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Anonym
Anonym fragte in Gesellschaft & KulturReligion & Spiritualität · vor 1 Jahrzehnt

Ist die Wissenschaft im Vergleich zur Religion auch nichts weiter als ein Glaubenssystem?

34 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Nein, Wissenschaft basiert nicht auf Glauben. Die Wissenschaft arbeitet allerdings mit Annahmen oder Thesen und erst, wenn diese verifiziert sind durch objektive Beweise, spricht man von Erkenntnissen.

    Mag sein, dass es Wissenschaft-Gläubige gibt, aber das ist eher die Ausnahme und zeigt eben, dass jedes "Lager" auch Ignoranten hat, die eine Idee nicht verstanden haben sondern nachplappern.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wissenschaft ist kein Glaubenssystem, sondern eine Methode. Wissenschaftliches Vorgehen bedeutet, systematisch Erkenntnisse zu sammeln, zu bewerten, durch Experimente und Schlussfolgerungen zu bestätigen (oder zu verwerfen), zu veröffentlichen und zu debattieren. Das führt dazu, dass die Erkenntnisse der Wissenschaft sich laufend erweitern und verändern - Glauben ist also das Gegenteil von Wissenschaft. Glauben hält ja gerade an einer Meinung unverrückbar fest.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das mag durchaus so sein, schon häufig gab es Paradigmenwechsel in der wissenschaftlichen Weltanschauung. Das liegt aber daran, dass die Betrachtungseinheiten immer weiter in die Extreme rutschen. Selbst Newton und seine Schwerkraft ist nur innerhalb gewisser Grenzen gültig, in Randbereichen der Wissenschaft gelten aber dieses und andere "Naturgesetze" nicht.

    Zu diesem Thema fällt mir folgende Formulierung ein:

    "Wissenschaft ist eine Methode zur Überprüfung von Vermutungen. Wenn ich zum Beispiel vermute: Im Kühlschrank könnte noch Bier sein, und ich gucke nach, dann betreibe ich im Prinzip schon eine Vorform von Wissenschaft. Großer Unterschied zur Theologie. Da werden Vermutungen in der Regel nicht überprüft. Wenn ich also nur behaupte "Im Kühlschrank ist Bier", bin ich Theologe. Wenn ich nachschaue, bin ich Wissenschaftler.

    Wenn ich nachsehe, nichts finde und trotzdem behaupte, es ist Bier drin - dann bin ich Esoteriker!"

    ;0)

    Quelle(n): Zitat Vince Ebert
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ein Glaubenssystem ist die Wissenschaft nicht, allerdings gibt es meiner Meinung nach nicht unwesentlich viele Wissenschaftsgläubige, die ja gerade zwischen Religion und Wissenschaft einen Dualismus sehen wollen, den es so nicht gibt.

    Aus der Geschichte der Wissenschaft heraus lässt sich sagen, dass die Vorstellung, dass Wissenschaft frei von Glaubensvorstellungen sein müsste, ein Paradigma der Aufklärung ist.

    Denn es ja nicht so, dass es vor der Aufklärung keine Wissenschaften gab, nur hat sich die Wahrnehmung der Menschen verändert. Was für viele heute ein Widerspruch scheint, wurde von den Menschen der Vergangenheit nicht so erlebt.

    Denn grundsätzlich waren Wissenschaft und Metaphysik bei den antiken Völkern wie den Sumerern, den Persern, den Chinesen, den Griechen und den Römern immer miteinander vermischt.

    Wie erhardgr auch anspricht, gibt es auch einen nicht zu unterschätzenden Unterschied zwischen Natur- und Geisteswissenschaft, und beide Seiten stehen sich (meiner Erfahrung nach) oft verständnislos gegenüber.

    Man kann eben gerade nicht naturwissenschaftliche Maßstäbe auf geisteswissenschaftliche Disziplinen projizieren, weil man in der Geisteswissenschaft oft auch auf Grund komplexerer Fragestellungen nichts beweisen kann, sondern nur "belegen" oder "nachweisen". Wer also bei geisteswissenschaftliche Angelegenheiten "Beweise" fordert, weil er sich für den grossen Wissenschaftsconnaiseur hält, ist wissenschaftsgläubig, bezeugt aber gleichzeitig seine Ignoranz gegenüber der Wissenschaft.

    Wissenschaft kann uns auch keine Antworten über die wesentlichsten Dinge im Leben geben, weil diese oft sehr subjektiv sind und in unserem eigenen Lernen und Empfinden liegen.

    Wissenschaft KANN gefährlich sein, wenn sie ohne ethische Grundsätze, ohne Gewissen, ohne Mitgefühl für andere Menschen und mit blinden Fanatismus ausgeführt wird.

    Es wird ja oft vergessen, dass nicht nur die Kirchen sich in den Dienst der Nazis gestellt haben, sondern auch ein Großteil der Wissenschaftler. Gleichzeitig hat sich die Ideologie der Nazis aus Impulsen wissenschaftlicher und pseudowissenschaftlicher Strömungen genährt. Die Vorstellung der Eugenik und Euthanasie war ja keine Erfindung der Nazis, sondern wurde von Medizinern entwickelt, die darin einen Verdienst an der Menschheit sehen wollten.

    Auch die heutige Wissenschaft KANN dazu dienen, Menschen zu unterdrücken, zu manipulieren und in Massen zu töten, wenn man betrachtet, wie sehr Erkenntnisse z.B. der Psychologie, der Medizin und der Biologie mißbraucht werden, um Menschen zu manipulieren, zu konditionieren und in Schach zu halten.

    Auch steht die Wissenschaft oft im Zeichen des Profits- und Gewinnstrebens und Wissenschaft kann helfen, Überwachungsinstrumente und Massenvernichtungswaffen zu entwickeln, die die Menschen terrorisieren und sie mit einem Schlag vernichten könnten.

    Man sieht also : Wissenschaft kann genauso wie Religion korrumpiert werden und als Legitimation menschenfeindlicher Ideologien dienen.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Lauter gute, ausführliche und fundierte Antworten. Dazu kann ich nur noch sagen..

    Fügen wir hier noch die Politik hinzu, dann haben wir hier das größte Trio in Sachen Glaubenssysteme überhaupt.

    LG-P

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein, weil die Wissenschaft bei neuen Erkenntnissen dazu bereit ist, alles über den Haufen zu schmeissen und zu sagen "Mei sind wir blöd gewesen"

    Genau dieser Wille zur Korrektur macht die Wissenschaft klüger als alle Glaubenssysteme.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Wissenschaft ist eine Wissenschaft, die Wissen schafft.

    Ein Wortspiel, aber wenn man sich das genauer anschaut, hat es Hand und Fuß.

    Die Wissenschaft verändert sich ständig. Es werden neue Erkenntnisse gewonnen, neue Theorien erstellt, es wird geforscht, entdeckt und erfunden. Alleine von daher kann man die Wissenschaft nicht als Glaubenssystem ansehen.

    Wenn man den Begriff Glauben aber mit Vertrauen gleichsetzt, wie es durchaus viele gläubige Menschen tun, dann könnte ich mich der Aussage fast schon anschliessen. Denn ein Wissenschaftler vertraut ebenso in seine Methode, etwas herauszufinden, zu entdecken oder zu beweisen. Nur ist er, im Gegensatz zu Gläubigen, meist auch in der Lage zu sagen, dass seine Theorie falsch war. Das ist ja auch das Herausragende an der Wissenschaft: Sie ist meiner Meinung nicht dazu gedacht, Theorien zu beweisen, sondern diese zu widerlegen. In der Religion wird das nie geschehen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich glaube an die sonne !

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein, ist es nicht! Darauf weiter einzugehen ist sinnlos.

    In diesem Sinne....

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein die Wissenschaft arbeitet ausschließlich mit Fakten die sie natürlich auch beweisen muss(Theorien stützen sich immer "nur"auf die Wahrscheinlichkeit) wehrend der Glaube etwas nicht bewiesenes ist.Die Frage des Glaubens muss man ohne Beweise für sich freiwillig annehmen oder ablehnen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Bevor es Wissenschaft gab, war die Mythologie und die Religion die Wissenschaft, die scheinbar Unerklärliches erklärbar machen sollte. Als Vehikel hat man Priester und kommunizierend dazu höhere Wesen, die man als Gott oder Götter bezeichnet, erfunden.

    Wissenschaft entstand aus der Neugier und dem Forschungsdrang auch von Mystikern und Kirchenfürsten. Nikolaus Kopernikus war bekanntlich u.a. auch Domherr...

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