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Anonym
Anonym fragte in Gesellschaft & KulturMythologie & Folklore · vor 1 Jahrzehnt

Was genau war eigentlich das unfassbar Böse an Rumpelstilzchen?

Die Frage wühlt mich ja seit meiner Kindheit auf, lol - ich hab Rumpelstilzchen als Kind immer bedauert, weil er sich ja lieb und nett an alle Verträge und Versprechen gehalten hat, während König und Vater die Tochter/ Frau missbrauchen und die Frau letztendlich auch noch Rumpelstilzchen reinlegt.

Und, hm, nja natürlich, Kinderhandel ist schon keine gute Sache, aber empfandet Ihr als Kinder nicht auch alle anderen Figuren als boshafter?

Update:

Schade, Gummizelles Antwort ist gar nicht mehr da. Danke für Eure Antworten, besonders die von Ravenblack, Maeve, Hal9, Erhardgr und Jedermann.

Da ich mich aber dunkel daran erinner, mal eine Interpretation gelesen zu haben, in der gesagt wird, dass ausgerechnet die Müllerstochter die "Hauptschuldige" ist, da sie alles mit sich machen lässt ohne Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und Rumpelstilzchen solange außerhalb von ihr existiert wie sie keinen eigenen Willen hat (er also eine Seite von ihr selbst ist, die erst das "Böse" verliert, wenn sie es benannt hat, also über sich selbst im Klaren ist = erwachsen geworden ist), wähle ich:

16 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Rumpelstilzchen beherrscht die "Kunst", Abfällen neuen Wert zu geben und steht somit für die anale Phase. Um die Weiterentwicklung in die sexuelle Phase zu ermöglichen, muss es sich zerreißen. Die Müllerstochter hat, solange sie sich mit solchen präsexuellen Handlungen abgibt, natürlich wegen Rumpelstilzchen überhaupt keine Kinder.

    Man beachte den Namen, der das Rumpeln im Bauch und den phallischen Stiel verbindet. Außerdem Zerreißen -- Hymen.

    Das Böse an einem glücklich weiterlebenden Rumpelstilzchen wäre die Weigerung, erwachsen zu werden.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja, allerdings. Die Frau wurde nur geheiratet, weil sie "Stroh zu Gold spinnen konnte".

    Sie wurde von Anfang an von allen ausgenutzt.

    Aber ihre Not wurde auch von Rumpelstielzchen genutzt, weil er sich davon etwas versprochen hatte.

    Die einzigen unschuldigen Personen sind die Frau und das Kind, aber das Märchen braucht einen Schuldigen, der noch böser ist, als alle anderen, und das ist der Kinderhändler.

    Der wurde einfach mal eben zum Sündenbock für alle erklärt.

    Und dass nach dem Tod von Rumpelstielzchen alle froh und glücklich waren - das wage ich dann doch zu bezweifeln.

    Wenn kein Sündenbock (schwarzes Schaf) mehr da ist, muss ein neuer gefunden werden.

    Auf wem sollte man denn sonst herum hacken?

  • Als Erwachsene analysiert man da anders :),

    aber als Kind war mein Empfinden :

    Angst um das Baby und

    leichtes Mitgefühl mit dem betrogenen Rumpelstilzchen.

    So ganz war das für mich nie ein Happy-End,

    denn nicht nur Rumpelstilzchen war ein Betrüger.

  • Anonym
    vor 7 Jahren

    Rumpelstilzchen war nicht böse.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ein Müller behauptet von seiner schönen Tochter, sie könne Stroh zu Gold spinnen, und will sie an den König verheiraten. Der König lässt die Tochter kommen und stellt ihr die Aufgabe, über Nacht eine Kammer voll Stroh zu Gold zu spinnen, ansonsten müsse sie sterben. Die Müllerstochter ist verzweifelt, bis ein kleines Männchen auftaucht und ihr gegen ihr Halsband Hilfe anbietet und für sie das Stroh zu Gold spinnt. In der zweiten Nacht wiederholt sich das Gleiche und die Müllerstochter gibt ihren Ring her. Darauf verspricht der König dem Mädchen die Ehe, falls sie noch einmal eine Kammer voll Stroh zu Gold spinnen kann. Diesmal verlangt das Männchen von der Müllerstochter ihr erstes Kind, worauf sie schließlich ebenfalls eingeht.

    Nach der Hochzeit und der Geburt des ersten Kindes fordert das Männchen den versprochenen Lohn. Die Müllerstochter bietet ihm alle Reichtümer des Reiches an, aber das Männchen verlangt „etwas Lebendiges“. Durch ihre Tränen erweicht, gibt es ihr aber drei Tage Zeit, seinen Namen zu erraten. Dann soll sie das Kind behalten dürfen. In der ersten Nacht probiert es die Königin mit allen Namen, die sie kennt; doch ohne Erfolg. In der zweiten Nacht versucht sie es erfolglos mit Namen, die sie von ihren Untertanen erfragt hat.

    Am Tag darauf erfährt sie von einem Boten, dass ganz

    entfernt ein Männchen in einem kleinen Haus wohnt, das nachts um ein Feuer tanzt und singt:

    „Heute back ich, morgen brau ich,

    übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;

    ach, wie gut dass niemand weiß,

    dass ich Rumpelstilzchen heiß!“

    Die Königin fragt zunächst, ob Rumpelstilzchen „Heinz“ oder „Kunz“ heiße und nennt dann erst den korrekt überlieferten Namen.

    So kann sie das Rätsel nun lösen, und Rumpelstilzchen zerreißt sich vor Wut selbst mit den Worten:

    „Das hat dir der Teufel gesagt!“

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja, stimmt, dem wurde sehr übel mitgespielt. Da mich jedoch Märchen nie so sehr interessiert haben hatte ich mich damals bzw. bis heute auch nicht sehr mit dieser oder ähnlicher Fragen damit beschäftigt.

  • HAL9
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Sehr gut definiert Amanita: unfassbar Böse!

    Auf den ersten Blick sieht man vielleicht einen kleinen knubbeligen trolligen verspielten süßen Kerl, doch mal ehrlich was steckt denn hinter der Fassade?!

    Rumpelstilzchen wollte ein unschuldiges kleines Baby „warum“ möchte ich hiermit hinterfragen?! Liegt nicht die Eventualität nahe, dass sich hier ein Fall ähnlich oder eher schlimmer, dem der Natascha Kampusch auftut?!

    Ich möchte dass jetzt nicht weiter fortführen, da aus meinen Augen qualvolle Tränen der Abscheu und des Entsetzens tropfen und die Tastatur durchnässen.

    Verbittere traurige Grüße

    HAL9

    Quelle(n): Auge
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ja, absolut. Ich fand Rumpelstilzchen als Kind eigentlich gar nicht sonderlich schlimm. Der hat einen fairen Deal gemacht, aber seine Gutmütigkeit wird ihm zum Verhängnis.

    In der unentschärften Version des Märchens wird aber klar wieso das so ist. Denn das Märchen soll Mädchen "beibringen", dass Masturbation ganz schlimm ist und unfruchtbar macht. Eine vernünftige moralische Lektion ist ihm nicht zu entnehmen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    "Heute back ich, morgen brau ich,

    übermorgen hol ich der Königin ihr Kind ..."

    Das sagt alles. Das Märchenmotiv von "Rumpelstilzchen" verbindet die Ur-Angst einer Mutter, ihr Kind könnte ihr geraubt werden, mit dem alten mythologischen Thema des Geheimnisses um den Namen, den man wissen muss, um einen Bann zu brechen.

    "... ach wie gut, dass niemand weiß,

    dass ich Rumpelstilzchen heiß."

    Es ist wie viele (oder gar alle) echten Märchen keine niedliche Erzählung für Kinder, sondern ein Mythos, der Ängste von Erwachsenen verarbeitet.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ja, der koenig, der die frau nur heiratet, weil sie gold machen kann

    und die muellerstocher, die sich ja immerhin auf diesen schaebigen handel eingelassen hat

    wer weiss, vielleicht haette es der kleine bei Rumpel besser gehabt (wird ja nicht erwaehnt, was der mit ihm vorhatte)

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich hatte früher ein bilderbuch, das sah das gesicht von rumpelstilchen wirklich angsteinflößend aus. udn da mit die bilder sowieso immer mehr interssiert haben als der text, hatte ich schon immer was gegen dieses wesen, oder zumindest angst ;D

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