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Ist Gutmensch nun auf einmal ein Schimpfwort?
In der " Integrationsdebatte " die hier in letzter Zeit mit mehr oder weniger Niveau geführt wird, werden diejenigen, deren Einstellung wohl einigen nicht gefällt, als " Gutmenschen " bezeichnet ..und zwar in sehr abqualifizierender Weise .... wenn ich die Bedeutung des Wortes "Gutmensch " betrachte ..das ist ja wohl jemand, der sich besonders für Political Correctness engagiert .. und wenn ich dann Political Correctness ins Deutsche " übersetze " ..und das die Einstellung bezeichnet, die alle diskriminierenden Ausdruckweisen und Handlungen ablehnt ...
warum wird dann das Wort " Gutmensch " in der Debatte so abwertend verwendet ??
@ Tiqvah -- aha !
@ verdinand- danke für den Hinweis auf die " harte Variante " ... nun weiss ich sicher, aus welcher Ecke diejenigen kommen die die Bezeichung hier verwendet haben ...
@funship- und die Schlussfolgerung aus dem Artikel der " Zeit " gibt dann eine gute Erklärung zu meiner Frage ..
" Dass der Gutmensch, aus der politischen Rhetorik stammend, sich in der Alltagssprache niedergelassen hat, kann als Triumph antihumanistischen Denkens gelten ..."
..beantwortet meine Frage sehr gut !
13 Antworten
- Armin MokLv 5vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Nicht "Gutmensch", sondern "Guttenberg", da hast du dich wohl verguckt :)
Ich habe Gutmensch auch immer als eine positive Beschreibung menschlicher Eigenschaften angesehen. Und wenn das in diesem Zusammenhang abwertend benutzt wird, dann solln se das tun. Es ändert ja nix an meiner Einstellung dazu.
Für mich bleibt es also, dass das "Gutmenschentum" ein erstrebenswertes Ziel ist.
Interessant finde ich bei dieser Debatte auch immer, wie sehr Toleranz mit Respekt gleichgesetzt wird UND dass Toleranz auch gleichzeitig Rassismus/"Kulturalismus" ausschließt, weil das ja nur den Nationalisten vorbehalten ist, was wiederum auch gehöriger Schwachsinn ist:
Es gibt mehrere Stufen der Anerkennung: Ablehnung, Duldung, Toleranz, Akeptanz und Respekt.
Wer also bestimmte Aspekte einer Kultur ablehnt, kann sich nicht gleichzeitig tolerant schimpfen. Denn der Kreis schließt sich erst wieder bei dem gebotenen Respekt.
Wer über Steinigungen meckert, sollte den Vatikan wegen des Kondom-Verbots und der damit verbundenen AIDS-Epidemie in Afrika anschreien.
Herrlich ist auch das immer wieder bemühte Bild vom Verbot des Kirchenbaus in muslimischen Ländern. Warum willst ausgerechnet DU, dass dort eine Kirche gebaut wird? Du gehst doch eh nicht hin. Und überhaupt, wir mit unseren freiheitlichen demokratischen Grundrechten, sollten wir nicht als gutes Beispiel vorangehen, wenn wir uns wirklich eine Veränderung wünschen?
Und Rassismus... hach, kann man schön auf die Nazi-Keule tackern. So bleibt das nämlich nur den braunen Extremisten vorbehalten und man selbst hat einen Freibrief, weil man ja kein Nazi ist. Und tolerant. Da braucht man auch nicht zu differenzieren, weil, man meint das ja sowieso ganz anders. Alle Nazis sind Rassisten, aber nicht alle Rassisten sind Nazis.
Wer Integration fordert, sollte nicht rumstehen und darauf warten. Wenn das so ist, dann bin ich gerne solch ein Gutmensch.
Ich könnt kotzen über solch eine kurzsichtige und unreflektierte Gesellschaft.
- MamaLv 7vor 1 Jahrzehnt
Gutmensch ist eine meist abwertend gemeinte Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“), denen ein übertrieben moralisierendes oder naives Verhalten unterstellt wird. In der politischen Rhetorik wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet. Der Neologismus leitet sich von „guter Mensch“ ab – und wendet die positive Bedeutung ins Gegenteil.
Gruß Mama
Quelle(n): http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch - vor 1 Jahrzehnt
"Gutmensch" war meines Wissens schon immer ein Schimpfwort.
Oder eine ironische Selbstbeschreibung der Betroffenen.
Ich kenne den Ausdruck nicht nur von YC, sondern auch aus anderen Foren, z. B. bei spiegel-online, in rechtsradikalen Foren, Leserbriefen von Tageszeitungen etc.
Die Polemik gegen das "Gutmenschentum" ist auch nicht erst in der Islamdebatte entstanden.
Vielmehr handelt es sich um ein Standardmotiv der Verächtlichung bei "Multi-Kulti", bei der Forderung nach Gleichberechtigung Homosexueller, in der Diskussion um das Asylrecht oder die Entwicklungshilfe, bei der Gleichberechtigung und auch in Diskussionen um staatliche Umverteilung zugunsten der sozial Schwachen.
"Gutmensch" war und ist seit langem ein Schimpfwort, mit dem man in den eigenen Reihen Zustimmung erntet. Dabei gibt es zwei mir bekannte Stoßrichtungen:
1. Der Ahnungslose, der die Richtigkeit der Ansichten der Gegner verkennt.
2. Der Selbstgefällige, der aufgrund seiner priviliegierten Stellung die tatsächlichen Probleme der Bevölkerung verkennt.
Jedenfalls ist nach meiner Beobachtung der Vorwurf des Gutmenschentums ein (nicht immer, aber ) häufiger Indikator dafür, dass der Rest der Ausführugen eher polemischer als sachlicher Natur sind.
- neroneLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich verstand "Gutmensch" auch als jemand mit Political Correctness - aber: bei den Rechten, B.rau.nen und sonst Wüsten, ist das längst ein Schimpfwort - auch bei den Edel-Bürgerlichen. Die sind gern schlecht - widerlich.
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- SunnyLv 6vor 1 Jahrzehnt
Gutmensch ist eine meist abwertend gemeinte Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“), denen ein übertrieben moralisierendes oder naives Verhalten unterstellt wird. In der politischen Rhetorik wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch
upps....da war Mama schneller als ich ;o)
- pikasLv 7vor 1 Jahrzehnt
Hab den Ausdruck auch zuerst hier bei Yahoo Clever gelesen!
Das Gegenteil müßte ja dann ein "Bösmensch" sein!
- mytilenaLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich schließe mich Blauclever an. Auch ich las hier zum ersten Mal den Begriff "Gutmensch".
An einem guten Menschen ist sicher nichts Abwertendes. Im Gegenteil: wir brauchen mehr davon
Doch wenn diese Gutmütigkeit in übertriebene Toleranz oder sogar im Helfersyndrom mündet, dann ist das nicht mehr wirklich gut, sondern kann sich schädlich auswirken. Es schadet nur dem wirklich Guten und nutzt nur dem Schlechten, denn es fordert das Ausnutzen geradezu heraus. Jeder Mensch benötigt Grenzen. Manche ufern sonst aus, sowohl zu der einen, wie zu der anderen Seite.
Meine Großmutter sagte stets: "Allzu gutmütig ist liederlich."
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Den Begriff "Gutmensch" habe ich hier bei YC zum ersten Mal gelesen.
Da ich gerne vom Wortursprung ausgehe, sehe ich mir die Wortbestandteile "gut" und "Mensch" an.
Bei beiden kann ich nichts Schlechtes erkennen.
Wer das anders sieht, kann anscheinend Positivem nicht (mehr) viel abgewinnen.
- Verdinand .Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Das war es doch schon immer.
Willst du die harte Variante lesen?
http://www.mein-parteibuch.com/wiki/Gutmensch
Edit: Leute, nur weil ihr den Begriff noch nicht gehört habt, heißt das noch lange nicht, dass er nicht schon lange benutzt wird.
Und zwar in abwertender Weise und vorwiegend von Leuten aus dem rechten Spektrum.
Da könnt ihr ja froh sein, mit dem Gesockse noch nichts zu tun gehabt zu haben.
- ?Lv 7vor 1 Jahrzehnt
... ein Gutmensch ist nicht im Sinne Gut als Mensch, sondern der sich idiotisch verhält, und so "Gutmensch" für denen, die die Gute Menschen ausnützen!