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A*n*n*a fragte in Gesellschaft & KulturSprachen · vor 1 Jahrzehnt

Frohn * Fron * Frohndienste * Frondienste?

1. Woher stammt der Begriff Frohn ( ursprünglich so geschrieben heute Fron )

2. Wann und wo wurde er ursächlich/erstmals verwandt...gibt es Ableitungen?

Wäre für Quellen dankbar und bitte kein Wiki, das stimmt hinten und vorne meist nicht ...danke

Update:

@Stephf...ja die Grimm...mir sowieso bekannt....mir ebenso in Lektüre und gar Schriftrollen ( weit vor dem spekulativen Kompromiss des Festschreibens jener symbioun-Verflechtung der Wurzeln ) ebenso keinen nachweisbaren Anspruch auf die Verwandtschaft mit der Ur-wurzel des heutigen Begriffes „Frau“ erschließt...schon gar nicht mit dem Beywort Dienst/e... so wie du, auch ich gespannt bin...aber vermute, dass es auch hier keine eineindeutige Klärung erfahren wird... oder hast du noch was aus den Ärmeln zu zücken? ( ich verlänger auf jedem Fall einmal)

@sterz, zu deinem Mail... nein, ich pflege hier keine Kontakte in jenes „Netzwerk“ zu integrieren oder laden....ich find auch so, was oder wer mich „anspricht“.

7 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    ach , sterz , du gutes cleverle , du bist ein Schatz ( aber nicht im Sinn von sketts,an. ) .

    Ich habe sofort an die Grimm gedacht , aber nicht gesucht .

    Danke

    Mir ist nach einiger Lektüre nicht klargeworden , wie sich die Bedeutungen von Frauendienst und Fro(h)ndienst abgrenzen lassen , noch was sie bedeuten können . "Verwirrt"

    Quelle(n): Und wie ist das mit : die Minne ist mir süsser Fron ? 13.März eintrag : nein , habe kein Ass im Ärmel , aber eine pik-7 , kreuz-9 und karo-Dame , keine treffenden (trumpfenden) Karten wirklich , ich will mich trotzdem im Umkehrschluss versuchen , sollte er auch meine vorherige Behauptung widerlegen . Wir haben heute das Gegensatzpaar Mann/ Frau . Bei der Anrede und bei Titeln besteht weiterhin das Gegensatzpaar Herr/Frau , früher ergänzt durch die Bezeichnungen Mann/Weib , erhalten haben sich die Geschlechtsbezeichnungen Männchen/Weibchen für Tiere , zur deutlichen Unterscheidung von Herrchen/Frauchen , das Geschlecht der Besitzer kennzeichnend .Auch gilt immer noch Freiherr/Freifrau . Mannes//Mensch/Mann ist aber keine Bezeichnung für das Geschlecht , sondern für die Art , wie Grimms das auch für ahd. frono nahelegen . Das Gegensatzpaar Herrchen/Frauchen ist dagegen heute unüblich , da Herr im Gegensatz zu Frau/Fräulein keinen Diminutiv erträgt , ich erinnere mich aber "Herrchen" bei Fontane gelesen zu haben . Gehen wir davon aus , daß frohn,vron,fron durch die zunehmende Land- und Besitznahme der Franken ( was durchaus Verniedlichungsform fronken , kleine , aber nicht geschlechtsspezifische "Herr"-schaft bedeuten kann ) durch die zunehmende Verwendung des Begriffs Herr verdrängt wurde , der dann in Analogie zum lateinischen zum Begriff Herrin umgebildet werden konnte . Gleichzeitig oder zeitnah wird frono dann deklinierbar wie ein echtes Adjektiv , wodurch im Sprachgebrauch eine weibliche Form auftritt , dieses von den Grimm stipulierte fraujon . Zunehmend wird fron dann in Zusammensetzungen mit Verpflichtungen verwendet , die sich auf alte "Herr"schaftsverhältnisse bezieht , die noch nicht die der Herren waren oder so wirken sollten , als seien sie schon immer so gewesen - Fronleichnam , frontanz , fronvogt etc. Das Wort erfährt also Bedeutungswandel zu etwas ähnlichem wie Zwang , Pflicht , Abgabe.....und genau da dürfte die Stelle sein , wo der jetzt wieder von seiner Adjektivität befreite Begriff selbständig für (Standes)-Personen weiblichen Geschlechts wird . Noch heute weigert sich das Sprachgefühl , den Begriff frauliches Geschlecht zu acceptieren - das passiert höchstens dem Stoiber , und er wird mit gutem Grund dafür verlacht . Das ganze sieht so furchtbar weit hergeholt aus , gäbe es da nicht eine Entsprechung bei den Possesivpronomen , die auffällig ist und dem deutschlernenden romanischen Muttersprachler Probleme bereiten kann . Es gilt: er (sing.) sein , seine , seines sie(sing) ihr , ihre , ihres sie(pl) ihr, ihre , ihres das heißt , für kollektiven Besitz oder Eigenschaft verwenden wir die gleichen besitzanzeigenden Fürwörter wie für weiblichen Besitz , ja wir verwenden sogar das gleiche Personalpronomen für männliche und weibliche und gemischtgeschlechtliche Kollektive , sie singular und plural . Ganz anders im französischen : il (masc.sing) sa , son , ses elle (fem.sing.) sa , son , ses ils , elles ( pl ) ses Von dort aus zu schliessen , das Lateinische kenne keinen Besitz von Frauen , sondern nur den Besitz an ihnen , ist nicht weit , wird auch durch historische Überlieferung bestätigt , nicht nur für die Römer . Umgekehrt zu schliessen , die von Caesar unter dem Begriff "Germanen" subsummierten und aus durchaus durchsichtigen Motiven von den Galliern unterschiedenen Völker hätten keinen kollektiven oder individuellen männlichen Besitz gekannt , sondern einzig weiblichen , erscheint heute sehr ungewöhnlich , wird aber auch durch einige geschichtliche Überlieferung gestützt . Beobachtet man demnach die Bedeutungsänderungen des Wortes frono im Rahmen der durch zunehmende Romanisierung/Helenisierung erfolgten Umverteilung des Besitzes über Jahrhunderte , so ist eine Abfolge ursprünglich weibliche Herrschaft/Besitz , dann gemischtgeschlechtlicher Besitz , schliesslich rein männliche Herrschaft anzunehmen , wie sie erst mit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Auflösung der bis dahin in Deutschland bestehenden weiblichen Adelsherrschaften zu Abschluss kommt , entsteht eine den geschichtlichen Änderungen parallele Kette , einschliesslich der Verwendung im pejorativen Sinn ,den Begriff Zwangsabgabe , Zwangsherrschaft auch als Herrschaft über - unterworfene - Frauen zu verwenden . Ja , ich weiss , ich hätte mir mehr Mühe machen können , und das ganze besser geordnet erst mal in Word geschrieben und nicht in diesem kleinen Quellfensterchen , und die Karten im Ärmel taugen kaum zum Bluffen , aber das hatte ich auch nicht vor !
  • perdü
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Etymologisch kommt der Begriff Fron aus dem althochdeutschen "frōn" und bedeutet soviel wie "(Besitz) der Götter".

    Historisch ist es ein Synonym für "fronden" (u.a. Achten, Diensten, Gehorchen) und ist ein Oberbegriff für alle Arten körperlicher Arbeit, die unentgeltlich geleistet wurden. Diese bezogen sich im Mittelalter nicht nur auf die heute bekannten Dienste der Unfreien. Vielmehr gab es auch "fronden" in Bezug auf Burg- und Deichbau sowie nahezu allen Belangen der Öffentlichkeit, um nur zwei der zahlreichen Beispiele zu nennen.

    Zu den Ableitungen fällt mir spontan nur das Schneeschippen der Hausbesitzer auf angrenzenden öffentlichen Wegen ein - das ist ja auch ein verpflichteter, unentgeltlicher Einsatz für die Allgemeinheit.

    Heutzutage wird nahezu alles über Abgaben und Steuern geregelt, wie etwa der Deichbauzulage für Häuslebesitzer an der Küste.

    Quelle(n): Duden, Etymologisches Wörterbuch Eugen Haberkern/Joseph Friedrich Wallach, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit (Tübingen/Basel 1995, 8. Auflage), s.v. "fronden".
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Fron -

    althochdeutsch frono "dem Herrn (Gott) gehörig" (Fronde, Scharwerk, Robot), bemessene oder unbemessene Dienstleistung, wurde zwangsweise und unentgeltlich für öffentliche oder private Berechtigte verrichtet.

    Vor den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts (Bauernbefreiung) war besonders die bäuerliche Bevölkerung mit Fron belastet.

    Der Anspruch auf Fron war mit dem Besitz eines Grundstücks (Gutsherr, Landesherr) verbunden. Geleistet wurde Fron teils als Spanndienste (Ackerbestellung, Baufuhren), teils als Handdienste (Ernte-, Drescharbeiten, Jagdfronden u. a.).

    Die Zahl der Frontage schwankte zwischen wenigen Tagen im Jahr und mehreren Tagen in der Woche.

    Quelle(n): 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG
  • Sterz
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    das Morphem "fron", das wir außer in "frönen" und dem ursprünglich damit synonymen "Frondienst leisten" nur noch im Namen des katholischen Feiertags "Fronleichnam" bewahrt haben, ist eine altdeutsche Genitiv- und Adjektivform zu mittelhochdeutsch "vrô/frô" ('Herr'), das wieder auf althochdeutsch "frao" zurückgeht, verwandt mit dem gleichbedeutenden gotischen "frauja" und altenglischen "fra" ist und eine indogermanische Wurzel *pro, pr 'vor' als Grundlage hat. Interessant ist, dass das Maskulinum "vrô/frô" (bis auf die erwahnten Reste) untergegangen ist, während sich die feminine Form ahd. frouwâ, mhd. frouwe 'Herrin' zum neuhochdeutschen "Frau" weiterentwickelt hat.

    EDIT

    @ Stephan f: (falls Deine Verwirrung echt ist - ansonsten bin ich auf Ironie reingefallen - macht ja auch nix):Frondienst ist die unbezahlte Arbeitsleistung der abhängigen Bauern anstelle einer Geldpacht für den Grundherrn. Frauendienst ist dagegen ein höfischer Begriff - ein Turnier oder sonst eine ritterliche Aufgabe, die vom Ritter der "vrouwe" seiner minne gewidmet ist.

    EDIT

    @A*n*n*a: äh, 'tschuldigung? Welches Netzwerk? Bin mir nicht sicher, wovon Ihr sprecht, oh edle vrouwe....

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Wort Frondienst kommt von mittelhochdeutsch vron, was etwa 'herrschaftlich' bedeutet; Frondienst meint also Herrendienst. Diesen mussten in der Feudalgesellschaft abhängige Bauern für ihren Grundherrn leisten. F. waren Zwangsdienste zur Bewirtschaftung des Herrenlandes durch die Pachtbauern, die erst mit der Bauernbefreiung abgeschafft wurden, aber schon vorher oft durch Geldleistungen abgelöst werden konnten

  • vor 1 Jahrzehnt

    Frondienste waren Dienstleistungen, die die Bauern für ihre Grundherren ableisten mußten. Sie mußten etwa die Felder, die der Grundherre für sich in Anspruch nahm und die er nicht an seine Bauern verliehen hatte, bewirtschaften. Das war deshalb besonders schlimm für die Bauern, weil sie gerade zur Saat- und Erntezeit auf ihren eigenen vom Grundherrn geliehenen Feldern reichlich zu tun hatten. Daneben mußten sie noch Abgaben an den Grundherren leisten. Der stellte seinen besitzlosen Bauern Land zur Verfügung, das sie für ihren eigenen Bedarf bewirtschaften durften. Außerdem gewährte er ihnen Schutz.

  • HAL9
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Du möchtest Quellen Anna, dann nimm die Bibel zur Hand. Bei Moses werden die Frondienste in Bezug auf das ägyptische Reich erwähnt.

    Ob jedoch meine Aussage oder gar die Heilige Schrift eine zuverlässige Quelle sind, sei dahin gestellt.

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