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HAL9
Lv 4
HAL9 fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 1 Jahrzehnt

Wie ist das Verhältnis Mensch zur Zeit?

Es sind nur die allzu naiven Menschen, welche glauben können, dass die Natur des Menschen in eine rein logische verwandelt werden könnte. Auch der vernünftigste Mensch bedarf von Zeit zu Zeit wieder der Natur, das heißt seiner unlogischen Grundstellung zu allen Dingen.

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)

12 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das Wort Z E I T stammt ursprünglich vom Wort Gezeiten ab. Auch das englische Time hört sich an wie Tide, Ausdruck für Ebbe und Flut, für die Wellen des Wassers, die kommen und gehen. Der See und die See waren zuerst da und wurden, um es einfach zu sagen, zur Mutter der Zeit und ihrer Schwester, der Seele. Auch im Niederländischen hat sich diese ursprüngliche enge Zusammengehörigkeit gehalten in den Worten Zee für die See und Ziel für die Seele. Wenn wir nicht meinen, nur das sei real und wirklich, was wir zählen, messen oder wägen können, dann kommen wir, geführt von unserer Sprache, der Wahrheit von Seele und Zeit um einiges näher.

    Die Naturwissenschaft hat es Albert Einstein zu verdanken, dass sie sich wieder klar darüber sein kann: Zeit ist nicht nur, was wir mit Uhren messen und Kalendern zählen. Albert Einstein hoffte, wir würden alle eines Tages Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als amüsante IIlusion erkennen. Übrigens, Kinder leben im zeitlosen Bewußsein.Wenn wir so weit sind, werden wir erkennen, dass Mensch und Zeit nicht zwei getrennte Dinge sind, sondern mit allem anderen ein Grosses Ganzes bilden. Vorläufig begnügen wir uns mit dem Gedanken, dass nicht wir die Zeit, viel eher die Zeit uns Menschen " erfunden " hat. Sie ist uns und allem Lebendigen eingeboren und wirkt ordnend auf die Materie und die Seele ein. Wir sind die Urheber der Sekunde, Minute und der Stunde und haben diese und jene Kalendersysteme geschaffen, die alle helfen sollen, den natürlichen Gegebenheiten und unserer Notwendigkeit gerecht zun sein. Verantwortlich sind wir aber vor allem für die Ansicht, dass die Zeit unabänderlich in einer Richtung von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft verläuft. Mit diesem Irrtum versperren wir uns den Weg zum Verständnis vieler fazinierender Phänomene. Auch die Vorstellungen, die wir uns über die Wiedergeburt machen oder über die Ewigkeit, die auf uns wartet, werden dadurch verzerrt. Die Zeit, die dem Ich zur Verfügung steht, ist beschränkt. Deshalb tut jeder gut daran, wenn er sie gleicherweise für die innere wie für die äußere Entwicklung verwendet. Jene, die alles auf die äussere Karte setzen, bringen es oft sehr schnell auf einen " grünen Zweig". Aber sie sind unfähig, die Früchte ihrer einseitigen Anstrengungen wirklich zu genießen. Kaum ist ein äusserliches Ziel erreicht, ist es schon selbstverständlich. Ruhelos muß bereits das Nächste ins Auge gefaßt werden. Ich bin noch nie einem erfolgreichen Menschen begegnet, der intensiv seinen Erfolg genoss, es sei denn, er hätte nicht ebensoviel Zeit für sein inneres Ringen aufgewendet und gelernt, gleichzeitig die Angst vor dem Tod und dem Leben zu überwinden. Wenn wir über die Zeit philosophieren, dürfen wie die Frage stellen,ob die Zeit auch da wäre und wirkte, wenn es keine intelligenten Lebewesen gäbe, die über sie nachdenken?

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    unterschiedlich, sehr unterschiedlich

  • vor 1 Jahrzehnt

    Der Mensch mißt die Zeit, ohne eigentlich recht zu wissen, was das denn ist, was er da mißt.

    Aber das scheint ihm gleich zu sein: er organisiert mit der Messung der Zeit Arbeitsabläufe, Termine, Fahrpläne ... Er verhält sich auch in dieser Hinsicht wie meistens: Sofern ihm etwas nützlich ist, benutzt er es - gedankenlos; und er schreckt nicht einmal zurück, seinesgleichen zu instrumentalisieren und einer "Logik" zu unterwerfen; fast bin ich geneigt, dies schon eine "Ideologik" zu nennen.

    Doch verhält sich der Mensch auch zu den drei "Zeitstufen": wie er sich zur Vergangenheit verhalten kann, hat Nietzsche eindrücklich in seinem Büchlein "Vom Nutzen und Nachteil der Historie für den Menschen" geschildert - kurz: er kann sie verherrlichen ("monumentalische Historie"), er kann sie sammeln und in Museen und Büchern aufbewahren ("archivarische Historie") oder er kann mit ihr kritisch verfahren.

    Die Gegenwart ist das Unbegreifbare: sie läßt sich niemals festhalten, kaum ist man sich ihrer bewußt, ist sie schon geflüchtet und der nächste Augenblick beobachtet uns.

    Und auf die Zukunft legt er entweder irgendwelche Heilserwartungen auf eine bessere Welt, sei dies nun eine jenseitige oder eine irdische, oder aber in der Zukunft droht der Weltuntergang, sei es, daß ein solcher dazu dient, in der Gegenwart Maßnahmen zu ergreifen, um diesen drohenden Untergang abzuwehren, sei es, daß es eh alles gleich ist, was wir tun, das Ende aller Dinge kommt unausweichlich auf uns zu.

    (PS: Was bedeutet ewige Wiederkehr des Gleichen? Nietzsche meint, sie bedeute die ständige Selbstüberwindung des Willens. Der Übermensch hat dies erkannt und in seine Weltdeutung eingeflochten - daher, könnte man sagen, braucht er die Zeit nicht mehr.)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    das ist vor allem und zuerst eine finanzielle Frage, nix anderes!

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Natürlich. Der Mensch ist nicht Logisch! War es nie und wird es nie sein. Es ist nicht nur von Zeit zu Zeit so, der Mensch lebt von seiner Natur und geht seinen 'natürlichen' Bedürfnissen nach. Der eine mehr und der andere weniger.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Zeit ist nicht die Zeit an sich sondern nur unsere Vergänglichkeit welche uns den Begriff Zeit bewusst macht.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    der Mensch lebt von und mit der Zeit. Fangen wir mit der Geburt an, der Reifeprozess dauert neun Monate. Wir werden bis zu ca. 80 Jahre. Wir durchlaufen eine Zeit des Lernen und Bilden, die begrenzt ist. Der Tag löst die Nacht ab. Der Winter kommt nach dem Sommer, immer in der Zeitordnung die vorgegeben ist. Alles ist begrenzt durch die Zeit. Ob wir sie nutzen, zu diesen oder jenen Dingen, das bleibt uns überlassen. Aber die Zeit läuft unerbittlich weiter.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    das dionysische und das apollinische sind gegensätze, die sich ergänzen. zu einem absolut wahren, guten und schönen ganzen.

  • Jess
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke, Zeit ist relativ. Mal schaut man auf die Uhr und es ist schon ne beträchtliche Zeit vorbei und dann wieder hat es gerade mal ne Minute gedauert und der Blick wanderte wieder auf die Zeiger. Schaut man auf die "Weltzeit", ist ein Menschenleben nur was ganz ganz Kleines...

  • mimi
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Mensch!!! Zur Zeit ist das Verhältnis im Argen ...

    lg bébé

  • Mack
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich [...] sind wir alle nur sterblich.

    Jean-Luc Picard

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