Warum gibt es in Bayern so viele Dialekte?

Als Augsburgerin kann ich dir sagen das es eigentlich nur 7 Dialekte sind

- das Schwäbisch

- das Allgäurisch-Alemannisch

- das Oberbayrisch

- das Niederbayrisch

- das Oberpfälzisch

- das Unterfränkische

- das Mainfränkische

Und an den Übergängen gibt es natürlich die lokalen Mischdialekte, und "München" ist eh eine Sach für sich.

Aber im Ganzen kein Vergleich mit den Baden-Württemberger Dialekten "stöhn*

Der Wechsel des Dialekts von Region zu Region ist in ganz Deutschland von ziemlich gleichbleibender Häufigkeit.

In Bayern gibt es grob gesehen: Altbaiern, Waidler (Bayerischer Wald), Oberpfälzer, bayerische Schwaben sowie den "ostfränkischen" (Mittel- und Oberfranken) und "mainfränkischen" Dialekt ("Unnägefrankt").

Das ist nicht nur in Bayern so, sondern überall. Überall da, wo eine politische Grenze, eine natürliche Barriere oder auch nur die Gewohnheit die Menschen voneinander trennt, entwickelt sich die Sprache auseinander. In Bayern hat jedes Dorf seinen eigenen Dialekt, ebenso in Mecklenburg, und noch an vielen anderen Gegenden dieser Welt. In London konnte man den Leuten noch vor etwa hundert Jahren nicht nur anhören, in welchem Viertel sie wohnten, sondern mit etwas Übung sogar in welcher Straße!

Seit es die Bahn, Autos und Flugzeuge gibt, was das Reisen und den Wohnortwechsel erleichtert, und Rundfunk und Internet landesweite und sogar weltweite Verbreitung erfahren, ebnen sich diese Unterschiede aus. Aber es gibt immer noch eine Menge verschiedener Dialekte aller großer Sprachen auf dieser Welt.

Das haben wir in Norddeutschland auch; Schleswiger Platt, Holsteiner Platt, Friesisch, Hamburger Platt, Mecklenburger Platt.

Weil es dort so viel verschiedene Volksstämme gibt. Das ist in Hessen und BW auch so.

Weil früher die Dörfer so weit auseinander lagen, dass eine Vermischung / Vereinheitlichung nicht erfolgt ist. Ganz schlimm ist es ja in den Bergregionen - von den alten Leuten, die noch die "echten" Dialekt sprechen, versteht man ja nur Bahnhof; das geht aber auch den Ortskundigen so, weil jeder noch so kleine Ort seinen eigenen Dialekt hervorbrachte...

Und: das ist kein typisch bayerisches Phänomen...

Wasd, im Nordn vo Bayarn, da wohna mir Frangn. Wenn mer amol fo die Oberbfälza absiehd.

Vor übar Zwahunderd Joahr had der Naboleon uns Frangn einfach die Bayarn gehm.

Seid dem sinn mer hald bei die Bayarn. Abber unsar Dialegd had rein gar nix middem Dialegd der Urbaysarn was gemeinsam. Und wiar Frangn sinn numol unnadeidt in Middl- Unnar- und Obarfangn.

Und die Middlfrangn babbelm widdar ganz anners wie die Unnar- oddar Oberfrangn. Ich bin a Middlfrang, un in Middlfrangn gibt fei nochmosl an haufn Dialagd.

dann komm mal nach NRW hier gibt es noch mehr Dialekte...

Keiner will Bayer sein. Franken nicht, Schwaben nicht,.... und die Aufzählung könnte endlos weitergehen.... Und doch: der Freistaat enthält eine ganze Reihe Volksstämme und regionale Volksgruppen, die dank mangelhafter Infrastruktur ihre ureigenen Sprachen und Dialekte entwickelt haben. Ohne eine ganzjährig benutzbare Verkehrsverbindung ist das so! Eifel und Westerwald zeigen ähnliche Erscheinungen. Da hat auch jeder Talkessel eine eigene Mundart....

So viele sind das nicht. Da gibt es den altbayerischen, den schwäbische und den fränkischen Dialekt. Mehr sind das nicht.

Servus und liebe Grüsse.