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Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 1 Jahrzehnt

heiligt der zweck das mittel???

interessante frage, vorallem auch die argumentation=)bin gespannt auf eure antworten...

14 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Darauf kann man nur mit einem messerscharfen "kommt drauf an" antworten.

    Um etwas "heiligen" können, müsste der Zweck selber ja erstmal "heilig" sein, d. h. es müsste um eine besonders gute, wertvolle Sache gehen. Das Mittel, das davon nun "geheiligt" werden soll, ist dagegen offenbar eine schlechte Sache, sonst müsste man sie ja nicht heiligen.

    Einfaches Beispiel: Wenn der gute Zweck zum Beispiel die Rettung eines Menschenlebens ist, dann darf man dazu auch Mittel einsetzen, die sonst nicht erlaubt sind, etwa lügen und betrügen und rote Ampeln überfahren. Klar heiligt dieser Zweck diese Mittel.

    Aber das funktioniert nur, wenn die Mittel nicht zu schlimm sind. Es gibt sowas wie "Verhältnismäßigkeit". Zum Beispiel, nehmen wir an du bist Innenminister und möchtest gern sämtliche Bürger unter Totalüberwachung stellen, um ein paar potentielle Terroristen zu fangen. Das heißt, du schränkst die Freiheit von 80 Millionen Leuten ein, um ein paar hundert Verbrecher zu jagen. Das ist unverhältnismäßig. Der erreichbare Zweck wiegt diese üblen Mittel bei weitem nicht auf.

    Damit wäre die korrekte Antwort: Der Zweck kann das Mittel heiligen, wenn der Zweck einem deutlich höheren Gut dient als das Mittel eventuell Schaden anrichtet, und wenn der Zweck nicht mit anderen Mitteln erreicht werden kann. Ja, Moral ist relativ.

  • vor 1 Jahrzehnt

    auf keinen Fall! Nimm das Beispiel Kanzlerin. Um an mehr Stimmen bei den hessischen Wahlen zu bekommen, hatte sie sich hinter Koch und dessen Vorstellungen über den Umgang mit gewalttätigen Jugendlichen gestellt, nach dem Motto: im Wahlkampf gibt es keine Tabu's.

    Ergebnis: Koch lag voll daneben und bei der Kanzlerin bröckelt der Putz, d.h. sie ist beschädigt.

  • reGnau
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein. Auf gar keinen Fall.

    Ich halte nichts davon, dass mit irgendwelchen Tricks gearbeitet werden soll.

    Man sollte offen zeigen können und dürfen was man kann und was man nicht kann und man sollte auch Möglichkeiten haben dürfen, die Fähigkeiten, die man hat auszubauen.

    Wer mit Tricks arbeiten muss, um an ein Ziel zu kommen ist m.E. erbärmlich.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein, vor allem, wenn Menschen ihr Tun mit einem "höheren Zweck" versuchen zu rechtfertigen, also Dinge, die etwas mit Glauben und Werten zu tun haben, die sie persönlich als richtig definieren, die aber nicht allgemein gültig sind - die Erfüllung von Gottes Wille z.B. Dann sind ihnen nämlich ALLE Mittel recht, und das kann nicht sein.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Bei den leider missglückten Attentaten auf Hitler sicher ...

  • vor 1 Jahrzehnt

    ist immer eine gute Ausrede...

    aber für mich nie... der Weg ist das Ziel

  • vor 1 Jahrzehnt

    Jeder hat seine eigene Ethik.

    Mir ist es wichtig zu den Handlungen, die ich vollbringe, stehen zu können.

    Bei genauer Überlegung, brauche ich auch nichts, was ich "erzwingen" müsste.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Moralisch betrachtet nein.

    Es gab Priester, die Heiden folterten. Begründung: Durch das Verbüssen ihrer Schuld auf Erden würde den Gefolterten im Jenseits das Paradies zuteil. Einem Menschen die ewige Verdammnis zu ersparen ist für Gläubige ein denkbar höchstes Ziel. Dennoch ist das Mittel inakzeptabel.

    Wenn 1 Mensch getötet wird (Mittel), könnten 5 andere Menschen durch Organtransplantation davon profitieren (Ziel). Auch das ist ethisch kaum mehrheitsfähig.

    Wenn ich einen (sehr, sehr) dicken Menschen vor einen Zug mit 100 Insassen schmeisse, der sonst entgleisen würde, habe ich 100 Menschen gerettet (Ziel), einen getötet (Mittel). Das fänden Viele unmoralisch.

    Aber praktisch betrachtet ja:

    Wenn ich einen Menschen töte (Mittel), der ansonsten mit Atombomben die Menschheit vernichten würde, habe ich Milliarden Menschen gerettet (Ziel). Hier ist das Mittel (töten) moralisch zweifelhaft, aber nach Ansicht vieler durch den Zweck geheiligt.

    Letzlich bleibt immer Reinhardts Frage: Der Zweck heiligt die Mittel. Was aber heiligt den Zweck?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    auf diese Frage musst du selbst eine Antwort finden. Auf alle Fälle solltest du dich mit dem Machavellismus beschäftigen, der diese These vetritt und freilich auch nicht den Anti-Machavellismus außer Acht lassen. Informiere dich und finde deine eigene Meinung, denn eine richtige gibt es nicht.

    Viel Spaß beim Philosophieren

    A.S.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein, weil das Ergebnis scheinheilig ist. Du sagst deinen Kindern, räumt auf, du kommst heim,alles perfekt, willst nur noch die Bügelwäsche in ihren Schrank verstauen. Beim Öffnen der Tür, kommt dir eine Lawine entgegen. Sollte sich Besuch angemeldet haben, drück alles zurück in den Schrank und beobachte das scheinheilige Grinsen deiner Kinder...

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