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Lv 5
? fragte in GesundheitSonstiges - Gesundheit · vor 1 Jahrzehnt

Wie würdet Ihr in dieser Situation entscheiden? (siehe Details)?

Eine alte Dame (88) im Pflegeheim, schwerst dement und pflegebedürftig, verweigert jegliche Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Wir könnten mittels einer Vorsorgevollmacht eine künstliche Ernährung erzwingen lassen. Wir sind uns aber nicht sicher, ob die Dame die Nahrung auf Grund ihrer Demenz verweigert oder sich dessen bewusst ist, durch diese Verweigerung zu sterben...

Ganz klar: Ich bin gegen aktive Sterbehilfe. Aber ich finde auch, dass man den Sterbeprozess nach einem gelebten Leben nicht unnötig in die Länge ziehen sollte.

Eine sehr schwere Entscheidung. Aber ich bin auch der Ansicht, dass ein Tod durch Verdursten auch sehr qualvoll sein könnte...

Wie würdet Ihr Euch entscheiden?

Ich bitte um ernstgemeinte Antworten- diese Situation ist real für uns.

Spaßvögel und Daumenverteiler also bitte Abstand halten!

Update:

Ich danke Euch jetzt schon für Eure hilfreichen Antworten. Mein Mann und seine Geschwister sind auch der Ansicht, wenigstens einen Zugang für Flüssigkeit legen zu lassen. Sie kann dann oral immer noch Nahrung zu sich nehmen. Das halte ich inzwischen auch für eine gute Lösung. Ich habe heute dann noch den schweren Weg, ihr die Vorsorgevollmacht erklären zu müssen.

Aber da sie mir das größte Vertrauen entgegen bringt, macht mir dieser Umstand es auch wieder ein wenig leichter.

Ich danke Euch für Eure Wünsche.

19 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Vor drei Jahren standen wir vor genau der gleichen Entscheidung. Ich kann Dich daher sehr gut verstehen. Mein Schwiegervater war ebenfalls demenzkrank und verweigerte die Nahrung. Man fragte uns ebenfalls ob wir einer künstliche Ernährung zustimmen würden. Auch wir dachten in diesem Moment, dass man das Leiden nicht verlängern sollte. Und die Ärzte fanden unsere Entscheidung richtig!!!!

    Am Abend telefonierte ich mit meinem Bruder, der Pflegewissenschaftler ist. Er erklärte mir, das dies ein elender Tod wäre. Mein Schwiegervater wäre verdurstet oder verhungert. Wir haben am nächsten Tag sofort dafür gesorgt, dass mein Schwiegervater künstlich ernährt wird.

    Bitte laßt die alte Dame künstlich ernähren. Es wäre ein grausamer Tod.

    Ein demenzkranker Mensch verweigert nicht die Nahrung weil er sterben will, sondern weil Hunger und Durst nicht mehr vom Gehirn signalisiert wird.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Frage stellte sich bei meiner Mutter auch ,sie hatte Krebs.

    meine 11 Geschwister und ich haben uns nach Beratung mit dem Arzt,dafür entschieden das sie nur Morphium gegen die Schmerzen bekommt,weil dann tut der Hunger und Durst auch nicht weh, daran glauben wir jedenfalls. Meine Mutter hätte keine künstliche Verlängerung ihrer Qual gewollt . Meine Geschwister und ich wollen auch nicht das man uns das mal antut. Wir haben mit unserer Mutter gesprochen, Sie ist in der selben Nacht noch friedlich eingeschlafen, nachdem wir ihr vesprochen haben auf die jüngeren Geschwister aufzupassen,denn die Jüngste war erst 14 Jahre. Inzwischen ist eine 7 jahre Ältere und 10jahre Jüngere Schwester von uns auf die gleiche Weise verstorben. Wir haben uns geschworen auch weiterhin nicht anders zu handeln,oder möchtet ihr lebensverlängert gequält werden,vieleicht sogar über Wochen hinaus? Also ich wünsche Euch eine gute Entscheidung nicht nur für euch, sondern im Sinne der 88 jährigen Dame. Es ist die reine Wahrheit die ich hier geschrieben habe ! Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute!

    Herzliche Grüße

    Quelle(n): das ist ein Teil meiner Lebensgeschichte
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke ich würde nur durch den Tropf Flüssigkeit zuführen, damit sie nicht austrocknet und sie in dem letzten bisschen Würde, was noch da, ist Sterben lassen..So würde ich es mir wünschen, wenn ich in des Situation der alten Dame wäre.. Schwierige Entscheidund welche Ihr da treffen müsst.. Alles gute..

  • vor 1 Jahrzehnt

    Meine Oma war in einer Ähnlichen Situation.

    Nach einem Schlaganfall konnte sie sich an kaum was erinnern, war halbseits gelähmt und wollte partou nichts essen und trinken. Sie wurde immer kränker und schwechlicher.

    Nach einem 2 ten schlaganfall war es dann ganz aus.

    niemand von uns wollte sie weiter leiden sehen.

    Also wurde "beschlossen" das wir ihr das sterben so weit wie es geht "erleichtern".

    das ist eine der schwersten entscheidungen die man treffen kann /muss.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde mich gegen die künstliche Ernährung aussprechen. Es ist kein Leben mehr, was die alte Dame führt, es ist nur noch ein Sterben auf Raten.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Zwangsernährung?! Mit 88 Jahren? Ich weiß nicht so recht. Also hier meine Meinung. Gesetzlich seid ihr dazu verpflichtet diese Dame zwangsweise zu ernähren.Aber ich wüsste nicht, ob ich das wollte, wenn ich in der lage der frau wäre. Aber ich denke, sie hat bestimmt keine ahnung, auf was sie sich da eingelassen hat, und hat zudem bestimmt verwandte, die über sie entscheiden!? geht es nicht, daß ihr "nur" dafür sorgt, daß sie nicht qualvoll verdurstet? Das stelle ich mir wahrlich nicht schön vor.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde ihr wenigstens was zu trinken geben, aber ich verstehe dich schon. Ich möchte echt nicht in deiner Haut stecken. Als Aussenstehende kann man gute Ratschläge geben. Ich denke, das alte Menschen wirklich manchmal nicht weiterleben wollen. Aber ich könnte da auch nicht zugucken.

  • reGnau
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Sie ist Dement, das bedeutet, dass sie im nächsten Moment nicht mehr weiss, was sie vorher gesagt hat.

    Ich würde vorschlagen, ihr das bewusst zu machen, dass sie, wenn sie nichts isst stirbt, also mit ihr zu sprechen.

    Dann würde ich sie fragen, ob sie das will.

    Diese Frage würde ich ihr denke ich in verschiedenen Situationen immer wieder stellen.

    Vorher würde ich eine Strichliste erstellen. Vermutlich wird sie keine ganz klaren Antworten geben, doch Tendenzen lassen sich in den meisten Fällen erkennen.

    Wenn die Tendenz mehr nach künstlicher Ernährung ginge, würde ich sie auch künstlich ernähren lassen, andernsfalls nicht. Man bedenke, dass jeder Mensch das Recht haben sollte, wie ich finde, selbst zu entscheiden was mit ihm geschieht, egal ob er Krank oder Gesund ist und es ist nicht die Pflicht der anderen, Menschen zwangsweise am Leben zu erhalten, wenn diese es selbst nicht wollen.

    Im übrigen: Ich möchte, wenn es um das Thema Krebs geht, nicht lebensverlängernd gequält werden. Wenn es darum geht, mit Diabetes gut leben zu können und keine weiteren grossen Einschränkungen in der gerade mal erreichten Lebensqualität zu haben, dann empfinde ich z.B. eine Insulinpumpe nicht als Quälerei, sondern eher als eine Lebensqualitätssteigernde Massnahme. Wenn es aber z.B. darum ginge, durch Nierenversagen an die Dialyse gehängt zu werden, kann ich um ehrlich zu sein nicht sagen, was ich machen würde. Das käme darauf an, was dabei für Schmerzen und Gebrechen auf den Menschen zukommen. Das gleiche gilt bei mir im Übrigen auch dann, wenn z.B. eine Nierentransplantation durchgeführt werden müsste, was Gott sei Dank, ebenso wie Dialyse nicht (Noch nicht und hoffentlich niemals!) der Fall ist.

    Im Moment mache ich zwar eine Chemotherapie, aber: Ich habe nicht die gleichen schlechten Voraussetzungen wie andere Menschen, die ich kannte. Deswegen und auch nur deswegen mache ich das mit, aber: wenn ich nochmals in die gleiche Lage käme, würde ich es nicht noch einmal tun. Das wäre mir zuviel des Guten. Dann lieber ein paar Jahre kürzer und dann richtig gelebt, als mit diesen Einschränkungen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nach meiner Arbeit im Altenheim würde ich es dennoch bejahen. Sicher ist es kein schönes leben mehr, aber verhungern/verdursten finde ich doch sehr makaber....hmmm...ist wirklich schwer zu beantworten.

    Aber ich denke auch, wenn der Körper nicht mehr will wird er aus anderen Gründen lebewohl sagen, ob er nun isst/trinkt oder nicht.

    Aufgrund der Demenz und des Allgemeinzustandes kann man auch schlecht beurteilen was dem Betroffenen lieber wäre.

    Ich würde ohne über den Pflegepatienten urteilen zu wollen, alles versuchen um ihn am leben zu halten.

    Wir hatten mal ein Ehepaar auf unserer Station da war das daß gleiche. Sie wurden anschließend Zwangsernährt sind aber dann trotzdem an Organversagen gestorben, was uns als Pflegepersonal aber natürlicher erschien als sie einfach nicht mehr zu ernähren.

    Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft bei der Entscheidung!

    LG, The♥Crow

  • Puh
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Das ist eine sehr schwierige Situation.

    Trotzdem würde ich auf jeden Fall sicher stellen, dass die Patientin mit Flüssigkeit versorgt wird. Verdursten ist eine sehr qualvolle Sache und oftmals rührt eine Demenz von einem Flüssigkeitsdefiziet her.

    Wenn ein Mensch sterben WILL, dann wird er es tun, auch wenn er grad eine Flasche NaCL anhängen hat oder Tee über die Magensonde bekommt.

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