze annehmen, und wenn man das Ganze annehmen will, muss man alle Teile davon annehmen.

    Wenn man jedenfalls jedes Teil akzeptiert, ist man nur noch in friedlicher Absicht unterwegs. Es gibt ja auch nichts falsches mehr. Alles ist ein Teil, welche Form es auch hat, alles gehört dazu, alles ist das Leben. Und es gibt keine Mauern, keine Zäune, Türen und auch die Schutzmechanismen kommen nicht mehr zum Einsatz.

    Deshalb bin ich am liebsten in der Natur und in mir selbst unterwegs, geistig :). Keine Irrwege, keine Labyrinthe, keine Türen, mal zu mal auf, kein Zaun, kein Gefängnis und keine Fallen. Es ist so einfach, wirklich einfach, und dennoch tiefgründig, vielfältig und einzigartig.

    Aber genug davon, hier geht es ja um Türen. Mein Schwerpunkt liegt auf den offenen Türen, wenn man es so ausdrückt. Ich persönlich will nichts spezielles erreichen, ich habe kein Ziel. Ich nehme die offenen Türen und schaue mich um, an geschlossenen Türen halte ich mich nicht auf. Ich bin von meinem Charakter her ein Beobachter. Ich handele nicht viel, ich reiße keine Mauern ein, breche keine Türen auf und ich bitte auch nicht einmal hartnäckig um Einlass. Ich gehe meinen Weg, auch durch solche Irrgärten, ich beobachte und nehme auf, wo ich kann und wo ich darf.

    Ich selbst bin offen, gleichzeitig aber sehr verschlossen. Ich habe alle Türen abgeschlossen, ich lasse Niemanden rein, wirklich Niemanden. Das ist eine Blockade von mir, vielleicht kann ich sie irgendwann auflösen, aber jetzt besteht sie noch. In mir rumschnüffeln, durchwühlen, auf den Kopf stellen und durcheinander bringen, dass darf nur ich. Ich gebe nur immer etwas von mir nach "draußen". Das kann ich kontrollieren, dosieren. Offen bin ich in der Hinsicht, dass ich alles aufnehme und einbeziehe, was ich sehe und was ich finde. Was man mir sagt, werde ich überdenken. Außerdem bin ich ehrlich mit dem, was ich von mir gebe. Außer wenn ich mich aus irgend einem Grund fürchte. Dann ist es ein Schutzmechanismus, zu Lügen. Aber hier auf Clever habe ich nichts zu befürchten, deshalb ist alles wahr bzw. ehrlich ;).

    Danke :)

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ist ermunternd und lebensbejahend, Trotzdem bestreite ich das zugrunde liegende Lebensgesetz.

    Wenn man ehrlich ist, standen in den allermeisten Fällen die anderen Türen doch schon zuvor offen, waren nur nicht attraktiv. Wenn Dich Dein Mann verlässt, hast Du genau die Möglichkeiten, die Du schon zuvor hattest, nur würdest Du sie eher erwägen. Wenn Dich Dein Arbeitgeber feuert, kannst Du woanders vielleicht in anderer Position arbeiten, die Du vorher nicht in Betracht gezogen hättest.

    Und auch andersrum: Wenn Du in einer Beziehung bist, hast Du gelegentlich die Möglichkeit, eine neue einzugehen. Wenn Dir beruflich erfolgreich bist, stehen Dir alle Türen offen, viele interessieren Dich nur gerade nicht.

    Klar öffnen sich stetig neue Türen. Das ist eine Frage der Erkenntnis. Aber man steht ja nicht umsonst vor der verschlossenen Tür. Weil -vermutlich- nur sie den Zugang zu den gewünschten Zielen ermöglicht.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke mal das spannende an den geschlossenen Türen ist oft, dass ich sie - zum Beisiel nach aussen zu öffnen suche, wärhend sie sich einfach nach innen öffenen liesse. auf diese Weise sollen schon manche Häftlinge ein ganzes Leben in ihrer Zelle geblieben sein.

    Aber seinen die Türen nun offen oder geschlossen, kommt es nicht vielmehr auf die vorgängigen Vermutungen an, was dahinter sei?

  • ?
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Da hat Gide wohl recht - nicht nur, weil er einer meiner Lieblingsautoren ist. Es entspricht durchaus meiner Lebenserfahrung, und ich habe aus ihr gelernt, auf die offenen Türen zu achten.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich ueberreagiere emotional auf beide, aber gluecklicherweise zieht mich der Luftzug immer durch die offene. So geschehen vor einigen Tagen, adieu, Neuseeland, hallo China.

  • vor 1 Jahrzehnt

    auf gar keine! Ich gehe einen Stock höher auf die Sonnenterrasse, dort gibt es keine Türen. Da geniesse ich die Sonne so lange, bis Regenwolken aufziehen. Dann klappe ich den Sonnenschirm zu und spanne den Regenschirm auf. Ich liebe das Leben auf der Terrasse!!

  • nerone
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Genau - ich hab's wie die Katzen: alle Türen müssen offen sein

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