Was ist humaner? Als Kind schnell sterben, oder aufgepäppelt als Erwachsener lange leiden?

Diese Frage hat eine Studienkollegin aus Kamerun aufgeworfen. Sie lachte einmal, weil zur Zeit viele Deutsche krank und verschnupft herumlaufen und sagte: "Ihr Deutschen seid ja lustig, ihr kommt aus einem kalten Land. Ihr seid das von Geburt an gewohnt uns seid trotzdem immer krank." In der Tat hatte sie seit ich sie kenne noch nie eine Erkältung, obwohl sie auch bei heftigen Minusgraden nur einfache Ballerinas trägt, und das ganze noch barfuß.

Im weiteren Verlauf der Diskussion warf sie das Argument auf, dass es in Deutschland schon bei der Geburt übermäßig hygienisch ist, alles ist steril usw. Jedes Kind wird gegen alle möglichen Krankheiten geimpft oder wenn es krank wird mit Medikamenten künstlich hochgepäppelt. Daher würden wir Deutsch zu viele schwache Gene weitervererben.

Sie sagte, dass in Kamerun die Menschen so arm sind, dass sie ihre Kinder selbst zur Welt bringen. Die Nabelschnur wird meist mit einem Messer oder einer einfachen Haushaltsschere durchtrennt, desinfiziert wird höchstens mit etwas Alkohol. 10% der Neugeborenen sterben sofort an Wundstarrkrampf. Das wäre die erste natürliche Selektion. Die Schwächsten werden gleich bei der Geburt "aussortiert" und sterben schnell. Daher sind Afrikaner resistent gegen Tetanus, weil diejenigen, die es nicht sind bereits ihre Geburt nicht überleben. Aber jeder Deutsche muss dagegen geimpft werden, weil es für uns tödlich ist und wir keine Resistenz dagegen haben.

Sie erzählte, dass sie eigentlich 8 Geschwister hätte, 3 davon hätten aber das 10 Lebensjahr nicht erlebt, eines starb unmittelbar nach der Geburt, die beiden anderen an Kinderkrankheiten.

Sie sagt zwar, dass es traurig ist, aber wenigstens sei es schnell gegangen und da sie sowieso schon als Kind kränklich waren hätten sie als Erwachsene bestimmt nur zu leiden gehabt, genau wie wir Deutschen, die immer irgendwie einen kränklichen Eindruck machen und sehr schnell krank werden.

Sie selbst hab ein bemerkenswertes Immunsystem. Sie wurde bereits mit Malaria ohne Behandlung fertig. Ausserdem kann sie kamerunisches Leitungswasser trinken, ohne krank zu werden. Jeder Deutsche, der in Kamerun Leitungswasser trinkt würde mit den enthaltenen Legionellen nicht fertig werden oder würde an Durchfall leiden. In den 5 Jahren, in denen ich sie kenne war sie nicht ein einziges mal erkältet, obwohl sie eigentlich nicht im kalten europäischen Klima aufgewachsen ist.

Eine Bekannte bekam einmal im Krankenhaus wegen Problemen eine Darmspiegelung. Die Ärztin war neugierig und hat ohne Anlass bei der Frau aus Kamerun ebenfalls eine Darmspiegelung vorgenommen. Sie sagte, dass sie ja einen Darm wie ein Ofenrohr hätte. Im Gegensatz zu deutschen völlig glatt und ohne viele Falten, wo sich allerhand Bakterien drin verstecken könnten.

Doch zurück zur eigentlichen Frage:

Was ist jetzt humaner? Die europäische Methode, wo man alles und jeden als Kind künstlich hochpäppelt, so dass die Menschen dann als Erwachsene oft Jahrzehnte lang leiden müssen, z. B. an Rheuma, Infektionen, Krebs usw. ? Dann leiden sie jahre- oder jahrzehnte lang an schmerzen und sterben einen langsamen Tod.

Oder ist die afrikanische Methode humaner: Einfach ohne übertriebene Hygiene und völlig ohne ärztliche Behandlung leben. Menschen mit schwachem Immunsystem sterben bereits als Kind meist sehr schnell, nur die starken und robusten erreichen das Erwachsenenalter.