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Sylvia M fragte in GesundheitPsyche · vor 1 Jahrzehnt

Wie geht man mit Demenz-Kranken am besten um?

Mh, diese Frage möchte ich bitte nicht "fachlich" beantwortet haben, sondern rein Eure persönliche Meinung dazu wissen. Mich beschäftigt das Thema und ich bin etwas verunsichert, was man am besten tut und wie man am besten mit den betroffenen Menschen umgeht (betreue eine alte Dame).

Liebe Grüsse aus dem Süden

Sylvia

7 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Diese Frage lässt sich fachlicher viel besser beantworten,als laienhaft.Entscheidend zu wissen wäre vor allem,in welchem Stadium der Erkrankung und in welchem Alter sich diese Dame momentan befindet.Davon wird auch die Art des Umgangs entscheidend bestimmt.Da Du aber offensichtlich zur Betreuung eingestellt wurdest,gehe ich von einem fortgeschrittenen Stadium der Alzheimer Erkrankung aus.Grundsätzlich solltest Du mit einem an Demenz Erkrankten genauso umgehen,wie mit allen anderen Menschenauch.Behandle Andere im Zweifel so,wie Du selbst behandelt werden willst.Die Bedürfnisse unterscheiden sich nicht von denen Gesunder.Das vielleicht Wichtigste ist es wohl-egal was auch immer passieren mag,dass man den Respekt vor einem Menschen nicht verliert.Ganz egal,wie befremdlich so manche Situation auch erscheinen mag.Außerdem brauchst Du Geduld,Geduld und nochmals Geduld.Du musst die Gratwanderung zwischen Überforderung und (noch schlimmer)Unterforderung des Menschen gewährleisten.Also eher Hilfe zur Selbsthilfe,statt des Zeitfaktors wegen lieber alles selbst zu übernehmen.Vorallem darfst Du nichts persönlich nehmen,oder sauer sein,wenn Deine gut gemeinten Ratschläge nicht greifen.Der Erhalt der Selbstbestimmung eines Menschen scheint mir von unglaublicher Bedeutung.Darum sollte diese so lange wie möglich erhalten werden.Schmeiß also alle Vorstellungen von-genau so muss das sein,sonst ists nicht richtig-über Bord und nimm es einfach hin,wenn zb die Unterhose über dem Rock getragen werden möchte,oder Marmelade in den Kaffee kommt.Bitte unbedingte Toleranz,jedenfalls solange eine Eigengefährdung ausgeschlossen ist.Wird auf jeden Fall eine echte Herausforderung.Toll,dass Du das machst,aber umso wichtiger,Dir etwas Literatur zu Gemüte zu führen.Damit tust Du nicht nur Deiner Klientin einen großen Gefallen,sondern gleichermaßen Dir selbst.Möchte jetzt also doch noch zu etwas Fachlichem kommen.Im Endstadium der Erkrankung wird es zunehmend schwieriger werden,Deine Klientin zu erreichen.Häufig ist dies nur noch über die emotionale Ebene bzw verbale und non verbale Ebene möglich.Schlag mal bei Wicki den Begriff Validation nach.Naomi Feil hat lange Zeit mit Demenz Kranken gearbeitet und ein Konzept entwickelt,welches die Zusammenarbeit mit diesen Patienten wesentlich vereinfacht.Im Grunde ist es eine bestimmte Form des Eingehens und Reagieren auf die Verhaltensweisen und Äußerungen verwirrter bzw.dementer MenschenVielleicht hilft Dir der dröge Stoff ja doch weiter.Jedenfalls toi,toi,toi

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Klingt blöd, ist aber tatsächlich das beste was man machen kann:

    Lass dich auf ihre Welt ein....

    Wenn die alte Dame fragt wann denn ihr Mann vom einkaufen zurückkommt, der seit 20 Jahren tot ist,

    dann sag ihr nicht das er tot ist sondern sag sowas wie 'Er wollte noch beim Metzger vorbeigehen und kommt später......'

    Indem du versuchst die Leute hier in der Realität zu halten fügst du ihnen großes Leid zu. Die Oma im Beispiel oben, würde gewiss mehrmals am tag nach ihrem Mann fragen, wenn du ihr dann jedes mal auf's neue erklärst das er tot ist, ist das für sie jedes mal der selbe Schmerz wie wo sie es vor 20 Jahren erfahren hat.

    Diesen Schmerz kann sie mehrmals täglich erleben wenn jemand eifrig bemüht ist sie in unserer Realität zu halten.

    Und das mit dem mann ist nur ein Beispiel, da gibt es aber noch tausende andere die alle auf das selbe hinauslaufen.

    Man muss immer bedenken das Demente genauso Schmerz und Freude empfinden wie jeder Mensch, allerdings keine neuen Erinnerungen abspeichern und die bereits vorhandenen werden rückwärts zerstört. Deshalb fragen die Leute dann auch nach Personen die schon längst tot sind, weil für den Demenzkranken sind sie nicht tot........

    Da diese Krankheit rasch fortschreitet bringt es nichts zu versuchen diesen Patienten zu vermitteln was unsere aktuelle Wirklichkeit ist, damit kann man sie nur verletzen.

    Deswegen wenn die Leute Unsinn erzählen, dann einfach darauf einlassen und evtl. auch selbst mal ein wenig Unsinn erzählen.......

    Ansonsten kannst du einfach nur schauen das du dem Patienten die Zeit so angenehm wie möglich gestaltest. Vllt. kannst du mit ihm spielen oder singen....

    Über Lieder kann man Demente sehr häufig sehr gut erreichen.

    Ich kenne Leute die schon monatelang nichts mehr gesprochen haben, aber wenn man dann anfängt alte Volkslieder zu singen, sind sie plötzlich voller Elan bei der Sache.....

    Es hängt halt auch viel von der Biografie des einzelnen ab.....

    Ich persönlich finde arbeiten mit Dementen sehr interessant und lehrreich......

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo!

    Also wenn du dich mit Demenzkranken beschäftigen möchtest, dann such am Besten einmal nach "Validation" bei google oder amazon. Validation ist ein Mittel, um Demenzkranke zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Dabei wird die Gefühlsebene berücksichtigt, eine Art Metakommunikation. Ist wirklich sehr hilfreich und gibt dem Erkrankten das Gefühl "endlich" verstanden zu werden.

    Z.B.:

    Demente Person ist sehr unruhig und möchte dauernd aus dem Rollstuhl aufstehen. Auf andere Leute wirkt sie abweisend bis wütend, da sie nicht verstanden wird und möchte ihre "imaginäre Tasche".

    Validation: Du gehst auf die Person zu und begibst dich auf Augenhöhe. Dann sagst du: "Hallo Frau X, ich merke, dass Sie sehr nervös sind und gerne etwas haben/holen möchten. Beruhigen Sie sich erst einmal. Ich versichere Ihnen, dass ich mich um alles kümmere. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich übernehme die Verantwortung". Aus eigener Praxis hat mir das folgendes gezeigt: Die Person beruhigt sich, da das nun nicht mehr Ihr Problem ist und auch verstanden wurde. Sie merkt: "Aha, da hat mich wer verstanden und möchte mir helfen". Das ist jetz natürlich sehr einfach ausgedrückt, aber so in etwa funktioniert Validation.

    Was Demente sofort merken ist, wenn man nervös ist. Man baut sich gegenseitig damit auf. Deshalb immer mit ruhiger tiefer Stimme mit ihnen sprechen. Man macht oft den Fehler, dass die Stimme auf einmal ziemlich hell wird (Nervosität).

    Des Weiteren ist Augenkontakt sehr wichtig, da Demente viel mit den Augen wahrnehmen. Ein Lächeln wirkt da oft Wunder. Demente sollen merken, dass man sie Wahrnimmt. Körperkontakt hilft auch immer, um sich besser zu verständigen. Das ist eine Art basale Stimulation. Auf diese Weise spüren sie wieder ihren Körper.

    Was viele Demente freut sind Puppen. Auch wenn uns das "dumm" vorkommt, unterhalten sich Demenzkranke sehr gerne mit ihnen.

    Man kann jedoch auch andere Medien einsetzen, wie Snoezelmaterialien. Einfach mal googeln, denn sonst müsste ich noch 10 Seiten schreiben. Es geht dabei um Aromatherapie, Visuelle Therapie mit buntem Licht, um Auditive Therapie mit Musik und Sensorische Therapie mit verschiedenen Materialien.

    Alles Gute

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Du musst dir auf jeden Fall darüber klar werden, dass Betroffene bei dieser Krankheit auf die selbe Stufe wie kleine Kinder "herunterrutschen". In meiner Familie ist auch eine betroffene Person. Sie erzählt alles 1000x. Da darf man dann auf keinen Fall genervt werden und sie anschreien, bringt nämlich gar nix, weil sie sich ja nicht mehr daran erinnern kann und es ja nicht absichtlich tut. Die betroffene Person mag z.B. sehr gerne Kuscheltiere, damit kann man sie sehr glücklich machen. Auch schaut sie sich gern Zeitungen an. Auf jeden Fall auch schauen, dass keine elektrischen Geräte in der Nähe sind, damit nichts passiert. am besten ist es, die ganzen Geschichten mit einer Portion Humor zu nehmen. Vielleicht auch selbst etwas Lustiges erzählen.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe einen älteren Herren betreut. Am besten ist jemand für diesen Beruf geeignet der selbst gelassen und ruhig bleibt, auch wenn der Erkrankte aggresive Phasen hat. Das ist immens wichtig. Du bist sein zweites Gedächtnis, mache spielerische Übungen zum Trainieren - ab Besten während ihr mobil seit wie spazierengehen. Wenn du vorhast einkaufen zu gehen, nimm diese Person mit. Demenzkranke verlieren ja ihr vorheriges Wissen nicht und sind auf keinen Fall für dumm zu verkaufen sondern sollen ernst genommen werden und wollen.. Körperkontakt ist auch wichtig wie mal die Hand halten oder so. Lg

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es ist wichtig sich gründlich über die Auswirkung dieser Krankheit zu informieren, um sich professionell zu verhalten.

    Ich betreue auch meine alte Mutter zu Hause und es macht mir richtig Freude wie sie auflebt. Im Pflegeheim vegetieren die Alten nur so dahin und werden zum Teil auch mit Medikamenten ruhig gestellt..

    Wir haben auch Wellensittiche und mit denen kann sie sich stundenlang beschäftigen. Es ist ja erwiesen, daß Tiere diesen alten Menschen helfen und ihr seelisches Gleichgewicht wieder herstellen.

    Es ist wichtig diesen Menschen eine Perspektive zu geben und ihren Alltag abwechslungsreich zu gestalten.

    Auch sollte ein Medikamentenplan erstellt werden, weil immer mehr im Alter vergessen wird. Am besten hilfst Du dieser alten Dame durch freundliche Zuwendung und indem man ein Vertrauensverhältnis aufbaut. Vielleicht braucht sie ja beim Waschen und auf die Toilette gehen Hilfe und da ist das Vertrauen zu Dir sehr wichtig.

    Ich weiß Du möchtest keine fachliche Antwort aber diese Internetseite sollte man gelesen haben:

    http://www.oegkv.at/fileadmin/docs/Fachbereichsarb...

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Schonend und behutsam.

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