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Wie soll ich denn keine (zu großen) erwartungen haben?
Kurz nach Weihnachten hab ich einen sehr guten Freund besucht.
Ich hatte mich total gefreut ihn wiederzusehen, weil er die lezten 4 monate verreist war und ich mittlerweile 300 km entfernt von ihm wohne.
vor dem Treffen hatte ich ihn angerufen und gefragt, ob ich zu ihm kommen könne.
Er klang ganz normal, auch fröhlich,
Meine erwartungen waren schon ziemlich hoch, weil wir uns nun auch schon 5 jahre kennen und ich keine tiefgreifenderen probleme aus dem Telefonat erkennen konnte. ich hab mich abends dann über eine stunde mit dem bus auf dem weg zu ihm gemacht.
Aber als ich ankam, war er irgendwie total abwesend, weil ihn so viele andere dinge beschäftigten und es ihm nicht so gut ging (liebeskummer). Das habe ich erst am Ende erfahren.
Mich hat es verletzt, das er sich mir überhaupt nicht öffnen konnte. er ist immer nur hektisch von einem Zimmer zum anderen gerannt, hat eher mit seinen geschwistern geredet, als hätten wir und das lezte mal vor 2 tagen getroffen! und ich hab mich gefühlt wie luft , obwohl er einer meiner wichtigsten Bezugspersonen ist. Er weiß das.
Ich bin nach 2 tagen mit einem sehr leeren gefühl nach hause gefahren.
Ich dachte, er würde mir erzählen über seine Reise. Er war doch so lange weg.
vor ein paar wochen hatte ich ihm ein spanisch-lern set zugeschickt, weil ich eines mir selbst gekauft hatte und eines zu weihnachten bekam.( Er hatte bei dem treffen erwähnt, das er auch gern so etwas hätte, er war selbst auch in Spanien)
Normalerweise würde sich jeder normale Mensch total darüber freuen und das als eine Ehre ansehen. Und anrufen um sich zu bedanken.
Erst als ich ihm ne SMS geschickt habe, ob denn das päckchen angekommen sei, hat er sich bedankt.
Ich hatte ihm noch einen Brief beigelegt, indem ich ihn nochmal erklärt habe, das er mir mir seiner abwesenheit an den Tagen wo ich ihn besucht habe, verletzt hat und warum. Und das er rechtzeitig sagen soll und mir vertrauen kann, wenns ihm nicht gut geht.
Dann schreibt er mir ne Mail zurück da steht drin: "Im Grunde reagiere er so wie ich reagiere und er weiß eigentlich selber nicht, warum er manchmal so abwesend ist bzw. vor sich selbst flüchtet.
Er fände meine erwartungen ja schon ziemlich hoch.
Es wäre ja meine Sache, wenn ich stundenlang mit dem bus zu ihm fahren würde.
Er hätte damit doch nichts zu tun.
Er könne solch eine art von "Geschenk" nicht gebrauchen.
Jeder der glaube, er wär irgendwelchen menschen etwas schuldig, solle seine geschenke für sich behalten oder jmd anders damit eine freude machen"
Mich verletzt das, das er alle Verantwortung für mein handeln auf mich abschiebt, als hätte er nichts damit zu tun.
Er will keine geschenke, lässt aber trotzdem alles auf sich zukommen.
Und ich möchte meine geschenke niemand anders machen, weil er mir in irgendeiner weise Kreativität und Energie in meinem handeln gibt.weiß nicht wie ich das anders beschreiben soll.
Ich habe ihm geschrieben, das, je höher mein kraftaufwand ist (z.B lange Busfahrt) desto mehr erwarte ich auch. Ist ja klar.
Ich oder eine andere freundin und ich glaub die meisten menschen, würden doch, wenn der andere sagt, er möchte mich besuchen, darüber nachdenken und dann eher rücksichtsvoll sagen: " hör zu, das wär schade drum, wenn du die strecke auf dich nehmen würdest und ich könnte dann nicht richtig für dich da sein. Lass uns das treffen verschieben".
Aber er lässt mich ins Messer laufen und sieht sich noch nichtmal in der Verantwortung.
wie soll ich denn nichts erwarten, wenn ich zu ihm fahre?
5 Antworten
- JocolibriLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Erst mal danke für deine umfangreiche Frage.
Im Prinzip hast Du ja völlig recht.
Du kannst sicher einiges erwarten und die Vorfreude ist ja auch schon etwas schönes.
Aber leider ist es nun mal so, das derartig große Erwartungen auch genau so große Ent - Täuschungen mit sich bringen können.
Nun sind ja "Ent"- Täuschungen ja grundsätzlich etwas sehr Gutes, AUCH WENN SIE FÜRCHTERLICH WEH TUN KÖNNEN.
Denn mit einer "Täuschung" weiter leben, läßt Dich nur noch weiter von deinem eigenen Weg abkommen und schmerz um so mehr, je länger diese Täuschung andauert.
In so fern müßtest Du deinem "in sich gekehrten und Ausweg suchenden Freund" sehr dankbar sein.
Sicher, das fällt schwer, solange es weh tut und Du diesen Schmerz ihm aufbürdest, was er ja strikt ablehnt und das auch noch zu recht.
Das kann sehr wohl sein und ist kein Widerspruch zu deinem Recht.
Er hat die gleichen Rechte und fühlt sich von Dir offensichtlich auch nicht genug beachtet.
Wenn Du jetzt meinst, das kann doch gar nicht sein, schließlich hast Du ja extra soviel auf Dich genommen um ihn zu besuchen, so steht jedes für sich im Raum und wenn es nicht übereinstimmt, dann suche den Grund dafür.
Aus meiner Sicht sehe das so:
1. Du hast sehr früh lernen müssen, Erwartungen zu hegen statt deine Gefühle auszuleben.
Diese Erwartungshaltung empfindest Du und deine Umgebung als Last, weshalb ihr euch scheut, diese offen und direkt anzusprechen.
2. Diese Belastung verhindert den direkten Informationsaustausch und macht aus dem Leben ein "blinde Kuh" Spiel mit vielen Ecken und Kanten.
3. Dennoch führt Dich der Druck aus angestauten Gefühlen in deinem Unter Bewußt Sein mit intuitiver Genauigkeit genau in so Situationen, die deinen Prägenden, wahrscheinlich schon lange vergessenen, ursächlichen Erlebnissen sehr nahe kommen.
Da diese damals so schmerzhaft waren und Du Dich völlig Auswegslos diesem Geschehen ausgesetzt fühltest, warst Du in jener Zeit gezwungen dies grausame Erleben zu erleiden und zu verdrängen um zu überleben. Dies führt im laufe der Zeit unweigerlich zum Vergessen.
4. Deinem Freund geht es ähnlich, deshalb läuft er rum wie ein Tiger in einem zu kleinen Käfig. Auch er leidet darunter nicht richtig wahr genommen zu werden. Er spürte von Dir die Erwartung, das er sich Dir zu wenden soll, wo er selber doch so dringend Zuwendung braucht.
Das führt zum Crash.
Hier trifft Gleiches aus gegensätzlicher Richtung aufeinander.
Knallhart wie in der prägenden Vergangenheit werdet ihr Beide mit euren Gefühlen konfrontiert und es fehlt an Energie, sie vor Ort offen zu legen.
Diese Unfähigkeit gilt es zu überwinden.
Mit deiner Frage hier hast du einen guten Schritt bewußt voran getan, aber da die Probleme im Unter Bewußten liegen, hilft der Kopf hier nicht maßgebend weiter. Die Gefühle sind gefragt, wende Dich ihnen zu und noch besser suche Dir kompetente Hilfe, denn diese unangenehmen Gefühle wurden im Zusammen Leben mit anderen Menschen erlebt, deshalb ist zur Heilung es sehr hilfreich, Menschen um sich zu haben, die fähig und bereit sind,behutsam Dir zu helfen, deinen Gefühlen Raum und Zeit zu geben. Ohne Druck und Erwartung Dir zu hören, Dich toben und weinen lassen, Dir Trost anbieten, wenn Du bereit bist, diesen auch anzunehmen und die N I C H T alles tun, um deine Gefühle wieder weg zu reden, sie mit Trallala und munteren Reiseerzählungen übertünchen und so als sei nichts geschehen zum Alltag übergehen, während Du wie damals in deiner Gefühlssuppe schwimmst und um dein Über Leben kämpfst.
Du siehst, wenn Du das genau liest, wie übertragebar das ist, denn deinem Freund deht es an diesem Punkt sehr ähnlich und auch er bräuchte solche Menschen um sich herum um zu sich zurück zu finden, sich von den angelegten Fesseln zu befreien und endlich neue Wege zu beschreiten.
5. Doch unsere Gefühle machen uns, wenn sie so gewaltig angestaut sind mächtig Angst.
Wir neigen dazu (aus gutem Grund) SEHR VORSICHTIG ZU SEIN.
Dies ist gut und richtig so. Denn wir sind für uns verantwortlich und deshalb liegt es an uns heute gut für uns zu sorgen und uns nicht zu überfordern.
Das ist wichtig, um uns wieder voll und ganz zu spüren.
Diese Leere, von der Du schreibst deutet darauf hin, das dein Gefühl abblockt und jemanden braucht um sich hervor zu wagen.
Den hast Du Dir gesucht und festgestellt, das er die Verantwortung für Dich ablehnt, weil er sie nicht zusätzlich auch noch tragen kann, denn er sit mit seiner eigenen bereits so sehr belastet, das er nicht mehr weiter weiß. (deshalb das unstete hin und her laufen)
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, das euch beiden Selbst Erfahrungsgruppen gut tun werden, die euch Schritt für Schritt den Zugang zu den unangenehmen Gefühlen in euch finden lassen und dabei helfen sich der erlittenen Qual zu stellen, ihre Hintergründe wahr zu nehmen und sich der Ursachen anzunehmen, diese öffentlich (in kleinem Rahmen) ZU MACHEN und mit liebevoller Zuwendung zu heilen.
Da dies wahr scheinlich ein langwierige
Quelle(n): Odenwald Institut und ganz viel Selbst Erfahrung. @ Schade, Diwa 47 ich hätte Dir gerne ein Däumchen für deine Antwort gegeben, aber der letzte Satz macht alles kaputt. Sicher gibt es Menschen die zuhören können und mit fühlen, sich denen anzuvertrauen entlastet und diese Menschen helfen sehr viel dabei, sich dieser Last zu entledigen. Insoweit nehmen sie einen Teil der Belastung ab. Nur wenn Du versuchst, sie ihnen aufzubürden, werden sie das ablehnen. Das ist ja auch nicht der Sinn der Sache hier etwas umzuverteilen, das läuft bei der Erziehung schon zu Genüge. Es geht darum, die Last zu spüren und zu erkennen, warum man sie trägt und dann zu entscheiden, ob man sie weiterhin tragen möchte, oder doch besser losläßt. Hierbei ist Hilfe Not wendig. - vor 1 Jahrzehnt
Lass dich nicht irre machen.Klar hast du deinen Teil der Verantwortung aber er hatte seinen auch!!! Kündigt sich Besuch an hat man sehr wohl "Verantwortung"einzuschätzen ob,einem das "passt" oder nicht.
Deine "Verantwortung"liegt in der Beurteilung eurer Freundschaft".
Vielleicht hast du mehr "empfunden" als von seiner Seite da ist.Verständnis für seine Situation hättest du ja aufgebracht wenn er dich vorab informiert hätte.
Nun bleibt dir eigentlich nur zu überlegen,abzuwägen,wie du jetzt und in Zukunft damit umgehen möchtest und diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen.
Entscheide dich für dich richtig denn niemand nimmt dir etwas ab,tragen must du alleine.
- billeLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich weiÃ, das wird nicht sein, was du hören möchtest, aber er hat auch keine Verantwortung für dein Handeln.
Ich kenne das, du freust dich auf das Treffen, malst dir in deinem Kopf aus, wie es sein könnte, bist voller Vorfreude. Und dann kommst du und er ist total abwesend.
Klar ist das ein Hammer, tut weh, aber weiÃt du, was gerade in seinem Kopf vorgegangen war? Du sagst, er hatte Liebeskummer. Ist es da nicht ganz normal, dass er nicht "ganz da" war?
Hat er kein Recht, sich schlecht zu fühlen, nur weil du ihn besuchen kommst?
Du hast ihn mit deinen Erwartungen total überrannt, das konnte er doch vorher nicht wissen, oder?
Du hast dich, was den Ablauf dieses Treffens betraf, ge-täuscht, und nun bist du ent-täuscht. Das ist ganz normal und verursacht auch ein Gefühl der Leere. Aber mach dir klar, es war deine Täuschung, (und somit auch deine Verantwortung) auch wenn´s weh tut.
Und glaub mir, wenn du das erkennen lernst, hast du was für´s Leben gelernt. Viel Glück für dich!
- whyskyhighLv 7vor 1 Jahrzehnt
du machst einen wahnsinnsdruck und an seiner stelle waere ich weggelaufen
nimm den ganzen moralvorwurf weg und ihr werdet euch blendend verstehen
es ist ungut wenn du seinen lehrer spielst und mit vowuerfen ihn ueberhaeufst
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ich kann dir nur sagen,
denke ein Bisschen weniger, mach dein Kopf nicht kaputt, alles wird gut.