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Marja fragte in Gesellschaft & KulturEtikette · vor 1 Jahrzehnt

Kennt Ihr das: Fremd-Schämen und Hilflosigkeit im Umgang mit unverschämtem Verhalten?

Die Situation war folgende: ein Kunde hat sich so über unsere Beratung gefreut, dass er uns (vor Ostern war das) einen wirklich üppig gefüllten Korb mit Oster-Süßigkeiten und eine ganz liebe Dankeschön-Karte geschickt hat. Im Kollegenkreis verstehen wir uns als Team und obwohl nur 2 Leute den Korb "erarbeitet" haben wurde er natürlich für alle zentral in den Aufenthaltsraum gestellt. Wir haben uns alle riesig gefreut. Weniger über die Sußigkeiten an sich, sondern weil man sowas einfach ganz selten erlebt. Kommt doch glatt der Sohn vom Senior - der außer Sohn und Pseudo-wichtig eigentlich gar nichts ist und macht - und meint: Ihr seid ja eh alle auf Frühjahrsdiät und Ostern kommen alle meine Nichten/Neffen - ich nehm den Korb mit, da brauch ich schon nichts kaufen - und weg war er. Wir waren total platt. Im Gegensatz zu uns hat der Sparen gar nicht nötig, außerdem wars für das Team (da zählt er definitiv nicht dazu) und österliche Nichten und Neffen hätte jeder von uns auch gehabt. Wir waren alle ganz sprachlos. Was sagt man da? Ich tät in Grund und Boden versinken wenn ich mich so verhalten würde. Oder muss man so sein um (finanziell) vorwärtszukommen? Obwohl im Korb genug für alle gewesen wäre - wir haben uns dann halt die Ostereier selbst gekauft. Würde mich interessieren, wie die Mehrheit von Euch das sieht.

10 Antworten

Bewertung
  • aeneas
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Fremd-Schaemen kenne ich auch; Hilflosigkeit im Umgang mit unverschaemtem Verhalten allerdings nicht. Der haette von mir was zu Hoeren gekriegt, dass er von ganz alleine den Korb haette. DAvon mal abgesehen, was der Kerl gemacht hat, war nicht nur dreist, sondern schlicht und ergreifend Diebstahl.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ganz ehrlich ich hätte mir das nicht gefallen lassen und hätte den Mund aufgemacht.In dem moment wäre mir die Angst um den Arbeitsplatz garnicht in den Sinn gekommen. Oder ich wäre zum Chef gegangen denn so was ist inakzeptabel. Da kann man echt nur mit den Kopf schütteln. Also bei mir wäre er keinen Meter mit dem Korb gekommen :-)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also dieses Verhalten ist an Arroganz fast nicht mehr zu toppen! Habt ihr mal überlegt das Vorgefallene geschlossen als Gruppe Eurem Chef mitzuteilen? Das könntet Ihr auch schriftlich tun, damit niemand der Sprecher sein muss.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich muss Pudding zustimmen, wobei ich vorsichtig wäre und erstmal klarstellen würde, wie der Chef zu seinem Sohn steht. Sollte er den nämlich als "zweites und zukünftiges Ich" sehen, dann wäre ich mit jeglicher Kritik sehr vorsichtig, aber klar, wenn es irgend geht, sollte man da schon wenigstens eine Partei zur Rede stellen. Möglicherweise hielt der Sohn nämlich die ganze Aktion für witzig und freut sich insgeheim, wie lächerlich und machtlos sich die kleinen Angestellten da verhalten haben.

    Ja, eine gewisse Kaltschnäuzigkeit gehört natürlich bei Erfolg meistens dazu, aber dass er sich verhält wie der einflussreiche Chef von tausenden Mitarbeitern darf nicht sein, speziell wenn er nicht einmal Angestellter in irgendeiner Weise ist.

    So ist das einfach nur unverschämt, hinterfotzing und wie erwähnt unglaublich arrogant. Wir leben in keiner Klassengesellschaft mehr, euer Chef hat Vorrechte, aber sein Sohn hat gar nichts zu melden, solange sein Beruf Sohn ist.

    Rein rechtlich ist da wohl wenig zu machen, dazu ist die Sache gesetzlich zu banal, aber menschlich ist das nur unterste Schublade und darunter.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    siehs..positiv..soweit möglich!

    es ist ein gleichnis für diese versiffte kapitalistische welt.. genau so geht es ab.,.was andere hart erarbeiten wird von irgendwelchen fuzzis weggeklaut, in allen sparten in allen ländern

    ich sage doch.. wir werden uns bald (irgendwie) genauso fühlen wie die menschen in "dritten ländern"

    langsam..aber sicher

    elend

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein, Fremdschämen kommt mir nicht mehr in den Sinn, seit ich die Pubertät überschritten habe und das ist schon ziemlich lange her. Es bringt auch nichts, --der, für den man sich schämt, tut es nämlich nicht selbst. Hilflosigkeit kommt dann vor, wenn man völlig überrumpelt wird und das kann ich mir in eurem Fall ganz gut vorstellen. Dem dreisten Youngster muss aber natürlich Paroli geboten werden, das war ja wohl die Höhe.

    Was mich etwas wundert, ist, dass der Vater das alles nicht mitbekommen hat oder es sogar toleriert und beides geht ebenfalls nicht. Wir sind ja nicht mehr im Zeitalter der Leibeigenen!

    Tut euch zusammen, schreibt eine Beschwerde und unterschreibt alle geschlossen.

    Und den dummen Sohn würde ich an eurer Stelle SEHR kühl behandeln, ihn quasi leerlaufen lassen.

    Das kann stärker wirken als eine lautstarke Beschimpfung.

    Benjamina (Psychotherapeutin)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Diese Aktion muss unbedingt dem Seniorchef zugetragen werden. Egal wie, persönlich würde ich am besten finden. Das ist einfach der Gipfel der Dreistigkeiten und Unverschämtheiten gewesen. Schade nur, dass keiner einen spöttischen oder ironisch/zynischen Kommentar dazu abgeliefert hat. Ihr seid wahrscheinlich in dem Moment alle wie zur Salzsäule erstarrt gewesen. Also, nur Mut. Mit dem Senior reden.

  • Kapaun
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Schämen ist da völlig sinnlos. Mehr bringt: mit dem Senior reden. Wenn es nichts hilft: Andere Firmen haben auch interessante Arbeitsplätze.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Kenne ich. Und weil man gerade nicht die richtige, intelligente, den Strolch austricksende Antwort parat hat, steht man doof bzw. perplex daneben und läßt es geschehen...

  • vor 1 Jahrzehnt

    ... kann den vorangegangenen Meinungen nur zustimmen. Alter Schwede, dem hätte ich eine Predigt gehalten von der er sich nicht so schnell erholt hätte.

    Nun sitze ich Jobmäßig relativ fest im Sattel und könnte mir sowas auch erlauben. In Zeiten wie diesen sollte man sich, wie schon geschrieben, vorsichtig ran tasten.

    Die Idee mit dem Brief, von allen Kolleginnen unterschrieben, halte ich für die Beste.

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