Wer kann behaupten, niemals etwas getan zu haben, was gegen seine Einstellung verstoßen hat?

Ich nicht. Aber nicht nur aus dem folgenden Grund:

Die Einstellung des Menschen (egal ob in der Ästhetik oder z. B. der Moral) ist wandelbar.

Nehmen wir die Moral: Auch wenn man sich nicht Kohlbergs Theorie von der Entwicklung des moralischen Urteils zu eigen macht, lässt sich behaupten, dass sich die moralischen Einstellungen des Menschen im Laufe seiner Entwicklung vom 1-Jährigen zum 50-Jährigen verändern.

Daher wäre es überlegenswert, inwieweit die derzeitigen individuellen moralischen Einstellungen als universal erachtet werden sollten, oder als wandelbar betrachtet werden müssten.

Wer seine Einstellung niemals nachjustiert, könnte Gefahr laufen, sich selbst unbewusst gedanklich einzukerkern.

Aber abseits dieser Überlegungen habe ich auch wiederholt gegen meine Einstellung verstoßen, sei es aus Faulheit, Willensschwäche, Unkenntnis oder spontanen Desinteresses. Auch wenn das im Nachhinein oft bedauerlich war.

Garantiert niemand, denn das Leben erfordert manchmal, dass man entgegen seinen Einstellungen leben muss!

Das erinnert mich jetzt sehr an diese Bergpredigt...

Kein MENSCH!

Lieben Gruß

Es kommen manchmal Situationen, die man nicht vorher gesehn hat & dann denkt man sich " Toll, jetzt muss ich was machen, was ich eigentlich nicht wollte..." . Das ist wohl normal. Das Leben ist eben nicht berechenbar!

Ich jedenfalls habe mehrmals gegen meine Einstellungen verstoßen, zumindest früher. Doch auch jetzt könnte ich nicht sagen, ob man das als "verwerflich" bezeichnen könnte. Meine damalige Sicht war durch die Umstände festgelegt. Heute würde ich Vieles anders handhaben, doch es ist leicht, DANACH schlauer zu sein. Das Leben ist eben ein Entwicklungsprozess und er beinhaltet Fehler.

Man muss dazu stehen, Schuldgefühle sind kontraproduktiv.

Benjamina

Kann mich nicht erinnern, dies getan zu haben.

Oh doch, damals beim Bund, aber da musste ich ja gehorchen - leider hat die Freistellung nicht geklappt. ;-(

ICH

der Selbstüberschätzer, der Selbstbeweihräucherer, der Egozentriker, der eigentlich Dümmste der Dümmsten

Hallo,

manchmal ist die eigene Einstellung eine vorgefasste Meinung, die durch Überzeugungsarbeit von außen verändert wird. Dagegen ist niemand gefeit, denn was ich nicht weiß, kann sich als völlig anders heraus stellen. Nein, gegen meine Einstellung habe ich schon oft verstoßen. Das fängt bei kleinen Dingen an, wie z.B. morgens nie ohne einen Kaffee aus dem Haus gehen. Aber, wenn ich aus irgendeinem Grund zu spät dran bin, geht es auch ohne.

In einer Demokratie wird man ja leider des Öfteren mal überstimmt. Und wenn dieses System richtig funktionieren soll, dann muss man auch als anders denkende die Mehrheitsentscheidung akzeptieren und mit tragen.

Mit anderen Worten - ich kann nicht von mir behaupten, meiner Einstellung immer treu geblieben zu sein.

Aber fast immer....;-)) Oft....(immer öfter) ;-)))