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paradox fragte in Politik & VerwaltungPolitik · vor 1 Jahrzehnt

Citymaut - was würdet ihr darüber denken?

Vorweg: Nein, "die Politiker" haben nicht vor, euch eine neue Steuer aufzubürden, "der Staat" will euch nicht mit einer neuen Idee ins Elend stürzen, wie ganz sicher einige wieder empört sind.

Aber ich habe heute einen Bericht über den Verkehr in Athen gehört, vor allem der Mangel an Radwegen. Während ich zuhörte, kam mir der Gedanke, dass man mit einer City-Maut solche Probleme ja durchaus angehen könnte, wie das Großstädte wie London oder Stockholm mit Erfolg praktizieren. In Stockholm wurde diese City-Maut für ein Jahr probeweise eingeführt, anschließend fand eine Volksbefragung statt. Das Ergebnis war eindeutig, eine große Mehrheit der Stockholmer sprach sich für eine Beibehaltung aus, da die Maut selbst eine eindeutige Entlastung des Stadtverkehrs brachte, auch Feinstaub ging zurück. Ähnlich London, wo infolge solcher und ähnlicher Maßnahmen erreicht wurde, dass der berüchtigte Londoner Nebel der Vergangenheit angehört.

Was würdet ihr nun selbst darüber denken, meint ihr, dass so etwas auch sinnvoll in deutschen Großstädten wäre, würdet ihr selbst bereit sein, euer eigenes Fahrverhalten dem anzupassen.

Vorausgesetzt natürlich, die Einnahmen blieben bei der Stadt, diese würde sie in die Infrastruktur, also mehr Radwege, mehr öffentlicher Nahverkehr investieren.

Update:

@Diejenigen, die sich bisher ablehnend geäußert haben, erlaubt, dass ich hier noch einmal nachhake: Bisher ist niemand von euch auf die positiven Erfahrungen derer eingegangen, die diese Citymaut haben. Von einer Verödung Stockholms oder Londons (um bei diesen Beispielen zu bleiben) ist nichts bekannt. Warum sollte das hier anders sein?

Und zweitens: Kann ich euren Antworten entnehmen, dass ihr prinzipiell nicht bereit wärt, euer eigenes Verhalten zu ändern, um eine solche Maut zu vermeiden. Also beispielsweise mehr Fahrrad? Auch auf diesen Punkt ist bisher kaum jemand von euch eingegangen.

Update 2:

Und @Decker D: Mit der Frage habe ich einen Gedanken geäußert und wollte im Gegenzug eure Gedanken erfahren. Keine Meckern, aber auch nicht die Schlussfolgerung, dass ich - weil ich frage - etwas nicht merken würde.

Meinem Profil kannst du entnehmen, dass ich über eine gewisse Erfahrung im Straßenverkehr verfüge...

Update 3:

@Redwolf, das ist natürlich schon ein ernstzunehmendes Argument, geht aber trotzdem (meines Erachtens) etwas am Kern vorbei. Denn der ländliche Raum wäre ja nicht betroffen, in deinem Fall wohl lediglich Leipzig und Dresden. Und dort müsste es an sich machbar sein, den Nahverkehr so auszubauen, dass niemand Probleme hätte, nach Hause zu kommen.

(und klar kenne ich Sachsen, als Thüringer...)

17 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Aus meinen persönlichen Erfahrungen in Städten wie London befürworte ich eine Citymaut unter der Voraussetzung, dass die entsprechende Kommunalverwaltung eine Infrastruktur besitzt oder bereitstellt, die es möglich macht, als Berufspendler, Schüler oder einfacher Besucher ohne rieisge Zeitverluste auch von außerhalb / Stadtrandgebieten in das Stadtinnere zu kommen. Und das nicht nur aus Umweltschutzgründen - im innerstädtischen Bereichen mit extrem hohem Verkehrsaufkommen gibt es ansonsten kaum Möglichkeiten, den Verkehr auf ein für die Bewohner halbwegs erträgliches Maß zu reduzieren.

    Da ein Teil meiner Arbeit auch Logistik bzw. Frachtplanung im internationalen Bereich umfasst, ärgert es mich zwar, dass ich z.B. für Containersendung nach Bukarest selbst nach der 10. Sendung nie genau sagen kann, wie die dortige City- bzw. innerstädtische LKW-Maut ausfallen wird, da deren Erhebung und Festsetzungshöhe durch dortige Ordnungskräfte an mittelalterliche Wegelagerei erinnert. Aber da ich selbst schon dort war, weiß ich auch, dass die Stadt gerade im Zentrum bereits jetzt allein schon am PKW-Verkehr fast erstickt und die Mittel fehlen, die Infrastruktur entsprechend auszubauen.

    Wenn - wie von Dir genannt - die Einnahmen für entsprechende Infrastrukturmaßnahmen - z.B. auch im Bahnnahverkehrsbereich - verwendet werden, bin ich für eine Citymaut nach Londoner Vorbild für besonders verkehrsreiche deutsche Großstädte. Es liegt in unser aller Interesse, diese Städte lebens- und besuchenswert zu erhalten. Ich sage das nicht leichthin, da mein eigener Arbeitsplatz 50 km von meinem Wohnort entfernt liegt und weder über Bahn noch Bus in einer halbwegs akzeptablen Zeitspanne (< 1 Std.) erreichbar ist. Wenn ich beruflich einen Termin in Städten wie Köln, Hamburg, Berlin, Dresden oder München habe, liegt es auch an mir, meine Anfahrt entsprechend zu planen - und die Citymaut wäre wohl auch für mich ein Anreiz, das dann statt mit dem PKW über Bahn & ÖPNV / Taxi zu erledigen. Das erfordert zwar etwas mehr Planungsaufwand und bringt auch Unbequemlichkeit mit sich, dürfte aber unter dem Strich günstiger als eine Autofahrt alleine über mehrere hundert km sein.

    @redwolf: herzliche Grüße an die sächsische Schweiz aus der fränkischen Schweiz am Rande des Fichtelgebirges! Ich wohne ebenfalls jwd, aber paradox hat ja keine generelle Straßenmaut, sondern eine Citymaut angesprochen. Und selbst in fränkischen Käffern fernab nennenswerter Zivilisation findet sich inzwischen hier und da ein Saturn- oder Mediamarkt ... Lidl, Aldi, Kik, Netto etc. sind ebenfalls nicht nur in Zentrumslagen vertreten. Wo ich im stadtnahen Bereich Probleme sähe, das sind sozial schwächere Familien wie einige aus meinem Freundeskreis, die Kinder in den Kindergarten oder Schule bringen bzw. von dort wieder holen müssen und ohne PKW hier einfach aufgeschmissen wären, eben weil für eine Alternative die Infrastruktur fehlt. Und die wirklich jeden Cent zweimal umdrehen müssen ...

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das wäre eine feine Sache, sicher würde man es sich zweimal überlegen in die Stadt zu fahren, aber wenn es doch mal sein Muße, fände man zumindest einen Parkplatz, denn dieser ist das größte Problem.

    (müßte heißt auf Yahoo deutsch - Muße)

  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    da ich radfahrerin bin, finde ich es natürlich gut. aber lass´ mal autofahrer auf öffentliche verkehrsmittel angewiesen sein.... hülfe... schön, dass du da etwas weiter denkst. wenn ich meinem vater die karre unter´m hintern wegziehen wollte, würde er alle maut der welt zahlen, damit ich sie ihm wieder exakt plaziere...

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin etwas zwiespältig. Müsste ich es ganz für mich allein entscheiden, dann würde ich aller Wahrscheinlichkeit nach das Auto stehen lassen und auf Bus und Bahn umsteigen (oder auf das Fahrrad).

    Ich bin aber häufig auch mit einem Kind unterwegs und dann ist es bedeutend komplizierter, Termine und Verabredungen einzuhalten, auf dem Weg dorthin Besorgungen zu erledigen usw.

    Hinzu kommt, dass leider nicht überall das Bus-, Bahn-, S-+U-Bahn-Netz so eng ist wie in den Großstädten.

    Wenn die Kosten für mein Auto weiterhin explodieren, dann werde ich -wie viele andere- umdenken müssen.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    bin dafuer. hier in Amsterdam kann man gut sehen, dass es auch mit weniger verkehr gut klappt, wenn die infrastruktur stimmt. es gibt leider immer noch zu viele autos und das koennte eine city maut loesen. dann muss man seinen *rsch halt mal in bewegung setzen und ein paar meter laufen oder oeffentliche verkehrsmittel benutzen.

    fuer zulieferer der geschaefte koennte man wohl eine sonderloesung finden, zb einen ausweis und die belieferung auf den fruehen morgen (vor 7:00) beschraenken.

    wir haben uns viel zu sehr an die blechlawine gewoehnt, ein bisschen bewegung wuerde vielen nicht schaden.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde um Städte mit Citymaut einen Bogen machen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ehm, also wenn das so gemacht würde, dass die Einnahmen tatsächlich dazu dienen, die Lebensqualität in dern Stadt zu verbessern, dann spricht da ja nichts dagegen.

    Nur leider leben wir in einer verlogenen Welt, in der es nur um Abzocke geht, das heißt das Geld fließt in Projekte, um so zu tun als wollte man was verbessern und eigentlich gehts nur darum was zu bezahlen, was sonst der Stadt auf dem Säckel gelegen hätte. Modernes Raubrittertum sozusagen.

    Und in einer Welt, wo mich ein Polizist anschnauzt, warum ich mit meiner Rostlaube als Tourist in der Stadt unterwegs bin (konnte die Schilder z.B. nicht lesen) (hab keine Plakette an der Scheibe), und ich dann ein "schlechtes Gefühl" im Bauch habe, weil ich angeschnauzt worden bin - und einen "Straf"zettel bezahlen muss - jetzt mal eine ganz ehrliche Frage: hebt das die Lebensqualität? In einem Land leben, wo man für jedes bischen daneben-verhalten bestraft wird? Da ist mir die Freiheit lieber.

    Ich brauche keine Radwege, wenn ich wo hin will, kann ich zu Fuß laufen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Bin voll dafür! Man muß nicht überall mit seiner Karre hinfahren. Wozu hat der Mensch Beine- und ein Hirn?

    Zum GEHEN und DENKEN! Also!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Da ich mir mein Auto ohnehin nicht mehr lange leisten kann, ist mir das herzlich egal.

    Die City-Maut sorgt dafür, dass Platz geschaffen wird für größere Autos (SUV, Vans).

    Ich freue mich auf überfüllte Bahnen und Busse, die in viel zu langen Taktraten fahren.

    Quelle(n): Ist die Schadstoffplakette nicht der erste Schritt in Richtung City-Maut?
  • vor 1 Jahrzehnt

    Den Politikern würde das sicher in die Hände spielen. Der Verkehr ist aber leider ohnehin schon überproportional belastet.

    Ich finde auch heute sind die Beschränkungen in Städten schon extrem hoch. Ohne Parkausweis kann man auch in Kleinstädten fast nirgends halten. Jetzt habe ich gesehen, dass sogar Parkausweisinhaber nur 2 Stunden mit Parkscheibe halten dürfen. Was soll da?

    Die Geschäfte in den Innenstädten sind ohnehin schon stark belastet durch Fußgängerzonen, wenig Parkmöglichkeiten, keinen oder stark erschwerten Lieferantenzugang (Halteverbote). Dann auch noch eine Citymaut?

    Die Städte werden ausbluten. Wer nicht muss geht nicht hinein. Ich mache es schon lange nicht mehr, - oder höchstens einmal im Jahr.

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