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freya fragte in Politik & VerwaltungRecht & Ethik · vor 1 Jahrzehnt

Warum sollte ich mich für irgendwas schuldig fühlen?

Denn wenn es nach den deutschen Geschichtsbüchern geht, dann haben heute vor 345, nee vor 7465, auch falsch, achja, vor genau 62 Jahren, die Russen das KZ Auschwitz befreit. Seit dem Tag sind alle Deutschen über Generationen hinweg schuldig, schuldig, schuldig und nochmals schuldig. Warum und wofür, das weiß man nicht so genau. Denn verbrochen hat man ja eigentlich nichts. Aber als Deutscher hat man in der BRD schon von Geburt an sozusagen einen Rieseneintrag im polizeilichen Führungszeugniss, von wegen kollektiver Schuld usw...

Nach dem Motto: Einer baut Mist und alle sinds gewesen. Das würde vielleicht auch erklären, warum der BRD-Pass die selbe Farbe hat, wie das polizeiliche Führungszeugniss. Erspart quasi die behördliche Nachfrage im Ausland: Deutscher? Aha, also schuldig. Ich bin diese Anschuldigungen und Anfeindungen echt langsam leid, aber bei der WM waren ja alle so "stolz".

25 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich fühle mich nicht schuldig, und das muß keiner, der nicht daran beteiligt war.

    Andererseits macht es mich nach all der Zeit, und immer wieder betroffen!!

    All die unschuldigen Menschen - vor allem könnte ich jedesmal losheulen, wenn ich an die Kinder denke, welche Qualen mussten sie erleiden....

    Ich finde, es ist das Schlimmste, was die deutsche Geschichte belastet, aber man verliert gerne auch andere Schuldige der Zeitgeschichte aus den Augen:

    Was ist den mit den Kreuzügen? Müsste sich die Kirche nicht auch heute noch schuldig fühlen? Wieviele Menschenleben hat die Kirche, im Namen Gottes auf dem Gewissen.

    Des weiteren: (Ich möchte die Deutschen von damals AUF KEINEN FALL freisprechen, aber) was ist mit Österreich??

    Die Hochburg der Nazionalsozialisten war die "Ostmark", also Österreich. Österreich stellte mit weniger als einem Zehntel der Bevölkerung des Nazi-Reiches fast die Hälfte aller Nazi-Obermörder: Rund 3 Millionen der 6 Millionen von den Nazis umgebrachten Juden wurden unter dem Kommando von Österreichern getötet.

    Trotz allem sollte sich JEDER betroffen fühlen, der an diese schrecklichen Verbrechen, die gegen die Menschheit begangen wurden, denkt.

  • silver
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Du sollst dich gar nicht schuldig fühlen.

    Man darf solche Sachen nur nicht vergessen, denn sie waren einfach schlimm, daran gibt´s nichts zu rütteln.

    Aus Fehlern sollte man lernen und ich denke, das wurde auch getan - obwohl es ja leider immer eine unbelehrbare Masse geben wird.

    Aber ich bin auch dagegen, sich solche Verhältnisse ein Leben lang "vorwerfen" lassen zu müssen, die passiert sind, als man selbst noch gar nicht existiert hat.

    Also: Erinnerung ist gut - Schuldigkeit nicht!

    Schwinge weiterhin stolz dein Fähnchen!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du bist nicht schuldig, ich bin auch nicht schuldig, genau wie alle Generationen, die nach dem Krieg geboren wurden. Im Gegenteil, von einigen Schwachköpfen abgesehen , sind alle entsetzt über das, was " die Deutschen " in der Welt angerichtet haben. Und damit sich so etwas Furchtbares nicht wiederholt, müssen wir davon wissen, damit man den Menschen nicht wieder solch krankhaften, übersteigerten Nationalstolz einreden kann, wie es damals geschah.

    Quelle(n): Fast alle Völker auf der Welt haben Massenmorde auf dem Gewissen, auch Amerika, das Land der "Freiheit".
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube Dir nicht. Denn niemand im Ausland hält die nachfolgenden Generationen für schuldig. So etwas ist mir nirgendwo passiert, auch und besonders unter Juden nicht.

    Sag uns deshalb mal aufrichtig, wer es denn war, der Dich für schuldig hält oder verantwortlich gemacht hat.

    Man ist immer nur für das verantwortlich, was man auch wirklich selbst verbrochen hat, und im Ausland weiß man das auch.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Du musst unterscheiden zwischen Schuld und Verantwortung.

    Natürlich haben die heute lebenden Deutschen keine Schuld mehr zu tragen, bis auf die wenigen Uraltnazis, die es noch gibt.

    Aber Verantwortung haben die Deutschen auch heute noch, denn man kann das nicht einfach abstreifen, was da passiert ist, weil es unsere Großeltern und Urgroßeltern gewesen sind, die da die Täter waren. Wir haben also die Verantwortung dafür zu sorgen, dass die Opfer mit Würde behandelt werden und dass sowas Ähnliches nie wieder passieren kann.

    Wenn man mit dieser Verantwortung richtig umgeht, dann braucht man sich nicht zu verstecken.

  • Windi
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Was für ein Bullshit.

    Du brauchst Dich nicht schuldig zu fühlen, und das zwingt dir auch keiner auf. Das ist dieses kollektive Sich-Selbst-Schuld-Einreden, was vor allem in den Schulklassen 8-10 stattfindet, wenn man das erste Mal mit der Vergangenheit des eigenen Landes konfrontiert wird. Glaub mir, gäbe es so guten Unterricht in USA, Frankreich, Italien, Spanien, Russland, etc. wie bei uns, hätten 90% der Weltbevölkerung ein schlechtes Gewissen ;-)

    Und genau das, was du zum Ausdruck bringst, nutzen dann nationalistische Gruppen für ihre Propaganda - was ich wiederum gefährlich finde.

    Jeder darf stolz sein, Deutscher zu sein. Unser Land hat Großartiges geleistet in den letzten 60 Jahren, und die Kultur unserer Regionen ist so alt wie Europa. Unser Land hat schöne Gegenden, eine florierende Wirtschaft, ein gutes Sozialsystem, etc. etc.

    Natürlich sind wir Deutschen in Sachen Ausländerrecht etc. stark unter Kontrolle. Aber das an sich ist ja nix schlechtes, besser einmal schärfer hingeguckt, als gar nicht.

    Keiner guckt uns blöde an, wir sind im Ausland beliebt wie kaum nochmal ein anderes Volk. Ich war vor vielen Jahren in Israel, und hatte dort Gelegenheiten, mich mit jungen Juden zu unterhalten. Dort ist kein normaler Mensch nachtragend uns gegenüber! Sogar meine Oma, die damals noch lebte, und dabei war, wurde überall freundlich empfangen, obwohl sie die Zeit erlebt hat.

  • ?
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich war damals auch nicht dabei und stimme Dir zu.

    1000% war das was passiert ist absolut Grausam und Menschenverachtend.Was mir auch sehr leid tut.

    Aber ich habe damit nichts zu tun.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es ist ein Teil unserer Geschichte, der Grausamkeit nicht einfach zu überbieten. Der Opfer gegenüber nicht zu vergessen, jeder sollte zumindest mal davon gehört haben. Aber die Schuld wird uns in der Schule und von Politikern eingeredet, denn der Staat zahlt immer noch für alles und jedes ab. Obwohl unser Staat auch verschuldet ist. Wenn es jedoch nicht gemacht würde, würden wir von anderen Staaten und Ländern wiederum schuldig gesprochen. Leider!!

  • ---
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Wir haben in der Schule jahrelang im Geschichtsunterricht beigebracht bekommen das wir uns schämen müssen. Und im anderen Unterricht zwar nicht so direkt, aber es war immer verpönt stolz auf sein Land zu sein.

    So kann man keine gesunden Menschen großziehen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt keine "Kollektiv-Schuld". Es gibt nur den Versuch,

    uns eine solche anzuhängen und wärmt deshalb die

    Behauptung auf, alle Deutschen hätten von den Ermor-

    dungen großen Stils gewußt. Ja, man hat sich nicht genug

    gegen die Verbrecher aufgelehnt. Daraus einen Vorwurf

    zu machen, heißt, das man keinen blassen Schimmer

    von dem raffinierten System hat, mit welchem sich

    der vorbestrafte Ausländer mit Hilfe von Komplizen

    12 Jahre lang an der Macht halten konnte.

    Als - sicher spät - ein Attentat wieder einmal (es gab

    eine ganze Reihe anderer Pläne Hitler zu beseitigen)

    mißlang, rächte sich der Diktator damit, indem er die

    an dem Versuch Beteiligten des 20. Juli 1944 ermor-

    den läßt: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/includes/me...

    (Zitat aus einem Bericht:)

    "In der Hinrichtungsstätte Plötzensee werden die Verschwörer und Mitlieder des Widerstands in Drahtschlingen langsam erhängt." Weiter:

    Hitler will die Männer "wie Schlachtvieh aufgehängt" sehen. Das wurde auf seine Anordnung gefilmt und

    er soll diesen Film in voller Zufriedenheit "genossen"

    haben.

    Das soll so grausam gewesen sein, dass die zwangs-

    weise Anwesenden in den ersten Reihen aufgestanden

    sind, damit die weiter hinten Sitzenden es nicht mit

    anzusehen bräuchten, berichteten Augenzeugen, die von

    "Fleischerhaken" berichteten.

    Das Überwachungs- und Spitzelsystem der NSDAP

    reichte bis in jedes bewohnte Gebäude hinein, über

    jeden einzelnen Deutschen wurden Dossiers mit Details

    über seine Verhaltensweisen geführt von den sogenann-

    tgen "Zellenwarten" der NSDAP: Leider sind die alle

    von den Leuten, die sie führten, im April 1945 vernich-

    tet (verbrannt) worden, so dass nur Wenige davon

    wissen.

    Jeder, der auch nur andeutungsweise wagte, Hitler

    und das Regime zu kritisieren, riskierte sein Leben.

    Man hat keine Ahnung davon, wie gefährlich

    jede Kritik am Regime der Nazis war..

    "So Manchem würden heute noch kalte Schauer über

    den Rücken laufen, wenn er wüßte, in welcher Gefahr

    er damals schwebte" erzählte mir eine Angestellte des

    Restitutionsamtes in Berlin, die Zugang zu den Gestapo-

    Akten des "3. Reiches" hatte.

    Es ist nur erstaunlich, dass heute sich kaum noch jemand

    darüber aufregt, dass Stalin in der Sowjetunion in ähn-

    licher Weise sein Volk terrorisierte. Auch er hatte

    seine Komplizen wie z.B. Berijan..

    Aber die "Gulags" (die russischen KZs) lagen im tiefen

    Sibirien, weit weg von jeder Zivilisation. Und deren

    Insassen wurden nicht von der "Roten Armee" befreit.

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