Ist die Art christlicher Liebe eher abgehoben, missionarisch anbiedernd, betulich, unrealistisch und verlogen?

Wer allerdings gute christliche Hilfsorganisationen in irgendeiner Not einmal in Anspruch genommen hat oder sich beispielsweise einmal in der selbstlosen aufopfernden Obhut barmherziger Schwestern befand, kennt die Medaille von der wertvollen Seite.

Mit der Hilfe von mystique ein Zwischenergebnis: private Interpretation der Liebe eher heuchlerisch, organisierte christliche (katholische) Liebe zum Teil aufopfernd, barmherzig und effektiv.

Das Christentum scheint ein kompliziertes Gebäude aus Glas und Gold zu sein. Privatpersonen bedürfen der ständigen Betreuung, der Gottesdienste und Predigten, der Kirchenmusik und der Beichte, der Bibeltexte und Gesänge, um wenigstens einen Zipfel zu verstehen und das eigene Leben ein wenig auszurichten. Ergebnis: das Verhalten wird verkrampft distanziert.

Angehende Priester und Pfarrer müssen Studiengänge absolvieren und bedürfen der Dogmen, Konzile und Anleitungen. Sie brauchen die Hilfen, die ihnen in Form von Nachschlagewerken angeboten werden, um auf der Glaubens Linie zu bleiben. Ergebnis: sie leben ziemlich theoretisch.

Aus dieser Tatsache, die ja nicht bestritten werden kann, weil es einfach mal so ist, ergibt sich die Schlussfolgerung:

Das einfache Gemeinde Mitglied verirrt sich in christlichen Liebesdingen am laufenden Band, wird leicht zu einer tragischen Figur und zu einer Mischung von Distanziertheit und Unechtheit, oft auch Borniertheit gegen beispielsweise Atheisten.

Die kirchlichen Organisationen, die durchdacht funktionieren, machen ihre Arbeit in einem christlichen Sinne "professionell".

Diese vorweggenommene These kehrt die landläufige Meinung total um (mein Glaube gehört mir, die Kirche brauche ich nicht).

Nagut boeselor, ich lasse mich breit schlagen und stelle eine neue Frage: Was bedeutet christliche Liebe?

Durch die vorgefilterte Frage wollte ich auf folgendes hinaus: das Christentum ist eine komplizierte Konstruktion, die alle Eigenschaften des Menschen abdecken möchte, Tugenden und Laster definiert hat und massiv in das natürliche Empfinden der Menschen regulierend eingreift. Daher ist der Einzelne fast überfordert. Seine natürliches Kontrollsystem wird kontrolliert und aus der Bahn geworfen. Ob immer zum Guten, ist fraglich, da zum Beispiel gerade in christlich verschriebenen Ländern Mafia und Diebstahl zuhause sind.