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Kann man in Hochkulturen an Gott glauben, ohne an heilige Schriften zu glauben?

Naturvölker die keine Schrift kennen, können an Gott oder Götter glauben, wobei dieser Glaube, dann durch mündliche Überlieferung weitergeben wird.

Dies meine ich nicht. Ich meine damit, ob es möglich ist, eine direkte unmittelbare Beziehung zu Gott zu besitzen, die aber weder durch Papier oder Überlieferung beeinflusst ist.

18 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Eine interessante Frage!

    Einerseits zeigt uns die Religionsgeschichte, dass alle Religionen, die für Hochkulturen prägend geworden sind, sich auf kanonische heilige Texte gründen.

    Die Beispiele liegen auf der Hand: Hinduismus: Veden, Upanischaden, Bhagavad-Gita; Buddhismus: Pali-Kanon; Judentum: Thora und Propheten; Christentum: NT/Bibel; Islam: Koran.

    Auch diejenigen Religionen, die Weltgeltung suchen, haben sich in zunehmendem Maße verschriftlichte Glaubensnormen gegeben (Bahai, Sikh).

    Anderseits aber gibt es immer wieder Strömungen, die die Fixiertheit auf den "Buchstaben" durchbrechen wollen. Schon Paulus deutet das in seinen Briefen (die er ja nicht absichtlich zu heiligen Schriften machen wollte!) an. Er arbeitet missionarisch ohne Evangelientexte.

    Mystiker sind es in allen Religionen, die die strikte Bindung an den Buchstaben überschreiten: die Sufis im Islam, die Mystiker wie Meister Eckart oder die Quäker im Christentum.

    Auch in der zeitgenössischen Patchwork-Spiritualität zeigt sich das "Zurück" in die Stille, zur wortlosen Anbetung, zum Schweigen vor dem Heiligen.

    Aber je stärker die Position der "heiligen Schrift" ist, desto enger ist die Bindung der Gläubigen aneinander und an das gemeinsame Ziel. Das gilt für Muslime wie für Evangelikale.

    Quelle(n): meine "angewandten" Kenntnisse aus den Religonswissenschaften
  • Jeany
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Gott segnet solche Menschen, wenn sie wirklich beispielsweise keine Möglichkeit haben, an eine Bibel zu kommen.

    Wir haben aber die Bibel, geschrieben von Menschen, die Gott erlebt haben. Warum sollte Er unsere Faulheit unterstützen, nur weil wir keine Lust haben, uns damit gründlich auseinanderzusetzen?

    Jesus selbst hatte die alten Schriften sehr ernst genommen und sie auch zitiert.

    Es ist schon etwas merkwürdig, dass du solch eine Frage ausgerechnet in einer Zeit stellst, in der auch sonst alles schriftlich festgelegt wird, damit es keine Missverständnisse gibt, angefangen mit der Unterschrift.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Welcher Gott ist gemeint? Der Gott Himmels und der Erden kann nur verstanden werden durch das, was er von sich in seinem Wort mitteilt. Dadurch wissen wir, wie er ist und was er will. Ohne Bibel könnte der christliche Glaube nicht existieren. Ohne heilige Schrift, welcher Gott wird da verehrt? Wie ist sein Wesen? Was sagt er zu uns? Wie findest du da einen Zugang? Bei einer unmittelbaren Beziehung- wie willst du Täuschung ausschließen?

  • vor 1 Jahrzehnt

    das kollektive Unterbewusstsein (als Reaktion auf gesellschaftspolitische Ereignisse) einer Gesellschaft hat mittelbaren Einfluss auf ihren Glauben.

    Die kath. Kirche hat das jahrhundertelang aktiv kontrolliert

    (z.B. die Beichte: gib mir Geld und Information - ich geb dir den Ablass)

    Jesus war eine hochpolitische Figur, die man durch das Kreuzsymbol entschärft hat - das Fischsymbol der urchristlichen Gemeinden ist lebendig und im Untergrund aktiv..

    Ein Hochkultur per se braucht Schriften und Beweise für ihren Glauben..

    je weniger kontrollierbar eine Gesellschaft ist desto diffuser wird ihr Glaube und die Glaubensvorstellungen seiner Mitglieder

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Selbstverständlich kann man das. GOTT IST.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja kategorisch, das kann man.

    Ich persönlich bin so ein Fall.

    Ich bin kein Atheist, und ich bin kein Gläubiger, ich bin ein Zweifler.

    Ich habe so allgemeine Informationen über unterschiedliche Religionen aber kenne keine sehr gründlich.

    Ich bin evangelisch, nicht weil ich mir das ausgesucht habe sondern wie die meisten von uns so getauft wurde.

    So im großen und ganzen hätte ich auch nichts gegen diese Religion weil sie nicht sehr dogmatisch ist, aber sie entspricht auch nicht mehr der heutigen Zeit, und meinen Vorstellungen schon gar nicht.

    Wenn ich es mir aussuchen könnte dann währe ich viel lieber ein Buddhist, aber um den Buddhismus wirklich zu leben ist glaube ich ein westliches Land nicht ganz geeignet.

    An so einen alten bartigen Herren der irgendwo auf einer Wolke schwebt kann ich nicht glauben.

    Und wenn er das nicht ist, dann wie soll er aussehen der Gott?

    Und wie soll er nun sein oder heißen?

    - soll er Islamist sein?

    - soll er Christ sein?

    - soll er Jude sein?

    Denn wenn wir alle von Adam und Eva stammen, dann dürften wir nur einen Glauben und einen Gott haben.

    Aber dennoch glaube ich an übernatürliche (ungeklärte) Kräfte, an Menschen mit unerklärlichen Fähigkeiten (die keine Scharlatane sind).

    Ich glaube es existiert etwas, dass man nicht beschreiben kann aber an das auch die größten Skeptiker glauben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Moses hatte keine Schrift. Er hatte den dornbusch gesehen und war in kontakt mit dem Gott. Erst viel später kamen die Gesetzestafeln, die ja bekanntermaßen geschrieben waren.

    Heutzutage kann jeder hans und franz lesen und schreiben.

    Also wird Gott sich auch der Zeit, die er ja macht, anpassen, und uns mitteilen, auf andren wegen aber auch durch die Bibel und die Heiligen Schriften, was er von uns verlangt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Woran Du glaubst, ist doch egal.

    Du bist im Verstandesmodus des Glaubens.

    Du kannst an Gott, an heilige Schriften, an die zwölfköpfige Schlage oder was auch immer glauben: Du bleibst ein Gläubiger.

    Du kannst eine direkte, unmittelbare Beziehung zu Gott finden, wenn Du NICHT glaubst, sondern suchst, zweifelst, und zwar so lange bis Du WEISST.

    Dieses Wissen ist eine Erfahrung, die nur ausserhalb der Verstandesmechanismen stattfinden kann. Es wird eine Gotteserfahrung sein, für die besser der Ausdruck passt: eine Erfahrung des Göttlichen.

    Sie wird sich nur in absoluter Stille ereignen können, wenn Dein lärmender Verstand zur Ruhe gekommen ist, kein Gedanke, kein Gefühl Dein Bewusstsein trübt, Wenn DU (als Dein Verstand) nicht da bist.

    Man nennt diesen Zustand in Meditation sein.

    Nicht zu verwechseln mit dem Versuch, in einer unbequemen Körperhaltung Meditationsübungen zu machen.

    Die Art der Kultur ist dabei völlig unerheblich.

    Ich nehme nicht an, dass Du die derzeit herrschende "Kultur" eine Hochkultur nennst. :-)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Man kann natürlich daran glauben was man will aber ob Gott noch an uns glaubt !? :-s

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wenn Du Wert darauf legst, dass Gott wirklich Gott ist und nicht ein kleiner Westentaschengötze, kannst Du ihn nicht ohne sein Wort - die Bibel - haben. Wo und wie solltest Du ihn sonst kennen lernen?

    Die Kenntnis der Bibel ersetzt aber nicht die persönliche Gottesbeziehung, die immer die Hauptsache ist.

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