Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.

Anonym
Anonym fragte in GesundheitPsyche · vor 1 Jahrzehnt

findet ihr persönlich es sinnvoll medikamente gegen adhs zu nehmen?

mich interessiert eure meinung auch wenn ihr keine kennt die adhs haben.

ich selber finde das adhs keine krankheit oder defizit ist, das medikamentös behandelt werden müsste.

der ganze sinn meiner frage ist, ob ich nicht doch lieber irgend etwas gegen mein adhs einnehmen sollte.

in meinem bekanntenkreis sind die meinungen gespalten und mein hausarzt würde mir jederzeit was verschreiben.

21 Antworten

Bewertung
  • eva19
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Diese Frage kannst Du dir letztendlich nur selbst beantworten,denn nur Du kennst deine spezielle Symptomatik und kannst deinen Leidensdruck beurteilen.

    Jemand der nicht weiss wie sich ADHS anfühlt,kann dir viel erzählen...letztendlich musst Du dich alleine mit den Symptomen rumquälen.

    Nur jemand der weiss was es bedeutet bei einen Vortrag oder Kinobesuch nur die Nebengeräusche zu hören,weil das "Filtersystem" im Gehirn nicht richtig funktioniert,oder,als Erwachsener(!), einen Schreianfall mitten auf der Strasse zu bekommen,nur weil jemand zu laut Kaugummi kaut,kann sich in die Tragweite des ADHS-Syndroms hinnein versetzen,etwas was für Nicht-Betroffe unmöglich ist und es leicht macht von Mode-Diagnose zu sprechen.

    Wie zynisch muss sich das für jemanden anhören,der sich schon ein Leben lang,Tag für Tag,mit den vielfältigen Symptomen,die jeden Lebensbereich betreffen,rumquält?

    Was die Medikamente betrifft,Stimulanzien sind Mittel der ersten Wahl,weil sie sich bewährt haben und die subjektiv empfundenen Nebenwirkungen,bei richtiger Einstellung,meist sehr gering sind.

    Sie helfen dabei sich auf etwas zu konzentrieren und die ablenkenden Stimuli,von der Aussenwelt stammend oder von innen (Abdriften der Gedanken),besser abzublocken.

    (Dass "Ablocken" etwas positives ist,kann hier wieder nur von einem Betroffen verstanden werden.)

    Es gibt bei Erwachsenen-ADHS oft Vorschläge Antidepressiva zu verschreiben.

    Sie sind den Stimulanzien leider sehr unterlegen und haben viel mehr subjektiv empfundene Nebenwirkungen.

    Das neue noradrenerg wirksame Stratterra wurde fabriziert um eine Marktlücke zu schliessen,um den ganzen besorgten Eltern,Ärzten usw ein (teures) nicht stimulierendes und folglich nicht BtM-unterliegendes Mittel zu bieten.

    Meist basieren die Kriterien mit denen Stratterra als erstes Medikament verschrieben wird,auf Vorurteilen und Unkentnnis und sind selten in der Logik verankert.

    Denn Stratterra wirkt nicht annährend so gut wie Stimulanzien,hat viel mehr Nebenwirkungen und sollte nur verschrieben werden,wenn Stimulanzien nicht wirken oder nicht vertragen werden.

    Denn in der Medizin sollte immer das bewährte,ältere und billigste Mittel ausprobiert werden,bevor ein neues Medikament eingesetzt wird,dessen Langzeitfolgen niemand kennt.

    Stratterra wirkt etwa wie das trizyklische Antidepressivum Desipramin,das wegen dem abgelaufenem Patent sehr billig ist und daher wenig beworben wird.

    Stratterra ist dem Desipramin nur wegen seiner niedrigeren Kardiotoxizität bei Überdosierung (Wirkung auf Peripherie) überlegen.

    Desipramin wirkt in einer Dosis von ca 25mg gegen ADHS,wobei die Wirkung in einer höheren Dosierung,wie sie bei Depressionen notwendig ist (100-250 mg) verloren geht.

    Weniger ist also mehr für diese Stoffgruppe und mich würde es nicht wundern wenn dasselbe auch für Stratterra gilt,da es den selben Wirkmechanismus hat.

    Es gibt Fälle von Suizidgedanken in Verbindung mit Strattera.

    Müdigkeit und Verstopfung sind häufigsten Nebenwirkungen,wobei bei den Stimulanzien die häufigsten Nebenwirkungen Appetitverminderung und Schlafstörungen sind (obwohl bei manchen Betroffenen der Schlaf durch sie verbessert werden kann).

    Lange wurde gezögert Erwachsenen Stimulanzien zu verabreichen,da befürchtet wurde das die kontrollierten Substanzen so wieder leichter in Umlauf kommen.

    Sucht erzeugen sie bei richtiger Anwendung etwa im selbem Ausmass wie eine Brille bei Kurzsichtigkeit:

    Wenn man sie einmal anprobiert hat und die Dioptrien stimmen,gibt es keinen logischen Grund mehr auf sie zu verzichten.

    Wenn man sie aber verliert,bekommt man kein "Brillen-Entzugssyndrom",sondern man ist wieder an der anfänglich vorhandenen Kurzsichtigkeit angelangt.

    Eine Heilung ist also von Stimulanzien nicht zu erwarten (und auch von keiner anderen Therapiemethode).

    Hilfreich sind natürlich auch psychotherapeutische Massnahmen (vorallem die im "hier und jetzt" ansetzenden) und, wie immer,Sport.

    Dem Johanniskraut wird auch ein dopaminerger Effekt zugesprochen (Dopamin ist der Neurotransmitter den die Stimulanzien verstärken) und kann unter Umständen hilfreich sein,immer nach ärztlicher Absprache und nicht in Kombination mit anderen Medikamenten.

    Ob ADHS eine Krankheit ist die medikamentös behandelt werden sollte,kann nur der Leidende,sein Umfeld und sein Arzt individuell für ihn entscheiden.

    ADHS hat vielfälltige Erscheinungsrformen,von alltäglichen und harmlosen bis hin zu bösartigsten Symptomen und Folgererscheinungen (Depressionen,Alkoholismus,Drogensucht) die lebensverkürzend sein können!

    Nur Du,dein Arzt und deine Familie können beurteilen wo sich deine ADHS in diesem Spektrum ansiedelt.

    Allgemeine Meinungen,die deine spezielle Situation nicht beurteilen können,sind wenig ausagekräftig.

    Quelle(n): Eigenerfahrung
  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    das ist eine frage, mit der ich mich gerade auch rumquäle.

    mein großer (8) hat auch ad(h?)s ("h" steht ja für hyperaktivität, und er ist eher so der träumertyp). er hatte anfangs extreme schulprobleme (1. klasse wiederholt), also holt man sich ja hilfe. allerdings bin ich zuerst an eine ziemlich stümperhafte kinder- und jugendpsychologin geraten. sie hat ihm zwar medikamente verschrieben, aber in geringer dosis, dass es nix gebracht hat. also habe ich´s wieder weggelassen, denn was soll das? hatte dann auch noch ewig ärger mit der dame. okay. letztes jahr hatte ich dann einen termin in der uni klinik. die haben´s schon genauer genommen und höher dosiert. wollte ich auch probieren, aber dann war das rezept abgelaufen. wußte nicht, dass man BTM-rezepte innerhalb 7 tagen einlösen muss. aber in der schule läuft es mittlerweile sehr gut (2. klasse) und ich dachte mir dann: verflixt nochmal, ich lasse das jetzt mal laufen. also er hat keine medikation seitdem.

    aber die meinungen gehen ja so auseinander. meine eltern sind total dagegen und bezeichnen es als "kinderdoping". meine nachbarin (ergotherapeutin, und ihr sohn kommt ohne methylphenitad nicht aus...sie haben es schon mal versucht, auszuschleichen und da sind die schulnoten rasant abgefallen), schwört darauf und rät mir ständig dazu...

    jetzt kommt noch dazu, dass mein kleiner letztes jahr eingeschult wurde und mir die lehrerin auch dringend zu medikamenten rät, weil er halt so extrem lebhaft ist. also wirklich hyperaktiv, das sehe ich auch.

    ich bin echt hin- und hergerissen. hilft man ihnen damit, sich besser konzentrieren zu können, oder ist´s wirklich ´ne art von doping ? also das zeug läuft ja echt unter´m betäubungsmittelgesetz...

    p.s. tschuldigung, dass ich dir keinen tipp geben konnte, weil ich mir ja selber nicht sicher bin.

    habe eine bekannte, die als erwachsene auch diese medikamente nimmt und sagt, ihr hilft das...echt voll schwierig...

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich bin adhs-therapeutin.

    adhs-kinder sind nicht in der lage, ihre aufmerksamkeit zu fokussieren, sondern empfinden alle reize als gleich stark.

    dadurch kommt es zu konzentrationsproblemen.

    medikamente wie ritalin, concerta und dergleichen ersetzen die fehlende filterfunktion.

    es sind keine ruhigsteller oder stimulanzien oder was ich hier sonst noch so gelesen habe.

    ich kenne aus meiner 20jährigen erfahrung sehr viele kinder, die nach der gabe von medikamten sich wesentlich besser sortieren konnten, in der schule besser klar kamen und auch mit ihrem umfeld weniger stress hatten.

    diese medikamente machen nicht abhängig, eher im gegenteil.durch die gabe von medikamenten wird die erhöhte suchtgefahr, die bei adhs-kindern leider besteht, im vorfeld abgemildert.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde mich von mindestens 2 unabhängigen Ärzten erst untersuchen lassen.

    Denn heutzutage wird sehr schnell ADHS bzw. ADS diagnostiziert, ich finde dass die Untersuchungen viel zu plump und schlampig verlaufen, so dass schon ein hyperaktives Kind mit ADHS in Verbindung gebracht wird, wobei es da gravierende Unterschiede gibt.

    Und wie du schon sagst, ich denke nicht, dass man es mit Medikamenten behandeln kann, eher durch Übung und Training, sich auf bestimmte Aufgaben etc. zu konzentrieren, das hilft auf jeden Fall mehr, als irgendwelche chemischen Stoffe in Medikamenten.

  • Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Diese Medikamente sind nicht GEGEN ADHS, sondern sie lindern die Symptome.

    Ich habe meiner Tochter kein Ritalin verordnen lassen, bin mir aber nicht sicher,, ob ich ihr damit immer einen Gefallen getan habe.

    Die Leute, die hier schreiben :"heutzutage haben alle Kinder AdHS, weil sie nicht ausgelastet sind" sollten sich wirklich mit dem Thema auseinander setzen oder aber einfach mal die Finger von den Tasten lassen.

    @Becks033

    "...dass es ausgerechnet die waren, die man ständig aus dem Training werfen musste wegen ungebührlichem Verhalten."

    Ja, auch dies können Anzeichen für ADHS sein. Sie sind nunmal ANDERS.

  • vor 1 Jahrzehnt

    mein sohn 10 nimmt concerta und er will es auch weil es ihm dann besser geht und er sich besser zurechtfindet in seiner umgebung

    ich wollte es nie aber irgendwann ging es nicht mehr

    es gibt auch verschiedene stufen bei AD(H)S und er hat leider eine ganz extreme form mit aggressionen und schlimmen tobsuchtsanfällen.

    wir waren auch schon in etlichen therapien ohne erfolg selbst die klinik brachte nichts.

    jetzt gehts ihm gut und er hat auch freunde gefunden (vorher wollte keiner lange was mit ihm zu tun haben)

    und mir als mutter tat es echt weh ihn so zu sehen er kam sich schon als looser vor (seine worte)

  • vor 1 Jahrzehnt

    wir waren eine integrative klasse; sprich nicht behinderte kinder haben mit körperlich und geistigbehinderten; sowie mit kinder die an adhs leiden zusammen unterricht gehabt! ich hab 8 jahre lang neben arne gesessen der geistig total fit war und alles wußte, er litt jedoch unter adhs und mußte deswegnen früh tabletten nehmen damit er sich im unterricht besser konzentrieren konnte! man merkte sofort wenn er sich mal einen früh nicht genommen hab! er war total hibbelig und hatte keinen bock auf lernen!

    ich kenne mich damit aber zu wenig aus, um dir genau sagen zu können ob medikamente sinnvoll sind oder nicht!

  • Ich würde dafür plädieren, es mit einer Ernährungsumstellung zu versuchen. Es gibt viele Lebensmittel, die beruhigend wirken, z. B. Sesam,,,sowie Sesamöl.

    http://www.adhs-legasthenie.de/html/therapie.html

    Ich muss dazu noch etwas schreiben: Ich habe vor Jahren mal eine Sendung gesehen, wo höchst aggressive und hyperaktive Kinder gezeigt wurden, bei einem Jungen war dies immer nach dem Essen von Weissbrot der Fall. Es wurde in einer Holländischen Klinik festgestellt, dass er allergisch dagegen war und etwas in seinem Gehirn auslöste, so dass das Kind da auch nichts für konnte. Meistens werden solche Kinder dann auch noch von den Eltern ungerecht und bestrafend behandelt, obwohl sie im Grunde genommen krank sind. Ernährung spielt immer eine sehr wichtige Rolle im Leben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das dumme ist, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen:

    Heutzutage hat jedes Kind ADHS, nur weil es ein wenig aktiver ist.

    Ich hab ne Handball-Mannschaft trainiert, davon hatten 2 gleich mal ADHS.

    Komisch ist nur, dass es ausgerechnet die waren, die man ständig aus dem Training werfen musste wegen ungebührlichem Verhalten. Weil man eindeutig erkennen konnte, dass die einfach zu viel Freizeit hatten und ihre Eltern sich nicht wirklich um sie gekpmmert hatten.

    Da meint jede Mutter, ihr Kind wäre Hyperaktiv, weil es nicht still vor dem Fernseher sitzen will.

    Ich möchte dem Fragesteller aber nicht zu nahe treten, kann ja sein dass du es wirklich hast. Dann ist es nämlich doppelt schei.sse, weil jeder so tut, als hätte er die Krankheit.

    Wenn du der Meinung bist, du brauchst keine Medikamente und es gibt sonst keine sozialen Nachteile für dich, würde ich es weglassen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    bei meinem kind wurde als kleines ADS diagnostiziert.

    hatten einen verantwortungsvollen arzt, der nicht auf medikamente drängte.#

    haben bis heute noch keine Nedis gebraucht, auch wenn es zeiten gab, die wirklich sehr anstrengend waren. unser mitlerweile teenager kommt auch ohne medis zurecht.

Haben Sie noch Fragen? Jetzt beantworten lassen.