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paradox fragte in Politik & VerwaltungEinwanderung · vor 1 Jahrzehnt

Was finden da für Denkprozesse statt?

Egal wo wir sonst stehen, in einem Punkt sind wir uns doch weitgehend einig; Kinder verdienen einen ganz besonderen Schutz. Nun habe ich heute im DLF gehört, dass die Stadt Bonn städtische Kindergärten verpflichtend angewiesen hat, die Kinder möglicher illegaler Einwanderer zu melden. Anders ausgedrückt, Kindergärtnerinnen sollen Kinder denunzieren. Abgesehen davon, dass das kaum mit dem Berufsethos einer Kindergärtnerin vereinbar sein kann interessiert mich doch vor allem folgende Frage: Diese Anweisung kam ja nicht von irgendwelchen Maschinen, was also geht in Menschen vor, die so etwas anweisen? Manche von ihnen haben doch sicher auch Kinder, manche berufen sich auf ein christliches Weltbild und wirklich niemand kann sagen, er wüsste nicht, was er da unterschreibt. Sind das kleine Eichmänner, die "nur ihre Pflicht tun"? Oder ist das zu einfach? Und die Erzieher unter euch, wie würdet ihr mit einer solchen Anweisung umgehen? Nichtbeachtung könnte ja demnach zum Jobverlust führen?

Update:

@typhaon, hier werden die Kinder aber eindeutig als Mittel zum Zweck missbraucht. Es geht durchaus um die Kinder, die nämlich auch zu ihren Eltern gehören, das ist nicht zu trennen!

Update 2:

@PapavonMaus, Illegale kosten uns im Krankheitsfall überhaupt nichts, da sie nicht zum Arzt gehen können. Im Übrigen liegen sie uns auch nicht auf der Tasche, sondern werden ausgebeutet, da sie - wenn sie Arbeit haben - ihrem Arbeitgeber schutzlos ausgeliefert sind. Das Steuerzahlerargument funktioniert hier nicht.

Update 3:

@Michael K, sei mit deinem Urteil mir gegenüber nicht ganz so voreilig. Ich habe gefragt, mehr nicht. Ich habe nicht behauptet, dass das alles Eichmänner sind! Im Übrigen, all die, die das rechtens finden, ihr findet es in Ordnung, dass es über die Kinder geht? Gibt es denn da nicht möglicherweise Grenzen, oder sollte es das nicht wenigstens?

Update 4:

@Rike S, ja, laut diesem DLF-Bericht ist das wohl möglich. Wird aber aus Angst nur selten gemacht, was diese Kinder von vorherein auch in die Isolation treibt. Auf der Seite www.dradio.de lässt sich evtl ein Potcast diese Beitrages auftreiben, ist die Sendung "Aus Religion und Gesellschaft" vom 14.5.

Update 5:

@Scherbengericht, ich beziehe mich hier konkret auf den dritten Beitrag der Sendung "Tag für Tag. Aus Religion und Gesellschaft" von 14.5.2007 vormittags. Evtl. ist es möglich, die Sendung im Internet nachzuhören, bzw. das Manuskript nachzulesen, das weiß ich aber nicht sicher.

13 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Die Perversion des Geistes ist bei Stadtverwaltungen wie der in Bonn besonders weit fortgeschritten. Hier werden zwischenmenschliche Vertrauensverhältnisse auf eine widerliche, ja abartige Art und Weise zum Mißbrauch freigegeben.

    Es kann nur die Hoffnung geäußert werden, dass die Erzieherinnen diesen Grad an Obrigkeitsdenken nicht kennen, der sie dazu ver-führen könnte, dem Anliegen und Wunsch von verabscheuungswürdigen Vorgesetzten zu befolgen!

    Hier erinnet mich das Ganze an eine Schrift von Bert Brecht, wo (nach meiner Kenntnis die großartige Schauspielerin Therese Giehse auf Schallplatte) einen Text auf einer LP der DG vorliest, der in den Sphären des angeblich so verabscheuungswürdigen Nazi-Regimes - von der Denunziation von Eltern durch ihre Kinder berichtet!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es geht dabei doch nicht um die Kinder, sondern um die Eltern.

    Diese haben etwas illegales gemacht und das muss geahndet werden.

  • ?
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Erzieher sind verpflichtet, genauso wie alle anderen Menschen dieses Landes, strafbare Handlungen, die ihnen bekannt werden, zu melden! Dazu gehören viele Dinge wie Missbrauch, Gewalt, Körperverletzung usw. Logischerweise auch Straftaten, die unter das Aufenthaltsrecht fallen.

    Oder willst Du propagieren, dass eine Erzieherin darüber entscheidet, welche Straftaten sie für meldefähig hält und welche nicht?

    Dieses mit Eichmann, der verantwortlich für die "Endlösung" war und damit für Millionen von Toten, zu vergleichen, ist impertinent!

    Welche Denkprozesse finden da bei Dir statt?

    PS@paradox: Du fragst nicht nur, Du wertest auch! Daher interpretiere ich auch und werte auch! Das ist zwangsläufig und nicht persönlich, sondern an der Sache orientiert.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Habt ihr mal nachgedacht, was uns ein Asylbewerber (nur 2% werden anerkannt, aber kaum welche abgeschoben) und Illegaler, insbesondere bei Krankheit, in D kostet.

    Wieviele Einzelpersonen sind das ?

    Aber wievielen Familien in Entwicklungsländern könnten wir allein mit diesem Geld helfen ?

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das hat nichts mit denunzieren zu tun, schließlich wird niemand ungerechtfertigt angeprangert oder sonstiges. Es geht einfach nur daurm im Falle das die Eltern sich eigentlich nicht hier aufhalten dürfen natülirch diese Tatsache nicht ignorieren kann, so ist nun mal das Gesetz. Wenn es diese anweisung ni cht gäbe würde sich das mit Sicherheit bald rumsprechen und die Kinder regelrecht dazu mißbraucht werden einen Aufenthalt zu legalisieren, das kann ja auch n icht sinn der Sache sein, oder?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Oh je heisses Thema.

    Also ich arbeite bei einer Visaabteilung und ich lese und höre echt viel ,.wenn ihr wüstet.

    Nun was sagt ihr denn dazu ?

    Wenn, sogenannte Mütter aus dem Ausland sich ein Zutritt mit einer ach so netten Heirat aus lauter Liebe ,zu einem Menschen, ein Aufendthaltsrecht verschaffen, dauert doch wohl nur 2-3 Jahre die Ehe und sich dann scheiden lassen um dann doch wieder mit dem , noch im Ausland verbliebenen Partner wieder zusammen zu gehen !

    Diese Mütter oder Väter , Lassen die Kinder einfach so im Ausland ( ihr Geburtsland ) bei Verwandten , auf Jahre ALLEINE !!!!!

    Das ist dann also , OKAY.

    So viel zu den sogenannten lieben Eltern !!!

    Nein ich finde diese Anweisung sehr gut und auch richtig, denn es leben zu viel Ilegale Einwanderer in Deutschland, und darüber solltet ihr euch mal ein Kopf machen, weil Ihr seit es die , dafür zahlt !

    Nein , wer nicht legal einreist, oder ein Asyl aus Politischen Gründen bekommt , sollte gemeldet werden und auch abgeschoben werden, sowie auch die Kosten dafür tragen !

    So wie manche es sich denken geht es eben nicht mehr die Staatskassen sind leer und das Volk muss immer mehr zurück stecken und zahlen !

  • Bense
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Es geht ja nicht wie in Frankreich oder den USA darum, die Leute umgehend rauszuschmeißen. Außerdem sollte man dafür mal "illegal" definieren. "Illegal" gibt es in dieser Definition nicht, nur Personen ohne Aufenthaltsstatus.

    Ich finde es zumindest als einen guten Anfang wertzuschätzen, dass sich die Behörden wenigstens mal darum bemühen festzustellen, wer hier ohne Aufenthaltsberechtigung lebt. Dementsprechende Fürsorgemaßnahmen kann man ja dann einleiten. Zum guter letzt sollte man nicht vergessen, dass jeder Kindergartenplatz Steuergelder kostet und diese möglichst genau austariert werden sollten.

    Das mag einem zwar menschlich leid tun, aber wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat, der sich dazu entschlossen hat, Gesezte durchzusetzen. Genau so könnte man auch andere rechtsstaatliche Prinzipien anzweifeln.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich möchte gerne wissen, was du genau im DLF gehört hast.

    Wer einen Kindergartenplatz möchte, muss sich anmelden. Dabei muss man viele Fragen zum Wohnort, zum Aufenthalt, etc beantworten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Bonn anders ist. Es können also kaum Kinder "unterschlüpfen", die nun durch die Erzieher "entdeckt", "enttarnt" und "denunziert" werden.

    Bitte Quelle angeben, dann können wir vielleicht auch über das Grundsätzliche sprechen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe in Deinem Profil gelesen. Ich würde meinen, dass Du diese Denkprozesse nicht nachvollziehen kannst könnte eventuell damit zusammenhängen, dass Du diese Zeitung mit vier Buchstaben nicht lesen würdest. Offensichtlich sind Wertevorstellungen sehr unterschiedlich in unserer Gesellschaft. Und mich erschreckt das auch jeden Tag.

    Wäre ich Erzieherin oder Nachbarin oder Freundin oder oder solcher Kinder oder derer Eltern - ich würde das selbstverständlich nicht irgendwen melden. Wenn ich dafür meinen Job verlieren würde, dann wäre mein Arbeitgeber sowieso nicht der Richtige für mich.

  • ?
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    und was hat das mit kinderschutz zu tun? wohl eher mit einwandererschutz.

    egal ob 4 oder 38 oder 71 jahre alt, ich würd nie jemanden denunzieren.

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