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Ich kanns nicht begreifen...er wurde "gesund" entlassen...wusste er es?

Ich bin völlig am Rotieren im Moment.

Mein Papa (65) hatte an Weihnachten eine OP mit Brustkrebs. Und der Zeh sollte evtl. amputiert werden (wegen Zucker).

Die OP verlief genial. Nachuntersuchungen: keinerlei Methastasen, nichts. Der Zucker kam so weit in den Griff, dass der Zeh gerettet wurde.

Am Montag wurde er entlassen. Sollte am Dienstag zur Nachuntersuchung nochmal erscheinen.

Wir haben Montag Abend noch telefoniert. Ein wunderschönes Gespräch. Er hat gesagt, er ist so glücklich, dass er wieder zuhause ist. Er wird heute gar nichts mehr auspacken, alles so stehen und liegen lassen, sich einfach nur einen schönen Abend machen. Er war glücklich.

Dienstag erreichte ich ihn nicht. Gestern machte ich mir Sorgen. Ich rief im Krankenhaus an. Zur Nachuntersuchung erschien er nicht. Da wusste ich es.

Ich fuhr mit meiner Mama zu seinem Haus. Ich hatte so Angst. Ich wusste er ist da drin. Meine Mum ging mit dem Nachbarn rein. Hoch in den ersten Stock. Ich hörte sie sagen:

Update:

"Er ist tot."

Ich stand unten. Wählte 110. Und meine beste Freundin. Der Notarzt kam. Die Polizei auch. Er lag friedlich in seinem Bett, ordentlich zugedeckt, sah aus als würde er schlafen.

Das letzte Telefongespräch war so, wie es in den letzten Jahren nie war. Er schien so glücklich.

Ich bin so traurig. Er war erst 65 und es lief alles so gut.

Wusste er es?

Update 2:

Ich kann es einfach nicht begreifen. Will es nicht wahr haben. Es schwankt so zwischen Nicht-glauben-können und dann wieder weinen und dann wieder funktionieren müssen. Ist so viel zu tun.

Hat er es gewusst?

Update 3:

Ich glaube er hats gewusst...im Unterbewusstsein...

Update 4:

Dudu...jeder auch noch so "schwache Trost" tut im Moment gut...

...danke an euch alle...

Update 5:

Danke an euch alle. So viele gute Antworten, es ist schwer, doch dieser Absatz trifft genau das, was ich fühle, aber bisher keine Worte dafür hatte:

ich denke nicht, dass dein Vater es gewusst hat....aber woran ich glaube ist, er hat gespürt das etwas anders war und ist....vielleicht war es die Hoffnung und Zuversicht.....vielleicht hat er sich endlich frei gefühlt und war deshalb so glücklich....

als einer meiner lieben ging, sagte er "heute ist DER Tag in meinem LEBEN" ich habe es damals nicht verstanden.....heute weiß ich, dass er Frieden mit sich und allem geschlossen hat.....und er war so glücklich an dem Tag........und das lässt mich hoffen......und glauben.....

DANKE!!!

27 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Meeresblick

    Denk dir ein Bild. Weites Meer.

    Ein Segelschiff setzt seine weißen Segel

    und gleitet hinaus in die offene See.

    Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird.

    Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.

    Da sagt jemand: Nun ist es gegangen.

    Ein anderer sagt: Es kommt.

    Der Tod ist ein Horizont,

    und ein Horizont ist nichts anderes,

    als die Grenze unseres Sehens.

    Wenn wir um einen geliebten Freund trauern,

    freuen sich andere,

    ihn hinter der Grenze wieder zusehen.

    ....Beileid ist etwas was wir nur aussprechen können.... was wir Dir schenken können, ist das Gefühl, dass du nicht allein bist....Mitgefühl ist etwas, was wir mit dir teilen können.....dir dein Gefühl was du empfindest können wir dir leider nicht abnehmen.....aber genau dieses Gefühl, lässt dich und uns mit dir hoffen.....

    "du bist gegangen

    von hier nach dort

    bist angekommen

    am Ziel der Ziele

    du bleibst

    unvergessen

    bleibst gegenwärtig

    als Fortgegangener

    neu beheimatet

    im Grenzenlosen"

    .....dein Vater ist gegangen.....aber nicht für immer und nicht für dein Herz......

    "Alle die Tränen

    die um dich geweinten

    versiegten unter der Sonne

    der wärmenden

    verwandelten sich

    in Perlen der Erinnerung"

    .....du wirst mit deiner Familie und Freunden.....all die schönen Erinnerungen wieder aufleben lassen.... was ich dir noch wünschen kann, sind "Deine" Momente für dich allein......

    ....ich kann nun nur noch von mir aus sprechen, wie ich mich gefühlt habe..... als meine lieben "gegangen" sind.....

    letztes Jahr, war ein sehr schmerzvolles Jahr für mich.

    es gab Momente da wusste ich nicht weiter, ich habe Briefe und meine Gedanken aufgeschrieben....das war mir ein kleiner Trost.....Rest? bringt die Zeit mit sich.....

    ich denke nicht, dass dein Vater es gewusst hat....aber woran ich glaube ist, er hat gespürt das etwas anders war und ist....vielleicht war es die Hoffnung und Zuversicht.....vielleicht hat er sich endlich frei gefühlt und war deshalb so glücklich....

    als einer meiner lieben ging, sagte er "heute ist DER Tag in meinem LEBEN" ich habe es damals nicht verstanden.....heute weiß ich, dass er Frieden mit sich und allem geschlossen hat.....und er war so glücklich an dem Tag........und das lässt mich hoffen......und glauben.....

    es ist schwer von hier aus...einfach nur zu schreiben......

    aber, ich hoffe und möchte dir ein "funken" Hoffnung schenken.....vergrabe deine Gefühle nicht, lebe sie aus....

    ich wünsche dir viel Kraft und schöne Erinnerungen.......

    alles Liebe*

    "Es gibt nichts, was die Abwesenheit

    eines geliebten Menschen ersetzen kann.

    Aber das vergangene Schöne

    trägt man wie ein kostbares Geschenk in sich."

    *ich lasse heute ein Stern hier....aber, es hat eine andere bedeutung.....er soll wie eine Kerze hier leuchten....für deinem Vater.....in Memory*

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich versuche, über die Entfernung und Anonymität hinweg dir mein Mitgefühl auszusprechen.

    Nach meiner Erfahrung (als evangelischer Seelsorger) wissen es ganz viele Menschen intuitiv, wenn ihre Sterbestunde nahe ist. Sie stellen sich so stark auf ihren Abschied ein, dass sie ein Glücksgefühl für sich empfinden, das sich auch anderen mitteilt. Und sie wollen die Realität ihres nahen Todes vor denen verbergen, die sie lieb haben, weil sie davon ausgehen, dass diese nur traurig wären und noch nicht das Gefühl des Loslassens kennen, das sie jetzt kennengelernt haben.

    Er ruht in Frieden.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Tut mir echt leid für dich und deiner Familie!

    Man will es einfach nicht wahrhaben und der Abschied

    fällt einem schwer!

    Sei froh dass er so glücklich war und friedlich eingeschlafen

    ist!

    Behalte ihn in guter Erinnerung!

    Vielleicht hat er es gewusst und war so glücklich

    dass er zu Hause einschlafen konnte!

    Nachtrag:

    (Mein Papa ist an Herzversagen verstorben,

    da war ich 2 Jahre alt! Ich denke sehr viel darüber nach!

    Meine Mutter hat erzählt in der Nacht als er verstorben ist,

    hat er Frischgebackenes Brot zu den Nachbarn gebracht weil die nicht viel zu essen hatten und uns hätte er noch

    abends zugedeckt und in den morgenstunden ist er verstorben.

    Ich denke er hat es irgendwie gewusst und wollte noch was

    gutes tun. Er war 45!)

  • vor 1 Jahrzehnt

    ob er es wusste, es könnte sein. dazu möchte ich dir auch mal meine geschichte erzählen (ich mach es kurz): im november 2007 kam mein opa ins krankenhaus. er war herzkrank. ich ging ihn besuchen, meine großmutter war auch da gewesen. doch als sie kurz auf die toilette ging und ich mit ihm alleine war sagte er zu mir "alles hat ein ende und bei mir ist es bald soweit, man kann nichtsmehr machen, es tut mir nur leid für meine frau" diese worte werde ich nie vergessen... donnerstags mittags wurde er entlassen, und einen tag später, freitags, in der nacht, starb er. er hatte es gewusst. ich denke schon dass es ein mensch merkt wenn er bald gehen muss.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    erstmal, Herzliches Beileid.

    Es ist schwer zu sagen, was genau er wusste bzw dachte, aber das erinnert mich quasi an meine Geschichte mit meinem Papi.

    Ab meinem 7. Lebensjahr hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihm.

    Doch kurz nach meinem 11. Geburtstag rief er unerwartet an, sagte, dass er mich sehen möchte. Er habe ein Geschenk für mich zu meinem Geburtstag...

    Leider kamen wir nicht dazu uns endlich mal wieder zu sehen, denn ca 1 Woche danach verstarb er an einem Herzinfarkt. Er war gerade mal 39 Jahre jung.

    Ich hab mir später auch Gedanken drüber gemacht, ob er vielleicht wusste, dass er keine Chance mehr bekommen könnte mich zu sehen und deswegen sich meldete und mich sehen wollte...

    Ich glaube man kann sich nur damit trösten, dass du froh sein kannst, dass du und dein Papi euch nicht noch vorher gestritten habt, er sehr glücklich war. Er "durfte" zu Hause sterben, dort wo er sich am wohlsten fühlt, hat nochmal seine Tochter sprechen können...er war einfach glücklich und im Endeffekt zählt das, denn ich glaube kein Mensch möchte im Hass "einschlafen".

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Auch mein herzlichstes Beileid.

    Ich arbeite als Pfleger auf einer halben Palliativstation.

    Eigentlich bin ich immer ein Skeptiker bei solchen Dingen.

    Aber der Berufsalltag hat mir gezeigt das tatsächlich sehr viele Menschen ihr nahendes Ableben spüren.

    Das sind meistens keine bewussten Vorahnungen, aber man merkt es auf irgendeiner Ebene seines Daseins.

    Oftmals sind das kleine Unregelmäßigkeiten im Verhalten der Person o.ä. Ich nenne dir ein Beispiel wasgerade vorletzte Woche war,ums zu verdeutlichen.

    Ein patient der immer sehr friedlich und Umgänglich war, allerding höchst Pflegeabhängig, zog sich plötzlich seine magensonde raus. Die neu zu legen ist eine unangenehme Prozedur, und auch das "drin haben" ist recht unangenehm.Man konnte ihm keine mehr legen. ich wunderte mich wieso er das tat, weil er sonst nie so etwas gemacht hat wie an seinen Schläuchen ziehen oder so.

    6 Stunden später ist er dann gestorben.

    Da wurde mir klar wieso er sich die Sonde gezogen hat, er wollte einfach nur irgendwie etwas mehr Frieden haben zum Ende hin. Keine Schläuche in der Nase.

    Und so Geschichten gibt's tausende in den krankenhäusern.

    Es ist immer anders, aber immer ändert sich das verhalten zum Ende hin. Irgendwie spüren die Betroffenen das.

    Ich denke erhardgr wird als Seelsorger da auch einige beispiele kennen..

    Auf irgendeiner Ebene wird dein vater auch was gespürt haben.

    Ein tod ist immer ein schlimmer Verlust, aber dein vater war glücklich zum Ende hin, konnte noch ein ausgedehntes Gespräch mit dir führen und ist friedlich entschlafen.

    Und das ist wirklich unendlich viel wert. Und in deinen erinnerungen kannst du immer deinen glücklichen Vater sehen.

    Dir wünsche ich auf alle Fälle viel Kraft für die kommende zeit und das du für deinen Sohn stark sein kannst.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Fühl dich unbekannter Weise mal gedrückt, wenn du es magst.

    Ich denke, er ahnte etwas. Als mein Vater an Krebs starb, schickte er vorher alle weg oder raus aus dem Zimmer. Er ist zum Sterben nach Hause gekommen, war uns gegenüber aber immer total überzeugt, gesund zu werden.

    Mich schickte er zum Studium 120km weit weg. Meinen Bruder früh ins Bett, er müsste ja am nächsten Tag zur Schule. Meine Mutter schickte er dann auch gegen 23:30 ins Bett....

    Gegen 1:00 wachte ich auf und dachte, er hätte mich gerufen. Sein Todeszeitpunkt...

    Er hatte seinen Frieden mit uns gemacht...

    Vielleicht wusste dein Vater nicht bewusst, dass er stirbt, aber sein Unterbewusstsein hat ihn zu dem Gespräch mit dir getrieben. Er hat sich von dem Menschen "verabschiedet" der ihm wichtig war.

    Auch wenn es sich nun hart anhört - sei froh, dass er glücklich und im Schlaf gestorben ist und sich nicht noch lange mit dem Krebs und seinen Nach-/Nebenwirkungen kämpfen musste. Für dich und die, die ihn lieb hatten, ist es natürlich schwer, aber glaube mir, ihn täglich ein Stückchen mehr sterben zu sehen wäre viel schwerer...

    Und noch etwas, was mir unheimlich geholfen hat in der ersten Zeit - dein Vater ist erst dann richtig tot, wenn keiner mehr an ihn denkt - so wird er immer auf die eine oder andere Art bei euch sein!

    Nachtrag:

    Ich habe grad gelesen, dass du einen kleinen Sohn hast, erzähle ihm von deinem Vater, mache ihn dadurch für den Kleinen und dich lebendig, so hilfst du auch deinem Kleinen. So werde ich es mit meiner Tochter machen, wenn sie alt genug ist, zu verstehen, dass sie einen Opa hat, der sie über alles geliebt hätte, wenn er sie noch hätte kennen lernen dürfen...

    Quelle(n): Der Tod meines eigenen Vaters vor über 11 Jahren und die Trauer, die dieses Ereignis immer noch begleitet...
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    ja ich glaube das man das spürt . das mit dem lebensablauf in sekunden in einer nahtod situation kann ich selbst bestätigen . da wird einem bewusst wie leistungsfähig das gehirn sein kann . sry vorhin schon vergessen . herzliches beileid

  • vor 1 Jahrzehnt

    Oh mein Goott, mein Beleid!!

    Ich denke auch mal, dass er es gespürt hat. Hört sich zwar jetzt schrecklich für Dich an, aber vielleicht wollte er euch damit nicht belasten und Dir so in Erinnerung bleiben wie das Telefonat war. Oh mein Gott, bei sowas bekomme ich immer Gänsehaut und fühle mit Dir!! Es tut mir leid für Dich, und es tut mir auch leid, dass du auf deine Frage wohl nie eine Antwort bekommen wirst.

    Lg Manu

  • nounou
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Mein herzliches Beileid. Vielleicht war ja das Telefonat so eine Art Abschied. Sei froh das du noch mal mit ihm reden konntest und es ein angenehmes Gespräch war.

  • ?
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Es tut mir furchtbar leid. Ich wünsche dir sehr viel Kraft für die Zeit, dich noch auf dich zukommt.

    Es ist nicht leicht. Die Zeit bleibt leider nicht auch nur einen Moment stehen, sie läuft einfach weiter und der Alltag verlangt von einem schnell darüber hinweg zu kommen.

    Nimm dir trotzdem die Zeit, wenn du welche brauchst. Das ist wichtig für dich und auch für deinen Sohn.

    Ob er es gewußt hat, wirst du wahrscheinlich nie erfahren, aber vielleicht hilft es dir, wenn du dich daran erinnerst, dass er glücklich darüber war zuhause sein zu können.

    Liebe Grüße und eine Umarmung sende ich dir.

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