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Welche Ratschläge würden Menschen über 80 der heutigen Welt gerne vermitteln?

Ich bin erst 35, aber ich bilde mir ein, festgestellt zu haben, daß man mit fortschreitendem Alter und Erfahrung einen Überblick übers Leben bekommt, der geradezu exponentiell mit den Jahren zunimmt.

Aus diesem Grunde würde mich interessieren, wie sich unsere Welt für Menschen mit mehreren Jahrzehnten Lebenserfahrung eigentlich präsentiert.

Ich bin überzeugt davon, daß ein erheblicher Prozentsatz dessen, was sich uns als "neue und bedrohliche Weltsituation" präsentiert, in Wirklichkeit ein uralter Hut ist, den so mancher 80 oder 90 Jährige vielleicht schon mehrmals durchlebt hat, und auch jetzt wiedererkennt.

Meine Familie hatte schon immer Mitglieder von sehr hohem Alter, aber ich habe damals nie gefragt.

Heute würde es mich interessieren, und würde mich freuen über Antworten von Leuten, die die Sache beleuchten können.

16 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Eine sehr interessante Frage, wir sollten unsere Vergangenheit nicht vergessen und der Jugend alles mitteilen über unser Leben.

    Es kommt der Zeitpunkt dann ist es zu spät und du stehst da und sagst ach hätte ich doch den Vater oder die Mutter gefragt.

    Ich bin noch keine 80 aber in 20 Jahren und ich unterhalte mich viel mit eben älteren Menschen um zu erfahren wie ihr Leben war.

    Wir leben in einer Zeit, da kennen heute schon 17 Jährige nicht mehr den geteilten Zustand Deutschlands. Für sie ist Deutschland ein Land und wir älteren die diese Teilung erlebt haben sollten der Jugend unser Leben näher bringen.

    Was will ich sagen? Nicht das Handy ist wichtig, sondern die Leistung in der Schule in der Lehre und Studium.

    Wir hatten diese technischen Errungenschaften nicht und hatten auch ein erfülltes Leben.

    Ich war 6 Jahre, als mein Vater zu Weihnachten mit einem Radio ankam, ich war erstaunt über die beleuchtete Skala und den vielen Namen die da drauf standen. Wenn es eingeschaltet wurde vergingen etwa 2- 3 Minuten bevor etwas zu hören war und ich wunderte mich wie aus diesen Kasten eine Stimme und Musik in unser Zimmer gelangen konnte.

    Vorher hatten wir noch so einen Volksempfänger, grauenhaft.

    Heute sind wir in Bruchteilen von Sekunden mit der ganzen Welt verbunden, tauschen Bilder und Gedanken aus. Von einem Ende des Planeten zum anderem.

    Sollten wir nicht alle etwas kürzer treten und an unsere Welt denken, sie zu erhalten ist das Wichtigste, nicht dieser Fortschritt auf Gedeih und Verderb.

    Ich kenne noch ein Sägewerk das über Transmission welche im Keller verlief durch eine Dampfmaschine angetrieben wurde.

    Eine Dampfmaschine, beheizt mit den Holzabfällen war für den Antrieb aller Maschinen nötig.

    Heute kaum denkbar, aber es war ein Wunderwerk der Technik.

    Ich behaupte, wenn wir so weiter leben wie jetzt werden wir in 50 Jahren wieder Dampfmaschinen haben die über ein ausgeklügeltes Transmissionswerk alle Maschinen antreiben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Auf keinen Fall etwas wie „Früher war alles besser“. Die Welt ist wie sie ist – ein Zurück gibt es nicht. Mir ist wichtig, dass wir keine Gräben zwischen den Generationen zulassen. Denn alle können voneinander lernen. Die Jungen von den Alten und natürlich auch die Alten von den Jungen.

  • Rosi
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe immer schon sehr viel Kontakt auch zu älteren Menschen gehabt. Meine Mutter ist inzwischen 85 Jahre alt und hat bestimmt sehr viel in ihrem Leben erlebt. Allerdings sind über die heutigen Zustände alle "älteren" Generationen verzweifelt. Dazu zähle ich auch mich mit fast 50 sowie meinen Mann und meine Brüder die im Alter bis zu 65 sind.

    So wie zur heutigen Zeit sind die Menschen in keiner Generation miteinander umgegangen. Gegenseitiger Respekt war nie verlorengegangen.

  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    da hast du recht. zur zeit jobbe ich in einem seniorenheim. leider sind viele leute schon dement. aber wir machen mehrmals die woche früh so eine zeitungs-vorlese-runde mit den fitteren leuten und da werden schon immer wieder parallelen hergestellt, also wenn es z.b. um autounfälle geht, erzählen sie von unfällen auf dem feld. oder wenn gekocht wird, dann schütteln sie mit dem kopf, wenn mal was aus der tiefkühltruhe gezogen wird.

    die politische situation finden die leute überhaupt nicht so schlimm, denn die meisten haben ja schon zwei weltkriege hinter sich und lächeln eigentlich über unsere probleme. da fängt man erstmal an, zu verstehen, was diese leute mitgemacht haben. meist ohne auto, ohne ausreichende ärztliche versorgung, ohne telefon sowieso... kann man sich ja heutzutage nicht mehr vorstellen. die meisten bereuen aber nichts, sondern sind stolz auf das, was sie geleistet haben, und fügen sich mit einer erstaunlichen selbstverständlichkeit ins heutige leben ein. eine 88jährige hat sich zum geburtstag ein handy gewünscht....ist mir nix mehr eingefallen...

    und es ist schön, dass man voneinander lernen kann. die kennen jedes pflänzchen, das draussen wächst, sind wahre wetterpropheten, etc... aber wie schon gesagt, eben oft körperlich oder geistig gehandicapt....

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Eigentlich wollte ich ja den Mund halten. Aber deine Frage ist wie haeufig auf mich "zugeschnitten". Habe viele alte Freunde, einige davon weit ueber 70, der aelteste 89.

    Um ehrlich zu sein, denen --vor allem vielen alten MAENNERN-- hoerst du besser NICHT zu. Die allermeisten: voller rassischer Vorurteile, Auslaender-feindlich, "Hitler hatte recht", Radikalinskis und Anhaenger von Einfachstloesungen ("Ruebe oder Schwanz ab"). Zu fast allen Themen. Man sollte meinen, im Alter wird man nachdenklich und vernuenftig.

    Die aelteren Frauen (hier in den USA vor allem die schwarzen Grossmuetter) sind da netter, weiser, guetiger. Grund, die haben Generationen von Kindern, Enkelkindern und Urenkel mit grossgezogen. Haben mit anfassen muessen. Haben die wirklichen Sorgen im Leben erlebt, Krankheiten, Tod, Drogen, Spielsucht, Alkoholismus, Gewalt gegen sie selber, Unfaehigkeit eine Stelle zu halten, usw.

    Frauen im Alter verlieren offenbar auch ihren Verstand, ihre Faehigkeit zuerst das Menschliche zu sehen, nicht so leicht wie deren Ehemaenner.

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    So, was sagt dir jetzt ein 'greiser' 67-jaehriger: Denke selber nach, sei skeptisch, traue niemandem: Politiker, Mediziner, Weltverbesserer (global warming), Finanzberater, Grundstuecksmakler, Lehrer und Erzieher, Pastoren, .. Viele wollen dein Geld, einige deine Seele, deine Ueberzeugung. Wieder andere sind schlicht dumm geblieben, verwechseln "selber gelesen und auswendig gelernt" mit "Wissen".

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    PS Ich moechte euch allen empfehlen, den Beitrag von Amadeus F zu lesen!

  • Alfons
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Unsere Welt verändert sich aufgrund der neuen Medien unumkehrbar in einer Weise, die viele Menschen im besten Alter nicht voll durchschauen, geschweige denn die über 80-Jährigen. Aber es bleiben doch einige Konstanten in der Gesellschaft, die man für ein gedeihliches Miteinander beachten sollte. Auch noch so viel Medizin ändert nichts daran, dass wir nur eine Zeit Gast auf der Erde sind. Die Mutter unserer Schwiegertochter starb mit 80 und hinterließ u.a. Empfehlungen für die Nachwelt nach einem englischen Text, gefunden 1691 in der St. Pauls Kirche von Baltimore. Ich denke, er hat auch heute noch seine Berechtigung. Darum erlaube ich mir, ihn hier wiederzugeben:

    Gehe ruhig und gelassen inmitten von Lärm und Hast und sei des Friedens eingedenk, der in der Stille ist. So weit als möglich - ohne dich selbst aufzugeben - stehe in freundlicher Beziehung zu allen Wesen. Äußere deine Wahrheit ruhig und klar und höre anderen zu, auch wenn sie langweilig und unwissend sind; auch sie haben ihre Geschichte. Meide die Lauten und Streitsüchtigen, sie verwirren das Gemüt.

    Wenn du dich mit anderen vergleichst, könntest du hochmütig werden oder dir nichtig vorkommen, denn immer wird es jemanden geben, größer oder geringer als du. Freue dich deiner eigenen Leistungen wie auch deiner Pläne. Bleibe weiter an deiner eigenen Laufbahn interessiert, wie bescheiden auch immer. Sie ist ein echter Besitz im Wandel der Zeit. In deinen geschichtlichen Angelegenheiten laß Vorsicht walten; denn die Welt ist voller Betrüger. Aber dies soll dich nicht blind machen, denn Rechtschaffenheit ist auch vorhanden. Viele Menschen ringen um hohe Ideale, und überall ist das Leben voller Heldentum.

    Sei du selbst, vor allen Dingen täusche keine falschen Gefühle vor. Noch sei zynisch was die Liebe betrifft; denn trotz aller Öde und Enttäuschung verdorrt sie nicht, sondern wächst weiter wie das Gras. Höre freundlich und gelassen auf den Ratschlag des Alters, gib die Dinge der Jugend mit Anmut auf. Stärke die Kraft des Geistes, damit sie dich in plötzlich hereinbrechendem Unglück schütze. Aber beunruhige dich nicht mit Einbildungen. Viele Ängste sind Folge von Erschöpfung und Einsamkeit. Bei einem heilsamen Maß an Selbstdisziplin sei gut zu dir selbst. Du bist ein Kind des Universums, nicht geringer als die Bäume und die Sterne, du hast ein Recht hier zu sein. Und ob es dir nun bewußt ist oder nicht: Zweifellos entfaltet sich das Universum wie vorgesehen. Darum lebe in Frieden mit Gott, was für eine Vorstellung du auch von Ihm hast. Und was auch immer dein Mühen und Sehnen in der lärmenden Wirrnis des Lebens ist, bewahre den Frieden in deiner Seele.

    Trotz all ihrem Schein, der Plackereien und der zerbrochenen Träume ist diese Welt doch wunderschön. Sei vorsichtig. Strebe danach glücklich zu sein.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das habe ich erst letzte Woche meine Mutter gefragt. Sie ist 88 und weiß, dass sie bald sterben wird.

    Zunächst aber: Viele alte Menschen denken etwas reduziert, das hat mit Verkalkung, absterbenden Gehirnzellen etc. zu tun. Auch hat sich bei vielen alten Menschen der Horizont eingeengt; was im Irak passiert, ist nicht so wichtig wie die Frage, ob die Blumen gegossen wurden. Daher können wir nicht unbedingt Weisheiten auf dem Niveau des Dalai Lama erwarten. Aber vielleicht ist das Naheliegende tatsächlich wichtiger, und nur wir meinen immer, man müsse gedanklich hoch und weit hinaus.

    Meine Mutter jedenfalls sagte letzte Woche Folgendes:

    Kinder und Enkel sind das Wichtigste.

    Vor zwei Wochen äußerte sie sich über Menschen, die es vorziehen, ohne Kinder zu leben. Sie findet es schlimm. Am schlimmsten ist es, wenn die Frau gerne Kinder hätte, der Mann ihr das aber ausredet. Eine Frau ohne Kinder hat ihr Leben nur halb gelebt, sagt sie. Sie wird es später bereuen und den Mann dafür hassen.

    An Werten ist ihr das Wichtigste: Liebe, Recht, Ordnung. Vermutlich in dieser Reihenfolge, denn meine Mutter war immer liebevoll, aber manchmal (im guten Sinn) recht chaotisch.

    Noch vor einem Jahr war es meiner Mutter sehr wichtig, sich weiterzubilden, Bücher über Philosophie, Physik, Astrologie, Theologie etc. zu studieren. Sie glaubte an den Wert des Geschriebenen und hoffte, dadurch etwas über den Sinn des Lebens und unsere Aufgabe auf dieser Welt zu erfahren. Sie war in dieser Hinsicht gewissermaßen auf freidenkerische Weise religiös. Im letzten halben Jahr wurde ihr das Katholische zunehmend wichtiger, weil es Geborgenheit in der Gemeinde, Seelsorge und (vielleicht) das ewige Leben verspricht (wo man die vorher verlorenen geliebten Menschen wieder trifft).

    Hier merkt man, dass vieles, was alten Menschen wichtig ist, jüngeren vielleicht noch nicht so viel bedeutet. Es hängt von der Situation ab. Wenn ich weiß, dass ich bald sterbe, denke ich anders über das Jenseits nach, als wenn ich meine mid-life-crisis noch vor mir habe. Daher können wir nur bedingt von den gewachsenen Ansichten der Alten profitieren. Aber es mag helfen und uns anregen, unsere Peilungen etwas besser zu justieren.

    Was sie schlimm findet unnd noch vor einem halben Jahr mehrfach beklagt hat, ist, wie leichtfertig manche Politiker mit dem Feuer des nächsten möglichen Krieges spielen. Sie selbst hat zwei Weltkriege miterlebt, einige Verwandte und Freunde verloren, Ausbombung, Inflation, Flucht, Hunger mitgemacht. Sie fürchtet, dass die jüngere Generation (mit der Gnade der späten Geburt) keine Ahnung haben, mit welchem Grauen sie spielen. Sie hat anlässlich des Golfkrieges und des Irakkrieges gewütet: Wie können Menschen so dumm sein!! Solche Kriege schlagen Wunden bis in die dritte Generation!! Insofern ist sie von ganzem Herzen für den Weltfrieden (eben nicht so oberflächlich wie die beauty queens in Miss Undercover alias Miss Congeniality II). Und tatsächlich hat sich in jedem Fall herausgestellt, dass sie recht hatte - was all die klugen Leute, die vorher für solche Kriege argumentierten, ihr im Nachhinein zugaben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe dieses Alter zwar noch nicht erreicht, bin erst 63, antworte aber trotzdem auf deine Frage:

    1.) Entscheidungen auch aus dem Bauch heraus treffen

    2.) Spare in der Zeit, dann hast du auch in der Not nichts

    3.) Genieße dein Leben. sei positiv

    4.) Rede mit deiner Frau/Mann

    5.) Versuche deine Kinder zu verstehen

    6.) Achte und akzeptiere den Menschen

    7.) Du wirst fast immer die verkehrte Partei wählen

    8.) Versuche gesund zu bleiben

    9.) Nie wieder Krieg!!

    10.) Das letzte Hemd hat keine Taschen, gebe also mit der warmen Hand.

    11.) Bleibe Mensch!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Sie würden uns raten es nicht so zu machen wie sie es gemacht haben, aber dann machen wir andere Fehler und später fragen dann unsere Enkel was wir ihnen raten würden. Die Antwort, macht es nicht so wie wir. Hilft nicht wirklich.

    Gruß

    Franky

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaub, die Welt präsentiert sich für die ohne Internet, deshalb wirst du wahrscheinlich auch keine Antworten bekommen.

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