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Was tut ihr gegen Blaualgen im Aquarium?
Natürlich habe ich mich bereits intensiv mit der Frage beschäftigt, wodurch Blaualgen (sind ja keine Algen, sondern Cyanobakterien) entstehen. Cyanoakterien sind ein weltweites Problem, insbesondere in Trinkwasserreservaten. Auch auf anderssprachigen Internetseiten konnte ich noch keinen Bericht darüber lesen, dass mal jemand herausgefunden hätte, was ihre Entwicklung tatsächlich begünstigt oder verhindert.
Die Standardmaßnahmen kenne ich: andere Beleuchtung, verbesserte Belüftung, eingefahrenes Aquarium, evtl. Hinzufügen von Filterbakterien.
Eines meiner Aquarien, seit 3 Jahren stabil, bekommt plötzlich Blaualgen. Ich führe das auf einen zu großen Wasserwechsel zurück, da ich innerhalb von 3 Tagen ca. 2/3 des Wassers gewechselt hatte, um den Phospatgehalt mal erheblich zu reduzieren.
Ich gehe davon aus, dass es sich von selbst wieder reguliert.
Aber meine Frage: was tut ihr gegen Blaualgen, wenn sie sich im AQ entwickeln? Nur abwarten, oder könnt ihr mir erfolgreiche Maßnahmen empfehlen?
Danke, Dianthus, aber schon nach 2 Tagen Dunkelkur wären die Schwimmpflanzen wie Riccia, Hornkraut und Nixkraut hin.
2 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Möglicherweise hast Du den größten Teil dieser Bakterien mit dem Frischwasser eingeschleppt. Ich würde hier eher zu einer zusätzlichen Filteranlage tendieren, die als Blockfilter aufgebaut wird.
In jedem Fall mal einen Sedimentfilter und einen Aktivkohlefilter in den Frischwasserkreis einbauen und bei der Entnahme relativ langsam durchlaufen lassen. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass in Deinem Frischwasser neben den Bakterien gleichzeitig auch deren Nährstoffe mitgeliefert werden. Das nachzuweisen, dürfte aber recht schwierig und kostenintensiv sein.
Alternativ könntest Du auch auf Osmosewasser zurückgreifen, musst dann aber aufhärten.
Wie lange hast Du keinen Wasserwechsel gemacht, wenn Du jetzt 2/3 auf einmal wechselst?
Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass im Leitungswasser Phosphat, Chlor und teilweise trotzdem auch Bakterien mitkommen. Das macht es aber nicht einfacher, deshalb verschneide ich Osmosewasser und Frischwasser aus einem Blockfilter 1:1, um die Wasserwerte entsprechend sauber und stabil zu bekommen. Seitdem klappt es auch mit der Zucht meiner Südamerikaner recht gut.
Dunkelkur ist absoluter Blödsinn, klar, dass da die Pflanzen nicht überleben. Die brauchen Licht zum Leben, jeden Tag 10-12 Stunden.
Du kannst höchstens noch versuchen, einen UV-Clearer (5 oder 11W sollten genügen) für 24 Stunden in den Filterkreis zu hängen. Damit werden sämtliche Bakterien, die frei im Wasser schwimmen, wirkungsvoll abgetötet. Willst Du das Gerät längerfristig betreiben, dann bitte nicht länger als 10 Stunden am Tag. Du musst auch den nützlichen Bakterien eine Chance geben, sich zu regenerieren. Die sind nunmal notwendig für das Aquarium.
Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen, die Bekanntschaft dieser Einzeller zu machen. Bist Du sicher, dass es nicht doch eine andere Alge ist? Die lieben nämlich Phosphat im Wasser, speichern es für schlechte Zeiten und geben es für den Nachwuchs sogar in großer Menge wieder frei, was dann zu einer Algenplage führt.
Hier wäre Dein Ansatz, den Phosphatgehalt zu reduzieren, absolut richtig. Das nützt Dir aber nichts, wenn Du die Algen nicht auch mechanisch entfernst. In kurzer Zeit hättest Du wieder eine hohe Konzentration im AQ, eben wegen dieser Depotwirkung.
Vielleicht hast Du hier auch etwas falsch verstanden: http://www.afizucht.de/html/blaualgen.html#Blaualg...
Schau Dir das Kapitel erstmal komplett an, auch die Punkte zum Vorkommen, bevor Du das Licht ausmachst. Es gibt verschiedene Arten, also auch verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten.
Ich hoffe, das hilft Dir erstmal weiter.
Gruß André
PS.: Kannst Du mir mal ein Foto und ein paar Details zu Deinem AQ und Wasserwerten mailen? Würde ich mir gern selbst mal ansehen. Siehe Profil. Danke.
- vor 1 Jahrzehnt
Vollkommendes Absaugen beim Wasserwechsel mit fast vollständigem Wasserwechsel mehrmals hintereinander kann Blaualgen vollständig verschwinden lassen.
Auch hilft es, das Aquarium eine Woche abzudunkeln, danach Wasser wechseln. Achte aber darauf, die Pflanzen nach langer Dunkelheit allmählich wieder an das Licht zu gewöhnen.
