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Wie sieht ein Virus aus?

Ich habe bis jetzt noch kein Bild von sagen wir mal von einem Grippe-Virus gesehen. Gibt es irgendwo Bilder von unterschiedlichen Viren mit "Namen"?

4 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort
  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Tabakmosaikvirus wirst Du in jedem Bilogie-, Biochemie-, oder medizinischen Buch finden.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ja die gibt es! Die berühmtesten sind Fotos von Bakteriophagen, , zb T4, bakterienfressende Viren. Foto siehe link

    gib mal bei goggle bakteriophagen +fotos ein...830 Treffer

  • vor 1 Jahrzehnt

    Zu denn Bilder noch etwas in Textform

    Als Virus (Singular: das Virus, umgangssprachlich auch: der Virus; Plural: Viren; von lat. virus „Schleim, Saft, Gift“) bezeichnet man in der Biologie genetische Elemente in Form von Nukleinsäuren, die als Fremdbestandteile in Zellen von Lebewesen („Wirtszellen“) unabhängig von deren eigenen Nukleinsäuren mit Hilfe der Replikationseinrichtungen dieser Zellen repliziert werden. Virus-Nukleinsäuren sind entweder Desoxyribonukleinsäuren (DNA) oder Ribonukleinsäuren (RNA). Bestimmte Viren befallen Zellen von Pflanzen, Tieren inklusive Menschen, Pilzen oder anderen Eukaryoten. Viren, die Bakterien als Wirte nutzen, werden Bakteriophagen genannt. Eine typische Virusinfektion bei Säugetieren ist eine zyklische Allgemeininfektion oder eine Lokalinfektion an den Atemwegen oder am Darm.

    West-Nil-VirusInhaltsverzeichnis [Verbergen]

    1 Schreibweise der Virusarten

    2 Merkmale

    2.1 Lebewesen?

    3 Entwicklung

    4 Verschiedene Virentypen

    4.1 Behüllte Viren

    4.2 Unbehüllte Viren

    5 Vermehrung

    6 Variabilität

    7 Anpassung

    8 Virologie

    9 Humanpathogene Viren und Viruskrankheiten beim Menschen

    9.1 Behüllte Viren

    9.1.1 Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA

    9.1.2 Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA

    9.1.3 Einzel(−)-Strang-RNA-Viren = ss(−)RNA

    9.2 Unbehüllte Viren

    9.2.1 Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA

    9.2.2 Einzelsträngige DNA-Viren = ssDNA

    9.2.3 Doppelsträngige RNA-Viren = dsRNA

    9.2.4 Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA

    10 Therapie mit Viren

    11 Problem der Entwicklung antiviraler Medikamente

    12 Kontroversen

    13 Siehe auch

    14 Literatur

    15 Weblinks

    Schreibweise der Virusarten [Bearbeiten]

    Der offizielle internationale, wissenschaftliche Name eines Virus ist die englischsprachige Bezeichnung, nach der sich stets auch die international gebräuchliche Abkürzung richtet, wie bei Lagos bat virus (LBV). Diese Abkürzung wird unverändert auch im Deutschen verwendet. Folgerichtig lautet die Abkürzung für die deutsche Virusbezeichnung Lagos-Fledermaus-Virus ebenfalls LBV. In den englischen Virusnamen wie zum Beispiel bei West Nile virus werden normalerweise keine Bindestriche benutzt und das Wort Virus im Unterschied zum Deutschen kleingeschrieben. Der Bindestrich taucht im Englischen nur bei Adjektiven auf, also bei Tick-borne encephalitis virus oder Avian encephalomyelitis-like virus.

    In der Deutschen Sprache werden die Namen der einzelnen Virusarten jedoch immer mit Bindestrich geschrieben, also West-Nil-Virus, Hepatitis-C-Virus, Humanes-Herpes-Virus, Lagos-Fledermaus-Virus, Europäisches-Fledermaus-Lyssa-Virus und so weiter. Zusätzliche Nummern bei einzelnen Subtypen werden jedoch im Englischen wie auch im Deutschen nicht mit einem Bindestrich angebunden, wie bei Europäisches-Fledermaus-Lyssa-Virus 1 (EBLV 1), Herpes-simplex-Virus 1 (HSV 1), Humanes-Herpes-Virus 1 (HHV 1) und bei anderen.

    Der männliche Artikel ("der Virus" anstelle von "das Virus") ist indes nur in bezug auf Computerviren korrekt.

    Merkmale [Bearbeiten]

    Aufbau von VirionenViren kommen sowohl als Nukleinsäure in den Wirtszellen als auch als freie Partikel außerhalb von Zellen vor. Letztere Erscheinungsform ist für ihre Verbreitung geeignet.

    Ein Viruspartikel außerhalb von Zellen bezeichnet man als Virion (Plural Viria, Virionen). Virionen bestehen aus einem Nukleinsäuremolekül, das im Gegensatz zur Virenform von einer Proteinhülle (Kapsid) umgeben ist. Das Proteinkapsid kann unterschiedliche Form haben, zum Beispiel ikosaederförmig, isometrisch, helikal, geschossförmig.

    Bei einigen Virenarten besitzen die Virionen außer einer Proteinhülle noch weitere äußere Bestandteile, zum Beispiel eine Lipoproteinhülle. Solche Viren, die dann vorübergehend bis zum Beginn der Replikationsphase auch eine Lipoproteinhülle aufweisen, werden behüllt genannt. Viren ohne diese Lipoproteinhülle bezeichnet man als unbehüllt. Virionen hingegen sind also immer behüllt, manchmal jedoch doppelt, mit einer Lipoproteinhülle zusätzlich zum Kapsid.

    Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel, denn ihnen fehlen sowohl Ribosomen wie auch Mitochondrien. Daher können sie selbst allein keine Proteine herstellen, keine Energie erzeugen und sich auch nicht selbst replizieren. Im Wesentlichen ist ein Virus also eine Nukleinsäure, auf der die Informationen zur Steuerung des Stoffwechsels einer Wirtszelle enthalten sind, insbesondere zur Replikation der Virus-Nukleinsäure und zur weiteren Ausstattung der Viruspartikel (Virionen). Wenn Viren einmal ihre Wirtszellen verlassen haben, stellen sie in der Regel rasch jegliche Aktivität ein.

    Viren sind deutlich kleiner als Bakterien, jedoch etwas größer als Viroide. Unterscheidbare Variationen von Viren nennt man Serotypen.

    Lebewesen? [Bearbeiten]

    Ob Viren als Lebewesen bezeichnet werden können, ist abhängig von der Entscheidung für eine der unterschiedlichen Definitionen von Leben (siehe unten: Kontroversen). Eine einzige, unwidersprochene und damit allgemein anerkannte Definition diesbezüglich gibt es bislang nicht. Daher findet sich auch unter Wissenschaftlern keine Einigkeit in der Beantwortung dieser Frage. Hinsichtlich der Einordnung von Viren zu den Parasiten bestehen ebenfalls verschiedene Ansichten. Ein Teil der Wissenschaftler betrachtet sie als solche, da sie einen Wirtsorganismus infizieren, um seinen Stoffwechsel für ihre eigene Vermehrung zu benutzen. Diese Forscher definieren also Viren als obligat intrazelluläre Parasiten (Lebensform, die zwangsläufig nur innerhalb einer Zelle ein Parasit ist), die aus einem Genom, einem Kapsid und eventuell einer Membranhülle bestehen und zur Replikation eine Wirtszelle benötigen. Das bedeutet, dass Viren zwar spezifische genetische Informationen besitzen, aber nicht den für ihre Replikation notwendigen Synthese-Apparat.

    Entwicklung [Bearbeiten]

    Viren sind vermutlich später als andere Lebewesen (falls man Viren zu den Lebewesen zählt) entstanden, da sie auf letztere angewiesen sind. Entstehungsmechanismen lassen sich im Zusammenhang mit Plasmiden oder Transposonen verstehen. Für eine späte Entstehung spricht auch, dass Viren, die Eukaryoten befallen, das alternative Splicing der Eiweißsynthese nutzen. Dementsprechend besitzt ihr Erbgut variante Introns und Exons.

    Verschiedene Virentypen [Bearbeiten]

    Die Größe von Viren liegt zwischen 10 nm und 400 nm. Damit sind fast alle Viren nur unter dem Elektronenmikroskop erkennbar. Eine Ausnahme bilden Pockenviren, die unter dem Lichtmikroskop als kleine Partikel sichtbar werden, ebenso das erst 2003 entdeckte Mimivirus, mit 400 nm (eine Untersuchung von 2004 nennt den Wert 800 nm) das größte bisher bekannte Virus. Zum Vergleich: Tabakmosaikvirus (300 nm), Bakteriophagen (200 nm), Herpesviren (200 nm), Masernviren (180 nm), Tollwutviren (180 nm), Grippeviren (100 nm), Adenoviren (90 nm), Rötelnviren (80 nm) und Poliovirus (25 nm). Die Struktur der Proteinhülle, und damit die Virusart, kann u. a. nach Kristallisation durch Röntgenbeugung entschlüsselt werden. Das Gewicht bei Viren der Pockenschutzimpfung beträgt nach einer Messung amerikanischer Forscher 10 fg. Es ist allerdings noch (2005) umstritten, ob es sich um einen Virus oder eine höhere Stufe von Leben handelt.

    Nach ihrer Erbinformation unterscheidet man zwischen DNA-Viren und RNA-Viren. Die für den Menschen sehr bedeutenden Retroviren, wie beispielsweise HIV, sind RNA-Viren. Die Erbinformation kann einzelsträngig oder doppelsträngig, segmentiert oder unsegmentiert, und linear oder zirkular sein.

    Behüllte Viren [Bearbeiten]

    Die Lipidhülle stammt von der Wirtszelle und dient zur Tarnung vor dem Immunsystem. Umhüllte Viren sind besser geeignet, chronische oder latente Infektionen hervorzurufen (wie zum Beispiel HIV, chronische Hepatitis B, C oder D, oder Herpes). Sie werden aber leicht deaktiviert, wenn die Hülle austrocknet oder chemisch durch Seife oder Gallensäuren angegriffen wird. Deshalb werden umhüllte Viren meist durch Tröpfcheninfektion übertragen und infizieren dann den Atemtrakt (Lokalinfektion). Manche erzeugen von dort aus auch eine zyklische Allgemeininfektion (Kinderkrankheiten: Masern, Mumps, Röteln, Ringelröteln, Drei-Tage-Fieber, Windpocken). Manche werden sogar nur durch mehr oder weniger direkten Blutkontakt übertragen. Dabei spielt dann auch die Replikationsrate eines Virus (Viruslast), also die Zahl der Kopien pro Milliliter Blut, eine Rolle. Hepatitis B ist ein sehr stark replizierendes Virus, hier können Blutspritzer auf der scheinbar intakten Haut genügen, um durch Mikro-Läsionen einzudringen. HIV wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Bei Hepatitis C dagegen ist selbst das sehr selten, es wird unter anderem durch infizierte Spritzen übertragen.

    Unbehüllte Viren [Bearbeiten]

    Hüllenlose Viren können sehr umweltstabil sein und sowohl Austrocknung als auch Desinfektionsmittel überstehen. Hygienische Maßnahmen, wie beispielsweise Händewaschen oder Putzen, dienen hier eher dazu, möglichst viele Viren wegzuschwemmen. Teilweise lässt sich Übertragung innerhalb eines Haushalts aber kaum vermeiden. Hüllenlose Viren werden deshalb leicht per Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion übertragen und infizieren den Darm, meist als Lokalinfektion, seltener als zyklische Allgemeininfektion (zum Beispiel Poliovirus). Sie bleiben nicht chronisch.

    Siehe auch: Virusklassifikation und Virus-Taxonomie

    Vermehrung [Bearbeiten]

    Ein Virus selbst ist zu keinen Stoffwechselvorgängen fähig, daher braucht es Wirtszellen zur Fortpflanzung. Der Replikationszyklus eines Virus beginnt im Allgemeinen, wenn sich ein Virion an eine Wirtszelle anheftet (Adsorption) und sein Erbmaterial, die Nukleinsäure, ins Zellinnere bringt (Injektion). Wenn das Virion vollständig von der Zelle aufgenommen wird, muss es vor der Replikation erst von seinen Hüllen befreit werden (uncoating). Das Erbmaterial des Virus, seine Nukleinsäure, wird anschließend in der Wirtszelle vervielfältigt und die Hüllproteine sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile der Virionen werden anhand der Gene des Virusgenoms ebenfalls von der Wirtszelle synthetisiert (Replikation). So können in der Zelle neue Viren gebildeten werden, die als Virionen freigesetzt werden, indem entweder die Zellmembran aufgelöst wird (Zell-Lyse, lytische Virusvermehrung), oder indem sie ausgeschleust (sezerniert) werden (Virusknospung, budding), wobei Anteile der Zellmembran als Bestandteil der Virushülle mitgenommen werden.

    Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau des Virus-Genoms in das des Wirtes. Dies ist der Fall bei temperenten Viren, wie zum Beispiel dem Phagen Lambda.

    Die Auswirkung der Virusvermehrung auf die Wirtszelle nennt man Zytopathischer Effekt. Es gibt verschiedene Arten des zytopathischen Effekts: Zelllyse, Pyknose (Polioviren), Zellfusion (Masernvirus, HSV, Parainfluenzavirus), intranucleäre Einschlüsse (Adenoviren, Masernvirus), intraplasmatische Einschlüsse (Tollwutvirus, Pockenvirus)

    Variabilität [Bearbeiten]

    Höher organisierte Lebewesen haben per Rekombination bei der geschlechtlichen Fortpflanzung eine sehr effektive Möglichkeit der genetischen Variabilität besonders in Richtung einer Umweltanpassung und damit Weiterentwicklung ihrer jeweiligen Art entwickelt. Virionen beziehungsweise Viren zeigen als überdauerungsfähige Strukturen, die für ihre Vermehrung und damit auch Ausbreitung auf lebende Wirte angewiesen sind, ohne geschlechtliche Fortpflanzung allein mit ihrer Mutationsfähigkeit eine mindestens ebenbürtige Möglichkeit für eine genetische Variabilität.

    Dabei ist es dann letztlich unerheblich, dass diese Mutationen im Genom der Viren im Grunde zuerst auf Kopierfehler während der Replikation innerhalb der Wirtszellen beruhen. Was zählt, ist allein der daraus für die Arterhaltung resultierende positive Effekt der extremen Steigerung der Anpassungsfähigkeit. Während Fehler dieser Art zum Beispiel bei einer hochentwickelten Säugetierzelle zum Zelltod führen können, beinhalten sie für Viren sogar einen großen Selektionsvorteil (siehe dazu Evolution).

    Kopierfehler bei der Replikation drücken sich in Punktmutationen, also im Einbau von falschen Basen an zufälligen Genorten aus. Da Viren im Gegensatz zu den höherentwickelten Zellen nur über wenige oder gar keine Reparaturmechanismen verfügen, werden diese Fehler nicht korrigiert.

    Sonderformen der genetischen Veränderung bei Viren werden beispielsweise bei den Influenza-Viren mit den Begriffen Antigendrift und Antigenshift (genetische Reassortierung) dort genau beschrieben.

    Anpassung [Bearbeiten]

    Unabhängig von den bislang unentschiedenen Gesichtspunkten passen sich Viren im Laufe der Evolution einem speziellen Lebewesen oder auch mehreren Arten als seinem Wirt zunehmend an, um ihn nicht durch die Krankheitsfolgen zum eigenen Nachteil zu zerstören. Durch diese Anpassung wird die entsprechende Art zu seinem Reservoirwirt beziehungsweise Hauptwirt. Die Schädigung seines Reservoirwirts ist für ein Virus selbstverständlich kein erwünschter Effekt, da er zur eigenen Vermehrung auf diesen angewiesen ist. Die dennoch beim Reservoirwirt ausgelösten Symptome sind Nebeneffekte der Infektion, also im Grunde nicht beabsichtigt und eher als ein Unfall anzusehen.

    Ist ein Virus besser an seinen Wirt angepasst, ist also seine Chance größer, sich weiter zu verbreiten, denn von einem solchen Virus wird der Wirt nicht mehr so häufig im Verlauf einer akuten Krankheitsphase getötet. Für den Fall, dass der Wirt nunmehr nicht sofort wirksame Antikörper entwickelt, welche das Virus abtöten, kann das Virus den Wirt viel länger für seine eigene Vermehrung benutzen, wobei es hiermit die sogenannte Infect and persist-Strategie anwendet.

    Ein an einen bestimmten Organismus noch nicht oder nur wenig angepasstes Virus verfolgt dagegen die sogenannte Hit and Run-Strategie, bei der der infizierte Organismus auch im Verlauf einer akuten Krankheitsphase meist getötet wird. Allerdings wird diese Strategie auch von an den Wirt besser angepassten Viren angewendet, gegen die der Wirt sehr schnell Antikörper entwickelt, welche das Virus eliminieren. Entscheidend zur Definition einer "Hit and run"-Infektion ist allein, dass ein Wirt den betreffenden Viren nur während einer sehr kurzen Zeit für die Vermehrung (Replikation) zur Verfügung steht und auch nur einmal von der selben Virusart, beziehungsweise dem selben Virusstamm oder Subtyp infiziert werden kann.

    An der Höhe der Letalität der von einem bestimmten Virus bei einem infizierten Organismus ausgelösten Erkrankung kann man demnach erkennen, ob das Virus sich schon an diesen Organismus - und dieser eventuell auch an das entsprechende Virus - angepasst hat oder nicht. Deshalb können aus menschlicher Sicht auch alle Viren dahingehend unterteilt werden, ob sie sich schon an den Menschen (und der Mensch vielleicht auch an sie) angepasst haben und er daher auch für sie ein Reservoirwirt darstellt oder nicht.

    Zu den an den Menschen angepassten Viren zählt man beispielsweise die Humanen-Papilloma-Viren, die Herpes-simplex-Viren, das Epstein-Barr-Virus und alle Erkältungsviren.

    Zu den noch nicht an den Menschen angepassten Viren gehören unter anderm das Marburg-Virus, die Ebola-artigen Viren, das Mokola-Virus (siehe auch: Tollwut) und das Humane-Immunodefizienz-Virus HIV (siehe auch: AIDS).

    Virologie [Bearbeiten]

    Die Virologie (von lateinisch virus „Gift“ und griechisch logos „Lehre“) beschäftigt sich mit Viren, deren Eigenschaften und Vermehrung, sowie mit der Prävention und Behandlung von Viruserkrankungen.

    Die erste bekannte Anwendung des Wissens über Viren findet sich bereits 1000 Jahre v. Chr. in China. Dort wurde der Schorf der Wunden von Pockenkranken, welche die Krankheit überlebt hatten, zu Staub gemahlen und inhaliert, um vor Pocken zu schützen (impfen). Im Jahre 1796 benutzte Edward Jenner ein ähnliches Verfahren, um den 8-jährigen James Phipps gegen Pocken zu impfen.

    Die moderne Virologie nutzt vor allem molekularbiologische und molekulargenetische Untersuchungsverfahren und beschäftigt sich mit der Gestalt und Größe, dem Aufbau, der chemischen Zusammensetzung und dem Nachweis von Viren, des weiteren mit ihrer Vermehrung, ihrer Übertragung und ihren krankheitsauslösenden Eigenschaften. Erforscht werden auch die Wechselwirkungen der Viren mit ihren Wirtszellen. Die Virologie versucht ferner, die Vielzahl der existierenden Viren zu klassifizieren.

    Siehe auch: Virusinfektion - Virostatikum - Prion

    Humanpathogene Viren und Viruskrankheiten beim Menschen [Bearbeiten]

    Beim Menschen können eine Vielzahl von Krankheiten durch Viren verursacht werden. Allein diese humanpathogenen Viren sind hier hinsichtlich Genom und Behüllung klassifiziert und in ihrer Taxonomie nach ICTV aufgelistet.

    Behüllte Viren [Bearbeiten]

    Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA [Bearbeiten]

    Familie Poxviridae

    Unterfamilie Chordopoxvirinae

    Gattung Orthopoxvirus

    Orthopox-Variola-Virus = Pockenvirus – Pocken

    Orthopox-Alastrim-Virus – Weiße Pocken

    Gattung Parapoxvirus

    Parapox-Ovis-Virus = Orf-Virus – Orf = Schafpocken, bei Tieren, auf den Mensch übertragbar

    Gattung Molluscipoxvirus

    Molluscum-Contagiosum-Virus – Dellwarze (Molluscum contagiosum)

    Familie Herpesviridae

    Unterfamilie Alphaherpesvirinae

    Gattung Simplexvirus

    Herpes-simplex-Virus 1 (HSV 1) = Humanes-Herpes-Virus 1 (HHV 1) – Herpes simplex, Herpes labialis, Stomatitis aphtosa

    Herpes-simplex-Virus 2 (HSV 2) = Humanes-Herpes-Virus 2 (HHV 2) – Herpes simplex, Herpes genitalis

    Herpes-B-Virus = (Herpesvirus simiae)

    Gattung Varicellovirus

    Varizella-Zoster-Virus (VZV) = Humanes-Herpes-Virus 3 (HHV 3) – Windpocken = Varizellen (Herpes zoster), Gürtelrose

    Pseudowut-Virus – Juckseuche = Tollkrätze, bei Tieren, auf den Menschen übertragbar!

    Unterfamilie Betaherpesvirinae

    Gattung Cytomegalovirus

    Humanes-Zytomegalie-Virus = Humanes-Cytomegalie-Virus (HCMV) = Humanes-Herpes-Virus 5 (HHV 5) – Zytomegalie

    Gattung Reseolovirus

    Humanes-Herpes-Virus 6 (HHV 6) – Drei-Tage-Fieber

    Humanes-Herpes-Virus 7 (HHV 7) – Drei-Tage-Fieber

    Unterfamilie Gammaherpesvirinae

    Gattung Lymphocryptovirus

    Epstein-Barr-Virus (EBV) = Humanes-Herpes-Virus 4 (HHV 4) – Pfeiffer'sches Drüsenfieber, Burkitt-Lymphom

    Gattung Rhadinovirus

    Humanes-Herpes-Virus 8 (HHV 8) – Kaposi-Sarkom

    Familie Hepadnaviridae

    Gattung Orthohepadnavirus

    Hepatitis-B-Virus (HBV) – Hepatitis B

    Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA [Bearbeiten]

    Familie Togaviridae

    Gattung Alphaviren – Erreger von Arbovirosen

    Chikungunya-Virus (CHIKV) - Chikungunya-Fieber

    O'nyong'nyong-Virus (ONNV) - O´nyong-nyong-Fieber

    Gattung Rubiviren

    Rubivirus = Rötelvirus = Rubellavirus – Röteln

    Familie Flaviviridae

    Gattung Hepacivirus

    Hepatitis-C-Virus (HCV) – Hepatitis C

    GB-Virus-C (ohne Krankheitswert)

    Gattung Flavivirus

    West-Nil-Virus – West-Nil-Fieber

    Dengue-Virus – Dengue-Fieber

    Gelbfieber-Virus – Gelbfieber

    Louping-ill-Virus – Louping-ill-Enzephalitis

    St.-Louis-Enzephalitis-Virus – St.-Louis-Enzephalitis

    Japan-B-Enzephalitis-Virus – Japanische Enzephalitis

    Powassan-Virus – Powassan-Enzephalitis

    RSSE-Virus – RSSE = Russian-Spring-Summer-Enzephalitis

    FSME-Virus – FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis

    Familie Coronaviridae – Magen-Darm-Entzündungen

    Gattung Coronavirus

    SARS-assoziiertes-Corona-Virus (SARS-CoV) – SARS = atypische Lungenentzündung = (Pneumonie).

    Humanes-Corona-Virus 229E (HCoV 229E) – Erkältung

    Humanes-Corona-Virus OC43 (HCoV OC43) – Erkältung

    Gattung Torovirus – Gastroenteritis

    Familie Retroviridae = Einzel(+)-Strang-RNA-Viren mit dsDNA-Zwischenstufe:

    Unterfamilie Orthoretrovirinae

    Gattung Deltaretrovirus

    Humanes-T-Zell-lymphotropes-Virus Typ I (HTLV-I) - Leukämie

    Humanes_T-Zell-lymphotropes_Virus Typ II (HTLV-III) - Leukämie

    Gattung Lentivirus

    Humanes-Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1) – AIDS

    Humanes-Immundefizienz-Virus Typ 2 (HIV-2) – AIDS

    Einzel(−)-Strang-RNA-Viren = ss(−)RNA [Bearbeiten]

    Familie Arenaviridae

    Gattung Arenavirus

    Lassa-Virus – Lassa-Fieber

    lymphozytäre-Chorio-Meningitis-Virus (LCMV) – Choriomeningitis

    Tacaribe-Virus

    Junin-Virus – Junin-Fieber (argentinisches hämorrhagisches Fieber)

    Machupo-Virus – Machupo-Fieber (bolivianisches hämorrhagisches Fieber)

    Familie Bornaviridae

    Gattung Bornavirus

    Virus der Borna´schen Krankheit – beim Pferd, vielleicht auch auf den Menschen übertragbar – Affektive Störungen

    Familie Bunyaviridae – Erreger von Arbovirosen

    Gattung Orthobunyavirus

    Bunyamwera-Virus (Serogruppe)

    California-Encephalitis-Virus (Serogruppe) – Encephalitis

    Gattung Phlebovirus

    Rift-Valley-Fieber-Virus – 3 Subtypen, Rift-Tal-Fieber

    Sandmückenfieber-Virus - Sandfly fever = Sandmückenfieber

    Subtyp Toscana-Virus - Pappataci-Fieber

    Gattung Nairovirus

    Krim-Kongo-Fieber-Virus (Serogruppe):

    Subtyp Krim-Kongo-hämorrhagisches-Fieber-Virus - Krim-Kongo-Fieber

    Subtyp Hazara-Virus

    Subtyp Khasan-Virus

    Gattung Hantavirus

    Hantaan-Virus (4 Subtypen) hämorrhagisches Fieber, Nephritis

    Seoul-Virus (Serogruppe) hämorrhagisches Fieber

    Prospect-Hill-Virus (2 Subtypen) hämorrhagisches Fieber

    Puumala-Virus (Serogruppe)- hämorrhagisches Fieber, Pneumonie, Nephritis

    Dobrava-Belgrad-Virus – hämorrhagisches Fieber

    Tula-Virus – hämorrhagisches Fieber

    Sin-Nombre-Virus (Serogruppe) – hämorrhagisches Fieber mit schwerem Lungenödem

    Familie Filoviridae

    Gattung Marburg-Virus

    Lake-Victoria-Marburgvirus (Serogruppe) – Marburg-Fieber (hämorrhagisches Fieber)

    Gattung Ebolavirus

    Zaire-Ebolavirus (Serogruppe) - Ebola (hämorrhagisches Fieber)

    Sudan-Ebolavirus – Ebola (hämorrhagisches Fieber)

    Côte d'Ivoire-Ebolavirus – Ebola (hämorrhagisches Fieber)

    Familie Orthomyxoviridae

    Gattung Influenzavirus A – Influenza (Grippe)

    Influenzavirus A-Variante (H1N1) – Influenza (Grippe)

    Influenzavirus A-Variante (H3N2) – Influenza (Grippe)

    (aviäres) Influenzavirus-A-Variante (H5N1), hoch pathogenes aviäres Influenzavirus (HPAIV) – Vogelgrippe, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar, aber nicht von Mensch zu Mensch.

    Gattung Influenzavirus B – Influenza (Grippe)

    Influenzavirus B/Victoria-Linie – Influenza (Grippe)

    Influenzavirus B/Yamagata-Linie – Influenza (Grippe)

    Gattung Influenzaviren C – Influenza (Grippe)

    Familie Paramyxoviridae

    Unterfamilie Paramyxovirinae

    Gattung Avulavirus

    Parainfluenzavirus (1, 3) – Parainfluenza

    Gattung Morbillivirus

    Masernvirus – Masern

    Gattung Rubulaviren

    Parainfluenzavirus (2, 4) – Parainfluenza

    Mumpsvirus – Mumps

    Unterfamilie Pneumovirinae

    Gattung Pneumovirus

    Respiratory-Syncytical-Virus (RSV) – Atemwegsinfektion

    Gattung Metapneumovirus

    Humanes Metapneumovirus (HMPV) – Atemwegsinfektion

    Familie Rhabdoviridae

    Gattung Vesiculovirus

    Vesicular-Stomatitis-Indiana-Virus (VSV) – Stomatitis vesicularis (Mundschleimhautentzündung mit Bläschenbildung) bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

    Gattung Lyssavirus

    Rabiesvirus (RABV) (ehemals Genotyp 1) = Tollwutvirus – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

    Mokola-Virus (MOKV) (ehemals Genotyp 3) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

    Duvenhage-Virus (DUVV) (ehemals Genotyp 4) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

    Europäisches-Fledermaus-Lyssa-Virus 1 + 2 (EBLV 1, 2) (ehemals Genotypen 5 und 6) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

    Australisches-Fledermaus-Lyssa-Virus (ABLV) (ehemals Genotyp 7) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

    Unbehüllte Viren [Bearbeiten]

    Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA [Bearbeiten]

    Adenoviridae

    Humane Adenoviren A-F (51 Subtypen) – Schnupfen, Erkältungen, Durchfall

    Papovaviridae

    Papovaviren

    Humane-Papilloma-Viren

    diverse Humane-Papilloma-Viren (HPV) – Warzen

    Kondyloma-Virus 6 (HPV 6) – Feigwarzen

    Kondyloma-Virus 11 (HPV 11) – Feigwarzen

    Humanes-Papilloma-Virus 16 /18 /30 … (HPV 16 /18 /30 …) – Zervixkarzinom = Gebärmutterhalstumor/ -Krebs

    Polyomaviren

    Einzelsträngige DNA-Viren = ssDNA [Bearbeiten]

    Parvoviridae

    Parvovirinae

    Dependovirus

    Adenoassoziiertes-Virus 2 (AAV 2)

    Adenoassoziiertes-Virus 3 (AAV 3)

    Adenoassoziiertes-Virus 5 (AAV 5)

    Erythrovirus

    Parvovirus B19 – Ringelröteln

    Doppelsträngige RNA-Viren = dsRNA [Bearbeiten]

    Reoviren

    Rotaviren – Gastroenteritis = Durchfall

    Orbiviren

    Colorado-Tick-Virus – Colorado-Tick-Fieber

    Epizootic hemorrhagic disease virus (EHDV) - Enzootische Hämorrhagie der Hirsche

    Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA [Bearbeiten]

    Picornaviridae

    Rhinoviren

    Humanes-Rhino-Virus (HRV), 1A, 1B-100 – Schnupfen, Erkältungen

    Aphthoviren

    Maul-und-Klauenseuche-Virus – Maul- und Klauenseuche beim Tier, auch in milder Form auf den Menschen übertragbar

    Enteroviren

    Poliovirus (1–3) – Kinderlähmung

    Coxsackie-Virus-A 1-22,24 (CVA 1-22,24) Erkältungen, virale Meningitis, Myokarditis

    Coxsackie-Virus-B 1-6 (CVB 1-6) – Erkältungen, virale Meningitis, Myokarditis

    Echoviren – Erkältungen, Gastroenteritis = Durchfall, Meningoenzephalitis

    Humane Enteroviren – Erkältungen, Gastroenteritis = Durchfall

    SVD-Viren (Vesikuläre Schweinekrankheit)

    Cardioviren

    Enzephalo-Myocarditis-Virus (EMCV) – Enzephalomyocarditis

    Mengo-Virus – Enzephalomyocarciitis

    Theiler-Murines-Enzephalomyelitis-Virus (TMEV) – Enzephalomyelitis

    Vilyuisk-Humanes-Enzephalomyelitis-Virus (VHEV) – Enzephalomyelitis

    Hepatoviren

    Hepatitis-A-Virus (HAV) – Hepatitis A

    Hepeviridae

    Hepevirus

    Hepatitis-E-Virus (HEV) Hepatitis E

    Caliciviridae

    Caliciviren

    SRSV = small rounded structured viruses

    Norwalk-Virus – Gastroenteritis = Durchfall

    Noroviren – Gastroenteritis = Durchfall

    Sapoviren – Gastroenteritis = Durchfall

    Vesiviren

    Lagoviren

    Astroviridae

    Astroviren

    Humanes-Astro-Virus – Gastroenteritis = Durchfall

    Hinsichtlich der von tierpathogenen Viren bei Tieren verursachten Erkrankungen siehe beispielsweise unter Maul- und Klauenseuche, Stomatitis vesicularis, Blauzungenkrankheit, Rinder-, Schweine-, Hühnerpest und Tollwut

    Hinsichtlich der von pflanzenpathogenen Viren bei Pflanzen verursachten Erkrankungen siehe beispielsweise unter Blattrollkrankheit

    Therapie mit Viren [Bearbeiten]

    Aktuell wird verstärkt an Therapien geforscht, bei denen Viren zur Heilung von Krankheiten eingesetzt werden. Diese Forschungen konzentrieren sich hierbei vor allem auf zwei Bereiche, einmal die Bekämpfung von Tumoren und zum anderen wird versucht, antibiotikaresistente Bakterien durch die Viren abzutöten.

    In der Forschung zur Bekämpfung von Krebs werden vor allem adeno-assoziierte Viren eingesetzt. Das Grundprinzip dieser Therapie ist, dass die verwendeten (harmlosen) Viren als spezifischen Wirt die Tumorzellen haben. Sind die Tumorzellen dann mit diesen infiziert, vermehren sich die Viren in den Tumorzellen und zerstören sie dabei (siehe lytische Vermehrung von Viren). Durch die Vermehrung der Viren wird der Vorgang der Infizierung der restlichen Tumorzellen beschleunigt. Die bisher durchgeführten Tests sind positiv verlaufen.

    Das Grundprinzip bei der Bekämpfung von resistenten Bakterien ist das gleiche, nur dass hier eben Bakteriophagen verwendet werden, welche die Bakterien als spezifischen Wirt erkennen. Auch hier sind erste Tests erfolgreich verlaufen.

    Problem der Entwicklung antiviraler Medikamente [Bearbeiten]

    Da Viren beziehungsweise Vironen im Gegensatz zu Bakterien keine Zellen sind, können sie auch nicht wie solche abgetötet werden. Es ist lediglich möglich, eine virale Infektion und die Virusvermehrung zu be- oder zu verhindern. Besonders die biochemischen Vermehrungsabläufe können von Virusart zu Virusart sehr unterschiedlich sein, was die Findung eines hemmenden oder unterbindenden Wirkstoffes erschwert. Da die Vermehrung der Viren im Inneren von normalen Zellen stattfindet und dort sich sehr eng an die zentralen biochemischen Zellmechanismen ankoppelt, müssen die in Frage kommenden antiviralen Wirkstoffe entweder das Eindringen der Virionen in die Wirtszellen verhindern, oder in den Zellstoffwechsel zum Nachteil der Virusvermehrung eingreifen, oder nach einer möglichen Virusvermehrung in den Zellen das Austreten der neuen Viren aus den Zellen unterbinden. Aber andererseits dürfen diese gesuchten Wirkstoffe jedoch auch keine extreme Gefahr für den Körperstoffwechsel, den Zellverband und / oder den internen Zellstoffwechsel insgesamt darstellen, da sonst nicht nur beispielsweise die Virusvermehrung in den Zellen zum Erliegen kommt, sondern schlimmstenfalls auch das (Zell-)Leben des gesamten behandelten Organismus. Deshalb sind die bisher entwickelten antiviralen Medikamente auch sehr oft mit schweren Nebenwirkungsrisiken verbunden. Es handelt sich also alles in allem um eine äußerst schwierige Gratwanderung, welche die Medizin bislang meist vor eine schier unlösbare Aufgabe stellte. Verschärft wird dieses Problem außerdem durch eine immer mögliche und in der Regel auch stattfindende Resistenzentwicklung von Seiten der zu bekämpfenden Viren gegenüber einem einmal gefundenen, brauchbaren Wirkstoff, zu der sie auf Grund ihres extrem schnell ablaufenden Vermehrungszyklus und der biochemischen Eigenart dieser Replikation erschreckend gut in der Lage sind.

    Kontroversen [Bearbeiten]

    Umstritten ist ein möglicher evolutionsgeschichtlicher Einfluss von Viren auf komplexe Organismen. Dieser ist in der Mikrobiologie unumstritten. Mechanistisch würde dadurch eine sprunghafte Evolution (sogenannter Punktualismus), ein Gegenkonzept zum Neodarwinismus (vertreten durch Richard Dawkins), logisch erscheinen. Eine empirische Beweisführung dürfte sich allerdings schwierig gestalten. Die Diskussion diesbezüglich wird in der wissenschaftlichen Gemeinschaft jedoch wenig eifrig geführt.

    Wie schon oben dargestellt ist in der Wissenschaft weiterhin grundsätzlich umstritten, ob Viren Lebewesen sind oder nicht. Sie zeigen zwar Eigenschaften des Lebens, wie Vermehrung, Vererbung, Evolution und Kommunikation, jedoch fehlen ihnen die restlichen Lebensmerkmale wie eigenständige Vermehrung (sie brauchen Wirtszellen), eigener Stoffwechsel und Differenzierung. Eine Entscheidung in dieser Frage ist davon abhängig, welcher der verschiedenen Definitionen von Leben man den Vorzug gibt. Auch die Wissenschaft hat sich bislang nicht auf eine einzige, unwidersprochene und damit allgemein anerkannte Definition diesbezüglich einigen können.

    Siehe auch [Bearbeiten]

    Virologische Diagnostik

    Literatur [Bearbeiten]

    David M. Knipe, Peter M. Howley et al. (eds.): Fields´ Virology, (2 Bände) 4. Auflage, Philadelphia 2001 (Standardwerk der Virologie)

    Stephen S. Morse, The Evolutionary Biology of Viruses. 1994, ISBN 0781701198

    Falke, Dietrich; Bohl, Jürgen u.a.: Virologie am Krankenbett: Klinik, Diagnostik, Therapie. Heidelberg 1998. Mit Literaturangaben. ISBN 3-540-64261-7.

    Modrow, Susanne; Falke, Dietrich; Truyen, Uwe: Molekulare Virologie. Eine Einführung für Biologen und Mediziner. Spektrum-Lehrbuch. Heidelberg, 1. Auflage 1997, 2. Aufl. Dezember 2002, ISBN 3-8274-1086-X. (mit Literaturangaben, englische Übersetzung 2006)

    Hans W. Doerr, Wolfram H. Gerlich (eds.): Medizinische Virologie - Grundlagen, Diagnostik und Therapie virologischer Krankheitsbilder, Thieme 2002 ISBN 3131139617

    Arnold J. Levine: Viren – Diebe, Mörder und Piraten. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg

    Walter Doerfler: Viren. Fischer Taschenbuch Verlag, 2002, ISBN 3-596-15369-7

    Sven P. Thoms: Ursprung des Lebens. Fischer Taschenbuch Verlag, 2005, ISBN 3-5961-6128-2

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