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War die "gute alte Zeit" wirklich so gut?

Oder handelt es sich eher um ein Geruecht?

Was glaubt Ihr?

Update:

ich meinte menschen die immer sagen "frueher war alles besser"

ob das nun das essen war (meine mutter behauptet zum beispiel immer, dass die wurst heute alle gleich schmeckt und frueher viel besser war)

manche behaupten,dass es frueher besser war, als die frau noch nichts zu sagen hatte und nur fuer kindererziehung und haus zustaendig war.

andere sagen, frueher war alles besser, weil die arbeitsplaetze gesichert waren und man noch mehr soziale leistungen bekommen hat (urlaubs und weihnachtsgeld). und die krankenkassen mehr bezahlten.

frueher war es noch besser, weil man als kind unbesorgt draussen spielen konnte und durch feld und wald streifen, waehrend man heute angst haben muss.

so gaebe es noch zig beispiele!

16 Antworten

Bewertung
  • .
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Die gute alte Zeit ist meiner Meinung nach einfach ein Produkt verschobener Wahrnehmung. Der Mensch behält eher die positiven Dinge und Ereignisse im Gedächtnis, während er die negativen verdrängt bzw. vieles im Rückblick auch nicht mehr so schlimm/schlecht/traurig erscheint wie man es zum damaligen Zeitpunkt empfunden hat.

    Dazu kommt natürlich auch die allgemeine Situation, in der man sich selbst befindet. Je unzufriedener man ist desto eher meint man, früher sei alles besser gewesen. Man neigt ja dazu, die Schuld am eigenen "Schicksal" immer woanders zu suchen als bei sich selbst. Und die unterschiedlichen Zeiten (damals - heute) sind da auch ein gern angenommener Faktor.

    Alle Zeiten haben ihr Gutes und ihr weniger Gutes.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es liegt in der menschlichen Natur, schlechte Erfahrun-

    gen zu verdrängen und es bleiben vielfach die an-

    geblich "guten alten Zeiten" in der Erinnerung haften.

    Noch in den 30er Jahren hatte kaum jemand einen

    - damals mit Eisblöcken betriebenen Kühlschrank -

    man konnte nur kleine Mengen verderblicher Lebens-

    mittel einkaufen - und elektrische Waschmaschinen

    hatten nur ganz wenige Leute -

    - geschweige denn einen elektrischen Geschirrspüler,

    ein motorisiertes Fahrzeug oder Telefon - diese

    heute selbstverständlich anmutenden Dinge waren

    für den Durchschnittsverdiener Luxus und nicht bezahlbar.

    Es gab noch viele alte Häuser mit auf dem Treppen.-

    absatz befindlichen "Gemeinschafts-WCs" oder

    noch schlimmer - ohne Wasserspülung. Bade-

    zimmer waren wenn überhaupt vorhanden -

    mit durch Kohle heizbaren Badewasser-

    Öfen ausgestattet, Gas- oder elektri-

    sche Backöfen fand man in größerem Umfang erst

    Mitte der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts in

    Neubauten, Zentral- oder Etagenheizungen als Selbst-

    verständlichkeit gab es nicht in heute gewohntem

    Umfang und das Heizmaterial mußte man fast jeden

    Tag aus dem Keller holen. Anfang der 20er Jahre des

    vorigen Jahrhunderts gab es viele Wohnungen

    ohne Elektrizität - mit Gasbeleuchtung. In den Schulen

    kam - gern und oft die Prügelstrafe wegen verhält-

    nismäßig geringfügiger Anlässe zur Anwendung

    - das Erziehungsprinzip stammte von Pestalozzi und

    der meinte "wer sein Kind liebt, der prügelt es."

    (Der Rohrstock gehörte zum Unterrichtsmaterial.)

    Und in den 20er/30er Jahren prügelten sich auch

    die Nazis und die Kommunisten auf den Straßen.

    Die "höheren" Schulen kosteten Schulgeld

    und Kinder von gewerblichen Arbeit-

    nehmern kamen selten aufs Gymnasium, weil

    die Eltern sich das nicht leisten konnten, ihre

    Kinder bis zum 18. Lebensjahr zur Schule

    gehen zu lassen. Die mußten mit 14 Jahren

    eine Lehrstelle suchen. Und die kostete

    damals womöglich auch noch Lehrgeld, später

    bezog ein kaufmännischer Lehrling etwa

    35 Reichsmark monatliches "Erziehungsgeld."

    Noch Anfang der 30er Jahre des vorigen

    Jahrhunderts gab es viele Pferdefuhrwerke.

    Flugreisen konnten sich nur Leute mit höherem

    Einkommen leisten. Die Inflationszeit nach dem

    1. Weltkrieg und die spätere Arbeitslosigkeit

    der 30er Jahre waren ebenso unangenehme

    Erfahrungen - auch der nun über 60 Jahre zurück-

    liegende 2. Weltkrieg (* und die Diktatur waren

    ganz gewiß keine "gute alte Zeit." Noch in den 60er Jahren, war der Samstag ein voller Arbeitstag.

    Noch 1858 arbeiteten 12.500 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren in preußischen Fabriken. Die 60-Stunden-Woche

    wurde erst vor dem 1. Weltkrieg abgeschafft-

    Die gesetzliche Kranken- und Rentenversicherungen

    wurden von Bismarck erst gegen Ende des 19. Jahr-

    hunderts eingeführt, und dienten bereits im 1. Weltkrieg

    als Kriegskassen - ebenso wie im 2. Weltkrieg

    und vor 50 Jahren begann die Plünde-

    rung des Rentenvermögens für andere Zwecke.(Siehe Quelle). Diese Plünderungem begannen in der ver-

    meintlich "guten alen Zeit." Die Zeiten waren

    schon immer schlecht.

    Es gab keine Antibiotika - die wurden erst gegen

    Ende der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts

    entwickelt (in Deutschland die Sulfonamide) und

    es starben viele Menschen an Erkrankungen, die

    heute verhältnismäßig leicht therapierbar sind.

    Viele starben an Diphterie oder sogar an Furun-

    kulose - Lungenentzündung war eine schwere, häufig

    tödliche Krankheit und dasselbe traf auf viele

    Kinderkrankheiten zu, die heute durch Impfungen

    vermeidbar sein können. Tuberkulose trat häufiger

    auf als heute.

    Das durchschnittlich erreichbare Lebensalter um

    1900 lag bei 55 bis 60 Jahren.

    Was soll da schon - verglichen mit heute - "die gute

    alte Zeit" gewesen sein? Viel "Gutes" gibt es über

    sie nicht zu berichten. Sie ist eine - vielleicht

    schöne? - Illusion. Das Essen besser? Vor rund

    60 Jahren verhungerte in Deutschland nach dem

    2. Weltkrieg so Mancher!

    Und sicherer? Durch "Feld und Wald streifen?" Um 1935 dauerte es lange, bis man einen Verbrecher faßte, der eine ganze Reihe von Kindern mit Blausäure um-

    brechte. Diebstähle, Einbrüche, Überfälle, Bankraub

    und sogar politischen Mord gab es in haarsträubendem

    Ausmaß

    Und Brandstiftung: 1938 brannten in Deutsch-

    land die Synagogen und Schaufensterscheiben

    wurden zertrümmert, ein aus Film und Theater sehr

    bekannter Schauspieler saß bedrückt in der S-Bahn

    und murmelte deutlich vernehmbar: "Es ist eine Schande,

    es ist eine Schande², und vor einer brennenden Syna-

    goge deutete ein Mann mit dem Zeigefinger auf eine mehr

    als 800 Jahre alte evangelische Kirche sagte: "Die als nächstes."

    Sein Wunsch ging dann bald in Erfüllung: Die brannte dann wenige Jahre später im Krieg, getroffen von Bomben

    und Brandbomben.

    Angst gab es auch - vor dem KZ wenn man zur falschen

    Zeit zu den falschen Leuten die richtige Meinung vertrat.

    Es kamen 50 Millionen Menschen um - es gab mehr

    als genug Angst - was soll damals "sicherer" gewesen

    sein?

    Quelle(n): (* http://www.myarticle.de/finanzen-versicherung/gesc... ".....Vorsichtige Schätzungen beziffern die staatlichen Entnahmen aus dem Topf der Rentenversicherung für Fremdzwecke auf etwa 500 Milliarden DM. Viele Kritiker geben diesen Fremdentnahmen die eigentliche Schuld am heutigen Rentenproblem......"
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Gute alte Zeit was gemütlicher und weit aus Stress freier als Heute.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube, wenn man die gute alte Zeit meint, spricht man davon, dass man besser mit den Nachbarn, Bekannten und teilweise auch Verwandten besser kommunizieren konnte. Man meint nicht, die Wäsche noch auf dem Waschbrett zu waschen, das Geschirr von Hand zu spülen, und kein Auto zu haben ect. Maria

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Jede Zeit hat so "ihrs". Neulich war ich in der Titanic-Ausstellung in Kiel und da kam für mich auch so ein Hauch von "guter alter Zeit" rüber, weil die sich damals so eine unglaubliche Mühe gegeben haben mit dem Schiff und der Ausstattung. Auch die Schicksale, die man da ahnen konnte, haben mich berührt. (Zum Beispiel der Zylinder und die Fliege, die sich jemand kurz vor dem Sterben noch mal angezogen hat, um so in die Ewigkeit zu gehen...)

    Naja, aber jede Zeit hat Gutes und Schönes und Beneidenswertes, was unwiderbringlich vorbeigeht (z.B. Pferdekutschen), aber auch richtig Blödes wie Krankheiten oder gesellschaftliche Zustände oder Sitten...

  • Laredo
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein, bei der "guten alten Zeit" handelt es sich fast immer um die Glorifizierung der Jugendzeit!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Sicher, abgesehen davon,

    dass die Menschen irgendwelchen Seuchen ausgesetzt waren,der Willkuer irgendwelcher hirnkranken Tyrannen,in zahllosen Kriegen dahingemetzelt wurden, keine Klimaanlage hatten und die Fernbedinung nicht erfunden war.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    "Die gute alte Zeit" das ist glaube ich relativ jeder hat da wohl für sich eine "gute alte Zeit" und da muß jeder für sich entscheiden ob sie besser war.

    Für die allgemein genannte gute alte Zeit gibt es auch verschiedene Zeiträume, manche gehen dabei bis ins Mittelalter andere meinen wieder die zeit vor und zwischen den beiden Weltkriegen.

    Was soll in der Zeit besser gewesen sein? Armut und Krankheiten waren weiter verbreitet als heute,

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Meine Jugend war gut, und der steckt nun mal "dort" fest.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Damals war alles besser. So habe ich auch frueher gedach. Das liegt am Bewustseinszustand. Die Zeit ändert sich. Heute kann man das als tatsache werten. Doch auch damals gab es Dinge die nicht gut war. Der Krieg z.B. war ein Fehler.

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