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Stimmt ihr dem zu : der größte Triumph des Ich ist der Sieg über sich selbst (.D.) ?

Zen Gedicht :

" Der Sieg gehört nur dem Einen,

vor des Kampfes Beginn schon,

der seines Ichs nicht gedenkt,

der im Ursprung, im Nicht-Ich, wohnt. "

15 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Jemand aus dem westlichen Kulturkreis geht zu einem Zen-Meister und möchte von ihm die Kunst des Bogenschießens erlernen. Davon handelt das Buch, das mir zu dieser Frage spontan einfällt. Der Lehrling verzweifelt an den Methoden seines Meisters, denn dieser stellt ihn vor scheinbar unlösbare Aufgaben. Am Ende erlernt er diese Kunst jedoch. Warum?

    Er gibt Stück für Stück sein eigenes Selbst auf und es gelingt ihm (sehr langsam und mühevoll) sein Selbst vollständig auf den Bogen zu übertragen. Am Ende bemerkt er, das "es" schießt und nicht er. Der Kampf findet also nicht zwischen dem "ich", welches die Kunst begreifen will und dem "ich" welches die Unmöglichkeit dieses Lernprozesses begreift (und vehement ablehnt) statt. Es findet eine Selbstaufgabe zugunsten der Kunst statt - das ist der Weg des Zen-Meisters

    Mir scheint das wirklich wieder einmal eine hochinteressante Frage, aber man muss sehr behutsam an die Lösung gehen. Es gibt keine zwei "Ich s", es gibt nur eines, jedoch mit vielen verschiedenen Facetten

    ausgestattet ist. So ist meiner Meinung nach der Triumph (sh. Frage) ein Anachronismus, auch wenn wir meinen, die beschriebene Situation genau zu kennen. Deshalb kann ich (leider) nicht zustimmen

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich möchte bestimmt keine Sprüche madig machen, die ein Vorantworter auf seinem Rücken stehen hat, ihm sei die beste Antwort auch vergönnt.

    Dennoch stehe ich sowohl der Eingangsfrage als auch dem Zitat reserviert gegenüber.

    Der Triumph über sich selbst ist nur unter bestimmten Bedingungen de größte Erfolg. Zum einen setzt es bestimmte innere Widerstände voraus, die vielfach gegeben sein mögen, aber nicht bei jedem Menschen zu finden sind. Zum anderen gibt es meiner Beobachtung nach externe Hürden, die zu meistern zwar von inneren Faktoren abhängig ist, aber dennoch eher einen Triumph über äußere 'Gegner' darstellt. Für einige ist es der größte denkbare Triumph, wenn sie ihre inneren Ängste überwinden, egal was sie sonst leisten. Andere müssen sich selbst nicht in dem Maße überwinden; ihr größter Erfolg liegt in dem Überwinden von z. B. gesellschaftlichen Hindernissen.

    Mein zweites Problem ist, dass meine Interpretation des Gedichtes nicht von einem Kampf gegen sich selbst ausgeht, sondern von einem Duell, desse Sieger derjenige ist, der sich von subjektiven Denkweisen und Interessen freimacht. Vielleicht verstehe ich das falsch, aber wenn dem so ist, dann ist das eigentliche Ziel nicht die Überwindung des Selbst, sondern des Anderen. Und der Umgang mit sich selbst ist nur Mittel, nicht Zweck, nicht das Ziel, sondern nur der Weg dazu.

    Da zumindest in meinem bisherigen Leben Duelle eher die Ausnahme als die Regel ist, würde ich diese Aussage - wenn wir mal annehmen wollen, dass sie stimmt - nicht als Grundregel meines Seins begreifen.

  • orbit
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    der berühmte "geistige Krieger"

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin den Antworten vom "Schleier, Denilson und Rafa" sehr nahe,sie sind treffend auch nach meiner Vorstellung,

    Zu Deiner Frage möchte ich einfach nur anfügen,das ich mir öfters den "Sieg" über mich gestatte.

    Wieso denke ich dabei gerade an Troja?

    Ansonsten befremden mich Begriffe wie Kampf und Sieger,denn der Erfolg des Mißerfolges kann wesentlich mehr befruchten als ein vermeintlicher Gewinner davon trägt.

    Gruß vom Paten

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Vielleicht.

    Das "Ich" ist nur eine Teilfunktion des "Selbst" bzw. der Selbstrepräsentanz. Das "Ich" unterscheidet lediglich zwischen "zu mir gehörend" und "fremd", das "Selbst" beschreibt den Menschen in seinem gesamten Lebensumfeld. Erst die Selbsterkenntnis läßt einen das "Ich" erkennen. Auch Selbstbewußtsein, Selbstachtung und das Verständnis der Selbstverwirklichung ermöglichen dem Menschen eine Selbstdefinition.

    Jedoch ist das "Selbst" nicht reflexions- oder kritikfähig, erst das "Ich" ermöglicht Selbstkritik. Letzteres vermittelt zwischen Autoritäten, Trieben und Instinkten.

    Somit frage dich, ob du dich selbst finden oder eher kritisieren möchtest ;)

    @Rafa:

    Ein sehr interessantes Beispiel, regt zum Nachdenken an. Ich frage mich (selbst) was dieses "es" zu bedeuten hat, bestimmt hast du es nicht grundlos hervorgehoben, ist in deinem Beispiel dann wohl der Jagdinstinkt gemeint ;)

    Ein zweites "Ich" kann es schon geben: das "Alter-Ego" ( http://de.wikipedia.org/wiki/Alter_Ego ). Wobei es sich in diesem Fall um eine multiple Persönlichkeit, ein zweites "Ich" handelt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wenn jemand sein wahres "Ich" kennt, dann ist dieser Jemand eine starke Seele! Liebe Grüße Herkamann

    Quelle(n): eigenes Selbst
  • rom
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Das Gedicht ist treffend.

    Deine Frage.....das funktioniert leider nicht.

    Nicht das "Ich" kann das "Ich" besiegen, sondern es wird nicht beachtet, zählt nichts, sein Dazwischenquatschen wird nicht gehört.....das "Ich" läuft mitsamt seinen Ängsten, Befürchtungen, Vorurteilen...ins Leere, ganz sprichwörtlich :)

    Da gibt es keinen Kampf und auch keinen Sieger, aber das hast du sicher auch nicht so wörtlich gemeint, oder? Weil dann wäre ich ja Sieger und Verlierer in einer Person, das ist für mein einfach gestricktes Denken ganz schön verwirrend :)))

  • vor 1 Jahrzehnt

    Der hier angesprochene Triumph ist selbst nur subjektiv, also ich-bezogen, und insofern ein Sieg über sich selbst.

    Man könnte es auch mit "Selbstverleugnung" oder "Selbstbeschönigung" titulieren; dies hülfe aber nicht viel weiter, es sei denn, man bliebe auf der subjektiven Ebene verhaftet.

    (Auf dieser Ebene befinden sich auch die vielberühmten "triumphalen Niederlagen".)

    Mein ist der Sieg, mein dein Du,

    ohne gekämpft zu haben, gibst du

    ohne betäubtes Wort die Freiheit,

    sklavisch genug, in meine Güte.

  • nerone
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ja, ich stimme zu - nicht schlecht - das Gedicht. Die meisten kämpfen gegen "ANDERE" - oder gegen

    Windmühlen ;-)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja,das bedeutet Hingabe zum Schöpfer,

    u. das Vertrauen das er weiß was geschieht u. dich führt damit es geschehen kann-

    nach seinem Plan-

    man nennt es auch Gottvertrauen.

    Danke für die Frage,casperle-

    sehr wohl zum Besinnen.

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