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Wie findet ihr Epikur?

Epikur verfasste die Philosophie des Glücks. Wir können ihn als den Vater des positiven Denkens bezeichnen. Und auch als den Begründer der Glücksforschung. Ein wichtiger Satz von Epikur lautet: "Wer das Wort genug nicht kennt, hat niemals genug." Epikur lehrte die Verankerung im inneren Glück und die bewusste Begrenzung der äußeren Bedürfnisse. Er vertrat einen Konsum mit Verstand. Er war kein radikaler Asket, aber er war auch mit den kleinen Dingen des Lebens zufrieden. Nur die Erfüllung von Grundbedürfnissen wie Essen, Trinken und Kälteschutz galt Epikur als unabdingbar für den Genuss des Daseins. Die sexuelle Lust gehörte dagegen bereits seiner zweiten Kategorie an: natürlichen Ursprungs, aber nur in Maßen dem inneren Glück dienlich und im Zweifel durchaus verzichtbar. Luxusbedürfnisse gründen letztlich in „leerer Meinung," d.h. in Unvernunft.

http://de.wikipedia.org/wiki/Epikur

Epikurs Ethiklehre zielt im Kern auf Erhöhung und Verstetigung der Lebensfreude durch den Genuss eines jeden Tages, womöglich jeden Augenblicks, wie es das Motto des Horaz: carpe diem (nutze den Tag) besagt. Dazu gilt es, alle Beeinträchtigungen des Seelenfriedens zu vermeiden bzw. zu überwinden, die aus Begierden, Furcht und Schmerz erwachsen können. Die Lust am Leben stetig auszukosten, macht die Kunst des epikureischen Weisen aus.

http://knol.google.com/k/nils-horn/philosophie-des...

Epikuräer werden in der westlichen Philosophie oft mit den Hedonisten, den Anhängern der Genussphilosophie von Aristippos, verwechselt. Beides sind aber völlig verschiedene philosophische Wege. Ein Epikuräer verkörpert einen gemäßigten Weg des inneren Glücks und ein Hedonist den Weg des extremen äußeren Glücks. Epikuräertum ist Weisheit und Hedonismus ist Unweisheit.

Epikur lehrte auch das Leben in der Ruhe und in der umfassenden Liebe. Das innere Glück entsteht aus der inneren Ruhe. Wenn die Gedanken zur Ruhe kommen, entfaltet sich die Glücksenergie in einem Menschen. Epikur empfahl es, in der Ruhe und aus der Ruhe heraus zu leben. Dann lebt man wie ein Gott (Buddha) unter seinen Mitmenschen, denen der Weise aber auch hilft: "Die Freundschaft umtanzt den Erdkreis, uns allen verkündend, dass wir erwachen sollen zur Glückseligkeit."

Update:

@ Dana: "die eigenen Lehren haben bisher so gut wie niemals ihren Erfinder vor Psychosomatik bewahrt" -->Soll das eine Anspielung auf mich sein? Mit Beziehungsdingen ist das meistens nicht so einfach. Ich arbeite daran.

Update 2:

@ Nichtwissen: Danke, dass du noch mit mir sprichst. Ich finde die Diskussion mit dir gut, da du ein gewisses philosophisches Wissen besitzt und über einige Dinge nachgedacht zu haben scheinst. Für eine gute Diskussion braucht man einen guten Gegenpol. Ich behaupte, dass die Lehre der Erleuchtung das Bindeglied zwischen Buddha und Epikur und der zentrale Punkt im Verständnis von Epikur und der gesamten Philosophie ist.

An der Möglichkeit der Reinkarnation darfst du gerne zweifeln. Das hätte Epikur auch getan. Hier irrte er aufgrund seiner begrenzten wissenschaftlichen Erkenntnis. Irren ist menschlich. Menschen können sich irren. Sogar bei mir schließe ich das nicht völlig aus. Deswegen sind Diskussionen grundsätzlich hilfreich. Du irrst dich zum Beispiel darin, dass Epikur nicht an die Existenz von Göttern glaube. Er glaubte nur nicht daran, dass sie sich um die Menschen kümmern.

Update 3:

Brief Epikurs an Menoikeus: "Denn Götter gibt es, da wir sie doch offenbar zu erkennen vermögen. Nur sind sie anders, als die Masse es sich vorstellt."

Die Götter (seelige Wesen) sind für mich die Erleuchteten. Und hier sehe ich dein Hauptproblem. Da die Erleuchtung nicht selbst erfahren und dich auch vermutlich noch nicht viel damit beschäftigt hast, kannst du Epikur in der Tiefe seiner Philosophie nicht verstehen. Du siehst die Verbindung zwischen Epikur und Buddha nicht, obwohl das Zentrum von Epikurs Lehre darin besteht wie ein Gott (und das kann man sehr gut mit dem Wort "Buddha" übersetzen) unter den Menschen zu leben. Die Essenz des Weges der Erleuchtung ist das Leben in der Ruhe und die konsequente Gedankenarbeit. Das finden wir bei Buddha und bei Epikur.

Update 4:

@ Dana: Das Internet sagt zu Nierensteinen und Psyche: "Die Nieren leiden unter Anspannung und Hektik. Wenn einem etwas "an die Nieren geht", sind damit starke Emotionen verbunden. Der typische Nierencharakter ist der ängstlicher Typ. Wegen ihrer Angst fühlen sich die Leute immer unsicher. Sie haben Angst vor Allem, aber unsere Welt fordert, dass man keine Angst haben darf. Man muss stark sein, man muss Erfolg haben. Diese Leute versuchen dann, ihre Angst zu verstecken und das stresst sie noch mehr! Sie fordern sich selbst ständig zu viel, bis sie daran zerbrechen. Sie zeigen nicht, dass sie Angst haben. In der astrologischen Medizin ordnet man die Nieren auch der Libido und der Beziehungsfähigkeit zu."

Ich vermute, dass Epikur zu stark an seinen Emotionen gearbeitet und sie unterdrückt hat. Das machen viele spirituelle Menschen und auch viele Anhänger des positiven Denkens. Ich dagegen lehre es zu seinen Emotionen zu stehen und sie sozial unschädlich herauszulassen.

Update 5:

In meinen Yogagruppen mache ich regelmäßig Wut- und Trauerübungen. Auch Ängste soll man nicht verdrängen, sondern positiv damit fließen und daran arbeiten. Das geschieht durch die Identifizierung des Angstgedankens, durch die Bildung eines positiven Gegengedankens und durch das Meditieren auf die Angst (die Leidsituation). So löst sich die Angst letztlich von alleine wieder auf. In der Erleuchtung ist man dann durch das große innere Glück weitgehend von allen Ängsten befreit.

Bei Epikur könnte insbesondere eine große Rolle gespielt haben, dass er seine Sex- und Beziehungswünsche zu stark unterdrückt hat. Ich bevorzuge dabei einen sanften mittleren Weg, bei dem man sich in der Spiritualität (in Gott, im Licht) zentriert, aber seinen körperlichen und mitmenschlichen Bedürfnissen auch ausreichend Raum gibt. Wie das im Einzelnen geht, ist auch für einen kleinen Yogi nicht immer leicht herauszufinden.

10 Antworten

Bewertung
  • ?
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich mag ihn und sein Carpe Diem sehr, habe mich aber in meinem Leben mit anderen Philosophen intensiver beschäftigt. Eines sollte man in diesem Zusammenhang auch berücksichtigen: Epikur starb angeblich an Nieren-/Harnwegsteinen, d.h. an einer psychosomatischen Erkrankung, die auf Partnerschaftsprobleme hindeuten würde. In seinem eigenen Leben hätte ihm seine eigene Lehre also nicht 100%-ig geholfen. Das allerdings nur am Rande, denn die eigenen Lehren haben bisher so gut wie niemals ihren Erfinder vor Psychosomatik bewahrt und manchmal nicht einmal vor der Todesursache, die diese Lehre angeblich vermeiden sollte. ;-)

    @Yogi Nils

    Aber nein, das hat rein gar nichts mit Dir zu tun. Es ist nur tatsächlich so, dass sich Philosophen und Erfinder meistens mit den Dingen beschäftigt haben, die ihnen am meisten am Herzen lagen. Damit haben sie versucht, diese zu lösen. Und Epikur hatte anscheinend ein psychosomatisches Problem, das er nicht lösen konnte. Trotzdem halte ich von seiner Philosophie sehr viel und gehöre auch zu denen, die nach Glück streben. Ich habe mich nur deshalb mehr mit anderen Philosophen beschäftigt, weil ich dieses Fach einmal studiert habe und im Studium andere Schwerpunkte hatte. :-)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich werde auf jeden fall Deine link lesen

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das Problem bei diesem Ansatz liegt meines Erachtens darin, dass auf diese Weise niemals Fortschritt erreicht wird, weil ja alles super toll ist, wie es ist. Das Leben passt sich nicht nur der Welt, sondern immer auch die Welt an sich an. Die dazu notwendige Energie bringt aber nur ein unzufriedener Mensch auf.

    Deshalb könnte ein nach Epikur lebender Mensch keine ungerechten oder diktatorischen Herrschaftverhältnisse ändern. Man stelle sich vor, dass sich die Welt außerhalb vom Deutschen Reich vor 70 Jahren gesagt hätte: Mir tun zwar die vielen leidenden Menschen sehr leid, aber ich habe mich entschieden, dieses Leid zu überwinden, indem ich mein eigenes Glück suche? Okay, Mahatma Ghandi hat gezeigt, dass auch friedlicher Widerstand erfolgreich sein kann. Im 2. WK wäre dieser Ansatz aber m.E. falsch, weil zu langsam gewesen.

    Letztendlich bin ich der Meinung, dass jeder Ansatz zu Leben etwas positives hat. Nur wenn man sich komplett auf eine Idee versteift, ist man zu unflexibel, um auf geänderte Rahmenbedingungen angemessen zu reagieren.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Gut und richtig!

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Indem ich Ihn suche...

    Quelle(n): Brain
  • vor 1 Jahrzehnt

    Eigentlich ist es ja sinnlos, auf Deine Frage zu antworten, da Du mir ja Bemühtheit zusprichst, aber aufgrund meiner Zweifel hinsichtlich Reinkarnation die Erkenntnis absprichst.

    Dennoch antworte ich aus zwei Gründen:

    1. Weil ich die Antwort von "Phantom Lord" sehr beachtenswert finde. Und nach meinem Wissen ein Epikuräer keine gute Antwort auf das intersubjektive Problem einer subjektivistischen Antwort hätte.

    2. Deine Kombination ist unhaltbar: Entweder Du entscheidest Dich für Epikurs Lehren, die fundamental von einer Inexistenz göttlicher Wesen und vor allem eines ewigen Lebens ausgeht, oder Du glaubst an irgendwelche Götter, ewiges Leben, Wiedergeburt u.ä. Beides geht nicht.

    Epikur würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er wüsste, dass seine Lehren heutzutage für irgendwelche Religionen missbraucht würden. Wer versucht, Epikur und eine Theorie eines Buddhas in Einklang zu bringen, hat bestensfalls eine dieser einander ausschließenden Theorien missverstanden. Im schlechteren Fall missbraucht er diese Theorien entgegen ihrer Gründer, um seine Ansichten andereren plausibel machen zu wollen und weiß, dass er die Grundlagen der jeweiligen Theorie missachtet.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Beim Thema Glück werde ich aufmerksam, allerdings sehe ich nicht ein, warum positives Denken allein Glück bringen sollte.

    was hinnehmbar ist: "Wer das Wort genug nicht kennt, hat niemals genug." und "Erhöhung und Verstetigung der Lebensfreude durch den Genuss eines jeden Tages, womöglich jeden Augenblicks..."

    was in etwa so klingt wie, dass es wichtig ist intensiv zu leben (was gar nicht immer so einfach ist).

    Außerdem sollte man die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen (innere wie äußere).

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es sind zum Teil "aus der Not heraus" entstandene Gedanken, woraus mehr oder weniger auch die Philosophie entstand.

    Nur ist die Not hier zu definieren. Die Philosophie entstand aus der "Not", etwas nicht Beweisen zu können, denn der menschl. Verstand ist nicht zufrieden, bevor er eine Antwort hat. Gibt es keine, muss auf anderem Wege das Gewissen, die Neugier beruhigt werden. Das selbige aber eine solch "erste" Wissenschaft entsteht, woraus sich alle anderen ableiten, hätte sich damals keiner zu träumen gewagt.

    Wat'n Glück, was ???

    L.G.

    T

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja, er hat schon sehr schöne Sachen geschrieben. Zudem finde ich ihn teilweise noch sehr aktuell. Aber gerade, wenn es um das Thema "innere Ruhe" geht, dann meint man, wir haben das verlernt, weil wir in einer hektischen und schnelllebigen Welt leben. Das heißt auch: Glück durch Rücksicht ist bei uns immer weniger vorhanden.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Da meine Seele unerschütterlich ist, kann ich diese Frage nicht beantworten; und selbst wenn ich eine eigene Meinung hätte, wäre sie mir nicht wichtig.

    Ich sehe aber, daß es Dir nicht unwichtig ist, zu erfahren, was Epikur gemeint hat.

    So mag denn die Erde durch die Sonne glühen und die Erde durch Lava brennen.

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