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paradox fragte in Kunst & GeisteswissenschaftDichtung · vor 1 Jahrzehnt

Schafft ihr es, euer Bild von einem anderen Nutzer mittels einer Romanfigur zu beschreiben?

Man sollte die Frage spielerisch und - wie ich hoffe - mit einer Portion Humor angehen.

Es geht um Folgendes: Wir alle, die wir hier regelmäßig sind, kennen uns in gewisser Weise, wenn auch nur in unseren Worten. Manche telefonieren miteinander, manche besuchen sich sogar, aber insgesamt dürfte das die Ausnahme bleiben. Nun schafft man sich manchmal aus dessen Worten, manchmal auch Avatarbildchen ein Bild eines anderen Nutzers, das nicht unbedingt der Realität entsprechen muss. Ähnlich wie man beim Lesen eines Buches diesen Film im Kopf und seine eigenen Vorstellungen über die Protagonisten hat.

Wenn ihr nun einem oder auch mehrere Nutzer eurer Wahl herausgreift und eure Vorstellung von diesem betrachtet, welche Romanfigur käme dieser Vorstellung dann am nächsten? Das heißt, es soll nicht darum gehen, einen Nutzer namentlich zu nennen, auch nicht durch Andeutungen, sondern einzig darum, die Romanfigur zu beschreiben, wer will, kann dann raten, wer hier damit gemeint sein dürfte.

Das klingt komplizierter als es ist, ich will es an einem Beispiel beschreiben:

Gestern abend begegnete mir hier zum Beispiel Miss Adelaide Addison von der Kanalinsel Guernsey, eine gottesfürchtige missgünstige Vettel, die schon immer alt und verkniffen war. Mit hochgeschlossener weißer Bluse, Dutt und empört bebendem knochigen Zeigefinger warnend erhoben, ewige Missbilligung im Blick.

Welche Romanfigur ist euch in diesem Hause begegnet?

18 Antworten

Bewertung
  • .
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Juhu, hier kommt meine Geschichte:

    Es war einmal, vor langer Zeit, in einem kleinen Dorf namens Clevertanien. dort gab es keinen Strom, und jeden Abend, wenn es dunkel war, setzten sich die Dorfbewohner um ein Feuer und redeten. Eine fragte sie jeden Tag, was sie denn erlebt hatten. Es war eine ausländische Frau, mit weißem Haar und dicken Lippen, die sie sich immer rot schminkte; außerdem mochte sie es, die Boxershorts ihres Freundes zu tragen, weil sie so bequem waren.

    Dann war da noch einer, der fragte jeden Tag, ob die übrigen Dorfbewohner neue Volkslieder aufgeschnappt hätten und er bat diese, allen vorzusingen, damit auch jeder was von diesen musikalischen Wunderwerken mitbekommen konnten. Dann gab er seine Bewertung ab und wählte das schönste Lied des Tages.

    Die Geschichtenschreiberin des Dorfes, die einen Mantel aus Schwanenfedern besaß, schrieb ihre Geschichten und las diese dann vor, und alle waren entzückt von ihrer Kreativität. Sie schrieb über so wundervolle, so philosophische Dinge, dass alle durch sie zum Träumen angeregt wurden. Und manchmal, wenn sie fertig war mit dem Vorlesen, dann fragte sie die anderen, was sie sich denn dabei gedacht hatten.

    Ein weiser Mann, ein Kalligraphist aus Irland, gab öfters seinen Senf dazu, und die kleinen Kinder im Dorf und Jugendlichen bewunderten ihn. Er war der Dorfslehrer, sprach fließend Spanisch und er lehrte den Kindern, dass das Nachdenken etwas sehr wichtiges war im Leben; außerdem waren seine Fragen sehr inspirierend und er mochte es, den Kapitalismus zu kritisieren.

    Neben ihm saß immer eine ganz geheimnisvolle und witzige Frau; sie war eines Tages aus dem Nebel aufgetaucht; fortan war sie ein sehr wichtiger Teil der Dorfgemeinschaft geworden. Jeden versüßte sie den Tag mit ihren witzigen Fragen und Antworten, und oft führte sie mit ihrer besten Freundin kleine Theaterstücke auf, in denen es um Cowboystiefel und Pumps ging. Diese beste Freundin hatte aber auch schon mal schwere Zeiten hinter sich, denn der König des Landes hatte vorgehabt, sie zu vertreiben, und er drohte er immer wieder mit Verwarnungen.

    Jede Woche kam ein fahrender Händler zu ihnen. Er hatte eine Familie, die aber nicht im Dorf lebte, trotzdem kam er immer oft und gern, denn die Gesellschaft dort gefiel ihm sehr. Auch er fragte sehr viel, ja, manchmal war sein Verhalten sogar widersprüchlich, aber die Dorfbewohner behandelten ihn wie ihresgleichen und er saß oft am Feuer mit ihnen und lachte, bis der Morgen graute.

    Und, wer konnte es glauben, es kam sogar öfters ein Tourist nach Clevertanien! Der Vorname des Touristes war auf jeden Fall südländisch; er studierte Medien an einer Universität in der Nähe, und öfters, da mochte er es, sich eine Auszeit von dem ganzen Rummel zu nehmen. Und anscheinend schien er auch mit einer aus dem Dorfe anzubandeln; die roten Lippen, so erzählte er einmal, hatte er ihr schon geküsst, obwohl die gute Frau einen Freund hatte...

    Eine weitere im Bunde der Clevertanier war, man glaubt es kaum, eine schneeweiße Katze! Sie besaß die Fähigkeit, sprechen zu können, verbrachte ihre Zeit auf einem Baum, wo sie über das Leben und die Quintessenz sinnierte, aber sie konnte auch lustig sein. So gesellte sie sich sehr oft zu der Dorfgemeinschaft am Feuer und lachte und tanzte mit ihnen Samba, weil sie es einfach nur fad fand, immer nur zu denken; sie wollte auch Spaß haben!

    Und die letzte, eine Thailänderin, kam öfters mit dem Touristen ins kleine Dörfchen. Sie antwortete sehr ausführlich, deshalb mochten die anderen Clevertanier sie sehr; immer, wenn sie da war, bekam sie eine kleine Auszeichnung für ihre ausgezeichnete Hilfe. So bekam sie auch den Beinamen "Cleverle", den nur die wenigsten im Yahooland bekommen durften.

    Und alle lebten glücklich bis ans Lebensende; und vielleicht auch noch darüber hinaus....

    So, das war meine Geschichte. Ich habe überall Hinweise auf die einzelnen Personen versteckt, wer sie findet, darf sie behalten :).

    Kleiner Nachtrag:

    Meine Geschichte schießt wohl etwas über deine Frage hinaus... wie denn auch sei, viel Spaß damit!

  • Lilly Edin : einfach wunderbar !!! Einfallsreich, witzig, bildhaft erzählt :))

    Man kann es eigentlich nur würdigen, indem man eigene prägnante "Figuren" noch mit ins Spiel bringt.

    Clevertanien hat einen undurchsichtigen Magier, der äußerst intelligent, jedoch von Selbstzweifeln befallen ist. Um das zu vertuschen, schwelgt er nur allzu gerne in Sarkasmus und strengem Lehrmeistergehabe. Er sehnt sich nach der Lockerheit und nach Liebe. All die Bewunderungen brachten ihm letztlich nichts.

    Sein stiller Kamerad zieht die leisen und sanften Töne vor, ist nicht weniger intelligent, aber auf ihn traf eher die Eigenschaft "weise" zu. Bescheiden und verständnisvoll hält er sich immer im Hintergrund und wenn jemand Hilfe braucht, dann belehrt er nicht, sondern erweitert dessen Horizont.

    Sicherlich hält er sich zu Lernzwecken in der heimeligen dörflichen Bibliothek auf, die von einem klugen Bibliothekar geleitet wird, der sinnigerweise einen kryptischen Namen trägt.

    Wer annimmt, dass sich Hund und Katz nicht verstehen, der irrt, denn in Clevertanien ist auch dies möglich......sogar zwischen Katz und Höllenhund. Was haben die beiden schon miteinander gelacht.....:))

    Ein höflicher Lehrer ist an diesem Örtchen auch zu finden und obwohl er ein anstrengendes Familienleben hat, ist er stets bemüht, mit Humor und Energie voranzuschreiten.

    Fast täglich bekommt man hier leckeres, lockeres Gebäck zu kaufen......das kann dem Lehrer aber auch manchmal schwer im Magen liegen.

    Vom fernen England reist in Abständen ein Troubadour an, spielt seine Liedchen - nicht nur auf der Leier - und testet die Cleveranier, ob ihre Englischkenntnisse überhaupt noch in Schuss sind :)

    In den Straßen tummeln sich so einige, die richtige Ferkelchen sind, aber wenn sie den Veitstanz zu sehr übertreiben....und das verhoonepiebeln....dann knallt ihnen der schlaue Vuchs ganz fix eine vor den Latz. Er ist unglaublich erfinderisch.....nicht nur darin und legt es richtig darauf an, unterschätzt zu werden. Nur seine Frau durchschaut ihn völlig.

    Nachts wenn der Schattenmann unterwegs ist und die Streunerin trifft, dann wird feierlich ein grüner Handkäs verspeist und oft nur mit Hilfe vom Devil schaffen sie es dann bis zum Morgengrauen aus dem Jungle. Der blaue Schmetterling lacht sich dann immer einen Ast, denn ......er gönnt ihenn die Verirrung.

    Wenn man sich in Cleveranien mal etwas besonders Exquisites gönnen Will :), dann besucht man das einzige, aber hervorragende Lokal. Der Wirt ist weltgewandt und charmant und die Dorfschönheiten hängen an seinen Lippen, wenn er galant lächelnd und plaudernd die haute cuisin serviert.

    Was aber nie auf dem Speiseplan steht, das ist "Kröte" , denn die hat einen Sonderstatus und alle haben Respekt vor ihr und ihrem scharfen Urteilsvermögen. Leider hat man schon länger nichts mehr von ihr gehört. Es wird gemunkelt, dass sie per Anhalter in die Ferne gereist ist, wie paradox ! Ich nehme eher an, dass sie den berühmten Erpel aus dem Ententeich getroffen hat, denn von dem hat man auch schon lange nix mehr gehört.

    Wen das sehr belastet, der kann sich ja an die kluge Psychotherapeutin halten.....muss halt nur bis Spanien reisen.....Wer das vorhat, sollte aber die Sommerkleidchen nicht vergessen einzupacken, dann wird die Reise viel interessanter.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin Baff - einfach nur baff und wie die kreative Pilosophin aus Clevertanien bereits so treffend angemerkt hat, buchstabentot !

    Die Antwort unsrer lieben Lilly ist unübertrefflich - etwas schöneres, so herrlich jung, natürlich und unbekümmert erfrischendes ist selten - und wir dürfen ihre, in die Tasten gebrachten ... menno, mir fehlen echt die Worte..... :)

    Wäre sie eine Romanfigur - ihr würde ich sehr gerne begegnen !!

    ,-) cwj

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Bei den männlichen usern ist mindestens ein Huckleberry Finn dabei.

    Und bei den Frauen Lady Chatterley.

    Die Namen der jeweiligen user sind mir entfallen ...,)

    @regnau:

    "Die junge Lady Chatterley lebt mit ihrem Mann, dem querschnittsgelähmten Kriegsheimkehrer Clifford, in einem abgeschiedenen Herrenhaus. Sie selbst will sich nicht eingestehen, dass die Eintönigkeit des ländlichen Milieus ihr fast den Lebensmut geraubt hat. Doch dann weckt der einfache Wildhüter Parkin eine nie gelebte Sehnsucht in ihr."

    Man darf das natürlich nicht wörtlich nehmen. Aber gewisse Sehnsüchte sieht man hier bei YC schon ...;)

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin buchstäblich "buchstabentod" von dem was ich hier so lese. Und ich muss es mal ganz ausführlich sagen. Liebe Lilly - das ist einfach fantastisch!!!!!

    So mehr mag ich nicht sagen, besser und schillernder kann man das nicht schreiben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    ...also, ich glaube, hier lauern eine menge personen, die nur darauf warten, daß waldorf oder statler einen platz in der loge frei machen...sind zwar keine romanfiguren, aber doch wohlbekannt....

    ...ansonsten gibt es hier noch amarante cordoba, eine uralte, überaus gerechte, aber strunzverrückte person aus dem roman "milagro - der krieg im bohnenfeld" von nichols....

    edit:...und natürlich gibt es hier jede menge personen, die ohne weiteres in der neuen serie "klimawechsel" auftreten könnten...*g*

  • vor 1 Jahrzehnt

    Scarlett O´Hara aus "Vom Winde verweht".

    Scarlett will immer der Mittelpunkt ihrer kleinen Welt sein. Und wenn sie das nicht mit redlichen Mitteln erreicht, dann spinnt sie Intrigen ohne sich Gedanken zu machen, dass sie andere dadurch verletzt.

    Und dabei ist sie doch sooo nett!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Lilly Edins Beitrag ist nicht zu toppen , die schönste und zugleich charmanteste AW die ich hier je gelesen habe. Spitze!

    Dem kann man nichts hinzufügen, nichts anhängen, denn die melodische Wortwahl dürfte nur ihr zu Eigen sein.

    Paradox, da hast du eine tolle Frage in die Runde geschmissen.

  • @Lilly Edin, echt Klasse, du bist eine gute Beobachterin.

    Ich denke, es gibt hier auch einige Casanovas, manche zwar eher Möchtegern, aber immerhin, lach.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Irre von Challot kommt mir in den Sinn

    oder Denn sie wissen nicht, was sie fragen

    oder Der Widerspenstigen Zähmung

    Viel Rauch um Nichts

    Shakespeare ist überall;-)

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