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Wie definiert sich der türkische Laizismus?

"Atatürk hat eine strenge Trennung von Religion und Staat erordnet.

Es soll verhindert werden, dass zwielichtige Elemente, Volksbetrüger,

Obskurantisten sich der Religion bedienen, um das Volk auszubeuten

und es in die Irre zu führen.

Die Reaktionäre erlangen, dass die Koranschulen wieder geöffnet würden,

aber Atatürk lehnte das grundsätzlich ab. "

Diese Einschätzung des Islam von Kemal Atatürk war sehr vernünftig.

Auf der einen Seite sah er ein, dass es absolut sinnlos ist,

eine der großen Weltreligionen zu unterdrücken,

erkannte aber gleichzeitig,

dass sich einige Suren aus dem Koran dazu eignen,

als Vehikel für politische Interessen zu dienen.

Seit Beginn der ersten Kulturen entstanden Religionen,

entwickelten sich weiter und verschwanden wieder.

Auch in der islamischen Welt fanden sich immer wieder Denker,

die um pragmatische und humane Auslegungen der Suren und Verse bemüht waren.

Wenn aber die westliche Gesellschaft vor den Buchstaben des Koran einknickt,

kann von der islamischen Welt nicht gut verlangt werden,

ihrerseits Reformen durchzusetzen.

Anstatt ständig auf "dem Islam" oder den Moslems herumzuhacken,

sollten moderne Medien wie Internet, Fernsehen

oder digitale Datenträger vermehrt dazu eingesetzt werden,

um auf Reformer und deren Bemühungen aufmerksam zu machen.

Was meint ihr, währe das der richtige Weg?

5 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    der türkische laizismus ist nur ein andres wort für säkularismus also der idee von der trennung von kirche und staat. genau das hatte atatürk vor, als er der türkei verordnetete, den weg des westens zu gehen, also den weg der länder, die historisch die aufklärung und entwicklung der freiheitsrechte geleistet haben.

    atatürks aufgabe war eine schwierigere als die der europäischen aufklärer.

    zum einen, weil mit dem islam eine religion im focus stand, die einen absluten alleinvertretungsanspruch in allen fragen des menschlichen seins vertritt (die christlichen kirchen hatten diese stufe schon überwunden) zum anderen, weil er eine revolution von oben durchführen musste, die anders als etwa die französische revolution, nicht von der basis vorangebracht wurde.

    atatürk hat schon zu lebzeiten erlebt, wie klerus und radikale muslime auf die zurückdrängung ihres glaubens reagierten, nämlich mit gewalt und terror. er hat das einzig richtige getan und die aufrührer aufknüpfen lassen, leider nicht genug.

    heute erleben wir türken mit, wie eine fundamentalistische partei, nämlich die akp, durch volksverdummende agitation und den mitteln der demokratie versucht, eben diese demokratie abzuschaffen, um einen gottesstaat nach iranischen vorbild zu errichten. die wölfe haben kreide gefressen, ihre absichten aber nicht verändert.

    leider unterstützen eu-politiker die islamisten dadurch, dass sie die einzige kraft, die diesem treiben einhalt gebieten kann, nämlich unsere kemalistische armee, diskreditiert.

    atatürks weg war der richtige, er ist sogar vorbild für aufgeweckte politiker in ägypten und pakistan. aber ich befürchte die islamisten werden nicht ruhen, bis sie alle reformen aufgehoben haben. und leute, die wie ich, dieses vorgehen kritisieren, werden eines tages nur die wahl haben, sich dem islam zu unterwerfen oder die verhältnisse in einem bürgerkrieg zu klären. lieber ein ende mit schrecken, als ein schrecken ohne ende.

    cx

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich halte das auch für den richtigen Weg.

    Der Islam muss sich mit der Aufklärung und der Strikten Trennung von Staat und Religion konfrontieren lassen. Alle Demokratien funktionieren nur, wenn das der Fall ist.

    Der Laizismus verdient unsere Unterstützung, gerade in der Türkei.

  • vor 1 Jahrzehnt

    creamcheeseX, du sagtst es....

    und die türkei war früher viel moderner (durch mustafa kemal atatürk) und jetzt versucht dieser tayyip eines dieser prinzipien des kemalismus zu vernichten. atatürk brachte uns nach vorne und jetzt gehen wir wieder alles zurück. wir (die linken türken) haben keine chance gegen die mehrheit (46%).....

  • Anne
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Türkischer Laizismus Autor Joachim Widmann

    Ist der Laizismus, die Trennung von Staat und Religion, zu retten, indem man Religiöse unterdrückt? Die türkische Regierung verfolgt diese Linie. Nach dem Beschluß über eine Bildungsreform zu Lasten der KoranSchulen könnte es zum Verbot der seit Jahren erfolgreichsten Partei des Landes kommen, der islamistischen Wohlfahrtspartei des ehemaligen Premiers Necmettin Erbakan. Der Kulturkampf tobt im Rahmen dessen, was Ankara als demokratisch definiert. So steuert das übermächtige, auf einer religionsfernen Republik bestehende Militär die Innenpolitik. Nach außen hin werden die Spielregeln des Parlamentarismus und des Rechtsstaats weitgehend eingehalten. Staatsräson bleibt aber die Einheit der Nation und die zentralistische Ordnung, auch wenn die Verfassung individuelle, darunter religiöse Freiheiten garantiert. Das bekommen Minderheiten seit jeher mit äußerster Härte zu spüren. Die zahlreiche Anhängerschaft der Wohlfahrtspartei ist keine Minderheit, die mit eiserner Faust in den Griff genommen werden könnte. Religiosität im Sinne des Populisten Erbakan verspricht auch mehr soziale Gerechtigkeit, was ihm in hohem Maße zum Erfolg verhalf. Die systemtreue türkische Elite scheut hier die Auseinandersetzung. So zwingt sie sich selbst dazu, politische und religiöse Fragen in einem zu lösen, indem sie den Laizismus gewissermaßen zum religiösen Dogma erklärt.

    Die Türkei (amtlich: Republik Türkei, türkisch: Türkiye Cumhuriyeti, Abkürzung T.C.) ist ein Staat in Asien (97 Prozent der Staatsfläche) und Europa (3 Prozent der Staatsfläche). Die Türkei ist der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches und ging nach dem Ersten Weltkrieg aus diesem hervor. Die Türkei versteht sich als laizistische Republik. Der Laizismus geht auf den Staatsgründer Mustafa Kemal „Atatürk“ zurück. Atatürk war bestrebt, die Türkei durch viele gesellschaftliche Reformen nach dem Vorbild Europas zu modernisieren. Seit dem 3. Oktober 2005 steht die Türkei in Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union.

    Anne

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Wer ist akakurk?+

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