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Terror? Mord? Oder legitim?
Bei all der Erregung über den nahen Osten vergisst man allzuleicht die Ecken der Welt, in denen das Leben oft noch weit unerträglicher ist.
Auf der Heimfahrt vorgestern hörte ich nun in den Nachrichten, was Robert Mugabe über die Cholera in seinem Land behauptete. Dabei ging mir spontan durch den Kopf, wie das wäre, wenn sich ein paar simbabwische Offiziere verschwören würden, um diesen Greis zu ermorden. Ich möchte nicht missverstanden werden, ich bin absolut kein Anhänger der Todesstrafe für irgendjemanden, aber wäre diese Art des Tyrannenmordes nicht berechtigt, wenn das der einzige Weg zur Beendigung des Massensterbens dort ist? Was ich nun als Antworten bekommen möchte, ist keine gefühlte Empörung, auch nicht, was ihr tun würdet, sondern sachliche Argumente für oder gegen einen solchen Mord.
(da ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand aus Simbabwe, Fragen im deutschen Y!C liest, dürfte die Frae auch nicht als Aufruf zu irgendwas missgedeutet werden.)
Die gwählte Kategorie ist übrigens bewusst ausgesucht, da ich mehr Wert auf grundsätzliche Erwägungen, statt vordergründiger Entrüstung lege...
@Otti, es scheint, als hast du die Frage nicht verstanden. Das ist keine Überlegung zur Frage sondern das übliche Genörgel, das ich hier vermeiden wollte.
12 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, welche Ethik man vertritt.
Als Utilitarist wägt man das Glück der Einzelperson (des Dikators) gegen das der anderen Betroffenen ab. Zudem überlegt man, welche Konsequenzen sich aus dem Zulassen von einzelnen Morden für die Gesellschaft ergeben und welche Folgen ein Mord für den Mörder hat.
Fällt diese Kalkulation zugunsten des Attentats aus, ist ein Anschlag nicht nur legitim, sondern sogar moralisch geboten.
Taten werden an ihren Folgen gemessen.
Als Kantianer ist man überzeugt, dass ein Mord immer unmoralisch und nicht vertretbar ist, egal welche Konsequenzen sich für die Menschheit ergeben. Das gilt schon für kleinere Vergehen: Nach Kant darf man auch einen Auftragsmörder, der nach dem Aufenthalt seiner Zielperson fragt, nicht anlügen. Mord kommt dann natürlich erst recht nicht in Frage.
Taten werden an sich beurteilt.
Viele Menschen sind weder knallharte Kantianer noch bedingungslose Utilitaristen; es gibt einen Graubereich in dem die Meßlatte verschieden hoch hängt.
Das Problem bei solchen Fragen ist, dass sie sehr stark an das moralische Empfinden appellieren. Viele Menschen neigen dazu, anderslaufende Gedankengänge, die aber ebenso moralisch fundiert wie die eigenen sind, als unmoralisch abzutun.
- vor 1 Jahrzehnt
Verschwörung und "Entmächtigen" und Einsperren.....das wäre die Lösung. Man muss nicht unbedingt morden....bzw. töten....Diese Vorgehensweise wäre wohl auch bewusst viel schlimmer für den Tyrannen.
- CorneliaLv 7vor 1 Jahrzehnt
es gibt zur zeit etwas 50 oder mehr kriege und kriegerische auseinandersetzungen auf der welt. da würdest du mit tyrannenmorden gar nicht fertig werden. meist folgt auf den ermordeten tyrannen dann der nächste tyrann.
die welt ist in den letzten hundert jahren nicht besser geworden. immer mehr menschen hungern oder werden getötet. man dachte, mit der UN hört das morden auf, aber es hat sich nur verlagert.
demokratische regierungen können nicht alles in ordnung bringen. vielleicht sind die hilfen, die wir geben, strategisch sogar unklug. und ein einziger präsident wie bush kann jahrzehntelange bemühungen mit einem schlag wieder zunichte machen, genau wie religiöse fanatiker auch. die besitzverhältnisse tun ein übriges, die welt in ein jammertal zu verwandeln. und wir machen mit, freiwillig oder nicht...
- Gewitterhexe .Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Ein einzelner Mensch ist nicht in der Lage, ein Terrorregime aufrechtzuerhalten. Deshalb würde es nichts bringen, nur ihn zu töten. Daher denke ich auch, daà eine Verschwörung und ein gut organisierter Schlag gegen ihn und die, die ihn unterstützen, das Sinnvollste wäre. Wenn es dabei "Kollateralschäden" gäbe, wären sicher nicht viele Menschen traurig. Und ich persönlich würde das auch billigen. Das gleiche hätte ich mir auch für Hitler-Deutschland gewünscht.
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- FinisLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich bin auch kein Anhänger der Todesstrafe, wenn es aber vor fast 65 Jahren gelungen wäre, den schnauzbärtigen Adolf zu beseitigen, wäre die Welt von einem der gröÃten Tyrannen befreit und es wären noch viele Menschenleben gerettet worden. Die Geschichte wäre sicher auch anders verlaufen, sicher wäre Deutschland auch nicht geteilt worden, das Letztere aber das ist und bleibt eine Theorie.
- ninin1922Lv 7vor 1 Jahrzehnt
dann gaebe es noch viel -- viel schlimmere die man ermorden sollte/musste und -- dazu gibt es genuegend menschen die bereit sind (auch ich ) das unrecht zu verteidigen bezw. solche zu erledigen ! --- was macht denn der wehrman und die polizisten ?
- loh99leiLv 7vor 1 Jahrzehnt
Es hat schon viele derartige Aufstände gegeben.
Viele sind niedergeschlagen worden und die beteiligten wurden "hingerichtet" , also ermordet.
Einige sind erfolgreich gewesen und danach war es genau so oder schlimmer - nur mit anderen Machthabern.
Brei einigen wenigen wurde es besser, zB in Südafrika, aber auch da setzt sich jetzt eine korrupte Klicke durch.
Aber ich würde es in Simbabwe trotzdem begrüÃen, denn schlimmer kann es gar nicht werden.
mfG gw38
- stani_christineLv 6vor 1 Jahrzehnt
Wenn es den GroÃmächten der Erde wichtig wäre, Menschenleben zu schonen, dann gäbe es keinen Tyrannen mehr.
Nachdem aber hunderttausende Arme sterben, die von keinerlei Interesse für die GroÃmächte sind, wird auch von der UNO nichts unternommen.
Mord bleibt immer Mord, deshalb wäre ich für entmachten und ab mit ihm ins Asyl.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Hi, Mord ist Mord und es geht auch ohne siehe 1989, bei diesem Herrn ging es auch ohne!!! :-)))
- John W.Lv 5vor 1 Jahrzehnt
Tyrannenmord ist auf jeden Fall legitim ! Ich würde das als Notwehr sehen. Schwierig ist die Grenziehung : ab wann ist es ein Tyrann, der getötet werden darf ?