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Soll ich eine Verhaltenstherapie machen?

Ich bin Anfang 20 und habe vermutlich das "ugly duckling syndrome". Inzwischen bin ich zwar ganz zufrieden mit mir, aber haeufig unsicher und gleichzeitig bitter aufgrund von Ereignissen, die laenger zurueckliegen.

Achtung, sehr detailiert!

Waehrend meiner Schulzeit und eigentlich von fruehester Kindheit an habe ich immer wieder Kommentare und Andeutungen zu hoeren bekommen, die ich bis heute wohl nicht verarbeitet habe. Ich war wirklich absolut nicht huebsch als Kind, dazu noch ein kleiner Wildfang (laut, peinlich, wollte immer Aufmerksamkeit, ein bisschen jungenhaft, habe zwar gerne mit Puppen und Babykaninchen, aber auch mit Matchbox-Autos, lebendigen Froeschen und alles, was "normale" Maedchen unter Ekelgetier verstehen, gespielt, bin auch Schrankwaende geklettert, etc. - allerdings war ich gleichzeitig total unsportlich und versuchte schon frueh, mich davor zu druecken, denn Aufmerksamkeit durch etwas, was ich nicht konnte, wollte ich nicht), und ausserdem eine Leseratte. Meine zwei Cousinen dagegen waren das, was man unter "richtigen kleinen Maedchen" versteht, sie sahen fast aus wie Engel, da konnte ich mit glatten mausbraunen Haaren, grossen Zaehnen und Brille (noch dazu ein ganz furchtbares Modell, runde Glaeser... aber ich war so um die 6!) natuerlich nicht mithalten. Somit wurde ich zum Spott einiger Familienmitglieder. Meine Tante (nicht die Mutter der Cousinen, sondern auch deren Tante) machte beleidigende Andeutungen, nicht nur ueber mich, sondern auch ueber meine Mutter (die uebrigens nie haesslich war wie ich - nur eine eher zurueckhaltende und wenig aufgebrezelte Frau), ueber mein Aussehen, mein Verhalten (das ihr wohl "zurueckgeblieben" vorkam), meine Unsportlichkeit. Das alles aber nur, wenn keine anderen erwachsenen Verwandten in der Naehe waren. Meine Cousinen wurden von ihr voll und ganz bevorzugt, und nach und nach zog sie immer mehr Personen darin hinein, meine Cousinen, ganz klar, dann deren Mutter, und sogar ein wenig meine Oma. Offene Feindseligkeiten bekam ich von meinen Cousinen weniger zu hoeren, dazu waren sie zu jung, aber sie hatten schon verinnerlicht, dass sie besser waren als ich. Mein Verhaeltnis zur Mutter der Maedchen wurde immer distanter, und meine Oma hatte auf einmal keine Bilder mehr von mir im Wohnzimmer, obwohl sie ansonsten zugegebenermassen freundlich zu mir war. Mir wurde der Kontakt zu meinem neugeborenen Cousin (das waere dann der Sohn der mobbenden Tante) nahezu unmoeglich gemacht. Auch die weitlaeufigen Verwandten und Bekannten sprachen immer mit mir, als wuerden sie mich bedauern, meine Intelligenz war vor der Einschulung nicht offensichtlich (wohl aber mein etwas merkwuerdiges Verhalten), und spaeter konnte ich damit niemanden wirklich beeindrucken.

Was den Kindergarten betrifft, kann ich mich an kaum praegende Ereignisse erinnern, nur, dass ich mich unter den neuen Bekanntschaften eher zuruecknahm, um nicht noch mehr unangenehm aufzufallen. Als Resultat hatte ich ein eher schwaches Selbstbewusstsein. Zu negative Ereignissen oder Mobbing kam es trotzdem nicht, nur konnte ich mit den Gleichaltrigen irgendwie immer weniger anfangen. Als der Einschulungstest anstand, musste ich lediglich eine Uebung vorfuehren, auf einem Bein springen. Als ebenso zappelige wie unsportliche Person versagte ich grandios. Meiner Mutter wurde von der Kindergaertnerin (die bis dato nie einen negativen Kommentar ueber mich gemacht hatte, weder vor mir noch vor meiner Familie) "gewarnt", ich wuerde mich als Schuelerin der langsamen Sorte herausstellen, oefter Buecher vergessen, langsam lernen, schlechte Noten haben, eventuell eine Lernstoerung, denn je schlechter man auf einem Bein huepft, desto schlechter sei man in Mathe.

Meine Grundschulzeit verlief dann doch nicht so tragisch, ich war Klassenbeste, zwar anfangs mit Schmierschrift, und wie gesagt, Sport war auch nicht meines. Im Gegensatz zum Kindergarten war ich wieder lauter und verrueckter, ich war auch relativ beliebt, aber das sollte sich noch aendern. An mein Aeusseres wurde ich dank meiner Tante und ihrem Geschwader immer wieder erinnert, mein Verhaeltnis zu meinem Vater wurde langsam aber sicher schlechter, da er mit einer intelligenten, aber nicht sportlichen und nicht maedchenhaften Tochter nichts anfangen konnte. In der Schule bekam ich meine Sprueche ueber mein Aussehen zu hoeren, aber ich eckte mit meiner Art bei Mitschuelern (Maedchen fanden mich zu laut, Jungen zu merkwuerdig) und Lehrern (Noten hui, Verhalten pfui) immer mehr an. Irgendwann nahm ich mir ein Beispiel an der ruhigsten Schuelerin der Klasse. Das zusammen mit der Quelle meiner Auffaelligkeiten, wenig Selbstbewusstsein, sorgte dafuer, dass ich immer introvertierter wurde. Irgendwann kamen die ersten Streber-Laestereien, damals noch scherzhaft, obwohl ich absolut nichts fuer die Schule tat. Unter meinen Mitschuelerinnen verlor ich spaetestens in der 3./4. Klasse immer mehr sog. Freundinnen (waren nie einge Freundschaften), da ich ihnen n

Update:

...nicht huebsch und cool genug war. Im Sportunterricht konnte ich mir die meisten dummen Sprueche anhoeren, und meine Klassenlehrerin (mit der ich komischerweise im Schulsport noch am besten auskam, da sie Verstaendnis zu haben schien) beschwerte sich bei meinen Eltern ueber die Sport-3, weshalb mein Vater nahezu explodierte (damals hatte er noch halbwegs Verstaendnis fuer mich). In der 4. Klasse hatte ich mit Make-up noch nicht wirklich viel am Hut, aber mir war schon sehr bewusst, dass meine Mitschuelerinnen viel huebscher waren als ich. Als ich dann doch mit Schminke, neuen Klamotten etc. herumexperimentierte, wurde ich von sog. Freundinnen abgewatscht. Ausserdem entfremdeten wir uns ohnehin immer mehr, denn mit Titanic, Oli P. und den Backstreet Boys konnte ich nichts anfangen. Ich haette mir in den Hintern beissen koennen, denn fuer die Freundschaft mit den Maedchen hatte ich Freundschaften mit einigen Jungen, die juenger bzw. aelter waren als ich, mehr oder minder au

Update 2:

Sorry, der Bericht war wohl zu lang! In Kurzfassung alles, was seitdem passiert ist:

Mobbing waehrend der gesamten Schulzeit - ab Anfang 10. Klasse wurde es besser - sowohl Hiebe/Tritte als auch Kommentare ueber meine Schul- und Sportleistungen, und mein Aeusseres - irgendwann habe ich angefangen, mein Selbstbewusstsein trotz all dem aufzubauen - mehr Stress mit meinem Vater

Berufsschule - kaum mehr Mobbing, falls Sprueche kamen, habe ich sie so gut es ging ignoriert - ein paar kleinere optische Veraenderungen - kaum mehr Kontakt mit gewissen Verwandten

Update 3:

Nach Ende der Berufsschule - bin weggezogen, inzwischen schon ziemlich selbstbewusst, aber innerlich unsicher. Ich werde haeufig von Maennern angesprochen - ironischerweise meist genau der Typ Mann, der mich an die maennlichen "Mobber" in der Schule erinnern. Weiss eigentlich, dass ich nicht mehr haesslich bin, aber gleichzeitig sitzt die Unsicherheit noch tief. Habe daher meine Probleme, bei netten, attraktiven Maennern den ersten Schritt zu machen. Habe mit den Personen von frueher abgeschlossen, aber manchmal kommt alles wieder hoch.

Update 4:

@ Kojote, nein, ich komme an sich schon mit meinem Leben und in meinem Beruf klar, aber manchmal kommt das Ganze wieder hoch, weshalb ich unsicher bin.

5 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Hallo Neon Tiger. Ich mache auch eine Therapie. Was Du schilderst könnte eine Depression bei Dir sein. Du scheinst ja mit Deinem Leben nicht zu recht zu kommen. So wie Dir, hat man mir das Selbstbewusstsein geraubt. Bei mir war es ein prügelter Vater, der mich nie liebte und für den ich immer ein Versager war und bin.

    Ich war Außenseiter und Klassenkasper.

    Ich schwanke immer wieder von schweren Depressionen bis Maniformes Verhalten. Manifrom ist die erste von 3 Stufen der Manie. Dann werde ich wieder zum Kasper und rede wie ein Wasserfall. Außerdem fühle mich wie unter Droge.

    Ich war auch nie ein Junge, um den sich die Mädchen gerissen haben. Mit Mitte 20 musste ich meine berufliche Karriere beenden, aufgrund von psychischer und körperlicher Behinderungen. Seit dem bin ich drauß aus der Gesellschaft. Aber ich war nie richtig drinnen.

    Bei einer Therapie musst Du erstmal wissen, was Du erreichen willst. Bei mir ist es, mich anzunehmen wie ich bin, akzeptieren, dass ich ohne staatliche Hilfe (wie Rente und Platz in einer Behindertenwerkstatt) aufgeschmissen bin. Das ich Strategien entwickle, wie ich gegen meine Depression und meine Mamiform dagegen steuern kann.

    Aber vor 10 Jahren ging es mir noch viel schlechter. Inzwischen habe ich eine Freundin, was das Leben gleich nochmals schöner macht.

    Du musst auch belastbar sein für eine Therapie sein, es kommen Dinge über die Vergangenheit zur Sprache, die sehr belastend werden.

  • mini
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich stimme dem Vorschreiber zu. Du könntest mit einem Psychologen gemeinsam herausfinden, ob eine Therapie für Dich sinnvoll wäre. Deinen Beschreibung ist nicht nur ausführlich, sondern auch sehr klar formuliert. Um Dein Selbstbewußtsein zu stärken, wäre es sinnvoll, Deine Talente und Interessen herauszuarbeiten. Denn wer so schreiben kann, hat sicher einen sehr intelligenten Kopf.

    In Familien wird gerne gestichelt. Vielleicht haben Deine Leute einfach etwas übertrieben und damit Dein Selbstwertgefühl kleingehalten. Laß Dich nicht einschüchtern oder in einen Rahmen "einpassen", der nicht der richtige für Dich ist. Sein eigenes Ich zu entdecken ist schwer. Ich wünsche Dir einen guten Weg. /KG

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo!

    Also wenn ich das so lese, finde ich, dass Du sehr reflektiert über die ganze Geschichte denkst und berichtest! Alle Achtung!

    Eine Therapie kann sicher hilfreich sein, vielleicht einfach nur eine Gesprächstherapie. Damit Du Dir alles mal mit einem professionellen Gesprächspartner von der Seele reden kannst!

    Was ich über dergleichen Äußerungen ( von Deiner Großtante) denke, brauche ich hier nicht tief erläutern.... Unfaßbar!

    Und dass so etwas prägen oder einen Weg ebnen kann, wie es bei Dir der Fall war, liegt auf der Hand! Doch anderseits denke ich, dass solche Verhaltensweisen mit den Jahren an Bedeutung verlieren. Man kommt in andere Kreise, begegnet den unterschiedlichsten Menschen und wird auch in den meisten Fällen so akzeptiert, wie man ist!

    Eine Therapie bringt vielleicht noch mehr zu Tage, manches wird Dir helfen, anderes vielleicht weniger.

    Aber, dass sie nun *notwendig* ist... glaube ich nicht!

    Dein Bericht ist ja leider abgebrochen zwischendurch, aber für das, was ich bisher gelesen habe, ist das meine Meinung! :)

    Wünsch Dir alles Gute!

    lg

  • vor 1 Jahrzehnt

    Da du dein Problem so detailliert schilderst, ist das schon mal ein Zeichen, dass es dich nicht nur beschäftigt sondern wahrscheinlich auch belastet. Eine Verhaltenstherapie wäre sicher der zweite Schritt, aber du solltest dich mal beim Psychologen vorstellen. Der wird mit dir gemeinsam überlegen, was dir gut tuen würde.- Von ganz alleine lösen sich deine Probleme sicher nicht.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und "glaube an dich"! VLG!

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  • vor 4 Jahren

    Ist das morgen schon? Du bist doch Trauzeugin! Dann sag der Braut sie soll dir den Strauß sofort geben, weil du dich nicht bücken kannst wenn du Sekt getrunken hast! Dann kommt dir alles durch die Nase! LooooooooL........oder gibts Caipi? Na dann erst Recht!

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