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Wie war es so in den 50ger Jahren?
In der Schule machen wir gerade ein projekt dazu.Leider kenne ich nicht so viele, die sich damit auskennen, bzw kann diese nicht fragen(da nicht erreichbar etc).
Wie war z.B Weihnachten in den 50gern?
8 Antworten
- erhardgrLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
1948-50 ging die Hungerzeit zu Ende.
Da ich 1950 mit 14 Jahren aus der Volksschule in einem oberbayerischen Dorf entlassen wurde und von meinem Lehrer auf sein früheres Lehrerseminar geschickt wurde, fing für mich eine goldene Zeit an. Ich kam in eine (kleine) Stadt, lebte in einem Schülerheim mit vielen anderen zusammen und konnte lernen ... Latein, Englisch, Geschichte, Literatur.
Es war die Zeit, in der es ständig aufwärts ging, allerdings auf nedrigstem Niveau (wirtschaftlich) beginnend.
Heligabend ging ich mit der Axt in den Wald, um ein kleines Tannenbäumchen abzuhacken für Weihnachten. Und es gab wenig Geschenke. 1951 bekam ich eine Armbanduhr, sonst meist ein Paar Schuhe. Ende 1953 kam mein Vater aus russischer Gefangenschaft zurück, als letzter Spätheimkehrer unseres Landkreises.
In dem Schülerheim zahlte ich bis zum Abitur 1957 im Jahr (!) 600.- DM für alles, Essen und Unterkunft. Wäsche schickte ich alle vier Wochen nach Hause.
Es war das Jahrzehnt, in dem ich am meisten gelernt habe. 1959 habe ich meine letzte Sprachprüfung an der Hochschule gemacht (Hebräisch) und bin nach Heidelberg ins Studium.
Ich habe später hinzugelernt, dass es in diesem Jahrzehnt auch große politische Probleme gab. Die Nazizeit musste aufgearbeitet werden. In der Schule hörten wir zwar genug darüber, aber es erschien uns damals schon weit weg. 1957, zum Abitur, ist mir mit Erstaunen klar geworden, dass die gesamte Zeit seit Kriegsende bis zum damaligen Zeitpunkt schon genau so lang war wie die ganze Nazizeit davor.
Aber an uns "Halbwüchsigen" (ein gräßliches Wort, das ich gehasst habe) ist das damals vorbeigeweht. Politisch und kritisch denken habe ich erst später gelernt.
Und 1954 wurde Deutschland unerwartet Fußball-Weltmeister. Das Wunder von Bern war das Ereignis des Jahrzehnts.
Meine Eltern hatten nie ein Auto, nie einen Kühlschrank, nie ein Telefon, nie einen Fernseher, nur alte geschenkte Radios und erst ab Ende1953 eine richtige Wohnung für uns allein.
Meine Brüder und ich sind noch heute anspruchslos und kommen mit wenigem zurecht. Und ich habe noch nie im Leben etwas auf de Teller liegen gelassen außer der Sülze bei Hering in Aspik.
- Poppy_I.Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich kann Dir nur vom Ende der 50er erzählen, denn da kam ich in die Schule.
Du kannst Dir nicht vorstellen, wie leer die StraÃen aussahen. Unser Nachbar hatte ein neues Auto, ein Goggomobil. Es war das einzige Auto in der ganzen StraÃe und hatte deshalb auch keine Parkprobleme.
Der Bäcker nebenan bekam immer Eis in Stangen geliefert. Die waren ca. 1 Meter lang, 20 cm breit und 13 cm dick. Kühlschränke gab es noch nicht.
In unserer Küche gab es die Speisekammer für Vorräte und im Winter stellte meine Mutter Wurst und Käse drauÃen auf das Küchenfensterbrett.
Wir hatten eine Waschmaschine. Die wurde von oben beladen und hatte einen Deckel zum Drauflegen. Man musste sie mit Wasser befüllen, sie heizte das Wasser auf und bewegte dann die Wäsche. Allerdings musste man die Wäsche dann durch eine Mangel drehen um sie auszuwringen. Danach wieder mehrmals neues Wasser zum Spülen. Danach auswringen mit der Mangel. Schon noch ziemlich anstrenged, das Ganze!
Wir Kinder mussten oft zum Kohlenhof in der StraÃe laufen und Kohlen oder Brikett holen. Unsere Wohnung hatte natürlich Ofenheizung. Am Morgen, wenn wir Kinder aufstanden war aber der Ofen schon an und die Kleidung zum Wärmen drüber gehängt.
Fernsehen gab es natürlich noch nicht, aber das Radio war immer an. Wenn es drauÃen dunkel wurde, trafen sich die jungen Leute im Hauseingang gegenüber. Dort unterhielten sie sich und sangen oft (ziemlich laut) die neuesten Schlager.
- Hans WalLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ja in den 50 Jahren begannen sich die Leute zu erholen von den Kriegsjahren. Man hatte wieder eine Arbeit, der ganze Aufbau der Wirtschaft kam in Schwung. Man war zwar noch Arm aber guten Mutes man bekam wieder etwas mehr zu Essen. Beim Fleischer hieà es bei der Wurst " darf es etwas mehr sein". Weihnachten da gab es auch mal wieder ein Fleisch zu essen aber die Geschenke waren meist für den Alltagsgebrauch abgestimmt. Eine neue Weste, ein paar Socken und für uns Kinder war das Spielzeug so angepasst das die Geldbörse nicht überfordert wurde. Verschiedene Geräte die heute im Haushalt sind waren noch nicht erfunden. Die Waschmaschine war noch eine Wäscherumpel, die Milch wurde mit der Milchkanne im Geschäft geholt, Kühlschrank war Anfang der 50 noch ein Fremdwort. Aber es gab für uns als Jugendlicher schon einen 5 Uhr Tee eine Tanzveranstaltung mit Livemusik könnte man mit dem Wert einer Disco vergleichen. Man begann Nachzudenken ob man sich von dem bereits Ersparten eventuell ein kleines Auto leisten könnte. Da gebe es noch so manche Erinnerungen hervorzuholen, denn vor 50 Jahren hatte ich meine Pflichtschule abgeschlossen.
- ?Lv 4vor 1 Jahrzehnt
Aufbruch ins Wirtschaftswunder: Im Nachkriegsdeutschland wird hart gearbeitet, man träumt von einer besseren Welt und einer erfolgreichen Zukunft.
Und tatsächlich geht es für viele Deutsche aufwärts: Sie fahren in Urlaub, gönnen sich erste Luxusgüter wie Kühlschränke und Fernseher und die amerikanische Kultur hält Einzug mit Exportschlagern wie Kaugummi, Petticoat oder Blue Jeans.
Rock’n’Roll wird zum Ausdruck des neuen Lebensgefühls für die Jugend. Man amüsiert sich wieder, geht ins Kino, ins Kabarett und feiert erste Partys. Und auch "Das Wunder von Bern" trägt zu einem neuen Selbstbewusstsein bei. Man fühlt sich wieder als Nation. Endlich!
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- LilaLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich kann Dir nur erzählen wie es bei uns war, denn Weihnachten wurde als Fest der Familie angesehen, da hatte man keine Besuche zu machen (GroÃeltern ausgenommen, aber meine wohnten zu weit weg).
Mit 3 Kindern konnten meine Eltern keine groÃen Sprünge machen, aber trotz bescheidener Geschenke (die vom Christkind gebracht wurden), haben sie das Fest für uns wunderschön gestaltet. Wir hatten immer nur ein kleines, aber gerade und dicht gewachsenes Bäumchen. Damit es gröÃer wirkte, wurde es auf einen Aufbau aus Apfelsinenkisten gestellt, den meine Mutter mit Bettlaken abgedeckt hatte (Motto: verschneiter Berg). Der Baum war mit bunten Kugeln, Holzfigürchen, und Lametta geschmückt und mit Engelshaar überzogen, wodurch das Licht der bunten gedrehten Christbaumkerzen etwas verschwommen wirkte.
Unter dem Baum waren unsere Geschenke ohne Verpackung auf den verschiedenen Etagen des "Berges" aufgebaut, z.B. saà zu jedem Fest meine Puppe in einem nagelneuen Kleid (von Mutter selbst genäht) da, meistens bekam ich auch ein Buch, das aufgeschlagen hingestellt worden war. Und jeder von uns hatte natürlich einen bunten Teller aus Pappe mit selbst gebackenen Plätzchen, Lebkuchen, Nüssen, einem ganz roten Apfel, einer Apfelsine und einer Mandarine nebst verschiedenen Leckereien aus Schokolade.
Am Nachmittag des 24.12. mussten wir immer ins Bett, weil wir abends länger aufbleiben durften (und damit meine Mutter in Ruhe den Baum schmücken und die Geschenke aufbauen konnte). Damit wir Ruhe gaben, setzte sich mein Vater zu uns, nachdem er das riesige Radio ins Kinderzimmer geholt hatte (wir hörten immer AFN, denn nur da konnte man in der Adventszeit schon Weihnachtslieder hören), und mein Vater erzählte uns Geschichten.
Zu Heiligabend gab es bei uns traditionell Kartoffelsalat mit Bratwurst, und zwar vor der Bescherung. Uns ist früher gar nicht aufgefallen, dass entweder Mutter oder Vater dann, wenn wir fast aufgegessen hatten, ins Bad musste und immer dann das Christkind klingelte. Wir rasten dann zum Weihnachts-(Wohn-)zimmer und bestaunten jedes Jahr aufs Neue den "schönsten Baum, den wir je hatten". Mein Vater setzte sich ans Klavier, und wir sangen erst mal Weihnachtslieder, dann durfte sich jeder seinen Geschenken widmen.
Jetzt bin ich richtig ins Schwärmen geraten!
Ich hoffe, Du kannst mit dieser Information etwas anfangen.
- vor 1 Jahrzehnt
Bundespräsident von 1949 bis 1959 ist Prof. Dr. Theodor Heuss (1884-1963)
Bundeskanzler von 1949 bis 1963 ist Konrad Adenauer (1876-1967)
Der staatlich festgesetzte Treibstoffpreis wird um 50% erhöht, der Liter Benzin kostet in der Bundesrepublik jetzt 60 Pfennig.
In einer an Bundespräsident Theodor Heuss gerichteten Neujahrsbotschaft stellen die drei westalliierten Hochkommissare in Deutschland eine Integration der Bundesrepublik Deutschland in eine europäische Gemeinschaft in Aussicht.
Die letzten "Sowjetischen Speziallager in der DDR" werden aufgelöst. Dort wurden seit 1945 echte und vermeintliche Nazi-Kriegsverbrecher ebenso interniert wie politische Gegner der SED, Jugendliche unter "Werwolf-Verdacht", Gegner der "Bodenreform" u. a.
Alle bisherigen Preissubventionen in der DDR werden aufgehoben. Dadurch erhöhen sich die Preise für Lebensmittel, Genussmittel, Haushaltswaren sowie für industrielle und handwerkliche Produkte um 15% bis 30%.
Max Petitpierre wird Bundespräsident der Schweiz.
Der Bundesrat der Schweiz beschlieÃt, die chinesische Regierung unter Mao Tse-Tung anzuerkennen.
In Polen werden die Grundlöhne und weitere Leistungen für die Angestellten des öffentlichen Dienstes um 5% erhöht. Gleichzeitig werden staatliche Subventionen auf Verbrauchsgüter abgeschafft, die sich dadurch erheblich verteuern.
Indien erklärt als erster Staat den Kriegszustand mit Deutschland offiziell für beendet.
In der DDR beginnt der erste 5-Jahresplan.
Neuer Bundespräsident der Schweiz wird Eduard von Steiger.
In Korea beginnt im Morgengrauen eine GroÃoffensive kommunistischer Einheiten. 300.000 Soldaten greifen entlang der Frontlinie am 38. Breitengrad Stellungen der UN-Truppen an.
In Ungarn werden Grundnahrungsmittel, Benzin und Ãl rationiert.
Zur Durchsetzung der paritätischen Mitbestimmung in der Montan-Industrie droht die IG-Metall mit Streik.
Konrad Adenauer wird an seinem 75. Geburtstag Ehrenbürger von Köln.
In New York City wird das Hauptquartier der Vereinten Nationen offiziell eröffnet.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden sind im Bundesgebiet 1.653.553 Menschen arbeitslos. Das sind 36.436 weniger als zum Jahresbeginn 1951.
Die neue Geschäftsordnung des Deutschen Bundestags tritt in Kraft. Sie sieht u. a. die Einführung einer Fragestunde für die Abgeordneten und die Zulassung der Presse zu öffentlichen Sitzungen vor.
Karl Kobelt wird Bundespräsident der Schweiz.
Die neue Verfassung Griechenlands tritt in Kraft und regelt die Verteilung von Grundbesitz neu.
Die DDR verweigert einer UN-Kommission die Einreis
Philipp Etter wird Bundespräsident der Schweiz.
Die Sowjetunion gibt der Volksrepublik China die Tschangtschun-Eisenbahn zurück.
Die DDR erklärt das neue Jahr offiziell zum Karl-Marx-Jahr.
Die Republik Malediven wird ausgerufen.
Einführung der EGKS-Abgabe, der ersten europäischen Steuer.
Die letzten 33 Betriebe der Sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG), mit Ausnahme der Urangruben Wismut-AG, werden an die DDR zurückgegeben und in Volkseigene Betriebe (VEB) umgewandelt.
Bundespräsident der Schweiz wird Rodolphe Rubattel.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung beträgt die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland z. Z. rund 1.288.000.
In Nordrhein-Westfalen wird die millionste Wohnung des sozialen Wohnungsbaus übergeben.
Bundespräsident der Schweiz wird Max Petitpierre.
Der deutsche Politiker und ehemalige Reichskanzler der Weimarer Republik, Joseph Wirth, stirbt in Freiburg im Breisgau.
Die ersten drei Divisionen der Bundeswehr werden unter das Kommando der NATO gestellt.
US-Präsident Dwight D. Eisenhower verkündet die "Eisenhower-Doktrin", eine Schutzgarantie der USA für Nahost-Staaten
Das am 5. November 1957 vom Deutschen Bundestag beschlossene Allgemeine Kriegsfolgengesetz tritt in Kraft.
Die "Römischen Verträge" über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) treten in Kraft.
Bundespräsident der Schweiz wird Thomas Holenstein.
Bundeskanzler Konrad Adenauer lehnt den am 10. Januar überreichten sowjetischen Entwurf eines Friedensvertrages mit Deutschland ab.
Das Berliner Abgeordnetenhaus wählt Willy Brandt (SPD) zum zweiten Mal zum Regierenden Bürgermeister. SPD und CDU bilden im neuen Senat eine Koalitionsregierung, so dass es keine parlamentarische Opposition geben wird.
- vor 1 Jahrzehnt
Das Weihnachtsfest in den 50ern war noch sehr traditionell ,
bis 1958 gab es in der DDR noch Lebensmittelkarten
( wurden kurz vor meiner Einschulung abgeschafft )
Elvis war unser Idol , wir trugen Petticoats , die Jungs enge Jeans , Rockn Roll war in , die Lehrer nervten - also bekamen sie in ihre Schulmilch Schlaftabletten oder Abführmittel ...
TV gab es noch nicht - wir lümmelten zu Dutzenden auf jeder Wiese - keinen störte es
und nun wird nicht mehr aus der Schule geplaudert ...
Wir Hippies , bzw. Flower Power -Kinder trampten durch die Lande - und fühlten uns wohl
Jetzt gehen wir auf die 60 zu , waren gute Eltern und sind brave Bürger , genau das werdet ihr auch mal sein