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paradox fragte in Gesellschaft & KulturEhrenamt · vor 1 Jahrzehnt

Würde ein soziales Pflichtjahr für junge Menschen die Gesellschaft langfristig verändern?

Ging mir so während einer Radiodiskussion durch den Kopf: Immerhin erlebten viele von ihnen auf diese Weise zum ersten Mal in ihrem Leben die Erfahrung, Verantwortung zu tragen und für andere da zu sein. Würden solche Erfahrungen deutliche Spuren hinterlassen? Wäre das ein Beitrag zur Wertediskussion in der Gesellschaft?

Dabei wäre es ihre Entscheidung, wo sie dieses Jahr verbringen, ob in der Altenpflege beispielsweise oder auch in Entwicklungshilfeprojekten, aber ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll wäre, wenn sie - ähnlich wie Handwerkern auf Wanderschaft - überall, nur nicht im Heimatkreis tätig sein dürften.

Alles nicht fertig durchdacht, zugegeben, aber was denkt ihr dazu?

15 Antworten

Bewertung
  • willou
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Absolut ja - und wenn wir schon dabei sind, machen wir doch

    gleich zwei Pflichtjahre draus ... und wirklich für ALLE !!

    Und übrigens würden - wenn es richtig gemacht wird - keine

    Erwerbsarbeitsplätze wegfallen. Sogar im Gegenteil - weil

    all' diese vielen jungen Leute vernünftige Anleitung brauchen

    würden und in einem sinnvoll-durchdachten System könnte

    ein kluges Miteinander von denen im Vollzeiterwerb und

    den jungen sozialen Pflichtjahrmitarbeitern gefunden werden.

    Die wirklich vielen Vorteile einer solchen echten gesell-

    schaftlichen Entwicklungsaufgabe drängen die wenigen

    Nachteile an den Rand - allerdings müsste diese

    ganze Sache mit viel Sinn und Verstand angegangen

    werden.

    Anders als z.B. der momentane Zivildienst - da sind

    viel zu viele junge Leute in irgendwelchen Tätigkeiten

    geparkt, die oft wenig bis gar keinen Anspruch er-

    füllen.

    Meine eigene Tochter hat in ihrem (dann noch frei-

    willig verlängerten) sozialen Jahr enorm wichtige

    Schritte ins erwachsene Leben gemacht - mit

    unschätzbaren Erfahrungen. Sie hat Talente

    und Fähigkeiten bei sich selbst entdeckt, die

    ihr bis dahin verborgen geblieben waren.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin davon überzeugt, dass ein solches soziales Jahr - ausserhalb des Dunstkreises von Hotel Mama - der Gesellschaft sehr zugute käme.

    Zum einen müssten die jungen Menschen erst mal mit sich selbst klar kommen (was ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist), zum anderen würden sie lernen, mit Menschen jeden Alters bzw. jeder Herkunft umzugehen. Ganz sicher würde das dazu beitragen, Barrieren gegenüber Alten, Armen oder Fremden abzubauen.

    Allerdings müsste vorher eines ganz klar sichergestellt sein: Diese Jugendlichen im Pflichtjahr dürfen nicht als billige Arbeitskräfte gesehen werden, um im sozialen Bereich noch mehr Stellen streichen zu können.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es würde das soziale Bewusstsein schärfen und den Leuten eine Ahnung von ihrer Verletzlichkeit vermitteln.

    Ich bin auf jeden Fall dafür.

    Hier kannst du mal vergleichen, wie die Stimmung zu diesem Thema vor 2 Jahren war.

    http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=An...

  • mini
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ja, das wäre so. Jedenfalls hoffe ich das. Man müßte sich nur dazu durchringen, Männern und Frauen auch die Wahl zu lassen eben NICHT zur Bundeswehr zu gehen, nur um einen gesellschaftlichen Dienst zu verrichten. Das können Menschen überall tun. Ich würde es für alle jungen Menschen ab ca. 16/17 als Pflichtjahr beschließen, wenn auch in den verschiedensten Einrichtungen, weil nicht jeder Mensch für alles geeignet ist. Und es müßte mit der Schule vereinbar sein. Es wäre vergleichbar mit den jungen Handwerkern auf der Walz. Selbständigkeit lernen, Verantwortung lernen, (bestenfalls sein) Handwerk erlernen. Bisher wüßte ich im gegenwärtigen System leider nicht, wie das umsetzbar wäre - wo nicht mal das Schulsystem einheitlich läuft. Der zweite Negativpunkt ist, dass soziale Berufe (außerhalb der Verteidigung) sehr schlecht bewertet, sehr anstrengend und sehr schlecht bezahlt sind. Die Motivation der Jugend hält sich also in Grenzen, weil ihnen kein Gegenwert aufgezeigt wird. Der Gegenwert wäre: die eigenen Erfahrung. /KG

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  • vor 1 Jahrzehnt

    politiker sollten ein jahr als obdachlose verbringen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ne, damit werden die jungen Leute nur ausgenutzt und Fachkräfte "freigesetzt".

    Ein Sinnvoller Beitrag zu diesem Thema wäre eine finanzielle Gleichsetzung der Politiker mit den Hartz 4 Empfängern. Besonders die FDP sollte zu ihrer Forderung mehr Netto vom Brutto stehen und freiwillig ihre Bezüge an 400 Euro Jobs orientieren, dann hätten sie zu recht 100 % Netto für Brutto.

    Aber leider finden sich unter den angeblichen Verantwortlichen keine sozialen Vorbilder.

    Menschen wie Dr. Riesenhuber die Entscheidungsvorantreiber für die Einführung Atomenergie waren, sollten zu ihrer Verantwortung stehen und für die Realisierung der gegebenen Versprechen bezüglich der Entsorgung des radioaktiven Mülls mit ihrem "Privatvermögen" einstehen, welches sie durch ihre herausragenden Positionen angesammelt haben.

    Das wäre doch mal ein vorbildliches Gürtel engerschnallen a la Kohl

    LG Jo

  • Finis
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Absolut, ich hatte ja schon mal eine Frage, weil nur jeder zweite Schulabgänger für einen zu ergreifenden Beruf geeignet ist.

    Erst beim selbständigen Arbeiten identifiziert man sich mit seiner Aufgabe. Ich nehme an, dass du auch noch einen anderen Beruf hast.

    Dieses Pflichtjahr ist auch viel besser, als irgendwo auf der Welt in Einheitskleidung und Feuereisen "Hilfe" zu bringen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube es nicht. nicht jeder ist für soziale geschaffen. Für manche Arbeit sollte man geboren bzw. berufen sein. Mit druck und Zwang erreicht man oft nur das Gegenteil. Ich kann mir ein freiwilliges Jahr auch in Bereichen vorstellen, wie zum Beispiel in dem erwünschten Beruf. Oft reiche gerade die Noten aus welchen Gründen auch immer nicht. In diesem Jahr aber könnte so mancher beweisen, dass er der Richtige ist. Vielleicht wird ja doch noch ein Lehrvertrag daraus. Jedoch sollte es hier nicht nur als Entlohnung ein "pillepalle" Gehalt geben. Auch junge Menschen brauchen einen Anreiz. Wenn es beruflich doch nichts wird hat man an Erfahrung gewonnen und wird eventuell in seiner Freizeit ehrenamtlich tätig. Oder aus drei Lehrjahren werden Zwei. Damit hat man viel mehr gewonnen. Ich kann mir auch eine Splittung der Zeit in 2x 6 Monate vorstellen. Wie wäre das?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Na toll, gehen wir einmal von den schlechtesten Voraussetzungen aus:

    Unreife, nicht ausgebildete, unwillige (ist ja erzwungen) Jugendliche lassen wir auf hilfsbedürftige und abhängige Personen los!

    Gerade in Sozialberufen ist die Ausbildung und Weiterbildung eines der wichtigsten Anliegen, neben einer adäquaten Bezahlung. Jeder kennt die Geschichten von schlecht ausgebildeten Pflegehelfern, die mit den Anforderungen nicht fertig wurden und Reaktionen gezeigt haben, die vor Gericht (zu Recht) geahndet wurden.

    Auch das Argument, dass die jungen Leute nur unter Beobachtung und Anleitung agieren dürfen ist nicht stichhaltig, da gerade die Sozial Berufe notorisch unter Unterbesetzung leiden. Dadurch fällt noch zusätzliche Arbeit an.

    Eine Arbeit in der Landwirtschaft könnte ich mir eher vorstellen, doch wenn unfreiwillig, dann ist der Lern bzw. Reifeaspekt bei den meisten hinfällig.

    Entwicklungshilfe? Gerade dort werden Leute mit Ausbildung gebraucht. Nicht Geschulte haben sie selbst genug.

    Also prinzipiell kann ein freiwilliges Jahr den Betreffenden sehr viele Erkenntnisse und auch Entscheidungshilfe für die weitere Ausbildung bringen. Doch erzwungen sollte es nicht werden.

    Eine Möglichkeit für straffällig gewordene Jugendliche (leichtere Vergehen) sehe ich in gemeinnütziger Betätigung, wie Straßenreinigung oder die öffentlichen Toiletten zu putzen usw.

    Tätigkeiten, die niemanden unmittelbar Schaden zufügen können.

    Ein erzwungenes soziales Jahr:

    Es würde die Gesellschaft verändern! Das steht fest, doch ob nur positiv, das möchte ich bezweifeln.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Pflichtjahr, egal was fördert mit Sicherheit nicht das Verantwortungsgefühl. Gerade das "Muss" be-wenn nich sogar ver-hindert die persönliche Weiterentwicklung.

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