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Ist eine bürgerliche Demokratie eigentlich auch ohne Kapitalismus denkbar?

Oder bedingt eins das Andere? Ich habe das bisher mehr oder weniger als eine Einheit gesehen, aber warum eigentlich? Der Kapitalismus gedeiht ja auch ohne Demokratie prächtig, wie sich an Diktaturen von Hitler über Franco bis Pinochet ablesen lässt. Aber geht das auch umgekehrt?

Update:

@gradytripp, der Faschismus ist antikapitalistisch und aus dem Sozialismus entstanden? Nee, man hat nur das Wort geklaut. Ansonsten schau dir Konzerne, wie die berüchtigten IG Farben an, das war Kapitalismus pur. Und die Wirtschaft hätte ihrerseits auch nie Geld locker gemacht, wenn Faschismus auch nur ansatzweise etwas mit Sozialismus zu tun gehabt hätte.

Update 2:

@de sade, die Frage ist nicht rhetorisch gemeint. Ich stelle sie, weil die Vorstellung ein für mich neuer Gedanke ist, wie gesagt, bisher war das für mich eher eine Einheit.

Update 3:

@tocktock, Proletariat? Löst sich das nicht ganz einfach auf?

Was den Faschismus angeht, der mochte sich antikapitalistisch gebärden, weil er natürlich versuchte, Großteile der Arbeiterschaft auf seine Seite zu ziehen, aber antikapitalistisch in seinem Wesen? Nein.

Update 4:

@Lieselotte Kuchenbrot, du beschreibst eine Zeit, in der das römische Kaiserreich fast die gesamte bekannte Welt regierte?

10 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    naja abschliessend beurteilen kann ich die Frage sicher nicht.

    Meine Gedanken dazu gehen in folgende Richtung:

    Eine Gesellschaft die auf Gewinnmaximierung fixiert ist wird zwangsläufig kurzfristig (- bitte beachten das 250 Jahre in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft ein Wimpernschlag sind) wirtschaftlich erfolgreicher agieren als eine Gesellschaft die auf Nachhaltigkeit und Ausgeglichenheit achtet. Daher erscheint es logisch das die heutige bürgerliche Demokratie mit der Marktwirtschaft alle anderen Gesellschaftsmodelle wirtschaftlich an die Wand drängt.

    Die Erfolge dieser Gesellschaft - Menschenrechte - Gleichheit vor dem Gesetz zum Beispiel sind m.E. auch sehr eindrucksvoll. Die Grenzen ungebremsten Wachstums allerdings loten wir gerade erst aus. Es gibt keine ernstzunehmenden BWL-Lehrsätze die auf einem 0- oder gar Minuswachstum beruhen. Allgemein versteht man darunter nur Stagnation und Rückschritt. Ob sich das irgendwann einmal ändert?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Klar, in kleiner Form wurde bzw. wird sowas in den israelischen Kibbuz praktiziert.

    Theoretisch ist sowas sicher auch als Staatsform möglich. Die Frage ist nur, ob man da aus kapitalistischer Sicht nicht gleich als Schurkenstaat gilt. Vor Alternativen hat der Kapitalismus ja Angst. :)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der Begriff Demokratie ist sehr vielfältig auslegbar. Ein System das jeder demokratisch empfindet wird es wohl nie geben. Kapitalismus bedingt keine Demokratie und auch nicht umgekehrt. das sind verschiedene Begriffe.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ja

    du kannst dir auch ein sozialistisches system vorstellen dass auf demokratie basiert. das geht auch.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    der nationalsozialismus war definitiv antikapitalistisch ausgelegt von der ideologie her. nur in der praxis wars vielleicht nicht so. im vergleich zum kommunismus war der fluchtpunkt allerdings ein anderer.

    eine andere frage meinerseits ist, ob bürgertum und demokratie wirklich so gut harmonieren, das hast du stillschweigend vorausgesetzt, weil die mehrheit im volk stellt ja immer noch das proletariat. das heißt, es ist politischer selbstmord fürs bürgertum, demokratie zu wollen.

    und zu deiner frage ganz konkret: nein, bürgertum und kapitalismus lassen sich niemals trennen, das ist das wesen des bürgertums, kapitalistisch zu sein. es ist ganz einfach seine primäre natur.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich wage eine Äußerung: Wie war die Gesellschaft kurz nach der Auferstehung von Jesus? Da gab es doch eine Gesellschaft ohne einen Kapitalismus, und es wurde eine Art von Kommunismus praktiziert, aber ohne die Auswüchse wie zur Zeit von Stalin. Es gab auch keine Hierarchie, folglich wahrscheinlich eine Demokratie. Das ist mal so eine Frage, die ich mir selbst stelle. Was meint Ihr dazu?

    Quelle(n): Kuchenbrot
  • pikas
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Das der Kapitalismus kräftig gedeiht sieht man ja am kommunistischen China!

    Ich meine es gibt keine Alternative zur (sozialen) Marktwirtschaft!

  • vor 1 Jahrzehnt

    zunächst: der faschismus ist an sich klar anti-kapitalistisch. ist schließlich auch aus dem sozialismus entstanden (sh. mussolini). Dass die faschisten doch so kapitalistisch gewirkt haben liegt daran, dass sie die wirtschaft brauchten, um ihre kriegsmaschinerie aufzurüsten.

    zur frage an sich: eine demokratie baut nunmal auf die freiheit und selbstentfaltung des einzelnen auf, und das schließt auch die wirtschaftliche betätigung mit ein.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke ja. Der Kapitalismus bedingt nicht die Demokratie. Wie auch?

    Ich finde das die beiden nicht unabdingbar zueinander gehören. Eher im Gegenteil!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Frage ist wohl eher rhetorisch gemeint. Die Anwort ist implizit schon in der Frage enthalten.

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