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sollte man in deutschland die sterbehilfe erlauben?

seit ein paar tagen arbeite ich im seniorenhaus. im großen und ganzen sind die leute dort noch relativ fit. aber es gibt auch einige fälle, wo ich mich frage, ob die erlösung nicht das beste für diese menschen wäre. sie liegen im bett essen kaum was, schreien vor schmerzen, können nicht sagen, was ihnen weh tut, nässen sich ein, können ohne fremde hilfe nicht mal den kopf heben. eigentlich vegetieren sie dahin... es ist einfach grausam!

vielleicht sehe ich das ja auch falsch, da ich diese arbeit nicht gewöhnt bin. alle mitarbeiter haben auch gemeint, dass es einige zeit dauert sich daran zu gewöhnen.

aber wäre es nicht besser, wenn man diesen leuten dieses leiden erspart? könnt ihr mir vielleicht auch einen tip geben, wie ich besser mit damit umgehen kann?

ich bin wirklich für jeden ernst gemeinten rat dankbar! denn ich will meine arbeit nicht verlieren, da es mir sehr gefällt. ich weiß nur nicht, wie ich das mit den schweren fällen verarbeiten soll.

Update:

ich verstehe nicht, wie manche sogar bei so einem ernsten thema DR geben können!!

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Hallo. Nun, so richtig gewöhnen kann man sich wohl nie daran, das ist sehr schwer. Manche nehmen es da etwas leichter, andere aber können daran zerbrechen. Man sagt auch gern mal, das ist der Kreislauf des Lebens, man wird geboren, schreit, wird gewickelt. Und dann, bei den "alten" Menschen, macht man das dann auch. Du darfst nur nicht alles zu nahe an dich ran lassen, auch wenn dir die Menschen leid tun. Denn, hast du dich zu sehr angefreundet mit jemandem, dann wird es dir viel schwerer fallen damit klar zu kommen.

    Meine Mom, Gott hab sie selig, hat mir ein mal etwas erzählt, als sie aus dem Krankenhaus zurück kam, was mich schon beschäftigt hat. Zugegeben, es ist lange her, war noch zu Friedenszeiten (DDR - Zeiten) aber, ich kann mir gut vorstellen, das es heute auch noch geschieht. Da wurde eine alte Frau, einfach so mit dem Bett auf den Flur gestellt, ein weißes Tuch darüber, und das wars dann. Man konnte sehen wie sich das Tuch auf und ab bewegte, die Frau wurde einfach mal so zum sterben abgestellt....

    Sicher wäre Sterbehilfe in manchen Fällen gut, vor allem aber, sollte man die Sterbenden nicht alleine lassen, ihnen helfen beim letzten Gang. Das schlimme daran ist, das selbst die Angehörigen oft nicht dazu bereit sind, nicht ein mal ins Zimmer gehen wenn es soweit ist.

    Was soll ich dir nun raten? Nun, wie ich schon sagte, lasse nicht alles zu nahe an dich ran. Von jemanden, der mal bei einem Bestatter gearbeitet hat weiß ich, das die dort, und das ist kein Witz, einiges mit etwas Humor bewältigt haben. Aber, alles in einem solchen Rahmen, der die Würde der Menschen nicht angegriffen hat. Der Chef selbst hat die Leute darauf gebracht denn, das sei das beste Mittel, mit all dem fertig zu werden, ohne Kaputt zu gehen.

    Du musst selbst entscheiden, ob und wie lange du all das durchhalten kannst, musst damit auf deine Weise fertig werden.

    Vor allem aber, meine Hochachtung für dich, weil du so einen Job machst. Das gleiche auch allen, die als Krankenschwester oder Rettungssanitäter arbeiten.

  • Gabi
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    das ist eine ganz heikle sache, in der schweiz und in luxemnurg kann man eine patientenverfügung so schreiben, dass es keine verlängerte quälerei mehr gibt. bin krankenschwester(habe ich mal gelernt, und habe mir in meinem katholischen ausbildungskrkh. mit einer ähnlichen frage dermassen selbst einen reingewürgt:-( ), man hat mich trotz super examen nicht uebernommen. ist wirklich unfair, aber bislang gibt es offiziell keine möglichkeit ueber dein eigenes ende(kurz und schmerzlos, oder langsam sterbeb)bestimmen, vielleicht tut sich ja etwas. versuche die leute , wenn du genug zeit hast, nicht alleine zu lassen, also, schau öfter mal nach ihnen, keiner weiss, was das unterbewusstsein noch aufnimmt. ich habe keine angst vor dem sterben, aber ich habe angst vor dem alleine sein. toll, dass es menschen wie dich gibt. gglg, gabi

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    In der Schweiz gibt es einen Verein für Sterbehilfe ...

    Bei uns ist das (noch) ein Tabuthema.

    Meines Erachtens sollte jeder rechtzeitig ein Schreiben aufsetzen, das das Vorgehen in so einem Fall regelt, wie du sie schilderst ...

    Und danach müssten sich dann die Ärzte auch halten müssen.

    In anderen Ländern funktioniert das bereits, allerdings mit Einschränkungen:

    "# Passive Sterbehilfe als Unterlassen oder Abbrechen lebensverlängernder Maßnahmen (Belgien: euthanasie passive),

    # Indirekte Sterbehilfe als Leidenslinderung bei Schwerkranken unter Inkaufnahme der Lebensverkürzung – wobei der Unterschied zur aktiven Sterbehilfe allein in der subjektiven Einstellung des Handelnden liegt (Österreich: unechte indirekte Sterbehilfe; Schweiz: indirekte aktive Sterbehilfe; Belgien: euthanasie indirecte; Niederlande: double effect)."

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich hab selbst mal für ein Jahr im Pflegedienst gearbeitet und weiß daher was du meinst.

    Vom Prinzip her ja ,denn es ist wirklich für manche besser erlöst zu werden und auch für ihre Angehörigen wäre es besser ,aber da gibt es doch noch das gewissen ,dass dann die Hinterbliebenen quält:

    ´´Ob sie es richtig gemacht haben oder ob es nicht morgen ein Medikament dafür gegeben hätte´´ .

    Denn meist sind solche fälle nicht mehr selbst in der Lage zu entscheiden ob sie es wollen und sind auf die Angehörigen angewiesen .

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Persönlich bin ich dafür, aber gerade in D. kommt natürlich die Nazivergangenheit auf.

    Aber wenn man das Recht auf ein menschenwürdiges Leben als gegeben ansieht, dann drängt sich auch die Frage nach einem menschenwürdigem Tod auf, wir geben Tieren ja auch die Todesspritze um sie vom Leiden zu erlösen, warum soll ein Mensch dann qualvoll an Krebs verenden bis zur letzten Sekunde leidend? Wird da der Schutz des Lebens nicht zur Farce? Gerade diese Argumentatoren würde ich gerne mit Krebs im letzten Stadium sehen, ich bin mir sicher, die ändern dann sehr schnell ihre Meinung.

  • elora
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ja Schnuffel, das ist ein sehr schweres Thema und im täglichen Umgang mit Sicherheit nicht immer einfach.

    Ich bin der Meinung, daß man Leuten helfen sollte zu sterben, die diesen Wunsch äußern und es selbst nicht können. Ähnlich wie mit der Organspende, der Mensch selbst sollte festlegen können, ab welchem Zeitpunkt bzw. in welcher Krankheitssituation er sterben möchte und diesem Wunsch sollte dann auch bedingungslos nachgegangen werden. So weiß man, daß man dem Wunsch des Betroffenen entspricht.

    Aber: Wer will die Entscheidung treffen, wenn derjenige selbst es nicht kann? Wann ist der richtige Zeitpunkt? Ich stelle es mir absolut schrecklich vor, wenn ich selbst vor der Entscheidung stehen würde und die Meinung des Betroffenen nicht kenne, dessen Leben dann ein Ende bereiten zu müssen, auch wenn es nach Erlösung aussieht.

    Boah, echt schwere Frage und ich weiß nicht, wie Du im täglichen Leben damit besser umgehen kannst. Ein stückweit wirst Du Dich mit Sicherheit daran gewöhnen, aber als Gefühlsmensch wird Dir das niemals am A... vorbeigehen. Es ist schön, daß Du Dir Gedanken machst, ich hoffe für Dich, daß Du durch Deinen Beruf nicht zu sehr abstumpfst und den alten Menschen beistehen kannst.

  • Wilken
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Wenn das hunderprozentig abgesichert und durch einen Notar überprüft wird, könnte ich mir eine solche Einrichtung vorstellen. Das alles sollte jedoch durch ein Amtsgericht gecheckt werden.

  • nerone
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Sterbehilfe erlauben?: Aber selbstverständlich - was glaubst du, weshalb so viele "Sterbetouristen" in die Schweiz kommen, um zu sterben. Weil hier eine humane Sterbehilfe erlaubt ist. Natürlich soll sie jetzt abgewürgt werden. die Oberfrommen und Ober-"Humanen" wollen sie weg haben. Ich finde aber das Dahin-Vegetieren, wie du es beschreibst, wie ich es selber schon gesehen habe, menschenunwürdig. Aber viele Ärzte und Spitäler plus die Pharmaindustrie wollen an den alten Menschen noch möglichst viele Medikamente austesten. Eine perverse Schweinerei. Danke für Daumen runter.

  • Karl
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    dazu hat keiner ein Recht

  • vor 1 Jahrzehnt

    Kann ich mir gut vorstellen dass das schwierig für dich ist.. Ich könnte sowas auch nicht so einfach hinnehmen.. Ich bin persönlich auch dafür, dass Sterbehilfe eben bei Fällen wie die die du beschrieben hast, erlaubt wird. Ich würde so niemals leben wollen und hoffe, dass Sterbehilfe bis es mir mal so geht (falls das mal so sein wird) legalisiert wurde..

    Ich glaube, das einzige was du tun kannst ist dir selbst Zeit geben, dich an das Schicksal dieser Menschen zu gewöhnen, sollten einige von ihnen noch mit dir vernünftig sprechen können, würde ich sie an deiner Stelle fragen, warum sie gerne leben.. Vielleicht würde dich das so ein bisschen sehen lassen, dass selbst deren Situationen nicht vollständig "negativ" sind..

    Ansonsten: Nehme dir, soweit möglicht, Zeit für diese Patienten, so dass du ihnen irgendwo doch eine Freude bereitest und so ihr Leben ein wenig lebenswerter machst..

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