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Face
Lv 4
Face fragte in GesundheitPsyche · vor 1 Jahrzehnt

Warum kann ich das Sterben eines Bewohners nach so vielen Jahren in der Pflege noch immer nicht verarbeiten?

Ich bin Altenpfleger und arbeite seit jezt fast 12 Jahren in meinem Beruf. Mir geht es Tagelang total beschissen, wenn ein Bewohner von mir stirbt. Ich weine dann viel und komme nicht in den Schlaf. Ich sehe wie ein alter Mensch keine Lust mehr am Leben hat, es auch mehrmals äussert. Habe das jetzt wieder erleben müssen. Der Bewohner war 91 Jahre alt. Ich mochte Ihne sehr und er mich auch (hatte ich das Gefühl). Ich habe mit Ihm die letzten Tage lange Gespräche geführt und gemerkt, wie er immer mehr körperlich und psychisch abgebaut hat. Habe noch Spässchen mit Ihm gemacht, so von wegen: Och kommen Sie, am Wochenede gehen wir beide auf die Piste und schauen nach den hübschen Frauen. Ich habe Ihm damit noch ein Lachen abgewinnen können. Heute Nachmittag komme ich zur Arbeit und er ist in der Nacht eingeschlafen. Ich kann das trotz der vielen Jahre in der Pflege immer noch nicht verarbeiten. Ich leider wie ein Hund. Bin ich zu sensibel für den Beruf? Gehe ich nicht daran kaputt?

Update:

@rolffine

Ich habe vom meinem Schatz ganz viel Stärkung und sie versucht mich immer aus dem Loch zu holen. Es klappt aber nicht so wie ich gerne möchte. Ich versuche mich abzulenken, aber irgendwie klappt es alles nicht so richtig.

Update 2:

@radioxy1974

Ja ich sage mir das auch immer. Ich bin auch froh, das er sich nicht qualen musste und friedlich eingeschlafen ist. Das ist das was mich dann wieder ein wenig aufbaut. Wenn ich so daran denke, dann schiessen mir wieder die Tränen in die Augen. Ich habe sehr viele Menschen sterben sehen und begleitet. Ich habe das Gefühl, das immer ein kleiner Teil von mir mitstirbt. Habe Angst das ich daran irgendwann kaputt gehe. Ich liebe aber meinem Beruf und die Arbeit mit meinen Leutchens. Ich mag nichts anders machen.

Update 3:

@Daniela

Es hilft mir aber schon darüber zu schreiben. Helfen kann mir bestimmt keiner 100%. Es tut aber gut zu lesen, wie andere darüber denken. Vielleicht haben auch andere Erfahrung damit gemacht.

Update 4:

@frimmelsim

Ich denke dabei kann die beste Ausbildung nicht helfen, mit Sterben und Tot umzugehen. Ich habe mich sehr oft uns umfangreich mit dem Thema befasst und durch Theorie lässt sich da gar nichts erlernen. Ich baue zu den Bewohnern eine Bindung auf und wenn du jemanden über Jahre betreust ist es wie ein enger Vertrauter. Ich denke ich muss mir wirklich Hilfe von aussen holen. Mir hilft schon das Schreiben hier. Das merke ich.

Update 5:

@all

Ich weiß im Grunde das Ihr alle Recht habt und ich werde auch in der Zukunft versuchen anders damit umzugehen. Ich sehe es für die Person als Erlösung und ich gönne es Ihnen von Herzen, nach einem erfüllten Leben gehen zu dürfen. Einerseits erfüllt es mich mit Freude in den letzten Stunden für Sie da zu sein. Anderseits ist es sehr schwierig für mich dann auch loszulassen und zu akzeptieren, das es der Wunsch von dem Bew. ist. Ich kann es verstehen wenn jemand nicht mehr mag, es aber zu akzeptieren fällt mir doch sehr schwer. Ich versuche durch Gespräche mit meiner Lebendsgefährtin meinen Kummer Luft zu machen. Ich habe dabei aber auch Angst sie zu belasten. Vielen Dank für euere lieben Antworten. Ich werde mir Gedanken machen, es anders und besser für mich und mein Umfeld zu gestallten.

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich bin auch Altenpflegerin, seit 22 Jahren im Beruf. Die ersten Jahre ging es mir genauso und auch heute kommt es mitunter vor das ich um einen Menschen mehr trauer als um andere. Ich habe irgendwann angefangen an meiner Einstellung zu arbeiten. Das solltest du auch dringend tun. Es ist Fakt das das Leben irgendwann zu ende ist. Die zu pflegenden haben ein langes Leben hinter sich und die meisten gehen die letzten Wochen sehr zufrieden an. Sie blicken auf viele Jahre zurück...schlimme und schöne Zeiten. Wenn sie dann sterben dann tun sie dies meist sehr zufrieden und dankbar endlich erlöst zu sein. Ich denke nicht mehr ...ach der arme Mensch...sondern...er hat es geschafft !! Sein Leben beendet ohne bitter zurückzublicken...er wollte das Ende...Das Ende von Zerbrechlichkeit, Schmerzen und Immobilität. Wie bitter ist es doch für die meisten Pflegebedürftig zu sein und wie Glücklich und Dankbar sind sie das durch uns ein Lachen und gute Gespräche m��glich waren. Wir können nie sensibel genug sein !! Begleiten und Gehen lasse. Lass sie gehen....!! um dann wieder für andere der letzte Wegbegleiter zu sein. Markante Persönlichkeiten, an die man sich auch nach Jahren noch erinnert wird es immer geben und das ist auch gut so. Du solltest die Ruhe finden und auch ausstrahlen das es in Ordnung ist das sie gehen, dann haben es alle leichter.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich will dich nicht beleidigen oder dir zu nahe treten aber ich fürchte wie ich mir das bei dir momentan vorstelle fürchte ich wirst du schon bald deine erste kur antreten...

    ich denke nicht dass du zu sensibel bist ich bin auch ein sehr emotionaler mensch aber mir geht das sterben von patienten kaum nahe...

    ich denke dein problem liegt in der ausbildung...vll war deine ausbildung in bezug auf umgang mit tod und sterben nicht gut...

    es gibt bei uns beim roten kreuz in der ausbildung immer sehr viele die "ganz cool" sind nach aussen hin emotionslos tuen und nach der ersten reanimation oder auch nur nach dem ersten anblick einer leiche den job an den nagel hängen weil sie damit WIRKLICH nicht umgehen können...

    du machst das ganze schon 12 jahre also bist du ein mensch der die stärke besitzt die last des jobs zu tragen nur musst du lernen besser damit umzugenen...kümmer dich um supervising oder such dir selbst einen guten therapeuten mit dem du daran arbeiten kannst mit dem tod und dem sterben der patienten besser umzugehen...vll hilft es dir auch mit patienten zusammen über den tod zu reden und sie "aktiv" zu begleiten anstatt ihrem verfall zuzusehen....

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich vermute mal in Deinen 12 Jahren wird das nicht Dein erster Sterbefall gewesen sein. Daß Dir auch mal der Tod eines Patient nahegeht hat m.M. nach nichts mit Unprofessionalität zu tun. Es ist normal, mehr noch: es ist positiv: He, Du bist keine "Betreuungsmaschine" (die auch keiner haben will) - Du gehst auf Leute ein, unterstützt sie, begleitest sie. Wunderbar. Und in diesem speziellen Fall: versuch' mal die positive Seite zu sehen: Du hast diesem Menschen die letzten Stunden versüßt - er ist - wie Du selbst geschrieben hast - mit einem Lächeln entschlafen - dank Dir. Du solltest stolz sein darauf. Und so weitermachen - denn offensichtlich nimmst Du Dir Zeit und schenkst Aufmerksamkeit - und das ist es, was für diese Menschen am Wertvollsten ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich wünschte mir, du würdest mich dereinst pflegen, falls es meine Frau nicht könnte. So viel Empathie ist selten. Du darfst das als Gabe Gottes ansehen, die für Dich allerdings auch zum Problem zu werden scheint. Deinen Beruf liebst Du offensichtlich, doch Du zweifelst, Du könntest zu sensibel dafür sein. Nicht, wenn Du Dir helfen lässt. An Deinem Arbeitsplatz müsste es Angebote geben, psychologische Betreuung oder Supervision. Scheue Dich nicht, sie zu nutzen. Dann kannst Du die Arbeit wie bisher leisten, mitfühlend, mit Humor.

    Um jemanden zu trauern, den Du lange gepflegt hast, ist verständlich, denn für Dich sind Patienten nicht einfach Nummern, Du baust eine Beziehung zu ihnen auf. Du hast Glück, an einem Arbeitsplatz zu sein, der das erlaubt. Der Tod gehört aber zu Deinem Beruf. Vielleicht musst Du über Dein Verhältnis zum Tod nachdenken, das weiss ich nicht, kann es nicht wissen.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Weil Du menschlich geblieben bist? Ich hoffe, nicht. Dein Job ist sicherlich nicht einfach.

    Aber, der Mensch ist eingeschlafen, Du hast ihm Freude bereitet, indem Du für ihn da warst . Mehr kannst Du nicht tun. Oft kann ein Fremder sogar mehr für einen Sterbenden tun als die Menschen die ihn gekannt haben....

    Als meine Großmutter starb, war eine Pflegerin anwesend. Meine Oma konnte wegen eines Schlaganfalles nicht mehr richtig sprechen. Sie verlangte nach einer Kerze. Wir, die Verwandten, hätten das mit Sicherheit nicht verstanden, denn meine Oma war absolut nicht romantisch veranlagt. Die Pflegerin konnte sie verstehen, weil sie sie eben nicht kannte und ihr den Wunsch erfüllen.

    Du siehst, Deine Anteilnahme ist wichtig für den Sterbenden. Du hast ihm geholfen, einen Weg zu gehen, den er auf jeden Fall hätte gehen müssen, und Du hast es ihm erleichtert. Du kannst trauern, aber Du warst die wichtige Person, die ihm geholfen hat.

    Als meine Mutter starb, war ich bei ihr. Und ich habe hinterher gehört, dass Erstickende nie so friedlich sterben, wie meine Mutter gestorben ist. Das hat mich sehr getröstet.

    Freue Dich, daß Du für ihn da warst!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Was bist du für ein netter sensibler und mitleidiger Mensch. Du hast diesem alten Herrn viel mitgegeben auf seinem Weg. Von daher bist du schon an der richtigen Stelle und am richtigen Ort mit deinen Talenten. Aber was fehlt DIR in deinem Leben? Finde es heraus, wenn nicht alleine dann mit Hilfe.

    Wünsche dir alles Liebe und Gute.

  • vor 1 Jahrzehnt

    hallo..also ich denke es ist auf keinen fall der richtige beruf für dich..du bist eine sehr sensible seele, das ist zwar gut, jedoch merkst du ja selber das es dich fertig macht. Du steigerst dich viel zu sehr in gewisse dinge hinein, ohne auch die andere seite zu sehen..dieser mensch hat sein leben gelebt, und ob du jetzt kaputt gehst an seinem tod oder nicht, ändert nichts daran, ich denke auch das dir das bewusst ist..der tod ist einfach im leben und du musst damit umgehen..ich würde dir raten eine andere arbeit zu mache, vielleicht könntest du eine umschulung machen..ich weiss wovon ich rede, denn ich arbeite selber mit toten menschen..ich sehe tag täglich leichen und damit musst du einfach umgehen können, wobei es bei dir eher das gefühl von verlust ist..klar kannst du traurig sein, es kann dir leid tun, jedoch darf es nicht soweit gehen das es deinen gesammten alltag durcheinander bringt..vor allem darf es deiner arbeit nicht schaden, ich bin mich sicher, das du es auf dauer nicht mehr aushalten wirst, und du solltest eine therapie mache, eine verhaltenstherapie, du lernst dort mit deinen ängsten umzugehen..lass dich nicht runter reissen, du musst für das leben stark sein, sonst kommst du nicht weit..

  • vor 1 Jahrzehnt

    Du solltest fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Es ist gut, das du trauerst, es ist einfach nur menschlich. Gut, wenn der Tod keine Routine für dich geworden ist. Lasse dir helfen, dein Beruf ist viel, viel härter als jeder andere Job.......

    Ich glaube es ist ganz wichtig, privat einen Ausgleich zu schaffen, ein schönes Hobby um auf andere Gedanken zu kommen, einen lustigen Freundeskreis aus anderen Berufen.......

    Quelle(n): War 11 Jahre im totalen Schichtdienst..........
  • vor 4 Jahren

    Das kann Dir niemand pauschal beantworten, da mußt Du schon in Deinem Stall nachfragen. Es hängt von den Kosten ab, die das Pferd verursacht und von den Vorstellungen des Besitzers. Wir zahlen bei united statesfür Vollpension, täglichen Weidegang und eine field mit Außenpaddock 275,- €. Dazu kommt dann Schmied, evtl. Tierarzt, Kraftfutter, Versicherungen und Ausrüstung. Eine RB zahlt bei united statesim Schnitt a hundred,- €/Monat. Allerdings bin ich da sehr flexibel. Ich habe seit 3 Tagen ein Mädel, daß sich für RB an meinem Zweitpferd interessiert. Sie reitet intestine, scheint zuverlässig, ist great lieb mit dem Pferd, hat aber leider kein Geld. Wenn sich mein erster Eindruck von ihr bestätigt, werde ich ihr das Pferd kostenlos überlassen, denn eine gute und zuverlässige Hand ist mir wichtiger als Geld. Worüber ich echt schmunzeln mußte: Dein Pferd läuft barfuss, das heißt aber nicht, daß es nicht regelmäßig eine Behandlung durch den Schmied oder Hufpfleger benötigt. Ohne Beschlag ist das natürlich günstiger, aber trotzdem brauchst Du einen Hufschmied. Vielleicht solltest Du Dich vorher noch ein wenig über Pferdehaltung und -pflege kundig machen ;-) Wie Fairy schon geschrieben hat, wird Dir der Reitlehrer wohl kaum ein Schulpferd als echte RB überlassen, da es ihm dann im Unterricht fehlt. Da wird es wohl eher zu einer paintings "Zwischenregelung" kommen, sprich, Du darfst das Pferd pflegen, aber es wird dennoch weiterhin als Schulpferd eingesetzt. Ich glaube nicht, daß Dir hier jemand schlüssig weiterhelfen kann, diese Dinge kannst Du abschließend nur mit dem Besitzer klären. P.S.: Ein Reitlehrer, der behauptet, Du seist "zu weit für ein Pferd" erscheint mir nicht sonderlich kompetent. So einen Unsinn habe ich selten gehört. Wenn Du tatsächlich mehr kannst als das Pferd, dann wäre es doch eher sinnvoll, Dir beizubringen, wie guy das Pferd weiter ausbildet! Selten so einen dämlichen Spruch gehört. Aus Deinen ganzen Beschreibungen würde ich rapid dazu tendieren Dir zu sagen, Du sollst Dir einen anderen Stall suchen, in dem die Pferde ordentlich behandelt werden und wo ein kompetenter Reitlehrer arbeitet. Und: Decken kann guy auch waschen ;-)

  • vor 1 Jahrzehnt

    Meine Hochachtung, wenn Du nach so langer Zeit immer noch leidest, wenn ein Pflegefall von Dir stirbt.

    Aber, Du solltest etwas mehr Abstand gewinnen, um Deiner selbst willen.

    Daß Menschen, die fast 1 Jahrhundert gelebt haben, sterben, ist normal, damit muß man sich abfinden.

    Vielleicht solltest Du Psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, um das ganze besser zu verarbeiten.

    Ich wünsch Dir viel Glück dabei.

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