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Darkhound fragte in GesundheitSonstiges - Gesundheit · vor 1 Jahrzehnt

Homosexuelle dürfen ein Leben lang kein Blut spenden?

Hallo in die Runde,

letztens war ich auf anraten eines Kumpels in einem Zentrum, um Blut(plasma) zu spenden. Gibt ja immerhin ein paar €'s und Geld schimmelt nicht.

Dort musste ich meinen Personalausweis vorzeigen und den gültigen Impfpass, dann sollte ich einen Fragebogen ausfüllen. Ging recht schnell, nur wunderte ich mich über einige gestellte Fragen.

"Nun gut, hast ja nichts zu verbergen und bist ansonsten gesund!" - also richtig ausgefüllt.

Danach gab es ein Gespräch mit dem Arzt, der mir sagte, dass ich ja bei sexueller Orientierung "homosexuell" angegeben hätte und ich deswegen kein Blutplasma spenden darf.

Ich fragte nach, weswegen nicht... ich habe den selben Partner seit 10 Jahren, bin gesund, kann einen aktuellen Aids- und alle drei Hepatitis-Tests vorlegen, mein Impfpass ist auch aktuell und gültig - ich wollte wissen, warum ich denn nun nicht spenden darf.

"Ist halt eben vom Gesetz so vorgeschrieben, da die Ansteckungsgefahr zu groß wäre".

Ich meinte noch: "Ich habe doch aber alle aktuellen Bescheinigungen, dass ich gesund bin!" - "nein, das zählt leider in Ihrem Fall nicht, tut mir Leid! Sie dürfen auf Lebenszeit weder Blut, Plasma, noch Knochenmark spenden! Ich habe Ihre Daten schon in den Computer eingegeben!"

Na klasse, jetzt darf ich, nur weil ich schwul, aber gesund bin, mein ganzes Leben lang nicht spenden...

Habe mich da im Netz ein bisschen schlau gemacht (Wikipedia) und tatsächlich dürfen homosexuelle Männer niemals in ihrem Leben spenden. Bei Lesben oder Bisexuellen kommt es auf deren "Lebenswandel" an - ist das annähernd gerecht, wo ich doch nachgewiesen gesund bin und alle Atteste vorlegen kann? Ich habe auch keine wechselnden Partner etc. ...

Übrigens dürfen Leute, die mal im Knast waren, auch nichts spenden... also ich weiß nicht, ich verstehe es nicht.

Klärt ihr mich bitte auf und sagt mir, ob ihr diese Regelung okay findet. Es wird von dem Blut oder der Plasmaprobe doch zunächst eh noch ein Abstrich gemacht und mikroskopisch genau analysiert auf Krankheiten hin.

24 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Da fehlen mir echt die Worte...

    Das wußte ich nicht und finde es nicht nur nicht nachvollziehbar,sondern diskriminierend und unmöglich!!!

    Boh,ich reg mich gerade auf...das gibts doch gar nicht...in was für einem Land leben wir eigentlich...armes Deutschland...

    So ein Schwachsinn...wie viele Heteros vö..ln sich durch sämtliche Betten..da ist die Gefahr von Krankheiten mindestens genau so hoch!!

    Und wenn man,wie du,sämtliche Tests und Bescheinigungen hat,warum darf man dann nicht Gutes tun???

    Ich könnte kotzen.....

  • vor 1 Jahrzehnt

    mal unter betracht der situation, finde ich das nicht ok, denn es gibt ja auch bisexuelle u.s.w., was ist mit sextouristen z.bsp. also da fände ich das schlimmer, also fazit: nicht nachvollziehbar

  • vor 1 Jahrzehnt

    Klar ist das nicht gerecht, aber rein statistisch und nüchtern betrachtet, ist die Gruppe der Männer die Verkehr mit Männern haben (so wird das echt genannt) diejenige, welche vermutlich doch sehr häufig bestimmte sexuell übertragbare Krankheiten aufweist. Genauso wie Drogennutzer (also Gefängnisinsassen). Ich finde es zwar schade, dass bei der Spende nicht das Individuum betrachtet wird, sondern man einfach einer Gruppe zugeordnet wird, ob man sich so verhält wie diese oder nicht. Aber die Sicherheit der späteren Empfänger der Blutspende geht eindeutig vor.

    Zu den Tests: Es wird kein Abstrich gemacht und mikroskopisch analysiert, das Blut wird molekulargenetisch auf das Vorhandensein von viraler Nukleinsäure untersucht. Dabei kann aber nicht auf alle Viren getestet werden, sondern nur auf eine kleine Auswahl (Hepatitis A, B, C, HIV, Syphillis), alle anderen eventuell Krankheiten werden so einfach nicht erfasst. Daher der Ausschluss durch die Statistik. Genausowenig dürfen Leute spenden, die zur Zeit der BSE-Creutzfeld-Jacob-Krise sich länger in England aufgehalten haben. Darauf testet man im Labor nicht standardmäßig, man fragt einfach das Risiko ab, das der Spender damit infiziert ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    kurz ,ich finde es Sch...

    aber ich kenne einige homosexuelle Frauen und Männer ,die es einfach nie angegeben haben ! und so Blut spenden gehen

    zu deinem letzten Absatz.

    genau das macht mich stutzig ! wenn jede Spende getestet wird, sieht man doch ob eine Blutspende verseucht ist .Solche Menschen sollte man dann eben ausschließen

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich finde, dass diese Regel klug und richtig ist, auch wenn einige Ausnahmen wie offensichtlich Du dadurch durch's Raster rutschen und als Spender ausfallen.

    Fakt ist nunmal, dass bis zu 80% der Neuinfektionen an HIV jedes Jahr in Deutschland schwule Männer betreffen und weitere 8-10% der HIV-Infizierten einen i.V.-Drogenkonsum betrieben haben. Schließt man z.B. diese beiden Gruppen kategorisch aus, hat man rein statistisch bereits fast 90% aller möglichen HIV-Kontaminationen des Spenderblutes ausgeschlossen. (Nebenbei bemerkt denkt man da auch schon an zukünftige Krankheiten, die evtl. noch unerkannt entstehen könnten.)

    Ich möchte denjenigen unter euch sehen, der ruhig dabei bleiben würde, wenn sein Partner, Verwandte, er selbst oder gar die eigenen Kinder von Blutprodukten mit HIV infiziert werden würden, wenn faktisch bewiesen ist, dass man die Wahrscheinlichkeit dafür um über 90% hätte senken können... Da Blutprodukte im Allgemeinen nicht so lange haltbar sind wie es benötigen würde, beim selben Spender einen validen neuen HIV-Test durchzuführen, besteht stets ein gewisses Restrisiko für den Empfänger. Irgendwo muss man eben klare rechtliche Grenzen setzen und die waren hier eben bei der männlichen Homosexualität klar definiert. Man kann auch jedes Mal ein rein subjektives Gespräch vorweg empfehlen, aber wäre das wirklich umsetzbar und stets vergleichbar mit allen anderen?! Nein, wäre es nicht. Dass v.a. homosexuelle Männer und weniger die Frauen und Bisexuellen dabei ausgeschlossen werden, liegt tatsächlich daran, dass hier statistisch andere Sexualpraktiken wie der ungeschützte Analverkehr (häufigster Grund einer Ansteckung und mit Abstand höchstes Risiko!) und häufiger wechselnde Sexualpartner das Risiko enorm erhöhen.

    Anders als z.B. bei der Minimalgewichtsbeschränkung steht hier nicht der Schutz des Spenders sondern der des Empfängers und somit potentiell jedem Einzelnen unter uns im Vordergrund. Daher kann ich solcherlei Regelungen, die praktikabel, weil klar und umsetzbar sind, nur befürworten! -Und das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern rein mit wissenschaftlichen Fakten und Praxisnähe.

    p.s.: vielleicht bringt ja auch einer von euch das nötige Alter und Erinnerungsvermögen mit, um sich an die großen Blutkonservenskandale der 80er-Jahre zu erinnern, in deren Schatten sich diese Regelungen entwickeln mussten? Hier kann wirklich mit geringstem Aufwand (wenn auch mit einer gefühlten Diskrimination einiger weniger) ein unendlich großer Schaden von einigen genommen werden. Die Ansteckung mit einer der angesprochenen Krankheiten ist unumkehrbar und die Diagnose für manch einen schlimmer als die des Krebses.

    Noch ein Punkt, der beweist, dass hier seit den 80ern definitiv jedes noch so kleine Risiko ernstgenommen wird (kopiert von http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschlusskriterien_b... sind z.B. auch:

    Personen,

    "die einer Personengruppe angehören, die ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit aufweist, darunter

    Personen die sich in der Zeit von 1. Januar 1980 bis 31. Dezember 1996 insgesamt länger als 6 Monate im Vereinigten Königreich Großbritannien und/oder Nordirland aufgehalten haben

    Personen, die zwischen dem 1. Januar 1980 und Ende 2003 in Großbritannien operiert wurden oder Bluttransfusionen erhielten

    Personen in deren Familie bei einem oder mehreren Blutsverwandten die Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung aufgetreten ist"

    ...

    Quelle(n): Studium und die Arbeit mit Blutprodukten, aber auch deren Opfer (also durch sie Infizierte) http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschlusskriterien_b...
  • mzi
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Hi,

    diese "Regelung" oder dieses "Gesetz" ist absoluter Mist.

    Sofern diese Person gesund ist, gilt auch für jeden anderen Spender, kann er/sie doch spenden.

    Mir als Empfänger wäre es vollkommen egal von wem ich meine lebensrettende Spende erhalte.

    Und: Sind wir nicht alle ein bisschen schwul ? :-)

    Gruß

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nach der gleichen Logik dürften Schwarze nicht spenden (Könnten sich ja in Afrika angesteckt haben) oder was für Vorurteile man auch sonst noch pflegen wollte. Welchen "Lebenswandel" dürfen Bisexuelle denn haben? (Interessiert mich jetzt persönlich auch mal)

    Wie wäre es, Ministanten ebenfalls auszuschließen? Oder Vergewaltigungsopfer?

    Meiner Meinung nach wird durch so eine Regelung nur eine Schwäche des Systems, nämlich unsichere Eingangsuntersuchungen, überdeckt.

  • Lene
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Arzt hat offenbar was verpennt.

    Diese Regelung gab es früher wirklich, ist aber schon lange abgeschafft.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Auch wenn es für Dich unverständlich und ungerecht erscheint und auch, so Deine Angaben stimmen, unpassend ist, so ist es doch richtig. Denn, und das solltest Du auch wissen, läßt sich HIV sicher erst nach mehreren Tests in monatelangen Abständen nachweisen und selbst wenn Du treu bist - ist es Dein Partner auch?! Erzählen kann man viel und in homosexuellen Kreisen, die ich durch Freunde und durch meine Arbeit zur Genüge kenne, ist es gängig auch in Beziehungen ständig wechselnde Partner zu haben. Aus diesen Gründen gehen Ärzte auf Sicherheit. Gleiches Gilt für ehemalige Häftlinge, Sextouristen, Menschen, die aus Seuchengebieten kommen oder aus Gebieten vor natürlicherweise chronische Erkrankungen vorkommen, mit denen die dort geborenen leben können, aber Menschen anderer Gebiete nicht, wenn sie damit angesteckt werden. Bsp.: Die Thalassamie im Mittelmeerraum oder die Sichelzellenanömie im afrikanischen Raum.

    Und das Häftlinge nicht spenden dürfen, ergibt sich von selbst. Im Knast sind homo. Beziehungen und Vergewaltigungen nicht selten.

    Und ihr solltet an die denken, die die Spende mal bekommen sollen. Keiner will irgendwo mit irgendwas angesteckt werden und im KH verläßt man sich drauf, daß alles in Ordnung ist.

    Ich weiß die Antwort gefällt Dir und anderen nicht, ist aber die Wahrheit und in einer stillen Stunde könnt ihr alle ja mal reflektieren wie ihr euch fühlen würdet, wenn ihr angesteckt worden wärt, ohne euer Zutun.

    @Bernd: Endlich noch jemand, der es verstanden hat und nicht nur zum Mund redet. Besser hätte ich es auch nicht sagen können.

    Quelle(n): Fazit: ist nachvollziehbar!
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Diese Regelung basiert auf dem Vorurteil, dass Homosexuelle und Prostituierte (die sind auch ausgeschlossen) ein reges Sexualleben mit ständig wechselnden Partnern haben und nicht unbedingt verhüten. Daraus folgert man, dass das Risiko sexuell übertragbarer Krankheiten groß ist. Die HIV Tests, die standardmäßig bei den Blutspenden durchgeführt werden, können eine Infektion in den ersten Wochen nach der Ansteckung nicht erkennen. Somit muss man die Spender "selektieren", um das Risiko zu minimieren.

    Dank dieser Regelung dürfen heterosexuelle Betthupferl ohne Verhütungsdrang spenden wie sie lustig sind, abstinente Homosexuelle aber nicht. Was ne Logik...

    @Petilein: Das stimmt nicht! Vor der ersten Spende gibt es Befragungen (mündlich oder Fragebogen) und da muss man wahrheitsgemäß antworten. Die Begründung dafür kannst du dir auf den Internetseiten der verschiedenen Sammelorganisationen durchlesen.

    Siehe auch Artikel unten.

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