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Ist "Glaube" ein sprachliches Problem?
Haben wir im Deutschen (vielleicht ist das in anderen Sprachen auch so) das Problem, dass uns ein Wort für "religiösen Glauben" fehlt? Wie auch einige Antworten auf meine letzte Frage zur Rechthaberei und Glauben (http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=Aj... zeigen, sind Gläubige eigentlich subjektiv "Wissende". Die Unsicherheit, die in dem Wort Glauben mitschwingt, ist überzeugten Gläubigen fremd, sie halten sich auch für wissender als diejenigen, die eigentlich wissen müssten, nämlich die Wissenschaftler.
Dadurch entsteht die verquere Situation, dass die Glaubenden weniger zweifeln als die Wissenden, die ihre Gedankengebäude ja andauernd in Frage stellen.
Brauchen wir ein Wort für diese Art von subjektiven Wissen?
Interessen... Wen oder was verleumde ich denn hier? Das ist doch wirklich eine neutrale Frage.
17 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Absolut korrekt!
Sehr gut erkannt und erklärt.
Wissenschaftler prüfen ihr "Wissen" bis sie sich selbst lügen gestraft haben. Ergo ist es kein Wissen, sonst würden sies ja so stehen lassen.
Gläubige könnte nichtmal Gott selbst, der von Himmel steigt von der Falschheit ihrer heiligen Schriften überzeugen, denn das könnte ja Satan, Shaitan wateva sein.
@Bettina S.
DU weisst nicht wovon SIE redet.
Du solltest auch deinen Kritikern zuhören, vielleicht lernst du was.
Ist nicht alles Polemik.
- Iceland62Lv 5vor 1 Jahrzehnt
Im Englischen gibt es die Begriffe sky und heaven.
Unterschieden wird da schon. Jedoch kann niemand sagen, ob "heaven" nicht nur in der Fantasie existiert.
Es gibt die Begriffe believe und faith: Aber was ist ein "faith" in eine traditionelle Ãberlieferung, die sich in einem surrealistischen historischen Palästina abspielt?
Auch der Begriff "Glaubenswahrheit" läÃt sich bestenfalls noch durch den Begriff "Irrtumswahrheit" steigern, der zum Beispiel bei den Geburtslegenden Jesu inklusive der darin enthaltenen konstruierten Prophezeiungen sehr wohl seine Berechtigung hätte.
Es gibt ein sprachliches Problem. Ich bezweifle aber, dass es im fehlenden Wortschatz der deutschen Sprache anzusiedeln ist.
Wenn eine Behauptung nicht haltbar ist, kann man sie auch dadurch verschleiern, dass man die Bedeutung der Begriffe einer Aussage manipuliert.
Wahre Aussage: Eine Aussage, die mit den Tatsachen übereinstimmt.
Jesus ist die Wahrheit: Gleichsetzung einer Person oder einer metaphysischen Idee mit dem Begriff Wahrheit.
Solche Aussagen sind nicht mit einem fehlenden Wortschatz zu erklären. Da steckt Religion per se dahinter.
- erhardgrLv 7vor 1 Jahrzehnt
Du hast mit deiner Frage etwas wichtiges entdeckt: das Problem des sprachlichen Ausdrucks bei allen weltanschaulich-religiösen Themen. In Wirklichkeit müsste man vielmehr auf andere (gerade auch hier in Y!C) erst mal hinhören, ehe man sich einbildet, sie verstanden zu haben.
Was ich dazu beitragen kann, ist die Information, dass die (evangelische) Theologie sehr deutlich unterscheidet zwischen der "fides quae" und der "fides qua". Fides (lat.) heiÃt Glauben - aber in welchem Sinn? Fides quae meint die "Punkte", die Gegenstand des Glaubens sind (Dogmen, Gottesvorstellungen, Glaubenssätze); quae ist das lateinische Relativpronomen im Akkusativ Plural, also: die Dinge, die ich glaube im Sinne von "für wahr halten". Dass da Gott ist, das "glauben" im Sinne der fides quae auch die Teufel (sagt Luther), nur es hilft ihnen nichts und tröstet sie nicht. Denn dazu ist die fides qua nötig. Fürwahrhalten und vertrauen sind zwei ganz grundverschiedene Dinge. Qua ist das lat. Relativpronomen im Ablativ Singular, also: das (Einzahl) oder der, auf den ich vertraue. (Lateinisch kann man dazu auch fiducia statt fides sagen.) Im Hebräischen ist das der zentrale (von Martin Buber herausgestellte) Begriff "emuna" (auf der letzten Silbe betont). Buber meinte zwar, der griechische Begriff "pistis" (= Glauben) bezöge sich nur auf die fides quae (während emuna die fides qua meint); aber die griechische pistis ist mehrdeutig wie deutsch "Glauben" und lateinisch "fides".
Für das evangelische Glaubensverständnis ist ganz wesentlich der Vorrang der fides qua, das Vertrauen, mit dem ich glaube; nicht Objekte, die ich für wahr halte. Darum kann der genuin evangelische Mensch nicht sagen: Ich glaube an den Teufel. Das würde ja bedeuten: Ich vertraue ihm, ich gehöre zu ihm, ich gelobe mich ihm an.
Das deutsche Wort "glauben" kommt von (sich an-)geloben.
Eine andere bei uns wichtige Unterscheidung ist die zwischen Sicherheit (securitas) und Gewissheit (certitudo). Securitas ist die Sicherheit im Behaupten, fundamentalistisch festgeklopft. Gewissheit ist eine Sache des Glaubens im Sinne von Vertrauen und Sich-angeloben. "Ich glaube dir" heiÃt: ich vertraue dir, was nicht bedeutet, ich wüsste "bombensicher", dass du dich so oder so verhältst. Aber ich stehe hinter dir und zu dir. Das ist Glauben an Gott und an Jesus.
- andrzej kLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich find's amüsant, daà Du glaubst, unter den Gläubigen gäb's keine Wissenschaftler. :-))
Und was kümmert es das Wissen, ob es von einem "subjektiv" Wissenden (Gläubigen) gewuÃt wird oder von einem "objektiv" unreligiös Wissenden. Ãndert sich dadurch etwa das Wissen ? Errötet es darob gar, das Wissen ?
Der von Dir angegebene link ist übrigens nicht einzusehen, ist anscheinend gelöscht worden. -
Was denn für ein neues Wort ? gibt es nicht schon genug neue blöde Worte, die nur Verwirrung stiften !
Was ist das nur für ein Schmarrn !
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- VomitDollLv 6vor 1 Jahrzehnt
Naja, wir können es mit "religiöser Ãberzeugung" umschreiben, aber so wie ich mitbekommen habe, ist eien religiöse Ãberzeugung wiederum von anderen Ãberzeugungen zu unterscheiden, weil sie mit bestimmten Emotionen - ähnlich wie Verliebtheit - verknüpft zu sein scheinen. Das kann ich nicht sagen, ich war ja nie gläubig im religiösen Sinne.
Wissen ist überhaupt ein eher zu vermeidender Begriff, auÃer in der Poetik. "Es kommt mir plausibel vor", "ich halte es für einleuchtend" wäre viel genauer, als "ich weiÃ."
(Deutsch sehe ich eher als eine poetische Sprache. Bein Schreiben von Gedichten ist sie fantastisch. Aber als wissenschaftliche Sprache ist Latein besser, ebenso wie Altgriechisch und sogar Englisch.)
So gesehen fehlt zumindest der heute angewandten Deutschen Sprache auch das Feingefühl für Abstufungen eines Glaubens.
Im Ãbrigen wurde die verlinkte Frage gelöscht.
- ?Lv 4vor 1 Jahrzehnt
Woran machst du fest, dass ein Gläubiger überzeugter ist als ein Wissenschaftler? Und sind Dinge, von denen einer überzeugter ist, automatisch wahrer? Für einen wissen-wollenden ist es korrekt zu zweifeln, nur wenn er die Zweifel ausräumen kann, kann es sich um die Wahrheit handeln, für einen Gläubigen sind Zweifel eine Katastrophe, deshalb verdrängt er sie oder bastelt sich schnell aus der Bibel eine Pseudo-Erklärung zusammen. Manche Christen sind da sehr kreativ. Sie tragen quasi eine Bibel 2.0 in ihren Köpfen.
Und das Wort das du suchst ist vielleicht "Gewissheit". Aber auch die setzt ein ordentliches Maà Hinterfragen voraus.
- aeneasLv 7vor 1 Jahrzehnt
Fuer Glauebige gibt es da keine sprachlichen Probleme, denn sie wissen, weshalb und woran sie glauben und fuer uns Atheisten sollte es damit auch keines geben, denn wir glauben ja nicht.
Wenn jeder jeden in Ruhe laesst, entstehen auch keine "verqueren Situationen". - Fuer wen ueberhaupt? Hast Du etwa ein Problem damit, "dass die Glaubenden weniger zweifeln....."? Ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass Glaeubige garnicht zweifeln wollen? - Dieses von Dir konstruierte "Problem" existiert doch nicht wirklich und findet seine Basis doch nur darin, Andersdenkende zu provozieren und auf Dein Niveau herabzuziehen.
Hast Du eigentlich nicht wenigstens ein Minimum an Schamempfinden?
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Mag sein, dass es im Deutschen kein spezielles Wort für den "religiösen Glauben" direkt gibt, aber es gibt (zum Glück) auch nicht solche Worte wie "Ungläubige" oder "heiliger Krieg"
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Was ist die Ursache, dass Du immer wieder
neu einen Teil Deiner Mitmenschen zwanghaft verleumden musst?
Fehlt Dir Deine innere Harmonie?
Fühlst Du Dich temporär immer wieder so ätzend öde?
Wo Gottes Geist ist, gibt es keine Vor-Urteile.
Du bist eigenverantwortlich für
das Muster Deines Lebens-Teppichs.
So wie Du denkst, so handelst Du. So bist Du.
Ob Dein Lebens-Teppich mit Sorgfalt oder mit Nachlässigkeiten gewebt wird,
bestimmt auschliesslich Du selbst..
Du machst Dich zum Opfer Deiner Gedanken?
Mit Deinen augenblicklichen Denkmuster bewirkst Du für Dich einen
eigenen Pfusch-Lebens-Teppich.
- Ruth SLv 6vor 1 Jahrzehnt
Das sind die Kernsätze des Christlichen Glaubens:
Christus spricht: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe.
Johannes 13,15
Christus spricht: Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
Johannes 12,46
Kein Mensch kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten.
Lukas 16,13
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Matthäus 5,7
Jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt.
Lukas 6,44
So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
Kolosser 3,12