Sturm und Drang - wie lässt sich das Zitat von Schiller erklären?

Karl Moor, die Figur, die das in die Räuber sagt, will hier kritisieren, dass die Aufklärer zwar wohl viel schreiben (tintenklecksen), aber eben keine wirklichen Taten vollbringen.

Die Stürmer und Dränger sahen sich als Schöpfer (sogenannte "Genies", deshalb nannte man STurm und Drang manchmal auch die "Geniezeit") und Menschen der Tat, sie lehnten zwar die Aufklärung keineswegs ab, aber sie verurteilten die bisherigen Aufklärer als blosse Theoretiker.

Karl Moor selbst sieht sich als einen Menschen, der etwas tut, etwas auf die Beine stellt, eben eine Räuberbande.

Ein wichtiger Typus des Sturm und Drang ist der "Selbsthelfer", einer der zur Tat schreitet und sich selbst hilft - Beispiel Karl Moor oder auch "Götz von Berlichingen." - eben das pure Gegenteil eines Tintenklecksers, der vielleicht über grosse Taten schreibt, sie aber nicht durchführt.

Wenn du es noch etwas historischer haben möchtest:

Die Aufklärer haben immer wieder die Staatsform des Absolutismus kritisiert, aber nichts dagegen unternommen. Diese Kritik führt zu einer revolutionären Stimmung - besonders bei jüngern Leuten - die sich aber vorerst nicht entladen konnte. Genau dieser Zeitstimmung entsprechen die 1781 erschienenen "Räuber". 1789 kommt es dann in der französischen Revolution zu genau dieser Entladung. Die theoretischen Gedanken der Aufklärer werden in die Tat umgesetzt... Allerdings ist das dann mit viel Terror und Blut verbunden, und die zunächst begeisterten Stürmer und Dränger, allen vor an Schiller, wenden sich von dieser Revolution ab und schlagen eine andere Richtung ein, da sind wir dann aber beim Kapitel "Klassik" angelangt.