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Wo fängt für Deine Begriffe "Schuld" an?

Ein Beispiel: In einem Krimi verrät ein "Pferdchen" seinem Zuhälter den Aufenthaltsort ihrer Kollegin. Daraufhin wird diese umgebracht. Und das "Pferdchen" fühlt sich schuldig. Zu recht?

Update:

@paradox: Nein, sie hat sicher in gutem Glauben gehandelt.

7 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das ist eine gute Frage...

    Viele Umstände können Schuld sein an einem endgültigen Zustand. Nehmen wir jetzt das Beispiel mit dieser Kollegin. Ich kenne die Geschichte zwar nicht, probiere aber zu improvisieren. Um in diese Kreise zu kommen, musste diese Kollegin vielleicht erstmal in diese Stadt ziehen, vielleicht tat sie das wegen einem Job, der wiederum wurde ihr von einem Bekannten empfohlen. Eine Arbeitskollegin, nahm sie vielleicht in eine harmlose Kneipe, aber dort lernte sie etwas andere Leute kennen, die eben in nicht so guten Kreisen verkehrten.Also eine Reihe von Umständen und Personen die sie schlussendlich zu ihrem Mörder führten.

    Aber um moralisch schuld zu sein, braucht es natürlich mehr. Es kommt darauf an, ob man etwas mutwillig macht oder sehr unverantwortlich handelt. Der Zuhälter ist zum Beispiel definitv schuld. Um zu wissen ob Pferdchen schuld ist, kenne ich die Umstände zu schlecht.

    Würde ich mich jetzt mit 2 Promille in ein Auto setzen um irgendwo hin zu fahren und würde jemand überfahren, währe ich auch schuld daran. Ich hätte zwar nicht mutwillig gehandelt, doch sehr Unverantwortlich.

    Würde ich jetzt nüchtern fahren und vorsichtig und plötzlich aus dem nicht heraus probiert ein Fussgänger die Strasse zu überqueren auf einer Strasse wo Tempo 80 ist und viel Verkehr ist und ich würde ich ihn überfahren, dann wäre ich auch schuld daran. Aber mehr falscher Zeit und Ort. Die eigentliche Schuld wäre bei dem Fussgänger, der ein grosses Risiko eingegangen in dem er vor ein Auto springt, dass kaum in dieser kurzen Zeit bremsen kann.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich hatte heute gerade mit einem Freund eine kleine Diskussion zu diesem Thema, muss aber etwas weiter ausholen.

    Gestern abend kam im DLF ein sehr hörenswertes Feature über Gerhard Gundermann, den Liedermacher und Baggerfahrer, Revolutionsromantiker, der aber eben auch acht Jahre für die Staatssicherheit gespitzelt hat. Gundermann hat das nie bestritten, er gehörte nicht zu jenen, die das nie bemerkt haben wollen. Als er sich damals verpflichtete, war das für ihn richtig, er gehörte zu der seltsamen Spezies, die wirklich an die DDR als das bessere Deutschland glaubten. Er hat sich ca. 1995 für seine "miesen Petzberichte" (Zitat Gundermann) entschuldigt, man kann aber davon ausgehen, dass mindestens einer dieser Berichte jemanden in Haft gebracht hat. Macht sich so jemand schuldig, der überzeugt ist, das Richtige zu tun, der Zeit seines Lebens gelernt hat, dass das Feinde sind?

    Meine Bekannter und ich waren am Ende unterschiedlicher Meinung, während mir der widersprüchliche, aber trotz alledem sehr ehrliche Sänger wichtiger war, ich also bereit war, seine mögliche Schuld als vergangen und vergeben zu betrachten, sah mein Bekannter das genau anders. Er schätzte bisher den Sänger, hat aber jetzt seine Zweifel, ob man so jemanden wirklich achten kann.

    Kurz - ich weiß nicht genau, wo für mich Schuld anfängt, möglicherweise sehe ich das bei jedem Menschen individuell und lege folglich verschiedene Maßstäbe an, ganz abhängig von der jeweiligen Persönlichkeit.

    Um zu deinem Beispiel zu kommen, man muss vermutlich fragen, ob das "Pferdchen" in der Lage war, die Folgen und Konsequenzen ihres Verrats einzuschätzen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wo die Motivation für mein Handeln lieblos, desinteressiert, missachtend ist.

    Angst, Unvermögen, Unwissen, Dummheit schützt zwar Strafe nicht, aber wenn sie echt sind, gehört das für mich nicht zur Schuld.

    Nur - das kann ICH nicht beurteilen. Deshalb: Im Zweifel für den Angeklagten!

    Andere zu verurteilen ist aus den gleichen Gründen Schuld, oder auch nicht.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Da, wo das Streben nach Glück aufhört!

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  • Andrea
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Würde sagen, ja, denn ohne den Verrat würde sie wahrscheinlich noch Leben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich würde mich schuldig fühlen aber andererseits würde ich mich fragen was wäre wenn ich es nicht erzählt hätte

  • vor 1 Jahrzehnt

    wenn man etwas getan, veranlasst oder zugelassen hat, das nicht wieder gut zu machen ist.

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