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Das philos. Betthupferl #121 -- Wie vernünftig ist es anzunehmen, daß das menschliche Denken unvernünftig ist?

Update:

@blutdruck-verweigerer:

Daß der Übergang zwischen Vernunft und Unvernunft fließend und "multidimensional" (was immer das hier auch bedeuten mag), ist ebenso ein Pauschal-Urteil, wie daß ein Stein niemals wirklich grau sei.

Das aber war nicht die Frage: Die Frage geht vom Standpunkt der Vernunft aus; wer diesen Standpunkt nicht akzeptiert, kann selbstverständlich zu genau denselben absurden Ergebnissen gelangen wie derjenige, der diesen Standpunkt akzeptiert. Nur wird dieses Ergebnis aus je verschiedener Perspektive beleuchtet und stellt sich dementsprechend anders dar.

Das vernünftige wie das unvernünftige Denken fließt wie die Wahrheit und wie ein Fluß, immer dem großen Ganzen entgegen, in welchem es sich verliert ...

Update 2:

@Christian:

Frage nicht verstanden!

Axiomatisch habe ich gar nichts angenommen, schon gar nicht festgelegt; schließlich habe ich kein logisch-axiomatisches System zu gründen versucht.

Sicherlich ist mein "starting point" die menschliche Vernunft. Ihre Relativierung jedoch liegt in dem Wörtchen "WIE" --- und hierin hat bisher leider noch kein Antwortender einen überzeugenden Versuch unternommen, die Annahme (die vernünftig sein soll) gegen das unvernünftige Denken auszuspielen oder das eine in das andere zu überführen ---

Update 3:

@doodlebugger57:

Dein Ansatz ist schon nicht schlecht, leider verkehrst Du die Fragestellung und gelangst dennoch zu einem brauchbaren Ergebnis (vgl. meine Anmerkung zu @blutdruck...). - Weiterhin sind Graustufen nicht allein quantitativ zu beschreiben (durch Frequenz oder Wellenlänge), sondern auch qualitativ - so wie wir mit "bloßen Augen" verschiedenen Töne von Rot wahrzunehmen imstande sind, ohne deren Wellenlänge in nm angeben zu können.

Sicherlich könntest Du Dich auch darüber auslassen, wie vernünftig es sei anzunehmen, daß das menschl. Denken vernünftig sei ...

Aber das trifft leider nicht die Frage - obwohl - ich gebe es zu - Deine Antwort einen Teilaspekt zur Beantwortung andeutet.

13 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Um diese Frage zu beantworten ist es weiterführend, sich die Synonyme zu Vernunft anzuschauen:

    Besinnung, - ist das Erfühlen der Sinne und das was sie uns mitteilen wollen.

    Einsicht, - ist das Erkennen von tief verborgenen Wirken und dessen Folgen

    Intelligenz, - ist die Schlußfolgerung aus dem Erkennen und das anderweitige Anwenden

    Klarsicht, - ergibt sich aus dem Wegfall irreführender Vorurteile durch erweiterte Perspektive

    Räson, - ist die Zurückhaltung spontaner Gefühle und Reflexe

    Ratio, - ist die unglückselige Erhebung theoretisch, geistiger Vorstellungen über selisch, emotionale Beweggründe mit grausamen Unterdrückungsfaktor und Selbstverleugnungstendenz.

    Verstand, - wird leider allzuoft auf die geistige Fähigkeit beschränkt und dadurch irrsinnig.

    Verständigkeit, - entsteht durch die Bereitschaft neues wahrzunehmen und Verdrängtes wieder zu erinnern.

    Verständnis, - entwickelt sich, wenn wir umfassend Wahrnehmen und unsere emotionale Beweggründe, ebenso wie die seelische Intuition, unserer geistigen Fähigkeit gleichrangig zur Seite stellen und mit einfühlsammen Sinnen verantwortungsbewußt praktisch handeln.

    Wirklichkeitssinn, - ist das praktisch geistige, weit überbewertete Sinnen mit dem üblichen Ausklammern der grundlegenden Lebensaufgaben, auf die uns unser Intuition hinweist und die ins unbewußte verdrängte Emotionen scheinbar irrrationales Verhalten verursachen, die für das weiter Mißachten dann verantwortlich gemacht werden, ähnlich wie bei der aufklärenden Ent Täuschung, die für die Gefühle beschuldigt wird, die durch die Täuschung und den oft damit verbundenen Leid entstanden sind und sich so immer wieder wiederholen, bis man endlich begreift, worauf der Kreislauf beruht und wie man aus diesen aussteigen kann.

    Damit ist deine Frage eigentlich bereits beantwortet.

    Solange wir die Ursachen unserer Blindheit vergessen, die Grundlagen unseres Lebensverachtenden Wertesystems anerkennen und mit Vernunft die schräge Logik meinen, die sich auf rein hochgeistige Orgasmen stützt, ohne das die emotionalen Grundlagen beachtet werden ist das menschliche Denken von krankhafter Widersprüchlichkeit durchzogen, was nur dadurch funktionieren kann, das man die Vergewaltigung der eigenen Gefühle betreibt und sich verbietet, diesem Irrsinn Einhalt zu gebieten.

    So gibt es seit Jahrtausenden Kriege, die angeblich keiner will und die dennoch geführt werden weil man so zu sagen muß. Wird der Druck durch Unterdrückung zu groß erfolgt ein verheerender Ausbruch, das ist einfachste Logik, überall sichtbar und seit Jahrtausenden bekannt aber zum Nutzen der Herrscher immer wieder genutzt zur eigenen Bereicherung auf Kosten der Völker.

    LG Jo

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wie vernünftig ist es anzunehmen, daß das menschliche Denken unvernünftig ist?

    .. vielleicht sollte man erst mal drueber nachdenken wie vernuenftig die Frage als solche ist.

    Mit deiner Formulierung (Wie vernünftig..??) deutest du die Erwartung einer quantitativen Wertung an, die nicht gegeben werden kann. Vernunft laesst sich nicht in "Graustufungen" beschreiben, oder abschaetzen.

    Vernuenftiger waere es zu fragen "Ist es unvernuenftig anzunehmen, dass menschliches Denken vernuenftig sein kann? ...Dann kann man die Frage mit einem klaren Nein beantworten. Menschliches Denken schliesst auch die Mathematik ein, und die basiert auf der reinen Logik, ...die nicht unvernuenfig sein kann!

    Ob der Homo Sapiens .aber in den letzten 2000 Jahren wesentlich vernuenftiger geworden ist, wage ich mit Einschrankungen klar zu verneinen. Betrachtet man die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft in den letzten 50 oder auch nur 20 Jahren, muss man wohl pure Unvernunft konstatieren. Aber das war nicht deine Frage. :-)

    @ Fragesteller.. danke.. es ist nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Philosophie eine durchaus gebraeuchliche Vorgehensweise, Fragestellungen „umzudrehen“ um zu einer brauchbaren Antwort zu kommen. (1+1 = 2 kann nicht bewiesen werden, wohl aber dass es nicht 3 oder groesser 3 und auch nicht 1 oder kleiner 1 ist.. indirekter Beweis)

    Deine Frage „Wie vernuenftig“ kann und will ich nicht beantworten, da nur gefuehlsmaessig / persoenlich / fallbezogen und daher unerheblich und nicht zielfuehrend. (sehr vernuenftig? Meistens vernuenftig? Eher weniger vernuenftig? Historisch vernuenftig? Zu 53.4% vernuenftig?? )

    Zu „grau“ siehe Wiki…http://de.wikipedia.org/wiki/Grau

    Als Grau wird ein Farbreiz bezeichnet, der dunkler als Weiß und heller als Schwarz ist, aber keinen farbigen Eindruck (Farbvalenz) erzeugt. Grau besitzt keine Buntheit, es ist eine unbunte Farbe.

    Alle Abstufungen zwischen reinem Weiß und reinem Schwarz (Schwarz-Weiß-Skala) werden als Graustufen bezeichnet. Mit den Bezeichnungen neutrale Grautöne, Neutralgrau, Reingrau wird betont, dass kein Farbstich vorliegt.

    Bin auf deine (hoffentlich) Aufloesung gespannt.. :-)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das ist eine Fangfrage.

    Menschliches Denken kann irrtumbehaftet und dennoch vernünftig sein. Es kann sowohl vernünftig, als auch unvernünftig sein.

    Es ist weder vernünftig anzunehmen, dass das menschliche Denken prinzipiell vernünftig ist, noch dass es prinzipiell unvernünftig ist. Das "Ist" suggeriert jedoch etwas Allgemeingültiges.

    Das "ist?" sollte durch ein "sein kann?" in der Frage ersetzt werden.

    Ergänzung:

    Ich halte es zwar nicht immer für unvernünftig Fangfragen zu stellen, aber für unvernünftig anzunehmen, dass es auf eine Fangfrage eine gültige Antwort gäbe.

    Daher ist es unvernünftig anzunehmen, dass das menschliche Denken unvernünftig "ist".

  • vor 1 Jahrzehnt

    es ist unvernünftig solche pauschal urteile auszusprechen. ausserdem ist der übergang zwischen vernunft und unvernunft fließend und multidimensional.

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  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    huch, ich wusste garnicht, dass man da so viel drauf schreiben kann. aber interessant.

    da hätte ich es mir wohl etwas zu einfach gemacht: ich hätte geschrieben, dass man einfach das wort vernünftig definieren muss. wenn man es als "gut durchdacht" definiert, dann trifft deine aussage zu 90% zu, sonst wäre es nicht so weit gekommen mit unserer welt.

    wenn man es im mathematischen sinn als "richtig/wahr" definiert, kommt da vielleicht wieder was anderes raus. das spielchen könnte man jetzt beliebig fortsetzen. noch schwieriger wäre es, wenn du geschrieben hättest: "denken und handeln"...ey, das macht spaß...;-))

  • volvox
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    So unvernünftig, wie anzunehmen, es sei vernünftig.

    Geht man dem Wort vernünftig auf den Grund, klingt es schon wieder anders. Vernünftig kommt von vernehmen > erfassen, wahrnehmen, erkennen.

    Wie wahrnehmend/erkenned ist es also anzunehmen, dass das menschliche Denken unwahrnehmend und nicht erkennend ist??? :-)

    Annehmen ist eine Annahme, nämlich die Ansicht eines anderen als wahr zu akzeptieren.

    Wenn einen das Annehmen weggenommen wird, wird man ganz benommen und vernimmt nichts mehr.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    Vernunft, damit ist die allgemeine Tätigkeit des Menschen, soweit sie auf die Totalität der objektiven Realität abzielt, gemeint.Im deutschen Sprachgebrauch war Vernunft ursprünglich die Übersetzung des lateinischen intellectus, Verstand, die für ratio, und zwar bis ins 17 Jahrhundert durch

    ( Meister Eckart, Luther ) fest gestellt wurde. Bei Kant wurde diese Bedeutung vom Verstand und Vernunft umgekehrt.

    Grundbegriff der klassischen, bürgerlichen Philosophie von Bacon und Descartes bis zu Hegel und Feuerbach. Vernunft wird als das ursprüngliche, kritische Vermögen des Menschen gefasst, sich vom, Überlieferten und Überkommenen zu emanzipieren.

    Unvernünftig wäre keine Vernunft, ist für mich ein Unwort, denn hier streiten sich die Philosophen schon nach der Entstehung des Begriffs.

    Der Mensch und seine Begriffe sind im Wandel der Zeiten absolut nicht fest zu legen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es kommt darauf an,ob Du mehr ein Kopfmensch bist,

    oder ob Du dich stark intuitiv leiten lassen willst (zum Beispiel professionelle Pendler/Esoteriker/

    Meditierende)

    Der Eine vertraut mehr seiner (oft selbstgebastelten) Logik,also durch (Durch)Denken,

    der Andere versenkt sich(meditiert,pendelt,legt Karten,befragt Orakel)und fragt das Univers nach einer schwierigen Entscheidung.

    Beide kommen zu Antworten ,zu Lösungen.

    Wer entscheidet jetzt,ob die Antwort richtig oder falsch ist,ob sie vernünftig oder sonstwas ist??

    Der Fragesteller :-))))))

  • vor 1 Jahrzehnt

    @ doodlebugger57: Meine Antwort entstand auch aus der Auseinandersetzung mit Deiner Antwort, weshalb ich zunächst Dir in einigen Punkten widersprechen möchte:

    1. Ich verstehe die Frage nicht quantitativ, sondern kategorisch im Sinne von "ist es überhaupt vernünftig, ...".

    2. Der indirekte Beweis ist ebenso wie der Umkehrschluss ein gefährliches Terrain. Denn es setzt eine Dichotomie voraus, ein Entweder-Oder.

    Nehmen wir Dein mathematisches Beispiel, ein Gebiet, auf dem man es am ehesten als richtig erachten würde: Aus dem indirekten Beweis, dass 1+1 nicht 3 oder >3 bzw. nicht 1 oder <1 ist, folgt nicht, dass 1+1=2 ist. Es könnte auch 2,005, 1,92 o.ä. sein.

    Und in der Philosophie ist der indirekte Beweis besonders bekannt und berüchtigt. Platon erging sich in ellenlangen Argumentationen, die auf dem indirekten Beweis oder dem Umkehrschluss basierten, aber gerade deswegen fehlerhaft waren.

    Oder ein anderes Beispiel: Wenn wir nicht beweisen können, dass etwas gut ist, nehmen wir den indirekten Beweis und untersuche, ob es schlecht ist. Das lässt außer acht, dass einige Dinge dazwischen liegen, andere Dinge indifferent oder wertneutral sind, also weder immer gut noch schlecht.

    Und meines Erachtes ist es nicht vernünftiger zu fragen, ob es unvernünftig ist anzunehmen, dass menschliches Denken vernünftig sein kann. Denn die Antwort auf diese Frage ist der Fragestellung implizit (Ja es kann sein, dass menschliches Denken vernünftig ist. Wäre es immer unvernünftig, wäre schon die Fragestellung unvernünftig. Und das könnte ich aufgrund meiner Unvernunft nicht erkennen).

    Mindestens ebenso vernünftig und tatsächlich in der Philosophiegeschichte erörtert ist die Eingangsfrage: Ist es vernünftig, bzw. wie vernünftig ist es anzunehmen, dass das menschliche Denken unvernünftig ist.

    Entscheidend ist der prozedurale Charakter: Ich gehe von der Vernunft aus, stelle eine vernunftsbasierte Frage (das wäre beim indirekten Beweis nicht der Fall). Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

    1. Ich stelle fest, dass die Annahme, das menschliche Denken sei vernünftig, kein Problem ist. Thema beendet.

    2. Ich stelle fest, dass die Annahme, das menschliche Denken sei vernünftig, falsch ist. Das bezieht sich sofort auf die Prämisse, vernünftig gefragt zu haben. Dann spiele ich nicht mehr mit einem Oxymoron, sondern habe ein ernsthaftes Problem. Dieses Problem hatten schon die antiken Spektiker und David Hume, mit weitreichenden individuellen und philosophischen Folgen.

    Die Annahme, alles menschliches Denken sei unvernünftig, ist vernünftig, hat aber radikale Folgen.

    Nebenbei: Natürlich steht auch meine Ansicht in diesem Spannungsfeld, ist vielleicht unvernünftig. Aber man muss sich nicht unbedingt der impliziten Aussage der Eingangsfrage stellen, dass alles menschliche Denken vernünftig oder unvernünftig ist, man könnte auch nach Themen differenzieren.

  • vor 1 Jahrzehnt

    das ist nicht vernuenftig

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