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Anonymisierte Bewerbungen - was soll das bringen?

Gleiche Job-Chancen für Arslan und Mandy

Manche Bewerbungen enden in Sekundenbruchteilen. Ein Blick auf den Namen des Bewerbers, sein Geschlecht oder Alter genügt - und schon landen die Unterlagen in der Ablage. Welche Qualifikation er für den Job mitbringt, interessiert schon nicht mehr.

"Bei Bewerbungen haben Frauen mit Kindern, ältere Menschen oder Bewerber mit ausländisch klingenden Namen deutlich schlechtere Chancen als andere," beklagt die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders. Sie verweist auf eine aktuelle Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) und der Universität Konstanz. Diese belegt, dass Bewerber mit einem türkischen Namen bei der Stellensuche benachteiligt werden. Bei einem Feldversuch war ihre Chance auf eine Einladung zu einem Vorstellungsversuch um bis zu einem Viertel geringer als bei Bewerbern mit einem deutschen Namen.

Update:

Schutz vor Diskriminierung

[Bildunterschrift: Erster Erfolg: Einladung zum Bewerbungsgespräch. ]

Lüders Behörde startet deshalb im September eine Pilotstudie zur Anonymisierung von Bewerbungen, an der insgesamt fünf Firmen teilnehmen. Ziel ist es, dass Unternehmer nur aufgrund der fachlichen Qualifikation eines Bewerbers entscheiden, ob die Person zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht. Die Deutsche Post, die Deutsche Telekom, der Kosmetikkonzern L'Oréal, der Geschenkdienstleister Mydays und der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble machen bei dem Testlauf mit.

Update 2:

Ab September werden diese Firmen testen, ob anonyme Bewerbungen älteren Kandidaten, Frauen oder Ausländern bessere Jobchancen bringen. In dem anonymisierten Verfahren werden Anschreiben und Lebenslauf verändert. Der Name und die Adresse des Bewerbers dürfen nicht in den Unterlagen auftauchen, denn ersteres lässt Rückschlüsse auf die Herkunft zu und zweiteres auf den sozialen Status des Interessenten.

Außerdem legt der Bewerber seinen Unterlagen kein Foto bei und gibt weder Geburtsdatum noch Familienstand an. So soll eine Diskriminierung aufgrund des Alters oder der Herkunft verhindert werden. Menschen über 50 Jahre und Bewerber mit ausländischem Namen würden nunmal "häufig zuerst vom Stapel der Bewerbungen aussortiert," sagte Lüders dem "Hamburger Abendblatt".

Update 3:

Also ich wäre durchaus in der Lage, eine Frau daran zu erkennen, daß ihn ihrem Lebenslauf der Beruf "Sekretärin" angegeben ist. Auch das Alter würde ich sofort wissen, wenn ich sehen würde, wann derjenige eingeschult wurde.

Update 4:

Ach so: Quelle "Tagesschau.de"

Update 5:

Was heißt unfair? Ich halte es einfach für undurchführbar. Soll die Sekretärin bei 200 Bewerbungen die Zeiträume bzw. die Namen und Orte der bisherigen Arbeitgeber bzw. Schulen auf dem Lebenslauf und in den Zeugnissen schwärzen? Und das Geschlecht ist trotzdem aufgrund der Tätigkeiten bei fast allen zu erkennen.

Update 6:

@Ed Kong: Viele Arbeitgeber interessieren sich aber dafür.

Update 7:

@Ed Kong: Ich wollte lediglich klarmachen, daß man das Geschlecht leicht herausfinden kann. Das gehört m.E. zu Anonymisierung, daß das nicht der Fall ist.

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    klar, das klingt unfair!

    ist es vermutlich auch.

    manche Sachen kann man jedoch aus dem Lebenslauf erkennen und irgendwie muss sich die Personalabteilung ein Bild machen.

    Gerade das Alter: Wenn eine Stelle für mehrere Jahre zu besetzen ist, wer stellt dann eine Person ein, die in einem Jahr in Rente geht????

    beim Namen, das ist schon schwerer. Wenn jmd am Telefon arbeitet, ist ein einfacher Name vllt besser.

    Dann müssten aber auch Zeugnisse geändert werden (Namen ist ja sichtbar), das wäre schon viel Aufwand. Oder weggelassen. Aber dann bräuchte man ja nur noch ein leeres Blatt Papier hinschicken, dann hat die Personalabteilung gar keine Möglichkeiten zur Auswahl mehr.

    Zu guter Letzt: wenn jmd ein bestimmtes Profil sucht, dann merkt er das bei einem Vorstellungsgespräch oÄ.

    Ich stimme zu, dass es ungerecht ist, aber die Umsetzung wäre sehr schwierig (siehe Zeugnisse, Lebenslauf).

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Wenn ich jemand einstellen würde und bei den Bewerbungen wäre eine "anonyme Bewerbung", so würde ich diese sofort aussortieren. So ist das in Wirklichkeit !

    Quelle(n): Mein Job.
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    nüscht. Das gleiche wie Dark Dating. Sobald man sich sieht bildet man sich eh seine Meinung und reagiert entsprechend.

    Nur bisher konnte der Chef vorher entscheiden, daß z.B. eine Kopftuchträgerin für den Job als Frisurmodel mittelmäßig geeignet ist. Nun bestellt er Sie zum Vorstellungsgespräch, sie macht sich Hoffnungen, er muß ihr durch die Blume absagen und nimmt hinterher eine, die sich schon zu Beginn mit Bild beworben hat.

  • ?
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Arbeitszeugnisse, Teilnahmebescheinigungen von Fortbildungen, Berufsurkunde und ein Lebenslauf ist schwer anonym zu halten. Wehrplicht/Zivildienst bei Männern, FSJ/Erziehungszeiten bei Frauen ...

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Eine Vorstellung davon, wie es ablaufen könnte, habe ich. Zumindest in größeren Firmen würde die Personalabteilung die Bewerbungen aufbereiten, sodass nur wesentliche Merkmale anonym an die entscheidende Stelle weitergeleitet werden. Daraufhin werden die geeignetsten Personen zum Gespräch geladen.

    Zu dieser Methodik müssen die Unternehmen auch wirklich bereit sein und es als Instrument verstehen, zur Objektivität zu verhelfen. Die größte Arbeitgebergruppe, also der Mittelstand, wird hieran bestimmt nicht teilnehmen. Zu guter Letzt entscheidet beim persönlichen Vorstellungsgespräch wieder einmal der Nasenfaktor und der erste Eindruck ist ausschlaggebend. Zudem ist mein Eindruck, dass gerade in den großen Unternehmen, die vielleicht daran teilnehmen würden, ohnehin bereits modernere Gesinnungen zu finden sind. Man denke nur an die Behindertenquote und auch auf ein stimmiges Verhältnis von beiden Geschlechtern.

    Irgendwie sind es doch immer wieder dieselben Arbeitgeber, die für eine modernere und gerechtere Arbeitswelt einstehen, dabei besonders auf gute Publicity angewiesen sind und manchmal dennoch die meisten Leichen im Keller haben.

    Wir kommen mit reiner Augenwischerei nicht weiter. Zum Vorteil potentieller Arbeitnehmer kann noch so viel anonymisiert und gleichgestellt werden, spätestens bei den Aufstiegschancen ist dann das nächste Defizit spürbar. Zudem muss eine Person auch in das Arbeitsumfeld passen, ansonsten könnte auch Mobbing eine Folgeerscheinung sein. In einer Abteilung, in der sich vorher bereits die überzahligen weiblichen Angestellten täglich die Augen auskratzen, würde ich z.B. keine weitere Frau einstellen. Nicht die Idee ist schlecht, sondern manche Arbeitskollegen, Vorgesetzte, Arbeitsumfelder, allgemeine Befindlichkeiten...

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Lol, ich kenne diese "Studie" und sie ist Schwachsinn.

    Es stimmt, dass die Problemgruppen ca 25% weniger Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bekommen haben als andere..... (sie machen einen Großteil der Langzeitarbeitslosen aus)

    Doch es wird nicht erwähnt, dass zB die Mütter mit Kindern sich bei Arbeitsstellen mit sehr hohen Bewerberzahlen beworben haben, sodass die Absagewahrscheinlichkeit eh hoch ist. Oder auch dass die älteren Studienteilnehmer die nicht eingeladen wurden mehr als 50% aller Absagen ausmachten.

    Oder auch, dass die Qualifikationen von Ausländern statistisch gesehen auch tatsächlich geringer ist als die von deutschen Bürgern.

    Die Telekom macht da nur mit, um Publicity damit zu machen, lol

    Übrigens gibt es ähnliche Arten von Bewerbungen schon heute, vor allem im IT-Bereich. Da bewirbt man sich erst einmal formlos per Email... allerdings gibt man da seinen Namen an ^^

    Quelle(n): PS: Dass Frauen weniger Jobchancen haben ist falsch!!! Es geht hier um Alleinerziehende mit Kindern. Das gilt auch für alleinerziehende Männer, allerdings gibt es die kaum @Gewitterhexe: Es geht hier nicht ums Geschlecht!"!!"! omg @Gewitterhexe: Natürlich interessieren sie sich dafür, das hat aber nichts mit der Studie zu tun. Frauen haben keine Nachteile bei Bewerbungen.... es ist eher das Gegenteil der Fall... (übrigens verdienen Frauen im exakt gleichen Beruf auch dasselbe wie Männer) hier geht es nur darum, Kinder ja oder nein. Arbeitnehmer mit Kindern sind eben nicht so flexibel. Ob das die Arbeitsleistung nun mindert, ist eine andere Frage Alles in allem ist dieser Feldversuch überflüssig. Denn öfter eingestellt werden diese Leute trotzdem nicht, auch wenn sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden @Gewitterhexe: Ja ok, das hast du aber nicht geschrieben
  • vor 1 Jahrzehnt

    Na ja, wie soll der Bewerber denn dann eingeladen werden? Post? Dann weiß der Arbeitgeber auch den Namen. Solle das alles so gehen, daß der den erst weiß, wenn der Bewerber vor ihm steht und der Arbeitgeber hätte ihn vorher anhand der Unterlagen abgelehnt, passiert das dann halt in dem Moment. Vorurteile bestehen nicht nur auf dem Papier.

    Der Bewerber fühlt sich mit Sicherheit noch schlechter, als wenn er nur eine schriftliche Absage beommen hätte, wenn er dort war und gleich wieder gehen kann. Der Arbeitgeber hat unnütze Zeit darauf verwendet, jemanden zu empfangen, den er ohnehin nicht genommen hätte.

    Absoluter Schwachsinn also

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also das Geschlecht wird anscheinend trotz Anonymisierung doch angegeben. Daraus ergibt sich ja noch nicht, ob jemand Kinder hat... Ansonsten: stimmt: Zeitverschwendung!

  • Anonym
    vor 4 Jahren

    Vor allem solltest Du das umschreiben, indem Du mitteilst in einem Zuchthaus tätig gewesen zu sein, die Wärter Deine Arbeitskollegen waren und Du bei Deinem Boß, dem Leiter der JVA wegen Deines Fleißes und guten Willens äußerst beliebt warst. Wenn Du dann noch schreibst, daß durch Deine wesentlichen Hinweise und Deine Zusammenarbeit mit der Führungsetage andere in gleicher place gemaßregelt wurden, weil sie die Ziele des Unternehmens gefährdeten, kommt das immer an...... additionally schreibst Du, daß Du erfolgreich in wichtiger place in der Abteilung Untersuchungshaft einer Vollstreckungsanstalt tätig warst......

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Es bringt nichts.

    Mag ja sein, dass mehr Randgruppenangehörige zum Gespräch eingeladen werden - aber nach dem Gespräch sind sie ebenso sicher raus wie bisher auch. Der Arbeitgeber lädt also allenfalls mehr Leute ein, was mehr Geld kostet. Trotzdem stellt er keinen sechzigjährigen Neger ein, der im Asylbewerberverfahren steckt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich finde das mit dem Test nicht schlecht, dann wird man sehen, das man sich auch irren kann

    Kann nur hoffen, das dieser Test denn auch anschließend veröffentlicht wird, gerade wenn man erkennen kann, das sich auch Personalleiter (Chefs) sich irren können.

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