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Gewaltspiele - Gefährlich oder unbedenklich?
habe kürzlich ein Interview mit dem Entwickler des Spiels "Crysis" gelesen. Darin berichtet der ganz stolz, das sogar die Leichen "zucken", wenn man darauf schießt. "Audiotechniker" beschäftigen sich damit, das sich Schüsse in den Körper möglichst echt anhören. Sogar Bill Gates soll das Spiel "cool" gefunden haben.
Ich finde das schlimm, und bin froh das meine Kids sich eher mit Games beschäftigen, bei denen Strategie im Vordergrund steht.
Aber was denkt ihr über solche Spiele? Führen gewaltverherrlichende Spiele zu Verrohung und Abstumpfung gegenüber Gewalt? Studien konnten das bisher nicht belegen, es gibt allerdings auch noch keine "Langzeitstudien". Woher diese Gier nach möglichst viel Blut? Oder dient womöglich die "Agressionsabfuhr" durch solche Spiele zu weniger Aggressivität in der "Realität" ?
Vielleicht hätte ich die Frage anders formulieren sollen.
Es geht mir nicht um das "Medium" Computerspiel - sondern um den Inhalt bzw die Aussage des Mediums! Und ob damit eventuell eine Beeinflussung stattfinden könnte.
Plattes Beispiel: Ein Buch ist nur ein Medium, aber ist es wirklich völlig egal ob jemand "Die Bibel" oder "Mein Kampf" liest ? Man kann beides Kritisch lesen, aber beide Bücher haben auch Menschen beeinflußt, das kann man wohl nicht abstreiten! Insofern halte ich die Frage für berechtigt, ob ein Medium, dessen einzige Aussage darin besteht. "Bringe soviele Menschen wie möglich um" eventuell junge Menschen negativ beeinflussen könnte.
Insofern finde ich es gut, wenn in den Antworten differenziert wird. Der Umgang mit Gewalt wird offenbar zweigeteilt: Realität: nein danke! Virtualität: Ja bitte?
Provozierende Frage: Was würde man über einen engagierten Tierschützer denken, der in seiner Freizeit "Schlachtermeister 3D" spielt? Das ist doch etwas widersinnig, oder?
15 Antworten
- spieleversteherLv 4vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Gute Frage: Ich hoffe ich kann dazu eine einigermaßen befriedigende Antwort geben:
1) Gewaltdarstellung um der Gewalt willen finde ich, weder in Spielen, noch in Filmen gut. Will heißen ich habe kein Problem mit Gewaltdarstellungen in Filmen wie zum Beispiel "Im Westen nichts Neues" oder "Platoon". Das sind Filme die gerade mit der expliziten Gewaltdarstellung eine Botschaft gegen Gewalt aussenden. Oder in Filmen wie "Braindead" in denen Literweise Filmblut spritzt, dabei aber dermaßen überzogen und surreal wirken, dass man darüber einfach nur lachen kann.
Analog dazu habe ich keine Problem mit Spielen wie "Half Life" oder "Far Cry" in denen natürlich geschossen wird und die Figuren "realistisch" "sterben". Die Gewalt ist aber eingebunden in eine Actiongeschichte und somit legitim.
Anders ist das zum Beispiel bei "Dead Rising". Als Spieler bekomme ich umso mehr Punkte dafür, dass ich - neben anderem- dabei zusehe, wie ein "Zombie" einen "Menschen" tötet und das fotografiere! Das hat nichts mir "Kunst" oder Spiel zu tun. Das ist krank und geschmacklos.
2) Gewalt an sich ist seit es Geschichten gibt ein Mittel der Erzählung. Eine gute Geschichte lebt von Spannung und Konflikten. Die können sich zwar in unterschiedlichster Form manifestieren. Letztlich ist es aber immer noch am einfachsten, Gewaltdarstellungen zu zeigen. In Actionstreifen, Kriegsfilmen oder Thrillern. Das ist in Computerspielen nicht anders. Neu ist lediglich, dass der Spieler nicht mehr nur zusieht, sondern aktiv die Rolle übernimmt und selbst zum "Helden" wird, der sich gegen alle zur Wehr setzen muss. Die "Gier nach Blut" ergibt sich aus einer Erzählweise, die seit Jahrtausenden die gleiche ist und eben mit Spannung, Konflikten und dem Thrill arbeitet. Oder profan gesagt: Ein Actionfilm in dem sich die Beteiligten mit Blümchen "bewerfen" ist nun mal weniger spannend als der fünfte Teil von "Stirb Langsam".
3) Verrohen die Darstellungen unsere Jugend. Das ist wohl die kniffligste Frage. Ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Eines weiß ich gewiss: Vor den Spielen war die Rockmusik der Grund für die Verrohung der Jugend. Davor Horrorfilme und das Fernsehen, davor die Comics, das Radio, das Kino, Theater, Schauspiel und schließlich Bücher. Immer dann wenn ein neues Medium auftaucht, findet es seine Gegner. Heute sind es Computerspiele - die ältere Generation versteht sie nicht wirklich, sie bekommt Angst und bekämpft das, vor dem Sie sich fürchtet. Anstatt einfach etwas zu lernen und sich damit zu beschäftigen.
4) Und das ist meiner Meinung nach das Wichtigste. Du sagst, Du willst nicht, dass Deine Kinder diese Spiele spielen. Die Lösung dafür ist: Kaufe ihnen diese Spiele nicht, achte darauf, was Deine Kinder spielen und beschäftige Dich damit. Letztlich kann Dir niemand die Verantwortung für Deine Kinder abnehmen. Nicht der Gesetzgeber, nicht ich oder andere. Gewisse Spiele gehören nicht in Kinderhände. Punkt! Aus! Dafür hat der Gesetzgeber in Deutschlands den schärfsten Jugendschutz der Welt erlassen. Nirgends gibt es ein ähnlich harsches und vor allem gesetzlich bindendes Alterskennzeichnungssystem für Filme und Spiele wie hier in Deutschland. Und das arbeitet letztlich für Dich - Du musst es nur anwenden.
Abschließend noch eines: Egal wieviel Gewalt in einem Spiel oder einem Film oder Buch gezeigt wird. Es hängt nie allein davon ab, ob jemand durchdreht oder nicht. Soziales Umfeld, Erziehung, Bildung, geistige Stabilität und Gesundheit, eigene Erfahrungen (positive wie negative), Aufmerksamkeit und vieles mehr spielen eine Rolle ob jemand Amok läuft oder nicht. Und es gibt immer ein Frühwarnsystem um so etwas zu verhindern. Man muss es nur wollen und sehen.
Quelle(n): http://www.usk.de/ http://www.biu-online.de/ http://www.eltern.de/forfamily/schule_erziehung/er... - egimaLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich denke, man kann sich trefflich darüber in die Haare bekommen, ob solche Spiele geschmackvoll sind, aber die ständige Frage "diese Spiele sind doch ganz ganz sicher gefährlich, oder?" hat in meinen Augen schon fast den Charakter einer Hexenjagd. Du sagst selbst, daà keine Untersuchungen eine Gefahr belegen.
Und Langzeitstudien hat es noch nicht gegeben? Naja... es ist doch schon einige Zeit her, seit die ersten Ego-Shooter auf den Markt kamen, genug Zeit für die damals fehlgeleiteten Kiddies, mittlerweile ihre Eltern umgebracht und ganze Städte verwüstet zu haben...
Wir haben damals als Kinder "Cowboy & Indianer" gespielt - nicht die Szene "Händler besucht friedliche Indianer", sondern "Das Kriegsbeil wird ausgegraben".
Und Ballerspiele sind fast so alt wie der Rechner an sich... Auf meinem alten C=64 gab es bereits genug Spiele, in denen das Ziel bestand, auf alles zu zielen, was sich bewegt. Die Diskussion, ob die Darstellung von Blut gewaltverherrlichend und gefährlich sei, hat es schon damals gegeben. Wie Du selbst einräumst, haben Studien in dieser Richtung nichts ergeben.
Ist es nicht eher so, daà Du diese Spiele nicht magst, ja verabscheust, sie auch nicht verstehst und sie deshalb gern verboten sehen willst? Als der Rock&Roll hierher kam, wollte man ihn verbieten, weil er "jugendgefährdend" war... *Hüstel* dann die Beatles, das Motorrad, "Splatter-Movies", jetzt diese neumodischen Ballerspiele... Ein anderer Tänzer, das selbe Lied... Die Jugend entdeckt ein Spielzeug, das nicht im Erfahrungshorizont der Ãlteren enthalten ist, und die Ãlteren erwarten panisch den Untergang des Abendlandes.
Und was die Gier nach Blut betrifft, die ist schon immer da gewesen. Seit ewigen Zeiten gibt es das Genre der "Splatter-Movies", die sich um so besser verkauften, je realistischer und üppiger das Blut spritzte. Auch hier kann man den Geschmack hinterfragen, aber die Kinder sind durch solche Filme nicht gewalttätiger geworden.
Meine Beobachtung ist, daà Kinder sich des Unterschieds zwischen Monitor-/Fernsehbild und Realität durchaus bewuÃt sind. Die wenigen, die damit Probleme haben, haben diese Probleme bereits mitgebracht und nicht erst beim Spielen bekommen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Solche Spiele dürften nur an Erwachsene herausgegeben werden.
Ich finde das unser jugend vor solchen Spielen besser geschützt werden sollten.Aber ich kenne auch Eltern die selbst diese Spiele ins haus bringen und ich finde das nicht gut .Esgibt zwar Altersbeschränkung doch wer kontrolliert wirklich ?
Die Kid's können doch alles kaufen.
- vor 1 Jahrzehnt
Ja, ich finde über einen längeren Zeitraum führen diese Art von Gewalt spielen zu Aggression und zum Abstumpfen von Gefühlen.
Ich sehe das sehr häufig an Kindern und Jugendlichen hier in den US.Wo es schon Gang und Gebe ist egal welches Videos oder TV Stück man sieht/spielt, es muss möglichst viel Gewalt darstellen.
Und Gewalt gehört leider zum Alltag vieler US Kinder und Jugendlicher.
Aber auch in Deutschland sind leider sehr viele junge Menschen gewaltig geworden.
Meiner Meinung nach sollte man diese Art von Unterhaltung aus dem Verkehr ziehen. Vidoespiele sind ja ok, aber die Gewalt sollte man drauÃen lassen
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- vor 1 Jahrzehnt
Ich selbst bin auch ein "Spielkind" und hänge hin und wieder auch mal an der Konsole. Ich finde stupide Ballerspiele, wo gar keine Handlung ist, nicht gut. Aber je realistischer ein Spiel ist, desto besser ist es. Beispiel: "Medal Of Honor" ist ein Kriegsspiel... Kriegsfilme "Soldat James Ryan" z. B. wird ab 16 frei gegeben wegen geschichtlichem Hintergrund und weil man da "was lernen" kann!? Einige Szenen sind doch echt heftig: Das Austreten von Innereien bei der Schlacht, zerfetzte Menschen, oder die eine Szene, wo der "Deutsche" dem Amerikaner das Messer gaaaanz langsam ins Herz stöÃt - Krieg ist halt grausam und brutal und blutig (und unnötig). Im Spiel hingegen ist kein Blut zu sehen, dafür gute Hintergrundgrafik und eben Gameplay - frei gegeben ist es dennoch ab 18... Bei einem Spiel wird alles harmloser gemacht und das ist aus meiner Sicht das gefährliche: Ich schieÃe auf jemanden und es tritt kein Blut aus? Hmmm... ob das in der Realität auch so ist??? Eher nicht.
Ich kann für mich sagen, es ist ein Zeitvertreib und wenn ich ein Spiel mit Aliens oder eben auch mal Menschen dabei sind (wie bei "Hitman - Blood Money") ist es was ganz anderes, als wenn ich in der Realität Massenmorde begehen würde. Auf dem Bildschirm tu ich niemanden weh.
Nicht geeignet sind Spiele nur für Menschen, die wirklich Probleme haben, Spiel und Realität zu unterscheiden. Sinnvoll wäre vielleicht, neben der Altersfreigabe,eine Art "Unbedenklichkeitserklärung". Dass man eine Art Test durchführt, ob das Spiel für die Person "geeignet" ist und ob es ohne Bedenken an die Person verkauft werden kann.
- vor 1 Jahrzehnt
Ich finde solche spiele eigentlich nicht so schlimm, aber ich würde meine eigenen kinder nur so was spielen lassen, wenn das spiel auch ne strategie oder irgendnen anderen sinn hat un es net einfach nur so'n unnötiges ballerspiel is. Aber an sich find ich das net so schlimm, weil ich net denk, dass die kids durch sowas direkt zur richtigen knarre greifen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Naja, ich denke mal, dass das auch immer auf die geistige Stabilität des Spielenden ankommt. Ich zock schon seit Jahren, nicht nur "Gewaltspiele", aber auch. Geschadet hats mir bisher nicht, eher im Gegenteil, versuche ich doch unnötiger Gewalt soweit möglich immer aus dem Weg zu gehen.
Im GroÃen und Ganzen kann man aber sicher sagen, dass Eltern darauf achten sollten, womit sich ihre Kids beschäftigen. Die Alterfreigaben der USK sind ja nicht zum Jux auf die Packungen gedruckt.
- Little MoonchildLv 5vor 1 Jahrzehnt
Hmmmm..... ich würde mal sagen das es ganz alleine drauf ankommt wie dein Sohn auf ein solches Spiel reagiert.Ist dein Sohn von vorn herein, sag wir mal, aggressiv und unruhig, würde ich ihm solch ein Spiel nicht kaufen.Ich habe 3 Jungs und alle in einem verschiedenen Alter und die GroÃen spielen gerade das Spiel "Crysis".Sie lassen z.B. den kleinen(7 1/2),das Spiel nicht spielen,denn sie finden das das Spiel nichts für ein Kind unter 12 und da ist es noch zu überlegen,ob ja oder nein.Meine GroÃen sind 23 1/2 und 19.Ich glaube wenn die schon sagen das es nichts für kleine Kids ist,dann soll es schon was heiÃen.Meine Jungs sind beide eingefleischte Zocker und immer auf dem neuesten Stand,aus diesem Grund alleine frage ich sie immer,ob der Kleine das oder das Spiel spielen kann.
- norisLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ganz klar bedenklich. Ich arbeite mit Jugendlichen, die eine Lern- oder auch geistige Behinderung habe und sehe mit welcher Begeisterung diese games gespielt werden. Viel wichtiger ist aber das dies auch ausgelebt wird, z. B.: durch Gewaltandrohung und auch Gewalt.
Die Hemmschwellen werden eindeutig herabgesetzt. Mein Sohn spielt diese Dinge nicht, sob´ndern versucht in der Realität zu bleiben.
- vor 1 Jahrzehnt
kommt auf das spiel an!
besonders blutrünstige spiele können durchaus den charakter verändern...stell ich jetzt mal so in den raum ;)
die leute laufen dann auch herum wie irre mit ihrer "hand-pistole" und schreien "headshot" und so einen scheià -.-*
nervt tierisch!