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Ist es ein Trugschluss, dass "negative Gefühle" schlechte Gesundheit und "gute Gefühle" psychische Gesundheit?
bedeuten ?
Laut der Psychoanalytikerin Alice Holzhey ist eher folgendes zutreffend :
" Seelisch gesund ist nur der Mensch, dessen Gefühle der jeweiligen Situation angemessen sind. "
Natürlich vorausgesetzt, dass negative Empfindungen nicht andauern und chronisch werden...
10 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Hat sie recht die Gute, meine ich.
Denn "angemessen" bedeutet weder "andauern" noch chronisch sondern findet Ausdruck in adäquater (situationsangepasster) Verhaltensweise.
Und irgendwo örtlich eingeschränkt (gefangen) zu sein bedeutete unter "angemessen", dass man angemessenerweise Befreiungspläne schmieden würde.
Unangemessen bedeutet folglich, Alternativen nicht wahrzunehmen (unangemessen, inadäquat beschränkt zu sein).
Negative Gefühle sind ohne ihr Pendant Positive Gefühle -und umgekehrt- nicht denkbar und beide unverzichtbar für die psychische Gesundheit.
Wo unangemessene Extreme jedoch ins Spiel kommen, ist stets die psychische Gesundheit mehr oder weniger bedroht.
- ***Lv 4vor 1 Jahrzehnt
Ich stimme Frau Holzhey von Herzen zu.
Als die Welle dieser 'Positiv-Literatur' (Murphy & Co.) uns überschwappte, habe ich so ein Buch wenigstens mal zur Hälfte gelesen. Dann habe ich überlegt, wie diese Leute ihre Babyblau-und Schweinchenrosa-Welt bei seelischer Gesundheit überleben.
Wo haben die eigentlich ihren Zorn oder andere nicht so salonfähige Gefühle untergebracht? Das hat mich doch sehr an die 'schwarze Pädagogik' der Nachkriegszeit erinnert. Immer schön angepasst, niemals aufmüpfig - schöne, heile Kinderwelt. Die Krankheiten kamen dann später.
Irgendwas müssen wir doch daraus gelernt haben.
- vor 1 Jahrzehnt
Das aufgesetzte positive Denken und Fühlen bringt gar nichts. Entscheidend ist die Authentizität. Ich muss einfach stimmig sein und nichts verdrängen. Daher hat A. Holzhey recht.
- savageLv 7vor 1 Jahrzehnt
nicht krumm nehmen, aber ich finde den satz doof, bzw.so dehnbar, dass man damit nicht wirklich was anfangen kann. es ist doch subjektiv, welche gefühle für welche situation angemessen sind. das variiert doch von mensch zu mensch. oder gibt es schon eine nach situationen geordnete gefühlstabelle, an der man sich gefälligst zu orientieren hat, um als seelisch gesund durchzugehen?
p.s. warum wird im zweiten satz nur von den negativen empfindungen gesprochen? ich denke, wenn jemand andauernd positive empfindungen hat, ist das auch bedenklich...;-)
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Genau, Gefühlsveränderungen im gewissen Umfang sind "normal".
Andauernd "high" herumzulaufen ist pathologisch oder auf Drogeneinnahme zurück zu führen.
- lucertola 2Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Zu der ersten Behauptung möchte ich sagen, dass man die ständige Wechselbeziehung zwischen Psyche und Körper bedenken sollte. Insofern ist etwas Wahres an der Behauptung. Ich meine, um ganz deutlich zu sein, dass ein gesunder Mensch auch eher positive Gefühle entwickeln kann als ein kranker Mensch. Aber Ausnahmen sind nicht ausgeschlossen! Das ewige TROTZDEM, das wir Menschen dem Schicksal entgegenstellen.
Der zweiten Behauptung, nämlich der Psychoanalytikerin, würde ich weitgehend zustimmen.
Man braucht dafür keine allgemeine Werteskala aufzustellen, wie ein User schrieb, sondern jeder Mensch hat seine eigene Skala der Gefühle.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Es gibt Menschen, die sich ständig negative Gefühle selber bereiten,
weil sie hinter allem was Schlechtes vermuten.
Sie wären aber dann arm dran.
- Lars WeberLv 4vor 1 Jahrzehnt
Interessante These, ist aber nicht standard in der Psychatrie/Psychologie.
Nachtrag etwas differenzierter:
Negative Gefühle auf Dauer müssen nicht zwingend auf eine psychische Krankheit deuten.
Du hast ja zwei Thesen aufgeworfen/zitiert. Auch die zweite ist falsch.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ja, es ist ein Trugschluss.
- reGnauLv 7vor 1 Jahrzehnt
Also wenn ich mir den Satz von dieser Alice Holzhey angucke, dann denke ich bloss: DIE Frau ist seelisch nicht gesund... Es ist doch ausser Frage gestellt, dass jeder Mensch in jeder einzelnen Situation unterschiedlich reagiert, also fühlt er auch anders. Da gibts dann die ganz extremen, von denen man vermutlich dann denkt, dass sie der Situation nicht angemessen reagieren, aber mal ganz ehrlich: Es weiss doch niemand, ausser demjenigen selbst, wie extrem für ihn eine Situation eigentlich ist! Deswegen wunderts mich eigentlich ein bisschen, dass diese Frau diesen Satz so formuliert hat. Als Definition wäre der allerdings für mich nicht tragbar, denn wie Savage ja schon geschrieben hat, ist er halt äusserst dehnbar... und wie ich ja schon sagte: Es gibt Menschen, die gehen schon beim kleinsten Pieks in die Luft und es gibt Menschen, die gehen eben erst dann in die Luft, wenns wirklich bei anderen schon lange, lange, lange an der Zeit gewesen wäre... hat auch ein bisschen was mit der Erziehung der jeweiligen Person und halt auch ein Stück weit was mit deren Umfeld zu tun in dem sie lebt und arbeitet. Wenn jemand ständig immer wieder und wieder gepiesakt wird, ich denke, der hat dann jedes Recht der Welt für andere Menschen scheinbar unangemessen auf die kleinsten Geschichten zu reagieren. Vor allen Dingen kennt niemand doch eigentlich die Hintergründe desjenigen so genau, wie derjenige selbst sie eigentlich kennt.