wieso schämen sich menschen, wenn sie arbeitslos sind?

Viele empfinden es erstmal als Versagen, zumindest, wenn nicht gerade die ganze Mannschaft mit entlassen wurde.. man ist wütend, ratlos und fühlt sich oft auch sehr isoliert, weil in diesen ersten Momenten ist es wirklich ein Gefühl, etwas wichtiges verloren zu haben.. denn wir sind so ein Völkchen, das sich und den eigenen gesellschaftlichen Wert über Leistung, Erfolg und Arbeit definiert..das muss erstmal weggesteckt werden.. heutzutage gehen diese verständlichen Gefühle fast nahtlos in Zukunftsangst über.. selbst bei Jahrzehnten in Arbeit reichen heute dank der fähigen Politik unseres Landes und ihrer Vertreter... 12 Monate um in Hartz IV zu rutschen und deine soziale Existenz geht fast komplett den Bach runter..

Liest du hier schon ne Weile mit? Dann weisst du noch einen Grund, warum sich manche Arbeitssuchende schämen.. weil es immer und überall ein paar Nullen gibt, die meinen, diese Menschen beleidigen und verachten zu können.. hier gehts ja auch noch so schön anonym...

Heutzutage gibt es nun wirklich keinen Grund sich zu schämen. Das Gefühl kennen auch nur die, die eigentlich arbeiten wollen.

Man fühlt sich dann eben einfach schrecklich nutzlos..Das kenne ich von unserem letzten Umzug, da war ich auch erst arbeitslos.

Weil sie von bestimmten Leuten runter gemacht werden ohne das sie gefragt werden warum sie arbeitslos sind

Weil viele das als Zeichen von Erfolglosigkeit sehen

Weil sie sich als arme Leute eingestuft fühlen, ohne eigene Schuld.

Ich denke, vor allem, weil in der heutigen politischen Diskussion oft alle über einen Kamm geschoren werden. "DIE Arbeitslosen"... die wollen doch gar nicht arbeiten, die stecken doch bloss das Geld ein, die könnten schon, wenn sie wollten, die strengen sich nicht genug an... endlose Liste von Zitaten und von Vorurteilen, die Viele auf sich einprasseln hören. Man wird dann so in einen Topf gesteckt mit denen, die vielleicht wirklich schlechte Beispiele sind, -sieht man ja immer wieder im Fernsehen.

Außerdem wird uns heute doch vermittelt, dass der nix ist, der nix schafft. Also: wenn du arbeitslos bist, biste nix mehr wert. Ist zwar falsch, aber wird heute oft so als Gedankengang verkauft.

Und dann die ganzen Fragen: wie lange bist de denn schon arbeitslos, kriegste genug Geld, biste auch schon auf Hartz IV, haste denn schon was, haste was in Aussicht, und was sagen die Kinder/Eltern/der Partner? ... also da wär mir auch nicht mehr wohl in meiner Haut!

Mein Vater war mal länger arbeitslos, als er noch in Arbeit war (ist schon Rentner). Das war für uns alle eine schreckliche Zeit. Man fühlte sich wirklich komisch, weil der "Ernährer der Familie" zuhause rumsaß und immer alle Bewerbungsschreiben zurückkamen, oder nur Absagen. Mein Vater hat darunter sehr, sehr gelitten und spricht noch heute ungern darüber.

Ich denke bei manchen ist immer noch im Kopf, wenn man arbeitslos ist, ist man asozial.

Man wird von der Gesellschaft als zweite Klasse Mensch abgestuft.

Wobei ich denke das sich dieses Bild durch die hohen Arbeitslosenzahlen schon gewendet hat.

Viele haben es akzeptiert das es nunmal so ist.

Daran erkennst du die Menschen, die gerne wieder Arbeit hätten, die anderen schämen sich nämlich nicht!

Weil sie dann von den anderen abgegrenzt und als schmarotzer bezeichnet werden. Wenn man dann wie gesagt abgegrenzt wird, dann wird man auch automatisch als "asozial" bezeichnet. Da würde sich doch jeder dafür schämen oder?

Und es gibt arbeitslose die sich nicht schämen, z.B. Leute die nur aus faulheit kein Bock auf arbeit haben. Solche Leute hasse ich aber.

also ich hab mich noch nie geschämt, wenn ich mal arbeitslos war.

Ich weiss nicht woher das bei den Leuten kommt...?

Vielleicht weil die Leute denken, das sie nur dann wer sind, wenn sie etwas leisten...?