Warum sagt eigentlich jede Generation: "Früher war alles besser"?

Ist doch logisch. Vor einigen Jahren ist man noch viel unbedarfter und damit auch unbesorgter durch die Weltgeschichte gewandert. Mit dem Alter kommt dann nicht nur die Sorge um Taschengeld und Freundin, sondern ganz andere Last hinzu. Und schon sehnt man sich nach früher :-)

Weil sich in der Erinnerung vieles verklärt und wir dazu neigen, unangenehme Dinge zu verdrängen.

Eine Psychologe könnte dir das sehr gut erklären. Unser Gehirn hat die interessante Veranlagung Dinge die positiv behaftet sind in den Vordergrund zu stellen und negative Erfahrungen mit der Zeit zu verdrängen. Somit überwiegen die positiven Aspekte, desto länger die Zeit zurückliegt in der dies geschehen ist. Daher war früher alles besser. Und desto früher, desto besser.

"Heute ist die gute, alte Zeit von morgen." - Karl Valentin (1882-1948)

"Früher war alles besser" - der Spruch holt jeden ein. Gnadenlos packt er genau dann zu, wenn man es am wenigsten erwartet und er erwischt auch die, die sich absolut davor gefeit wähnen. :-)

Wie mich. Was hab ich mich früher über diesen Satz aufgeregt! Was hat er mich gestört! Ich habe den Menschen unterstellt, sie könnten nicht mit der Zeit gehen, sie wären unflexibel u. wenn der Spruch in Zusammenhang mit der Jugend kam, habe ich meine Generation verteidigt ("Wir sind nicht so schlecht, wie ihr uns macht. Bei euch wars auch nicht besser. Denkt doch mal an die negativen Dinge ..." - Kommt das jemandem bekannt vor? *lach*)

Tja, irgendwann vor ein paar Wochen wurde ich dann selbst eingeholt von der guten, alten Zeit. Absurderweise hats mich beim Fernsehen erwischt und mir entfleuchte die Aussage: "Ach, war das schön früher, als es nur fünf Programme gab. Richtige Gassenfeger waren da dabei. Filme, die man gesehen haben MUSSTE, um in der Schule mitreden zu können. Und dann die großen Samstagabendshows!"

So, jetzt bin also alt geworden. Der Schock sitzt tief *lol*. Einen Spazierstock brauche ich noch nicht, die Rheumasalbe zum Glück auch noch nicht, aber ich muss höllisch aufpassen, an der nächsten Kreuzung ("Veränderungen sind positiv" od. "Veränderungen sind per se negativ") richtig abzubiegen. :-)))

Man schwelgt eben gerne in Erinnerungen. Man klammert unangenehme Dinge gerne aus. Man verklärt gerne.

Und es war nicht besser damals - einfach nur anders.

Man beachte einfach mal Karl Valentins Geburtsdatum - der Spruch ist wirklich so alt wie die Menschheit selbst (wahrscheinlich stammt er von Adam, der zu Eva sagte: "Früher war alles besser" - *lach*) - aber man hüte sich davor, jene zu verurteilen, die sich zu der Aussage hinreißen lassen. Denn, wie gesagt, irgendwann erwischt es jeden. Ausnahmslos jeden.

:-)

Weil wir vergessen. Jeder der zurück denkt gibt heute den "Alten" recht. Aber als Kind/Teenie waren die "Alten" einfach nur nervig mit ihrem ganzen Erziehungsquatsch.

Ein Spruch, so alt wie die Steinzeit!

Ich denke, weil man die schlechten Sachen von früher einfach verdrängt.

Erzählt mir heute ein 60 jähriger, dass zu seiner Schulzeit noch Zucht und Ordnug herrschte und Kinder mehr Respekt vor allem hatten....kommt mir die Prügelstrafe in den Kopf.

Ich glaube kein Kind empfand dsas früher als angenehm und ich denke es war meist auch nur aufgesetzter, vorgespielter Respekt um der Strafe zu entgehen.

JEDE Generation hat mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und viele Dinge wiederholen sich sicherlich auch.

Vor 20 Jahren gab es z.B. auch reichlich Arbeitslose in Deutschland, doch es wird oft hingestellt als sei es ein Problem der " Neuzeit"

ich sage das auch immer,vieleicht weil ich da jünger war,kann sein,woll

Sprich doch mal mit einigen alten Menschen über die Vergangenheit. Sie wissen viele lustige und schöne Geschichten zu berichten, aber das ist auch der Knackpunkt, denn die weniger schönen Geschichten haben sie sich nicht gemerkt, die will sich ja auch keiner merken.

Alte Tagebücher lesen kann hierzu aber sehr aufschlußeich und interessant sein...

Das nennt man selektive Alzheimer..

Der Mensch würde untergehen, wenn er sich an alle schlechten Dinge erinnern würde. Darum sortiert das Gehirn automatisch die schlechten Dinge im Leben aus. (Ausnahmen bestätigen die Regel) Und so wird schnell vergessen, dass man 1938 noch kein Telefon hatte und an Masern gestorben ist.

Meine Eltern haben vergessen, wie schmerzlich es ist, als Kind in der Schule geprügelt worden zu sein. Heute finden sie, dass einem Kind so ein "Klaps" mal nicht schaden würde.

Und ich vergesse häufig, wie schwierig das Zusammenleben mit meinen Geschwistern war. Heute haben wir ein Super-Verhältnis und ich habe oft wenig Verständnis für die Probleme die meine Kinder mit ihren Geschwistern haben.

Und außerdem.... Diese Respektlosigkeit der Jugendlichen... Das hätte sich meiner Zeit keiner getraut... ;-)