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Bitte ein psychologisches Profil bzw. Bewertung - habe ich Recht oder bin ich irgendwie verblendet?

Ich habe gerade gechattet und das hat mich zum Nachdenken angeregt. Dann habe ich eine kleine Überlegung für mich aufgeschrieben und mich ein wenig vor mit selbst erschreckt. Aber ja, das ist es im Prinzip was ich denke. Ich finde da keinen Fehler drin und würde gern wissen was das aussagt und ob ich da was an meiner Einstellung ändern muss. Es ging um Körperlichkeit bzw. Zärtlichkeiten und wie wichtig sie in einer Beziehung sind. Hier der Text:

Für mich ist ein Körper eine Maschine. Eine teilweise faszinierende, hauptsächlich aber simple und mittelmäßige Maschine. Wenn man weiß wie, dann kann man, auch mit unseren heutigen immer noch stümperhaften Methoden, sowohl von innen (über das Gehirn) als auch von außen (mittels Chemie) ihn dazu bringen zu tun was man gerade für richtig hält (natürlich darf man nicht übertreiben, dazu ist meistens das Wissen um die Funktionsweisen zu rudimentär und die Handlungen damit potenziell gefährlich). Ich hasse meinen Körper. Ich hasse es dass man essen muss, hauptsächlich weil ich nicht klarkomme mit den mannigfaltigen Trieben die ein Körper so ausbildet. Mir wäre es am liebsten man müsste nicht schlafen weil das für mich ein Zeichen von Schwäche ist. Am Liebsten wäre ich ein Stein und nicht so ein schwabbelig weiches schwaches beige/rosa/braunes Ding. Ich finde meinen Körper eklig und unästhetisch und unsauber (man schwitzt und verdaut und scheidet Talg aus usw) aber dagegen kann ich Nichts tun. Die ganze Zeit fordert das Ding Aufmerksamkeit – hier muss Nahrung rein, da will er bewegt werden, hier musst du andauernd putzen, dann entleeren, da tut ihm irgendwas weh, plötzlich will er auch noch ausruhen und dann funktioniert er doch nur eingeschränkt.

Allerdings besteht eine nicht unerhebliche Wahrscheinlichkeit dafür, dass meine Ansichten verblendet bzw unecht sind aufgrund falscher oder fehlgeleiteter Bewertungen, die daraus resultieren dass Körperlichkeiten in meiner Erziehung nie eine Rolle gespielt haben und ich mich schon früh dem reinen Geist gewidmet habe.

Was soll ich jetzt von mir halten?

7 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Die Überwindung der Körperlichkeit, das hatten viele Yogis und auch Buddha zum Thema.

    Der Geist, gefangen im Körper ! Die Asketen versuchten es zu dezimieren, auf ein Minimum herunter zu schrauben, die Diktatur des Körpers, der andauernd irgend etwas zu brauchen scheint, sich ständig in den Vordergrund spielt.

    Ja, genau genommen ist so ein Körper eine Geisel, weil er ständig fordert, beinahe ständige Aufmerksamkeit braucht.

    Selbst Buddha ist letztlich darauf gekommen, dass es nicht der Weg ist, seinen Körper zu sehr zu disziplinieren und ihn auf minimalste Bedürfnisse zu reduzieren. Er fand schließlich, dass es am besten ist einen Mittelweg zu gehen. Das war dann auch übrigens seine Erleuchtung.

    Nicht zu asketisch, aber auch nicht mehr als nötig.

    Mit dem Körper lassen sich viele Dinge anstellen, die man rein vergeistigt nicht erleben könnte.

    Angenehme Gerüche, die Wärme der Sonne auf der Haut, der sanfte Wind ...

    Der Körper ist sozusagen der Tempel Deines Geistes und es ist gut, wenn Du ihn würdigst und ihm das gibst, was er benötigt um gut zu funktionieren.

  • Nathan
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Du solltest Dir mal Gedanken darüber machen, was für ein unglaubliches Wunderwerk Dein Körper ist. Betrachte nur mal Deine Hand, wie feinfühlig sie ist, wie Deine Gedanken zu sofortigen Bewegungen führen und dan überlege mal, wie das alles auf molekularer Ebene funktioniert. Die Ehrfurcht vor Mutter Natur müsste Dir den Atem verschlagen. Dein Geist ist lediglich ein Add On Deines Körpers. Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper. Das wußten schon die alten Griechen.

    Um Deine Frage zu beantworten, Du bist völlig auf den Holzweg.

  • ***
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Sag mal, wo vermutest du eigentlich deinen Geist?

    Weißt du, er steckt in allen Zellen deines Körpers - im Kopfgehirn, im Bauchgehirn (nie was von gehört?) in allen sinnlichen Empfindungen, von denen ich hoffe, dass du sie doch noch erleben wirst.

    Die Natur hat ca. 4 Millionen Jahre gebraucht, um etwas so Hochkomplexes wie das Wunder Mensch zu gestalten. Wie unendlich schade, dass du in dir selbst so wenig Freude daran hast.

    Es wundert mich nicht, wenn dein ungeliebter Körper krank wird. Ein so gründlich falsches Selbstbild macht Menschen krank. Ich meine, du solltest da mal ein wenig psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Es entgeht dir sonst so viel Schönes.

    Weißt du noch? Das Rumpelstilzchen muss man beim Namen nennen, damit der Schädling sich in Luft auflöst.

  • vor 1 Jahrzehnt

    hast du dir auch mal überlegt, dass es nicht besser ist zu fühlen, zu spüren und dass es manchmal auch besser ist Entscheidungen aus dem Bauch zu treffen?

    Nimm es wie es ist das Leben ist so...und wenn wir uns nicht unterhalten dann fangen wir an zu stinken magern ab und sterben dann...

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Du wurdest vermutlich dazu erzogen, nicht auf deine (vom Körper stammenden) Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Noch nicht eingesehen hast du, dass ohne Bedürfnisse das Leben gar nicht interessant ist. Es gäbe weder gut noch schlecht. Mit diesem Wissen könntest du deinen Körper akzeptieren lernen.

  • Iris
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass das Gehirn, dass diese Gedanken denkt, ebenso ein Teil des Körpers ist.

    Es würde nicht funktionieren, wenn dein Körper nicht funzt.

    Also akzeptiere deinen Körper und sehe das Gehirn als Krönung dessen an.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Du bist auf dem besten Weg zur Selbstentfremdung.Die von dir erwähnte "Gehirnchemie" gaukelt dir eine Fata Morgana vor, d.h das Nichtwahrnehmen der Körperlichkeit.

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