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Was könnte da fuer eine Geschichte dahinter stehen?

Vor ein paar Stunden stand ich vor einem alten, verfallenen Holzhaus. Die hellblaue Farbe war weitgehend abgeblättert, Fensterläden hingen mit letzter Kraft in den Angeln, Tueren fehlten völlig. Rund ums Haus lag Muell und etwas Bauschutt herum, der umgebende Garten war restlos verwildert und kaum noch als ein solcher zu erkennen. Kein sonderlich schöner Anblick, aber das kann ja nicht immer so gewesen sein. Irgendwann war da jemand, der es neu gebaut hatte, vielleicht hatte mal eine Familie dort gewohnt, vielleicht, so konnte ich mir vorstellen, wohnte am Ende ein einsames altes Muttchen darin, so dass niemand das Haus mehr haben wollte, als sie schliesslich starb. Ich weiss das alles nicht, aber unwillkuerlich versuchte ich, mir das Haus in seinen besseren Zeiten vorzustellen und es war fast so, als wäre noch ein fernes Echo vergangener Bewohner zu hören, oder besser zu ahnen.

Ich nehme an, dass jeder mehr oder weniger so einen alten Bau kennt, und vielleicht versuchte auch schon der eine oder andere, die mögliche Geschichte dieses Hauses nachzuspueren.

Was seht oder ahnt ihr, wenn ihr vor so einem verfallenen Haus steht?

10 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    ich weiß nicht. ich denke dann immer sofort, dass die leute, die mal darin gewohnt haben, tot sind, was natürlich unsinn ist, da sie eben so gut ausgezogen sein könnten.

    als ich klein war habe ich mit meiner besten freundin oft auf einer schönen, wilden wiese in der nähe des hauses ihrer großmutter gespielt. besonders im sommer haben wir den ganzen tag dort verbracht, ich bin jeden nachmittag nach der schule zu ihr gekommen, dann haben wir unsere Rucksäcke in die Ecke geschmissen und sind nach draußen gerannt.

    am ende dieser wiese stand ein altes, verwittertes und sehr großes haus. wir haben uns manchmal bis an die Fenster getraut, und hineingespäht, in leere, dunkle räume. diese szenerie hat unsere fantasie natürlich enorm angeregt und wir haben die wildesten theorien aufgestellt, was in diesem Haus wohl passiert war. Jeden tag haben wir darüber geredet und unsere geschichte über das alte haus ein wenig weitergesponnen. Zuerst wohnten nur geheimnisvolle, sprechende tiere darin. nachdem ich aber das erste mal einen "tatort" (natürlich heimlich=) gesehen hatte, waren wir uns einig, dass in diesem haus ein kind ermordert worden war.

    im herbst kamen große baumaschinen auf die schöne Wiese und haben das alte haus abgerissen. wir waren zwar froh, dass der "fluch" nun gebrochen war, gleichzeitig haben wir uns aber auch geärgert, dass wir nie mutig genug gewesen sind um einen blick ins innere des gemäuers zu werfen. (insgeheim tu ich das auch heute noch, es wäre soooo spannend und unheimlich gewesen, da bin ich mir sicher=)

    um wieder auf deine frage zurückzukommen; seitdem denke ich jedes mal, wenn ich ein altes, baufälliges und leerstehendes gebäude, an unser geisterhaus, die vielen geschichten, die wir uns gegenseitig erzählt haben und eben auch daran, dass in diesem haus ein kind ermordet wurde, denn da sind wir uns immernoch sicher=)

  • vor 1 Jahrzehnt

    In meinem Nachbarort gab es genau so ein Haus, ein Tageloehner Bauernhof. Erst starb die Bauerin, dann 10 Jahre spaeter der Bauer. So lange sie lebten mistete er am Morgen um 4 Uhr den Stall der 3 Kuehe die sie hatten aus, und ging dann als Maurer zur Arbeit. Nicht im Auto, sondern auf einer uralten "Keidler" , seinem ganzen Stolz, bei Wind und Wetter. Am Abend maehte er mit der Sense, das Gras fuer die Kuehe, fuer den naechsten Tag und Heu fuer den Winter. Seine Frau kuemmerte sich tagsueber um Garten und Tiere. Jahr ein Jahr aus.Strom hatten sie nicht, das Wasser kam aus dem Brunnen hinter dem Haus. Ein Leben das nur aus Arbeit bestand. Das Wohl und Wehe hing von der Ernte ab, vom Wetter und dem Fleiss. Urlaub war ein Fremdwort, seine groesste Reise war ein Ausflug in die 30 km entfernte Kreisstadt. Geld war fast ein Luxus, da sie komplette Selbstversorger waren.

    Nach dem Tod des Bauerns verfiel das Haus, das Dach stuerzte ein.....

    heute steht ein Norma Laden mit tollen Sonderangeboten und Getraenkemarkt, wo einst das Haus stand, und die Wiese ist ein schoen ordentlich gepflasterter Parkplatz.

    Keine schoene Geschichte die in den Halsspeck geht, und das Herz erwaermt, zu dem man das Licht klein dreht und ein Pfeiflein schmaucht.... aber wahr.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Dasselbe nackte und ewige Gefühl wie in einer Kirche,

    profan: Leben, Zeit, Vergänglichkeit, nackt und ewig.

    Möchte nicht pathetisch sein, aber diese kleine kaputte Hütte kann eine Kathedrale sein.

  • SinaT
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Wahrscheinlich ein Streit der Erbensgemeinschaft.... das Muttchen lag zwei Wochen unbemerkt tot im Bett. Auf dem Wohnzimmertisch das Testament.

    Alte Menschen sollen ja spüren, wenn ihre Zeit gekommen ist... Hätte allerdings die Schwiegertochter die Tage nicht Geburtstag gehabt und das Muttchen hat ja gar nicht angerufen - Wie unaufmerksam! - wäre es wahrscheinlich erst viel später aufgefallen... Traurig aber wahr.

    Die Familie wollte trotz der blöden Vermutung die weite Reise nicht "umsonst" antreten und rief die örtliche Polizei. Diese brach die Tür auf und rief den Arzt, der den Totenschein ausfüllte. Todesursache wahrscheinlich Altersschwäche. Wer will schon bei alten Leuten eine Obduktion machen lassen? Wer will schon die genaue Todesursache wissen??? Fakt ist schließlich, dass sie tot ist, fertig. Was soll sie schon gehabt haben? Die hat doch bis zuletzt immer noch so gut gekocht und die Wäsche alleine gemacht?! Na, also kann ihr auch nichts gefehlt haben.

    Jetzt schnell die Geschwister anrufen... Vorwürfe, warum hat die Polizei Dich angerufen und nicht mich? Ich stand ihr doch viel näher?! Schließlich kam ICH doch einmal im Monat vorbei und hab ihr die Kohlrouladen vorbeigebracht, die bei uns am nächsten Tag eh keiner mehr isst.....

    Dann das große Treffen mit dem Bestatter.. Welche Beerdigung wünschte sie sich eigentlich? Hmm... äh... Schweigen.... Welche Blumen liebte sie?

    Was wird aus dem Haus?

    Naja, wir haben ja alle selbst ein Haus gebaut aber das Haus unserer Kindheit können wir doch nicht aufgeben???!!! Verkaufen kommt nicht in Frage!!! Dafür hängen wir viel zu sehr an unseren Kindheitserinnerungen!!!! Aber regelmäßig vorbeischauen, heizen und den Garten machen geht auch nicht, da wir alle zu weit weg wohnen... oder unseren eigenen Garten machen müssen....

    Wer muss das nicht?!

    Und so sieht das Haus nun verwildert und runtergekommen aus, aber im Garten blühen die Korn- und Mohnblumen um die Wette.

    Aber nur zu einer bestimmten Jahreszeit...

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  • Akki
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Da fällt mir spontan ein altes Anwesen irgendwo in Nordfrankreich ein!

    Mitten in der Nacht bog ich von einer Strasse ab, um ein par Stunden im Auto zu schlafen!

    Die Zufahrt war vollkommen eingewachsen, und im Scheinwerferlicht konnte ich in der regnerischen Nacht die Fassade des Hauses kaum erkennen!

    Beim ersten Tageslicht habe ich dann erkannt wo ich eigentlich war!

    Die Efeuranken wuchsen bereits in die zerstörten Fenster hinein, und die Türen waren grob mit Brettern verschlagen!

    Dieses Grundstück, dieser Garten und der gesamte Charakter des Anwesens hat mir Gänsehaut gemacht! Jahre später habe ich versucht, mehr über dieses Haus zu erfahren. Ohne Erfolg!

    Da ich seiner Zeit über Wochen unterwegs war, konnte ich später dieses Haus nicht mehr lokalisieren! Da es in der Gegend viele solcher Häuser gibt, werde ich es wohl nie wieder finden!

    Nachtrag: Eigentlich habe ich Deine Frage überhaupt nicht beantwortet! Das hat zwei Gründe: 1. Ich kenne die Geschichte des Hauses nicht! 2. Ich kenne auch die Definition des Begriffs "überhaupt" nicht!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Seit über 16 Jahren betrachte ich solch ein Haus, jedesmal, wenn wir in unserem "traditionellen" Ferienort ankommen, gilt ihm mein erster Blick.

    Zuerst hatte es noch Fensterläden und Türen, der Garten war zwar ungepflegt, aber man konnte die Struktur noch erkennen, einige ausdauernde Pflanzen blühten in voller Pracht.

    Das Haus war verlassen worden, weil sich in der Nähe eine Spedition niedergelassen hatte und nun ständig schwere Laster an ihm vorbei donnerten. Unwahrscheinlich, dass sich unter diesen Umständen jemals ein neuer Bewohner finden würde.

    Langsam aber sicher übernahm die Natur das Haus, die Fenster und Türen verrotteten in dem feuchtwarmen Klima dort relativ schnell, aus jeder Mauerritze sprossen die ersten bunten Blumen, unter dem Dach wohnen wilde Tauben, die übrigen Räume besiedeln Katzen, Geckos und sicher auch unzählige unsichtbare Kreaturen. Die Fensterhöhlen sind von Schlingpflanzen wie Bougainvillea, Wein, Efeu. wilder Clematis verschlossen, je nach Sonneneinstrahlung ein anderes Bild.

    Nur die Eingangstür behauptet - wie eh und je - ein unbeschreiblicher Rosenstock, inzwischen natürlich nicht mehr in Form gestutzt, kräftig und eigenwillig verwehren seine dichten Ranken mit den riesigen, tiefroten Blüten den Zutritt, Wächter für ein wildes, ungezügeltes, dennoch schlafendes Dornröschen, das von den immer noch vorbeitobenden Lastern nicht gestört wird.

    Wie lange wohl noch?

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Jahre lang fuhr ich auf dem Weg zur Arbeit an einem sehr alten Haus vorbei. Es lag an einer verkehrsreichen Straße, kurz vor einer Fußgängerampel. Da ich manchmal an dem Haus vor der Ampel stehen musste, konnte man an der verwitterten Fassade noch so eben das Datum des Baues lesen, es war 1894 gebaut worden. Immer wieder dachte ich, wieso reißen sie es nicht ab, es ist doch ein Schandfleck in der Straße und wohnen tut doch keiner mehr da drin.

    Dann eines Tages im Frühling war eine lange Autoschlange auf dieser Straße, nach und nach ging es vorwärts, bis ich den Grund sah, ein großer Bagger mit Abrissbirne wurde vor diesem Haus vom Tieflader abgeladen. Als ich dann vor dem Haus ankam, sah ich eine ältere Frau vor dem Haus stehen, welche bitterlich am weinen war. Auf dem nach Hause Weg, war ich neugierig geworden und bin angehalten, weil einige Leute beim Abriss zusahen. Auf meine Frage, ob die alte Frau, die heute Morgen vor dem Haus stand, hier noch gewohnt habe, wurde mir geantwortet(es war der Nachbar), 8 Jahre habe er geglaubt, das Haus sei unbewohnt und heute habe er erfahren, dass die Frau seit ihrer Geburt darin gewohnt habe. Keiner hatte sie die letzten 8 Jahre je gesehen, voller Mitleid sagte er noch - und mit ihren 98 Jahren muß sie nun ins Altenheim.

    Da viel mir der Spruch ein: "Der Schein trügt oft das Auge."

    Das ist mein altes Haus gewesen, es wurde vor 2 Jahren abgerissen. Die alte Frau ?

  • mini
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Mein erster Impuls wäre immer, das Haus wieder bewohnbar zu machen, alles zu nutzen, was noch nutzbar ist. Erst dabei könnte ich mir vorstellen, wer möglicherweise zuvor darin gewohnt hatte, und wie das Haus einmal ausgesehen hat.

    In den letzten Jahren standen in einigen Straßen unserer Kleinstadt Einfamilienhäuser leer. Sie sahen heruntergekommen und verwahrlost aus. Aber natürlich gehörte das Grundstück jemandem. Also wurden die Häuser nach kurzer Zeit abgerissen, und auf dem Grund wurde neu gebaut. Das hat mir immer sehr leid getan.

    Ansonsten finde ich sehr schön, was @Mirko geschrieben hat. /KG

  • vor 1 Jahrzehnt

    Früher war das Haus vielleicht noch schäbiger und wird mit der Zeit immer besser aussehen, bis es schließlich - völlig intakt - abgerissen wird.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Schnapp Dir diese Fensterläden, ist ne unerkannte Spezies, die Dinger haben leben in sich. Du wirst damit STEINREICH. ;- ) Grüsse

    Quelle(n): allg.
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